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Zur Ahnenliste „Janecke“, Familienverband „Sommer“ gehörend:

Tabellarischer Kurz-Lebenslauf zu

Hellmut Franz Ernst Runge (* Berlin 1903 bis † Berlin 1985),

seiner 1. Ehefrau: Margarete Frieda Lucie Hoepfner,

(* Nowawes 1907 bis † Potsdam-Babelsberg 1990, Telefonistin),

seinen Kindern aus dieser Ehe und

seiner 2. Ehefrau: Brunhilde Eva Behrend (* Lübben 1916 bis † Berlin 2003).

Für die Eltern des Hellmut Runge besteht auf dieser Internetseite der

Lebenslauf: Runge oo Beerbaum.

Für die Großeltern des Hellmut Runge besteht auf dieser Internetseite der

Lebenslauf: Runge oo Glaeser.

Ein Beitrag zur Familienforschung und Heimatgeschichte


Bearbeiter und Kontaktpartner für Fragen und Ergänzungen: E-Mail: christoph@janecke.name

Jüngster Bearbeitungsstand: April 2021

Zur Einstimmung gibt es einige Bilder – bitte hier klicken



Mögen deine täglichen Wege für dich recht freundliche sein.

Möge der Wind den Rücken dir stärken.

Möge die Sonne dein Gesicht erhellen,

der Regen dich erfrischen und die Pflanzen nähren.

Und bis wir uns wiedersehen, möge Gott,

dich schützend, in seiner Hand halten.




Wegweiser für die Beziehung zwischen den Hauptpersonen dieser Niederschrift und heute lebenden Personen des „Familienzweiges“.

Diese Liste kann auch gern von unten (aus der Gegenwart) nach oben gelesen werden.



Generation

Zeitraum

Namen des jeweiligen Ehepaares


08–12


Natürlich reicht diese Liste viel weiter in die Vergangenheit zurück aber solche Angaben sind für die Darstellung dieses Lebenslaufs nicht erforderlich.

07

ca. 1780 bis etwa 1840

Johann Friedrich Daniel Runge oo Dorothea Sophie Seeger

06

1815 bis 1892

Erdmann Daniel Franz Runge oo Johanne Friederike Henriette Ehm


05

I. 1846–1901

II. 1846–1946

I. Ehe: Franz Runge oo

Marie Josephine Glaeser


II. Ehe: Franz Runge oo

Anna Louise Ulrich geb. Schütte


04

1871 bis 1949

zu deren Kindern (aus der I. Ehe) gehören u. a. die Geschwister:

Carl Robert Franz Runge oo

Helene Auguste Beerbaum


Rudolf Max Sommer oo Anna Margarethe Runge


deren Sohn Hellmut Runge ist somit ein Cousin / Vetter

der Anne-Marie Sommer


03

1900 bis 2003

Anne-Marie Sommer oo Alfred Richard Janecke


02

1945 bis

Der Autor dieser Niederschrift – Chris Janecke


01


Die Söhne des Autors

(zu näheren Angaben besteht ein noch gewünschter Datenschutz)



Woher stammte Hellmut Runge? – Einige Blicke in bereits etwas zurück liegende Zeiten

Die Großeltern von Hellmut Runge waren der Maurer- und Zimmermeister, der selbständige Baumeister, Carl Heinrich Franz Runge

Geboren in Berlin, am 11. Mai 1846. Gestorben in Berlin am 19. Januar 1936.

I. oo am 17. Dezember 1840. Seine erste Ehefrau: Marie Josephine Glaeser, geboren in Hamburg, am 15. Februar 1845. Gestorben in Neu-Weißensee bei Berlin, am 27. Juli 1901.


Deren Kinder:

1. Carl Robert Franz Runge oo Beerbaum

2. Johanna Wilhelmine Marie Runge oo Seehafer

3. Henrieltte Bertha Franziska Runge oo Eschert

4. Bertha Amalie Runge

5. Anna Margarethe Runge oo Sommer

6. Paul Runge


Der Großvater Franz Runge heiratete nach dem Ableben seiner ersten Ehefrau Marie Josephine Glaeser ein zweites Mal: Anna Louise Schütte, verwitwete Ulrich, die in Nowawes-Neuendorf, Wilhelmstraße 15 (ab 1945: Alt Nowawes), die Gastwirtschaft „Deutsches Wirtshaus“ ihres verstorbenen Ehemanns weiterführte. So wurde aus dem vorzeitigen Ruheständler des Bauhandwerks Franz Runge kurzerhand ein Gaststätteninhaber. Aus dieser Ehe entstammte ein Sohn: Franz Runge, der 1903 in Neuendorf bei Potsdam geboren wurde. So haben wir hier zwei gleichaltrige Runge-Jungen (Helmut und Franz), die aber unterschiedlichen Generationen zuzuordnen sind.


