Zur Ahnenliste „Janecke“, Familienverband „Sommer“ gehörend:
Einige Notizen zum Lebenslauf von
Rudolph Wilhelm Carl Mahnkopf oo Bertha Charlotte Wilhelmine Sommer
in der Zeit von 1847 bis 1938 in Potsdam,
mit der Erwähnung der Familiennamen der Großmütter:
Kähne // Kaehne und Keilbach
sowie der Familiennamen von späteren Ehepartnern der Kinder:
Beltz, Brüning, Ebert, Kast, König, Schöngrèn, Sommer und Stengel,
Bogenschneider, Jahn, Wietz, Maurer und Liewerenz, als deren Eltern.
Zusammengestellt: Chris Janecke, Bearbeitung: September 2021
Für Ergänzungen anderer Wissender: E-Mail christoph@janecke.name
Zu diesem Text bestehen einige Bilder – bitte hier klicken.
Bei den oben Genannten handelt es sich um Vorfahren des Autors (Urgroßtante Bertha Sommer). Wenn du Interesse hast, mehr darüber zu lesen, was sich in dieser Zeit im Leben der Menschen abspielte, so sieh’ bitte auch in die Dokumentationen „Zeitgeschichte“ und „Zeitgenossen“ auf der Internetseite www.janecke.name.
Je weniger jemand benötigt, um zufrieden zu sein, desto mehr nähert er sich den Göttern, die gar nichts brauchen.
nach Sokrates
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Wegweiser für die Beziehung zwischen den Hauptpersonen dieser Niederschrift und den heute lebenden Personen dieses „Familienzweiges“.
Du kannst die Liste auch gern von unten beginnend (aus der Gegenwart) zu lesen.
Generation |
Zeitraum |
Namen des jeweiligen Ehepaares |
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07 |
1768 bis 1809 und 1784 bis 1863 |
Johann Friedrich Gottfried Sommer oo Johanne Charlotte Wegen
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Johann Carl Friedrich Wilhelm Mahnkopf oo Louise Schmidt |
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06 |
1800 bis 1896 und 1806 bis 1896 |
Johann Friedrich Sommer oo Caroline Wilhelmine Charlotte Keilbach
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Carl Friedrich Rudolph Mahnkopf oo Sophie Friederike Wilhelmine Kähne |
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05 |
1831 bis 1909 und 1847 bis 1938 |
Karl Johann Friedrich Sommer oo Marie Elisabeth Weltzer
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Die beiden „Sommer“ sind Geschwister |
Rudolph Wilhelm Carl Mahnkopf oo Bertha Charlotte Wilhelmine Sommer |
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04 |
1875 bis 1949 |
Rudolf Max Sommer oo Anna Margarethe Runge |
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03 |
1900 bis 2003 |
Anne-Marie Sommer oo Alfred Richard Janecke |
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02 |
1945 bis |
Der Autor dieser Niederschrift – Chris Janecke |
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01 |
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Die Kinder des Autors (zu näheren Angaben besteht ein noch gewünschter Datenschutz) |
Zu jedem der erwähnten Ehepaare gibt es einen gesonderten Lebenslauf auf dieser Internetseite.
Anmerkung:
Der Vater des nachstehend aufgeführten Carl Friedrich Mahnkopf ist (in der Generation 07), Johann Friedrich Wilhelm Mahnkopf, Zimmergeselle,
* in Ketzin im Havelland, am 09. Novembris 1784, † Potsdam, am 21. März 1863.
