Bilder aus Mo.-Rautenkranz im Sächsischen Vogtland
Zu den Bildern besteht ein Begleittext für das Jahr 1959: Erlebnisreiche Tage im Kindererholungsheim „Kraushübel“.
Einige Worte zur Wahrung der Urheberrechte für die Bildbeiträge:
Die meisten Fotos stammen aus dem Archiv der Familie Böhm aus Rautenkranz.
Ein Großteil der handelsüblichen Ansichtskarten wurde mir von mehreren früheren Kurkindern als Scan der Ansichtsseite zugesandt. Daher konnte ich nicht den auf der Rückseite stehenden Fotografen / Verlag lesen. Fühlt sich jemand in seinen Rechten eingeschränkt, bitte ich darum mit mir Kontakt zum Vervollständigen der Angaben aufzunehmen. Dafür bedanke ich mich.

Unser Blick schweift über einen großen Teil des Ortes.
Der damalige Fotograf ist mir unbekannt geblieben, ich kann ihn leider nicht ehrend als Quelle nennen.

Das sind die beschreibenden Worte zum vorstehenden Bild, damit du mehr erfährst, als du sehen kannst.

Eingeweiht wird dieses neue Haus – begleitet von unseren besten Gedanken und frischer Tatkraft – gedacht für Erholung, wenn möglich Heilung und natürlich auch Bildung für Kinder unseres Volkes.
Heute, drei Jahre nach dem Krieg, wünschen wir: Möge das Haus nur Friedenszeiten sehen – und viele fröhliche junge Menschen beherbergen.

2021: Eine Leserin suchte und fand in einer Ablage ihrer Wohnung, sorgsam aufbewahrt, eine Rarität, einen mehr als 70 Jahre alten Zeitungsartikel über die Einweihungsfeierlichkeit.

Ach, könnte man den Aufenthalt doch verlängern!

... an vieles hat man wohl gedacht ... aber an Hausschuhen aus der Heimat soll es manchmal gefehlt haben.

Das Kindererholungsheim der Volkssolidarität, wird später der Volksbildung zugeordnet, zwischenzeitlich auch Kindergenesungsheim genannt ... und wird dann Kinderkurheim des Gesundheitswesens. Hier: in der Zeit des Sommers. Ansichten des Grundstücks mit den Häusern werden uns noch des Öfteren begegnen. Der Variantenreichtum an Darstellungen ist groß.

Zu jeder Jahreszeit ist es hier schön. Unteres Bild: Das Kindererholungsheim auf dem Rautenkranzer Kraushübel nach dem letzten Schneefall, den gerade die Sonne aufleckt.

Das ist die Leiterin des Heimes, Frau Ursula Böhm, die mit Einfühlungsvermögen das Personal leitet und mit großer Sachkenntnis die Belange des Hauses organisiert. Die Beschäftigten unterstützen sie mit ihren Tätigkeiten für die gemeinsam erarbeiteten Erfolge.

Es war ein riesengroßes Vorhaben, an den Veranstaltungs- und Speisesaal eine Küche anzubauen, um die Arbeitsbedingungen des Personals zu verbessern, dabei auch den bisherigen schweren Transport der großen vollen Töpfe über den Hof zu vermeiden. Für den Platzbedarf dieser Küche neben dem Speisesaal, wurde sehr sorgsam ein großes Stück des Felsens ausgesprengt, zertrümmert und entfernt. Erst dann konnte diese herrliche neue Küche gebaut und mit moderner Kochtechnik ausgestattet werden. Nun ist die Küche da – uns jetzt ganz nah.
Am Herd steht unsere Köchin Marianne Lange. Die Tür, hinten mittig im Bild, führt in ihr geheimes Reich, in den Vorratsraum für die Lebensmittel und Speisezutaten.
Dann haben wir die junge Erzieherin Gisela Lange. Frau Langes Ehemann arbeitet als Hausmeister im Heim. Es ist in mancher Beziehung teilweise also ein staatlich-volkseigener Familienbetrieb. In einem sehr begrenzten Zeitabschnitt des Jahres obliegt Herrn Lange auch die wichtige Funktion des Weihnachtsmannes – aber: psst, das darf kaum jemand wissen.
Wie es in den beiden Räumen der früheren alten Küche aussah, zeigen die nächsten Bilder:

Das Kochen auf dem Kohleherd ist für die Kinder eine „Erinnerung“ an Großmutters schwere Zeiten.

