Namens-Stamm Hasait. Einige Dokumente und Bilder zu den Familien Hasait

Zusammengestellt von Chris Janecke und Dr. Hartwig Schulze, aktualisiert im Januar 2025. E-Mail: chris@janecke.name
Leserhinweise und Ergänzungen sind sehr willkommen.

Bilder und ein Dokument zu den Personen der Generation 08 – Obereltern

Eine Übersicht über das Potsdamer Stadtgebiet in historischer Zeit
Urheber und Entstehungsdatum sind unbekannt.
Die Ansicht der Residenz im Jahre 1733.
Quelle: Feldtman – Busch Seulp, Berlin

Über allem schweift das Auge des Königs Friedrich Wilhelm I. v. Preußen.
Links: die Hof- und Garnison-Kirche. Bildmitte: die alte Nikolaikirche, 1795 abgebrannt, im Folgejahrhundert in völlig anderer Gestalt neu errichtet. Rechts: die Heiligengeist-Kirche. In allen diesen Kirchen wurden auch Personen der Hasait-Familien evangelisch getauft, getraut oder nach dem Lebensende ausgesegnet – und stets amtlich erfasst.

Die Potsdamer Hof- und Garnisonkirche in der >Breite Straße<.

Weihe der Kirche im Jahre 1732. Mehr als 3.000 Plätze. Turmfertigstellung 1735.
Außer für das Königshaus und für die Seelsorge der Militärangehörigen, hat diese Kirche auch eine Civilgemeinde. Quelle: Handelsübliche Ansichtskarte nach 1910.

Zeichnerische Schadow-Entwürfe

Der weithin bekannte Berliner Grafiker und Bildhauer Johann Gottfried Schadow stellt hier Arbeitsskizzen zu verschiedenen natürlichen Personen vor, unter anderem auch zu zwei hochgewachsenen Brüdern namens Licht, die als Grenadiere in der Garnison Potsdam dienen. Wir sehen rechts außen die Gebrüder Carl Ehrenreich Friedrich Licht (1797–1834) und daneben seinem etwas kleineren und jüngeren Bruder Johann Ehrentreu Theodor Licht (1804–1834), die beide aus Utzedel bei Demmin in Pommern als Söhne eines Ziegelbrenners und seiner lieben Frau stammen.
Bildnachweis: Schadow. Entstehungszeit der zusammengestellten Skizzen 1823 ... 1825, im „Polyclet oder Von den Maassen des Menschen“, Berlin 1834, veröffentlicht. Gemeinfrei. Bearbeitete Kopie der Originalzeichnung: Die aufgelegten Erläuterungstexte decken lediglich hier temporär einige Kopfskizzen von „Fremdpersonen“ ab, die beim Original natürlich erhalten geblieben sind.

Wir wissen nicht wo die Grenadiere Hasait und Rosenbaum in Potsdam wohnten.
Die Soldaten wohnten privat, denn Kasernen gab es noch nicht. Zumindest wissen wir, wie es hier damals aussah. Das folgende Beispiel zeigt ein Stück der Kirchstraße.

Kirchstraße – an der Nikolaikirche. Foto: Vom Potsdam-Museum dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.
Mittelstraße - Ecke - Kreuzstraße (=> Benkertstraße)

Genauso möglich hätte es sein können, dass die damaligen Hasaits im Holländerviertel gelebt hatten, das um / nach 1730 entstand. In vielen Häusern lebten Soldaten, denn ihre Anzahl war beträchtlich und manchmal zogen sie auch um – „wohnten also mal hier und später auch dort“. – Ihr Sold war gering. Aus diesem Grunde gingen sie nebenbei aber offiziell handwerklicher Tätigkeit nach – z. B. diente das häusliche Spinnen von Garn ihrem Broterwerb – der Soldat „nach Feierabend“ am Spinnrad, ein vertrautes Bild.