Die Eltern von Hellmut Runge
Hellmuts Vater ist also der älteste der vorgenannten Kinder: Carl Robert Franz Runge.

Geboren in Berlin, am 16. Juli 1871. Taufe in Sankt Marcus, Berlin, am 24. September 1871.

Er arbeitete später zeitweilig als Seemann, ist von Beruf auch Elektriker. Carl heiratet in Berlin am 30. September 1902 die Helene Auguste Beerbaum, Mutter des Helmut Runge.

Gestorben ist Carl in Drewitz bei Potsdam, am 05. Juli 1946 (im Altenheim).

Ehefrau Helene war geboren in Biesdorf bei Berlin, am 13. April 1870. Sie war eine kleine, zierlich-zarte Frau mit blondem Haar. Ihr Lebensunterhalt: Verkauf von Spielwaren und Sportartikeln im eigenen Geschäft in Nowawes, Lindenstraße 40 (das ist ab 1939: Potsdam-Babelsberg und ab 1945 heißt die Straße: Rudolf-Breitscheid-Straße. Das Haus ist dann die Nummer 45).

Ihre jahrzehntelange Wohnanschrift: Potsdam-Babelsberg, Blücherstraße 5. Ab 1945 ist der Straßenname: Fultonstraße.

Gestorben ist Helene in Potsdam, Holzmarktstraße 5, am 31. Oktober 1961 im Altenpflegeheim – (es ist das zweite Haus der Straße, die Häuser davor wurden am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört). Ihre Bestattung in Potsdam, am 07. November 1961.

Das einzige Kind von Carl Robert Franz Runge oo Helene Auguste Beerbaum ist
Hellmut Franz Ernst Runge. Geboren in Berlin, am 09. August 1903.



Das Ehepaar = Die Eltern (in der Generation 03)

Hellmut Franz Ernst Runge I. oo Margarete Lucie Hoepfner





Vater:

Generation: 03 / Ahn:



Mutter:

Generation: 03 / Ahnin:

Name:


Runge

Hoepfner

Vornamen:


Hellmut Franz Ernst


Margarete Frieda Lucie


Deren

Eltern


Väter:


Runge, Carl Robert Franz ,

Seemann, Elektro-Monteur

Hoepfner, Otto Eduard Friedrich,

Gerichts-Diätar

Mütter:

Beerbaum, Helene. Geschäftsfrau

Gellhardt, Anna Marie Frieda

Geboren:


Berlin, 09. August 1903

Nowawes, Großbeerenstraße 27, am 08. Dezember 1907

Taufe:




Beruf / Stand oder Gewerbe:


Einzelhandels-Kaufmann, Lehre bei Fa. Ravené in Potsdam, Nauener Straße 39.

Mitinhaber des Geschäfts seiner Mutter Helene Runge.

Handelsvertreter.


Telefonistin

Wohnanschriften vor der Ehe:


Nowawes-Neuendorf, Blücherstr. 5 (nach 1945: Fultonstraße 5)

Nowawes-Neuendorf, Großbeerenstraße 27

Ehe:

(Standesamt)


Eheschließung: Köln, am 02. September 1930. StA. Köln II: B 628 / 1930.

Ehescheidung: Potsdam, 04. September 1939 wegen einer gewissen Unverträglichkeit der Eheleute.


(Hellmut Runge wird am 15. Dezember 1955 eine zweite Ehe eingehen.)

Trauung:

(ev.-lutherisch)



Kinder

Aus dieser neun Jahre währenden Ehe gingen zwei Kinder hervor.


Wohnanschriften in Babelsberg


Nach der Scheidung der Ehe: Hellmut: Lindenstraße 40.