Diese beiden ehemaligen Küchenräume im alten Wohnhaus wurden jedoch auch nach dem Küchen-Neubau nicht überflüssig. Einer wurde als Waschraum eingerichtet – wichtig, wenn wir von der Wanderung kamen. Der Besuch des Waschraumes erfolgte, bevor wir dann zum Essen gingen.
Der zweite Raum wurde für das Trocknen feuchter Kleidung nach Spaziergängen im Regen oder bei Schneefall genutzt. Beides trat selten zeitgleich auf.

Der appetitlich wirkende Speisesaal in seiner Mobiliar-Erstausstattung (von 1948). Für die kleine nachmittägliche Milchkafé-Mahlzeit werden an den Sonntagen extra Festtagstischdecken aufgelegt, die jenen Tag auch optisch aus dem Erholungs-„Alltag“ hervorhoben. Die riesengroße Theater-Bühne dient Veranstaltungen vielfältiger Art. Hinter dieser Bühne besteht ein reicher Kostümfundus für das geschichten-gerechte Be- und Verkleiden der jungen Schauspieler.

Hier sehen wir das gleiche Kinder-Kurheim-Restaurant im Jahre 1967. Inzwischen sind die blütenweißen Tischdecken längst mit Glasplatten belegt. Das ermöglicht eine leichte hygienische Reinigung, mindert den Aufwand und kein Kind braucht sich schämen, wenn mal etwas von der Speise verkleckert wurde – die Tischdecke bleibt sauber.

Dieser uns einladende Lieblingsgroßraum nach der farblichen Neugestaltung mit frischen Gardinen, hellem Theatervorhang und der dritten Generation von Stühlen auf dem nochmals verjüngten Parkett. Es gibt im Laufe der Zeiten immer wieder Modernisierungen und Verbesserungen im Kurheim.

Für das Spielen, Basteln, Lesen, Geschichten-hören, Erledigen der Post ... steht jeder der Kindergruppen ein eigener Gruppenraum mit einer Anzahl von Tischen, mehr als 20 Stühlen und den Schränken für Spielzeug und Bastelmaterial zur Verfügung. Die Wände aller Räume sind mit geschmackvoll-lebensfrohen Gemälden geschmückt. Die anderen Gruppenräume sind vergleichbar ausgestattet.

Ich durfte im Sommer hier sein. Andere Kinder erlebten Rautenkranz als ein wahres Wintermärchen. Der Winter kommt hier früher und geht später als im Flachland. Das führt auch zu einer anderen Vegetation mit Einschränkungen. So zum Beispiel sind Kirschbäume in Rautenkranzer Gärten völlig unbekannt ... und recht ähnlich sind die Verhältnisse auch in Morgenröthe – eben, im „kleinen Sibirien der relativ großen DDR“.

Mancher Betrachter der Ansichtskarten hat sich vielleicht schon gefragt, was wohl dieser Anbau, dieser Erker am Haus beherbergen mag. Nun endlich ist dieses Geheimnis gelüftet worden.

Kinder, die im Dezember hier sein dürfen, erleben ein zeitlich vorgezogenes Weihnachtsfest, denn Weihnachten sind sie wieder Daheim. Sie leisten dazu auch ihren Beitrag. Wird für eines der Feste des Jahres ein Programm einstudiert, dann schreibt Fräulein Hennersdorf dem Kind dessen Text auf ein Blatt. So kann das Kind seinen Text gut lernen und hat für Notfälle einen Vorsage-Hilfszettel. In den anderen Gruppen wird es ebenso gehalten.