Die neue Erdenbürgerin Maria Elisabeth Rosenbaum wird begrüßt

Eintrag ihrer Geburt am 19. Decembris 1770 und die evangelische Taufe am 26. Dec. Anno Domini 1770. Quelle: Kirchenbuch der Hof- und Garnisonkirche, Eintrag Geborene / Getaufte A 132 / 1770.
Zu jeder kirchlichen Sacramentsspende erfolgt im Kirchenbuch ein Eintrag der Personalien.
Ein Jahrhundert später, ab Oktober 1874 werden die dann eingerichteten staatlichen Standesämter diese Aufgabe des Registrierens wahrnehmen. Die Ablichtungen dieser Einträge in Kirchenbüchern und vom Standesamt liegen beim Autor vor. Einige von diesen werden nachfolgend abgebildet. Die nachträgliche Farbtönung der Kopien jener zum Teil vergilbten Kirchenbuch-Blätter ist vom Autor frei gewählt: grün für Geburten / Taufen und rosa für kirchliche Eheschließungen = Trauungen.

Bilder und ein Dokument zu den Personen der Generation 07 – Alturgroßeltern

Hof- und Garnisonkirche in Potsdam. Handelsübliche Ansichtskarte nach 1910. Reproduktion: Foto-Hermann, Potsdam
Garde-Grenadiere bewachen und schützen den Zugang zur Kirche.
Quelle: Ansichtskarte Repro, Foto-Herrmann, Potsdam
Die Trauung des Johann Jacob Hasait (1773–1823) mit seiner Braut Maria Elisabeth Rosenbaum (1770–1847) am 06. August 1799 in der Hof- und Garnisonkirche der Stadt Potsdam.

Dokumente und Bilder zu Personen der 06. Generation – Altgroßeltern

Kirchenbuch-Eintrag des ersten Kindes vorgenannten Paares

Das Kind wird am 22. April 1800 geboren und am 29. ejusdem auf die Namen Charlotte Henriette (Hasait) getauft.

Kirchenbuch-Eintrag für das zweite Kind oben genannter Eltern

Das zweite Kind: Jacob (der Jüngere, seiner Eltern: Hasait oo Rosenbaum) wurde am 10. February 1802 geboren und am 21. February 1802 getauft. Sein Leben wird 1877 enden.

Geburt und Taufe des dritten Kindes

Maria Elisabeth Hasait erblickte als drittes Kind in der Familie am 09. February 1804 erstmals das Licht dieser Welt. Am 19. February wurde sie in der Taufe in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen.

Carl – er ist das fünfte Kind der Eltern Hasait oo Rosenbaum

Carl Friedrich Hasait, geboren den 08. Juny 1811, erhält in der Hl. Taufe am 16. Juny 1811 seine Vornamen zugeeignet. Sein Lebenskreis schließt sich im Jahre 1894.

Johann Jacob (der Jüngere – das 2. der oben genannten Hasait-Kinder) ehelicht als junger Erwachsener am 01. August 1824 die Florentine Zschoche (1805–1877).
Ein Bürgerbrief der Stadt Potsdam.

Dieses nachgestaltete Exemplar gilt hier (nur) als Muster, denn es ist nicht persönlich auf eine Person namens Hasait ausgestellt, sondern auf den Potsdamer Schuhmacher-Meister Johann Friedrich Sommer aus der weitläufigen Hasait- Verwandtschaft. Johann Jacob Hasait und weitere seines Familienverbandes mögen ein vergleichbares Dokument erworben und besessen haben.

Carl Hasait (1811–1894, Sohn von Hasait oo Rosenbaum) heiratet am 27. September 1838 Johanne Christiane Behrend(t) (1808–1844).

Bilder und Dokumente zu den Personen der Generation 05 – Altgroßeltern

Carl August Bernhard Hasait (1840–1884)

Dieser ist das erste Kind von Carl Friedrich Hasait und dessen Ehefrau Johanne Christiane Behrend(t). Er wird zu gegebener Zeit Ida Luise Emilie Fischer heiraten.

Caroline Wilhelmine Henriette Hasait (1842–1844).
Sie ist das zweite Kind in der gleichen Familie.