Lucie: in der Kleiststraße 17, später, nach 1949: Friesenstraße


Tod / Gestorben:

Bestattet:

Während der 2. Ehezeit.

In Berlin-Charlottenburg,

am 23. Mai 1985


Potsdam-Babelsberg,

am 16. Januar 1990.

Quelle: StA. Potsdam C 162 / 1990




(Sinngemäße Abschrift) A


Geburts-Anzeige und -Eintrag Nr. 545 / 1907


des Standesamtes in Nowawes bei Potsdam



Nowawes, am 09. Dezember 1907


Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute,

der Persönlichkeit nach

auf Grund seines Familien-Stammbuches anerkannt, der


Gerichts-Diätar Otto Eduard Friedrich Hoepfner.


wohnhaft zu Nowawes, Großbeeren-Straße 27,


evangelischer Religion, und zeigte an, daß von der


Anna Marie Frieda Hoepfner geborenen Gellhardt,


seiner Ehefrau, evangelischer Religion,


wohnhaft bei ihm, zu Nowawes in seiner Wohnung,


am 8-ten Dezember des Jahres 1907 vormittags um neun dreiviertel Uhr


ein Mädchen geboren worden sei, und daß das Kind die Vornamen


Margarethe Frieda Lucie


erhalten habe.


vorgelesen, genehmigt und unterschrieben


gez. Otto Eduard Friedrich Hoepfner


Der Standesbeamte


In Vertretung gez. Peschel




Randbemerkungen:


- Geheiratet Nr. B 628 / 1930 im Standesamt Köln II

- Eine Tochter geboren: Nr. A 1294 (?) / 1941, Standesamt Potsdam, am 02. September 1941,

Petra Irmgard (unehelich).

- Gestorben am 16. Januar 1990, StA Potsdam Nr. C 162 / 1990.







Die beiden Kinder (Generation 02) der Eltern:

Hellmut Franz Ernst Runge I. oo Margarete Lucie Hoepfner


Nr.

Familienname:

Runge

Lebensdaten der Kinder

1

Dietrich Franz Werner






Dietrich wurde in Potsdam, am 01. Oktober 1932 geboren.

Dietrich heiratete am 13. März 1957 die M. F. aus H.

Zusammen haben sie drei Kinder.

Nähere Angaben sind bekannt, unterliegen aber wunschgemäß noch dem Datenschutz.

2

Lucie Helene Gertrud






Lucie wurde in Berlin-Charlottenburg am 06. Oktober 1936 geboren.

Lucie heiratete am 21. März 1964 den P. C.

Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor.

Nähere Angaben sind bekannt, unterliegen jedoch wunschgemäß noch dem Datenschutz.


Petra Irmgard



Geraume Zeit nach dem Auflösen der elterlichen Ehe schenkte die nun unverehelichte Mutter Lucie ihren vorgenannten Kindern noch eine Halbschwester, die in Potsdam, am 02. September 1941 geboren wurde.


Die Generation 01, also die der Enkel von Hellmut, ist aus Gründen des gewünschten Datenschutzes nicht aufgeführt und so sind auch die Urenkel in dieser dieser Liste nicht erwähnt.
In die Generation 02 gehört vom Alter her auch der Bearbeiter, Chris Janecke, Enkel von Anna Margarethe Runge, verehelicht mit Max Sommer in Nowawes => Potsdam-Babelsberg. Die Mutter von Chris, Anne-Marie Janecke, geborene Sommer, ist eine Cousine = Base des Hellmut Runge.





Das Ehepaar

Hellmut Franz Ernst Runge II. oo Brunhilde Eva Behrend





Vater:

Generation: 03 / Ahn:



Mutter:

Generation: 03 / Ahnin:

Name:


Runge

Behrend

Vornamen:


Hellmut Franz Ernst


Brunhilde Eva


Deren

Eltern



Väter:


Runge, Carl Robert Franz ,

Seemann, Elektro-Monteur


Mütter:

Beerbaum, Helene

Inhaberin eines Geschäfts.


Geboren:


Berlin, 09. August 1903

Lübben (Spreewald),

am 11. August 1916

Taufe:




Beruf / Stand oder Gewerbe:


Kaufmann im Einzelhandel,

Handelsvertreter



Wohnanschriften vor der Ehe:


Berlin-Steglitz

Berlin-Steglitz

Eheschließung:

(Standesamt)


Die zweite Ehe des Hellmut Runge mit Brunhilde Eva Behrend wurde in Berlin-Steglitz am 15. Dezember 1955 geschlossen.