In den Zeiten der Beschäftigung basteln wir vielerlei Nützliches und Hübsches. Hier eine Scherenschnittarbeit, mit der wir zum Beispiel den Rand des Briefbogens für unsere Post an die Eltern zieren. Wir müssen dazu fleißig üben, aber Fräulein Hennersdorf, die uns viele Möglichkeiten zeigt, geht das recht flink von der Hand – sie bleibt in ständiger Übung.
Quelle: Originalschnitte von Inge Hennersdorf

Der Lehrer, Herr Böhm, hielt bei uns einen Lichtbildervortrag über die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Damit auch andere interessierte Menschen möglichst viel erfahren, hat er gemeinsam mit seiner Frau Ursula, der Leiterin unseres Heimes, ein Wanderheft geschrieben, um möglichst zahlreichen Urlaubern aber sogar Einheimischen, Kenntnisse zu vermitteln, die für viele Lesende neu sein werden.

Schon das Inhaltsverzeichnis lässt uns die gewaltige Menge an Informationen erahnen.

Wir sind jung, die Welt ist offen, oh, du schöne weite Welt.
Unser Sehnen, unser Hoffen, geht hinaus in Wald und Feld. ...

Aus dem Kindererholungsheim im schönen Rautenkranz grüßen wir alle Lieben Zuhause! – Wir, das sind Ursula Riemath (hintere Reihe, rechts außen) und Sigrid Eggert (neben Uschi, die 2. von rechts) ... aber alle anderen grüßen bestimmt ebenso gern, wie auch unsere freundlichen Erzieherinnen Monika Thränert (links) und Inge Hennersdorf.

Detail aus dem Aufenthaltsraum der Gruppe III, jüngere Mädchen, im 1. Obergeschoss des Hauses.

Für mehrere Sommer-Wochen dürfen wir 21 Männer die Gruppe II von Fräulein Hennersdorf bilden. Auch dieses gute Erinnerungsbild wurde vom „Staatlicher Fotodienst, Auerbach im Vogtland“ gefertigt ... und bereits 66 Jahre sorgfältig aufbewahrt.

Das ist unsere Gruppenerzieherin Inge Hennersdorf.
Nur manchmal schaut sie etwas streng – öfter ein wenig verträumt, wie eine sanfte Waldfee, – mal mit großen off'nen Augen und häufig lächelt sie verschmitzt.

Das ist die 22-jährige Erzieherin Margitta Pape mit ihrer Mädchengruppe im Jahr 1960. Schon bald aber werden andere Erholungskinder >Frau Günnel< zu ihr sagen. Sie wissen es nicht anders.

Die Jungen, Gruppe II vor der Sonnenveranda. Wir waren hier, im Juli / August 1960.

Die Sonnenveranda des Hauses bietet allen viel Platz, Luft und Licht. Sie lädt ein zum „schmökern“ in den Büchern und zu frohem Spiel, zum Gesichts-Sonnenbaden, selbst dann, wenn's draußen nicht sehr warm ist. In diesem besonderen Raum findet auch die gesonderte Morgengymnastik für Kinder mit Haltungsschäden statt, um die deformierte Wirbelsäule an ihre ursprüngliche Beweglichkeit zu erinnern und den Muskelaufbau zu unterstützen. Wichtig ist das Beibehalten der Übungen auch nach der Kur, im häuslichen Bereich!
Sehr aufgeräumt sieht der schöne Raum momentan aus ...

... aber das ändert sich spätestens, sobald er teilweise zur Tischtennisturnier-Arena „ummöbeliert“ ist. Spätestens vor dem Abendessen wird aufgeräumt. Das ist sinnvoll – und üblich!

Diese bleibt bei Sport-Umräumungen aber erhalten. Bei den Baby-Müttern geht es meist etwas ruhiger zu, als im Tischtennis-Kampfgetümmel. Puppen und plüschige Haustiere gelten als gleichwertige und gleichberechtigte Partner.

Hierin sind wir Kinder zumindest morgens und abends die Nutzer für die gründliche kleinere Wäsche. Das Ganzkörperbrausen dann unter der Dusche, zum „Abhärten“ mit kühlem Ende – auch eine Badewanne steht bereit.

Unseren Waschraum seht ihr jetzt voll belegt. Körperreinigung ist wichtig für die Gesundheit. Gemeinsam macht's Spaß. In einem gesunden Körper fühlt sich ein frischer Geist wohl. – Nebenan befindet sich das lange geflieste Becken für das Kaltwasser-Treten nach Sebastian Kneipp. Man geht darin am besten „wie der Storch im Salat“.