Nochmals kurz zurück in die vorherige Generation 06:
Nach dem sehr frühzeitigen Ableben von Carl Hasaits erster Ehefrau, Johanne Behrend(t), im Jahre 1844 mit erst 36 Lebensjahren, heiratet Carl Hasait am 19. Juli 1846 die Marie Wilhelmine Charlotte Wendland(t), (1817–1888).
Deren Trauung findet in der Garnisonkirche am 19. Juli 1846 statt. Der 19. Juli ist traditionell der Trauungstag für Luisenbrautpaare. Am 19. Juli 1810 starb Königin Luise im Alter von nur 34 Lebensjahren und zu deren Gedenken wurde die Stiftung >Luisen-Denkmal< ins Leben gerufen.

Stiftung Luisen-Denkmal
Erläuterung zur Stiftung, Fortsetzung
Ein Zeitsprung im Bild: Luisenbrautpaare im Jahr 1937

Es war ursprünglich vorgegeben, dass die Bräute schwarz gekleidet erscheinen – war doch deren Trautag der frühere Sterbetag der Königin. Auch im darauffolgenden 20. Jahrhundert wurde diese bewährte Tradition noch beibehalten – aber die Vorgabe zur unbunt-dunklen Farbgebung für die Brautkleider wurde gelockert.

Die Potsdamer Garnisonkirche in ihrem „gewachsenen“ Umfeld. Quelle: handelsübliche Ansichtskarte

Aus der zweiten Ehe des Carl Hasait mit Wilhelmine Wendland(t) gibt es zwei Söhne in der Generation 05: Carl Friedrich Hasait und Robert Fr. Paul Hasait. Die Familie wohnt ab 1857 im Hause Schwertfegerstraße 8.
Paul Hasait wird im Jahre 1873 die Bertha Keller ehelichen. Die Trauung findet in der Nikolaikirche statt. Aus dieser Ehe werden in der Generation 04, vier Söhne entstehen.

Havel - Stadtschloss - Nikolaikirche - Palasthotel
Quelle: Handelsübliche Ansichtskarte
Nun ein Blickwechsel: Sicht vom Palais Barberini über den alten Markt zur Nikolaikirche.
Quelle: Gemälde im Foyer der Stadtverwaltung, Friedrich-Ebert-Straße 79–81.
Potsdam, Schwertfegerstraße 8 (im Jahr 2001 fotografiert)

Die hier momentan besonnte rechte Hausseite dieses Eckgebäudes am Neuen Markt, liegt in der Schloss-Straße. Dieses Wohnhaus ist mit dem rechts benachbarten „Cabinetshaus“ in der Schlossstraße, mittels eines Korridors verbunden.

Das „Cabinetshaus“, Schloss-Straße No. 1

Diese warme und trockene Verbindung der beiden Häuser gewährleistete kürzeste Wege zwischen Herrschaften und „Leib-Handwerkern“ wie dem Schneider und dem Schuhhersteller. Im Kabinettshaus wurden u. a. auch der Kronprinz Friedrich Wilhelm (=> König Friedrich W. III. ) geboren, als auch Wilhelm v. Humboldt.

Ein Blick in den Treppenauf- und Abgang Schwertfegerstraße 8 (im Jahr 2001)

Paul Hasait, der Sohn der vorgenannten Eltern: Carl Hasait oo Wilhelmine Wendland(t) bleibt auch im Erwachsenenalter – bis 1875 – im Elternhaus, Schwertfegerstraße 8, wohnen und gründet dort mit Bertha Keller eine eigene Familie.

Zwei der Ausblicke aus dem Haus Schwertfegerstraße 8

Wir sehen gegenüber in der Schloss-Straße, Ecke Neuer Markt, ein Wohngebäude mit der „Gaststätte zur Ratswaage“ und blicken auf das Haus in der Schwertfegerstraße, Ecke Hohewegstraße. Dieses Gebäude mit seinen 2 Ecken am Hauseingang, gehört zu einem kleinen Straßen-Platz, eingefasst von vier Gebäuden, der „Acht Ecken“ genannt wird. – Von anderen Fenstern hat man Augenblicke auf den Neuen Markt, auf dem die Ratswaage steht oder über die Hohewegstraße hinweg, auch auf den Alten Markt mit Nikolaikirche, dem (zeitweiligen Rathaus) und dem Königlichen Stadtschloss.