Trauung:

(ev.-lutherisch)



Wohnanschriften, gemeinsame:


Die Runges hatten eine Wohnung in Berlin-Steglitz, Schützenstraße 3.

Einige Zeit vorher hatte Hellmut Runge Potsdam-Babelsberg verlassen.

Viel später (so auch um 1976) hatten sie eine Wohnung in 1000 Berlin-Charlottenburg 19, Altenburger Allee 8, Tel.: 3 04 82 90.


Kinder:

Dieser 2. Ehe entstammten keine weiteren Kinder!

Tod / Gestorben:

Bestattet:

Hellmut starb während dieser
2. Ehezeit, in Berlin-Charlottenburg,

am 23. Mai 1985


Brunhilde Runge starb in Berlin am 09. August 2003


Einige weitere Worte zum Leben: 
Hellmut ist in Berlin geboren worden, wächst aber in Nowawes-Neuendorf in der Blücherstraße 5 auf. Hier im Hause hat Hellmut in der Kinderzeit eine Spielkameradin, die Irmgard Blobel. Es war eine Freundschaft, die die gesamte Lebenszeit anhielt.
Das Haus Nr. 5 ist ein Gebäude, das 1903 / 1904 errichtet wurde. Nach 1945 wurde diese Blücherstraße in Fultonstraße umbenannt. Die Hausnummer wurde beibehalten. Im gleichen Haus wohnte und arbeitete auch der findige Schlossermeister Erich Quast. 

Hellmut besucht, wie etwas später auch sein um drei Jahre jüngerer Cousin Franz Sommer, das Althoff-Real-Gymnasium zu Nowawes-Neuendorf in der Yorckstraße (ab 1945: Beethovenschule, Kopernikusstraße). Er kann somit den Weg zur Schule in nur fünf Minuten zurücklegen. Anschließend durchläuft er eine Ausbildung zum Kaufmann des Einzelhandels. Seine Lehrzeit absolviert er bei Firma Heinrich Ravené: „Eisen- und Kurzwaren, Spielwaren und Wirtschaftsartikel“, in Potsdam, Nauener Straße 39 (nach 1945: Friedrich-Ebert-Straße). Er lernt somit in einem der sehr bekannten etwa 1734 im Holländischen Stil errichteten Häuser.

1930 heiratete Hellmut. In dieser Ehe wurden 1932 ein Sohn und 1936 eine Tochter geboren. Leider wurde diese Ehe 1939 geschieden. 
Hellmut wurde, wohl bereits 1939, wie Millionen andere auch, zwangsrekrutiert, wurde von einem Tag auf den anderen Soldat. Zum Kriegsende geriet er in Gefangenschaft – er überlebte aber.

Hellmut hatte angesichts der Kriegserlebnisse, über die er nicht sprach, ein stilles Gelöbnis abgelegt: „Wenn ich aus dieser Hölle lebend herauskomme, will ich nur noch Gutes für andere bedürftige Menschen tun.“ Und so hielt er es dann auch. Ungeachtet der Ehescheidung und seiner viel späteren Neuverheiratung unterstützte Hellmut bis zu seinem Lebensende auch seine erste Ehefrau finanziell etwas, so gut, wie es ihm möglich war.

Gemeinsam mit seiner Mutter Helene Runge, geb. Beerbaum, betrieb er in der Babelsberger Lindenstraße 40, (ab 1945: Rudolf-Breitscheid-Straße 45), ein Geschäft zum Verkauf von Sport- und Spielwaren sowie Sportbekleidung. Meine Eltern und wir Kinder (Janecke) lebten im Nachbarhaus Nr. 46. Es war eine angenehme Nachbarschaft. Hellmut Runge war der Cousin meiner Mutter Anne-Marie Janecke.
Im Runge-Laden hielten wir Kinder uns in den 1940-er und 50-er Jahren natürlich gerne mal auf. Zum einen wegen unserer freundlichen „Tante 'Lene“ und ihrem Sohn aber auch wegen der vielen Spielsachen – hauptsächlich zum Angucken.
An Wochenenden gab es gern mal ein Familien-Kaffee- oder eher Tee-Trinken. Auch gemeinsame Spaziergänge der Familie Janecke mit Onkel Hellmut in die nähere Umgebung gehörten zu Höhepunkten – bis 1955.