Dieser Schlafraum, im Parterre (Erdgeschoss) gelegen, gehört zu den Kindern der Gruppe II, den älteren Jungen. Den künstlerisch gemalten Wandschmuck, die Darstellungen mehrerer Burgen, das Dornröschen und vieles andere in weiteren Räumen des Hauses, gestaltete der Direktor des Museums Plauen, Herr Rudolf Donnerhack. Viele Jahre freuen sich die Kinder und das Personal an seiner gediegenen Arbeit. Danke! So soll es sein.
Die anderen Schlafräume sind gleichartig eingerichtet und ebenso mit Wandschmuck versehen.
Alle Bettbezüge bestehen aus strapazierfähiger Baumwolle in hochwertiger Damastverarbeitung. Die Gestaltung als Webart >Damast<, verleiht dem Gewebe einen leichten Glanz und ermöglicht es, wegen der Anordnung und Bindung von Schuss- und Kettfäden beliebige Muster im Gewebe zu gestalten. Selten schön – in einem Kinderkurheim! Woher die Bezeichnung >Damast< kommt? In Damaskus (Syrien) schufen findige Köpfe und geschickte Hände an den Webstühlen diese damals neue Entwicklung, die erst später in Europa Einzug hielt.

Dieses adrette Zimmer für sehr Ruhebedürftige eingerichtet, soll möglichst ständig leer bleiben! Es befindet sich über dem Speisesaal, nahe bei den Räumen für die Kinder / Jugendlichen der ältesten Gruppe I. Sollte es wirklich dringend belegt werden müssen, haben wir im Nachbargebäude (ihr wisst schon, im Haupthaus mit der Friedenstaube) einen weiteren noch freien und etwa gleichartig ausgestatteten Raum.

In diesem Raum durfte sich die jeweilige Nachtwächterin munter halten. Ein gutes Buch, ein würziger Tee ... sich zu vertiefen, war kaum möglich – bei hellhörendem Ohr, unterbrochen von Nachschaugängen, vielleicht zwischendurch eine oberflächliche Ruhe neben dem tickenden Wecker. – Sehr viel später, konnte die Heimleiterin endlich eine buchhalterisch tätige Kraft in ihr Kollektiv bekommen und so wurde dieser Raum dann für die Verwaltungskraft eingerichtet.

Wurde mal eine Erzieherin eingestellt, die noch „alleinstehend“ war und hier im Ort keinen Wohnraum hat – so kann ihr im Dachgeschoss des Heimes ein ganz persönliches Zimmerchen angeboten werden. In der Nähe der am Giebel angebrachten Friedenstaube findet man gute Ruhe und schläft selbstverständlich ebenfalls in Damast.

Der größere der beiden Gruppenräume mit moderner Ausstattung.

Nach dem Anbau der neuen Küche an den Speisesaal, konnte in der Etage darüber ein zusätzlicher kleiner aber feiner Raum eingerichtet werden. Dieser wird gerne von Kindern und Jugendlichen der Gruppe I (den Ältesten), die im Kuckucksnest wohnen, genutzt.

Wer es noch nicht weiß: So sieht der Korridor „in einem Kuckucksnest“, in der Etage über Küche und Speisesaal aus. Nutzen wir geradezu die Tür, so gelangen wir über eine kleine Brücke nach draußen. Dort sind wir gleich beim Grillplatz, nahe dem Steinbruch, der „Hirschlecke“ und bei den Pechsiede-Pfannen. Nur wenige Schritte sind es bis zum Spielplatz und zur Liegewiese.

Einer der vielen Überblicke über Ort und Heim.
Selbst auf dem Ortsbild, links, finden wir das Kurheim – oben rechts am Rande. Von dort grüßt uns deutlich die kleine weiße Friedenstaube – und kommt damit ganz groß 'raus.