Die kurze Bäckerstraße

Paul Hasait und seine Familie ziehen im Jahr 1875 von der Schwertfegerstraße 8 in die Bäckerstraße. Im Haus Nr. 6 (ganz links im Bild), an der „Alten Wache“, finden sie eine neue Wohnung.

Das beeindruckende Panorama von Potsdam, geschaffen 1872 von einem heute leider nicht mehr namentlich bekanntem Künstler.

Bilder zu den Personen der Generation 04 – Urgroßeltern

Blatt 1 des standesamtlichen Eintrags der Eheschließung Hasait oo Giertz.
Der ideenreiche Bühnentechniker Max Hasait im Jahr 1911. Dieser Max Hasait ist der Sohn von Bernhard Hasait und Ida Fischer.
Verkauf von Naturprodukten auf dem Alten Markt in Potsdam.

Ein Blick aus der Richtung des Stadtschlosses: Links die Nikolaikirche, geradezu das Alte Rathaus, hinter dem Obelisk und somit verdeckt, das Windelband-Haus, rechts daneben das Knobelsdorff-Haus. Ganz rechts das „Hotel Stadt Königsberg“ in der Brauerstraße 1-2.
Quelle: Gemälde von Anna und Wilhelm Thiele, 1931. Das großformatige Originalbild hängt im Hauptgebäude der Potsdamer Stadtverwaltung, Friedrich-Ebert-Straße 79–81.

Schneidermeister Oskar Hasait (1873–1935), seit 1920 verheiratet mit Luise Surau (1878–1963).

Vom Ehepaar Paul Hasait oo Bertha Keller stammen vier Söhne ab: Oskar, Max, Carl und Friedrich (genannt Fritz) Hasait. Von Oskar und Max sehen wir hier Bilder.

Oskar Hasaits Geburtshaus: (links) Schwertfegerstraße 8, von der Hohewegstraße aus gesehen (=> Fr.-Ebert-Straße)
Luise geb. Surau (1878–1963), die Ehefrau von Oskar Hasait – im Hof des Grundstücks Charlottenstraße 106 (=> heute: 125)
Das Wohnhaus Charlottenstraße 106 mit der Familie Surau, von jetzt an auch von Schwiegersohn Oskar Hasait mitbewohnt.

Die Charlottenstraße mit der zeitgenössischen Hausnummer 106, => heute 125. Es ist das Gebäude mit der Durchfahrt zum Hof, dort wo die blauen Container stehen – drei Häuser vor dem Luisenplatz entfernt.

Das gleiche Gebäude einige Jahre später – nach der äußeren Renovierung.

Die Familien Surau / Hasait lebten im 1. Obergeschoss des rechten Gebäudeteils.

Luise Hasait auf einer Wanderung. Quelle: Privat. Der Fotokünstler ist nicht mehr bekannt.
Ein Blick vom Potsdamer Pfingstberg

Hier, im Alten-Pflegeheim, in Potsdam, Große Weinmeisterstraße 43, am Fuße des Pfingstberges, lebte Luise Hasait (genannt Lieschen), geborene Surau, den letzten Teil ihrer Lebenszeit. Familie Janecke besuchte dort Tante Lieschen ab und zu. Ihren West-Berliner Verwandten war das nach der Grenzschließung („DDR-Mauer“) seit dem 13. August 1961 nicht mehr möglich. –
Das Foto entstand erst 2014. In den 1960-er Jahren, während der DDR-Zeit, sahen das Gebäude und das Grundstück wesentlich „schlichter“, nicht derart aufwändig restauriert und sorgfältig hergerichtet aus.

Max Hasait

Max ist der 2. Sohn von den vier Kindern des Ehepaares Paul Hasait und Bertha geb. Keller. Von Beruf ist er Buchhalter bei der Fa. Sommer - Elektrotechnik.

Max Hasait auf dem Hof des Hauses Priesterstraße 68 in Nowawes, (Arbeitsstelle).

Max schreibt seine Geburtstagsgrüße an Fräulein Anne-Marie Sommer, die sich gerade im Urlaub im Schwarzwald befindet.

Bilder und Dokumente zu Personen der Generationen 03 – Großeltern und der Generation 02 – Eltern, liegen uns nicht vor.

- Vorläufiges Ende dieser Zusammenstellung -