Im Jahre 1955 wählte Onkel Hellmut Runge die benachbarte Stadt Berlin, seine Geburtsstadt und auch die seiner Tochter, als Wohnort, zog also von Potsdam-Babelsberg wieder zurück nach Berlin, nach Berlin-West, wo er auch im gleichen Jahr heiratete. Die Umzugsdistanz war eine Wegstrecke mit der S-Bahn von wenigen Minuten oder der Weg nach Berlin ein ausgedehnter Spaziergang. Das ist keine große Entfernung aber in der Augen der DDR-Regierung war auch dieser Wohnortwechsel ein Landesverrat, ein Verbrechen. Viele -zig Tausend, ja Millionen verließen das Land des Arbeiter- und Bauern-Staates und damit die Diktatur bis 1961 – deshalb glaubte man, mit härtesten Maßnahmen gegensteuern zu müssen. Das Verlassen des Gebiets der DDR wurde mit langjährigen Gefängnisstrafen belegt – für den Fall, dass man beim Grenzübertritt, mit der Absicht des Wohnortwechsels, erwischt wurde. Auch Hellmut benötigte für diesen Umzug keinen Möbelwagen, sondern lediglich seine Aktentasche. Seine Ausreise hatte zur Folge, dass er für die nächsten Jahre keine besuchsweise Einreiseerlaubnis für das Staatsgebiet der DDR bekam. So durfte er seine inzwischen betagte Mutter, die das Geschäft vorerst noch allein weiter betrieb, nie mehr besuchen, auch nicht Jahre später, bereits dauererkrankt zu ihrem 90-sten Geburtstag und er erhielt ebenso keine Genehmigung, sie im Sterbezeitraum  noch einmal zu sehen. Genauso verwehrte ihm die DDR-Obrigkeit die Teilnahme an der Beerdigung seiner Mutter. So erging es Ungezählten!
In Berlin-Steglitz war Hellmut als Handelsvertreter für die Spielwarenindustrie tätig, konnte also in seiner Branche bleiben.
So sahen auch wir Hellmut erst viele Jahre später wieder, nachdem mit dem Passierschein-Abkommen die Einnahmequelle von Westgeld (Zwangsumtausch von D-Mark) realisiert wurde und die besuchsweise Einreise nach gründlicher Prüfung auch ehemaligen DDR-Bewohnern genehmigt wurde. 
Hellmut war es, der mich, Chris Janecke, im Jahre 1977 dazu anregte, mich mit der Ahnenforschung zu beschäftigen. Seine Überzeugungsarbeit leitete er mit den Worten ein: „Was willst Du Deinen Kindern erzählen, wo sie herkommen, wer in der Familie vor ihnen lebte, wenn Du selber es nicht weißt“.

Hellmut starb 1985 sehr unerwartet bei einem kleineren chirurgischen Eingriff, der wohl auch vorzüglich gelang, aber er erwachte nicht wieder aus der Narkose. Eigentlich wollte Hellmut nach der Operation (mit 81 Jahren) nach der verlorenen Trennungszeit durch die Teilung Deutschlands, mit Chris gemeinsam etwas forschen, dabei mit den Fahrrädern und zeltend unterwegs sein (das Passierscheinabkommen hätte es ihm bereits vor dem Mauerfall 1989 ermöglicht), doch dazu konnte es nun nicht mehr kommen. Nur soviel, dass seine Familienforschungs-Ergebnisse mit Dokumenten und Bildern in die Müllbehälter und somit auf den Müllhaufen der Geschichte kamen. Seine Frau war überfordert mit dem vielen „Schriftkram“ und auch ich konnte nichts retten, denn zwischen Potsdam und Berlin (West) hatte die DDR im August 1961 aus Überlebensangst, wegen der übergroßen Anzahl der aus dem Land flüchtenden Menschen, eine Mauer, den so genannten „Antifaschistischen Schutzwall“ errichtet. Einige Ablichtungen, unseren gemeinsamen Ahnenzweig betreffend, hatte mir Hellmut jedoch zu Lebzeiten zukommen lassen.



- Vorläufiges Ende - 

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