Das Heim mit der weißen Friedenstaube im Giebeldreieck und der großen Sonnenveranda.
Quelle: Fischer, Fotomeister, Staatlicher Fotodienst Auerbach im Vogtland, Verkaufspreis 0,25 DM (das bedeutet: Deutsche Mark in der DDR)
Neue Wege im Kinderkurheim!
Im folgenden Beitrag geht es keineswegs um den lärmenden Bau von Wegen, um aufwendige Maßnahmen des Garten- und Landschaftsbaus auf dem Kurheim-Gelände. – Im Gegenteil:
Hier geht es um die von der Heimleiterin Ursula Böhm und dem Ehemann und Lehrer Erhard Böhm erdachten und eingeführten Methode der tiefenentspannenden Einschlaf-Therapie. Diese trägt mit sorgsam gestalteten und einfühlsam gesprochenen Texten sowie geeigneter Musik zur weiteren Verbesserung des Kurerfolgs bei.

Quelle: Zu lesen in der Zeitung >Humanitas< für das Gesundheits- und Sozialwesen und alle anderen Interessenten, erschienen etwa im Februar 1976. (Die Textanordnung, also der Spaltenumbruch, musste gegenüber dem Zeitungs-Original verändert werden.)






... wer weiß, was uns dieser Name bedeuten will? Rautenkranzer Sprachforscher sind gefragt! Uns blieb es bisher ein Geheimnis.

Hier das Wegestück zwischen den Nachkriegs-Behelfsheimen und der Industriewaren-Fabrik Brunner-KG.

Das „Gotische Haus“ war früher das Armenhaus des Gemeinwesens, später die Schule, ist aber heute ein Wohnhaus für Leute wie du und ich. Und am Ende der Carlsfelder Straße (Nr. 17) finden wir uns beim Kurheim wieder ein.

Es wird von Gebirgsbächen mit sehr kaltem Wasser gespeist. Daher erlebt man ein recht erfrischendes Badevergnügen.

Harmlos sieht die Mulde aus – das Flüsschen kann aber auch gewaltig über seine begrenzenden Ufer treten, was dann zu weiten Überschwemmungen der umgebenden Landflächen führen kann.

Die Schule in Rautenkranz. Der Schwesternort Morgenröthe hat ebenfalls eine Bildungsstätte. Der Unterricht fand jahrelang in beiden Gebäuden statt. Wechselseitig, wegen der Gleichberechtigung und mit den gleichen Lehrern. So blieben Lehrer und Schüler stets „auf Achse“ oder viele auch „per Pedes, auf Schusters Rappen“. Oft wechselte der Unterrichtsort sogar im Laufe des Vormittags, bei notwendig-großzügig verlängerter Pause – ein erweiterter Wander-Sportunterricht.

Die Feilenhauerei. Eine laute Fabrik, in der feine Feilen für die Metallbearbeitung hergestellt werden. Der spanabhebende „Hieb“ wird, beziehungsweise die Zähne, werden maschinell in das Blatt des warmen Feilenrohlings eingeschlagen. Ohrenschutz ist üblich.

Der gerüchte-umwobene „Todesfelsen mit dr Hexenküch'“, einer gemütlichen Buchtung im „Erdgeschoss“ des Felsens. Hier kann die Frau Hausherrin auf Herd und Anrichte gewisse ausgewählte Kräuter und manche Arten von Pilzen wohlwissend zubereiten. Fliegenpilze und Knollenblättrige bietet die Umgebung zuhauf.

Das hohe Felsenmassiv mit einer Anmutung >so rot wie Blut< erinnert uns an den tragisch-tödlichen „Jungfernsprung“ im Dreißigjährigen Kriege, am Sandweg nahe dem Zinsbach vollzogen. Eine sehr traurige Begebenheit.

Unsere Gruppe spaziert auf dem Höhenweg entlang und hält am Cotta-Gedenkfelsen mit der Erinnerungstafel inne. Diese Tafel wurde bereits im Jahre 1842 zur Ehrung Cottas vom Vogtländischen Forstdienstpersonal gestiftet. Heinrich Cotta (1763–1844) war ein Wissenschafts-Forstmann und auch international geehrter Hochschul-Lehrer. Cotta war neben weiteren auch mit Johann Wolfgang v. Goethe und Alexander v. Humboldt befreundet. Gestorben ist Cotta, der Große, in Tharandt (dort habe auch ich etwas in seinem Sinne gelernt).

Wir schauen von Ferne über den Ort auf den Kraushübel mit dem Heim (ganz oben / hinten, mittig im Bild)

Blick vom Höhenweg auf die evangelische Kirche und den „Rat der Gemeinde“, die Kommunale Verwaltung des Ortes. Nicht sehr weit ist es von dort zum Geburtshaus und auch zum Haus der Jugendzeit des ersten Kosmonauten der DDR: Sigmund Jähn.

Was macht denn da der >Wiesbach<? Flink wie ein Wiesel fließt er durch die Wiesen.

Die Darstellung zeigt uns den grünen Rautenkranz, die Morgenröte der aufgehenden Sonne und im Zentrum „das Gezähe“. Es ist des Bergmanns historisches Handwerkzeug, bestehend aus dem Schlägel und dem Keilhammer. Gezeigt wird auch die Schlackegabel, die allerdings erst beim Verhüttungsprozess des Erzes zum Einsatz kommt.

Im Textteil ist erwähnt, dass die Schulklasse des Autors bei der Filmfabrik >DEFA< in Potsdam-Babelsberg für den Film >Der Lotterieschwede<, das Bergmannslied >Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt< gesungen hatte.
Im Rautenkranzer Landgasthof >Frischhütte< sahen wir den DEFA-Film >Tinko<. Für die Produktion beider Streifen seht ihr hier die „Fahrpläne“ für die Aufnahmearbeiten, die Film-Drehpläne (als Ausschnitte), die sonst kein Kinobesucher zu Gesicht bekommt. Jene wurden in Reinschrift vom Vater des Erholungskindes Chris J. ausgefertigt,

Ausschnitt aus dem Film-Drehplan >Der Lotterieschwede<, 1958

Ausschnitt aus dem Film-Drehplan >Tinko<, 1956
Es beginnen hier die Bilder des Gästebuchs mit Beiträgen anderer Kurkinder, denen es hier ebenso gefiel.

In Rautenkranz durften wir wunderschöne Erholungswochen genießen. Am 1. Juli 1958 begann hier unser Aufenthalt. Ich war in der Gruppe von Frau Haustein und Fräulein Hennersdorf. Danke! –
Das war die Betreuungszeit der ersten Kindergruppe im Berufsleben von Inge Hennersdorf ... und so setzt ihr das frühere Erholungskind Marianne hier mit Bild und Zuschrift ein Denkmal.
Nun die Eindrücke des elfjährigen Frank B.:

Hier zeigt uns Frank ausnahmsweise sein Bank-Konto – welche Finanzreichtümer er von zu Hause mitbrachte und wie zweckmäßig sowie sparsam er die wertvollen Mittel anlegte.

... von einer Wanderung zum benachbarten Ort Tannenbergsthal.
Quelle: Verlag Bild und Heimat Reichenbach (Vogtland)
Nun die Grüße auf der Rückseite der Ansichtskarte:


... mit dem vorgelagerten Spielplatz.
Quelle des Fotos: R. Kallmer, 95 Zwickau // Hersteller: Farbfilm-Martin, 94 Aue.

Schon ist es sehr kalt. Nicht mehr lange wird es dauern ...

... bis das Rautenkranzer Gebiet im tiefen Schnee versinkt.

Ich bin gut angekommen<, schreibt das freundliche Kurkind Eberhard N. am 03. August 1966 seinen Eltern.
Grüße aus Sachsen nach Sachsen.

Die Erziehenden der Jungengruppe 2 sind in den Jahren um 1966, Ute Poppe und Gernot Becker.

Die Bäume des Waldes im Hintergrund sehen etwa alle vier Wochen andere Kinder-Rücken. – Fräulein Poppe hat sich gerade fortbegeben. So ist das schöne Andenken leider nicht ganz vollständig.

Nach meiner Ansicht ist auf dieser Karte das Wesentliche zusammengefasst.

Wir sind hier – aber in der Umgebung gibt es weitere schöne Erholungs- und Kureinrichtungen
Wir warten auf deinen bereichernden Text- und Bild-Beitrag.
Nachdem dieser erschienen ist, könnte hier stehen:
- vorläufiges Ende -.
Noch aber ist hier reichlich Platz für deine Post in Wort und Bildern
an die Mail-Adresse: chris@janecke.name