Generation 6
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Generation 6 |
Die Großeltern |
Gen. 06 / Ahn 40 |
Gen. 06 Ahnin 41 |
Mahnkopf
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Kähne |
Name |
Sommer |
Keilbach |
Carl Friedrich |
Marie Sophie |
Vornamen |
Johann Friedrich |
Caroline Wilhelmine Charlotte |
in Potsdam, am 16. August 1816 |
in Deetz bei Groß Kreutz, am 24. März 1806 |
geboren |
Buckow, (Oberbarnim), 30. Dezember 1800 |
Potsdam, Mark Brandenburg, am 24. Februar 1809
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Bürger und Zimmer-Polier |
Hausfrau und Mutter |
Beruf |
Schuhmacher-Meister |
Hausfrau und Mutter |
vermutlich in Ketzin um 1843 |
Heirat |
Potsdam, als Luisenbrautpaar, in der Garnisonkirche am 19. Juli 1830 |
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um 1843 in Ketzin 1847 Potsdam, Spandauer Straße 14, bis Okt. 62: Jägerallee 4 ab 02. 10 62: Potsdam, Priesterstraße 20 ab 15. Dezember 1866, Potsdam, Am Canal 48 ab 02. April 1869, Potsdam, Kaiserstraße 3 ab 02. Juli 1871, Schockstraße 37 ab 1878: Potsdam, Waisenstraße 71 |
Wohnungen |
unter anderen Wohnanschriften auch: 1849: Kirchstraße 3 1850: Nowawes, Priesterstraße 69 ab 02. April 1857: Potsdam, Französische Straße 21 ab 03. Okt. 1859: Kriewitzgasse 3 ab 19. Aug. 1867: Schwertfegerstr.13 ab 02. April 1869: Kriewitzstraße 3 1870: Potsdam, Scharrnstraße 5 ab 01. April 1879: Burgstraße 52 ab 02. Okt. 1879: Kreuzstraße 15 ab 01. April 1881: Kriewitzstraße 3 |
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Potsdam, am 27. November 1892 |
Deetz, am 16. Oktober 1882
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gestorben |
Nowawes bei Potsdam, 17. Dezember 1882
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Nowawes, Kreis Teltow, 10. September 1896 |
Das Ehepaar = Die Eltern (Generation 05) Rudolph Wilhelm Carl Mahnkopf oo Bertha Charlotte Wilhelmine Sommer
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Die Bedeutung der Familien-Namen
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von Mann + Kopf, ein geistig reger Mensch, ein tüchtiger Kopf. Wohl eher nicht als „der zur Vorsicht Mahnende“ verwendet.
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Die Jahreszeit betreffend: Sonne, Wärme, Reife. Der erste Namensträger wurde eventuell im Sommerhalbjahr geboren. |
Name:
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Mahnkopf |
Sommer |
Vornamen: |
Rudolph (auch Rudolf) Wilhelm Carl |
Charlotte Wilhelmine Bertha
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Geburt: Taufe:
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Potsdam, Spandauer Straße 14, am 10. September 1847, abends ½12 Uhr. Taufe am 26. September 1847 durch Prediger Stöner, (dieser wohnt: Markt 4, Pfarrhaus). Die Taufpaten sind: 1. Der Kaufmann und Mühlenmeister Karl Friedrich Kuhlmey aus Paretz, 2. Zimmerpolier F. Hintze (Louisenstraße 32, E.), 3. Bäckermeister Janeke, 4. Frau Märtens, 5. Jungfrau Auguste Sommer (!). Quelle: KB Nikolai, Taufen, Blatt 77, Nr. 375 / 1847.
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Potsdam, am 12. September 1850, früh 4 Uhr. Taufe am 04. Oktober 1850 in der Nikolaikirche zu Potsdam. Die Taufpaten sind: 1. Schuhmacher-Meister Keilbach (Großvater), 2. Fink (ist beruflich Nuntius = Bote, Verkünder), 3. Schirmer, junior. Quelle: KiBuch Nikolai, Taufreg. 1850, Blatt 1986 (199), Nr. 333. |
Beruf / Stand: |
Schneiderlehre 1861–1864. Ab 1871 Schneider-Meister. Zwischendurch Erwerb von Kenntnissen in der Gastronomie (Kellnerei). Dann ab 01. Sept. 1878 (mit 31 Jahren bis ins 89. Lebensjahr) Hausverwalter, speziell Verwalter der Säle im Palais Barberini, Potsdam, Humboldtstraße 5-6. Er ist in dieser Position der Nachfolger vom jüngeren Bruder seiner Schwiegermutter: Carl Wilhelm Keilbach oo Bürger.
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Hausfrau und Mutter der zehn Kinder. |
Wohnanschriften vor der Ehe:
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Potsdam, Packhofstraße 4 |
Potsdam, Kriewitzstraße 3 |
Trauung / Eheschließung:
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In Potsdam, Heiligengeistkirche. Trauung am 09. Juli 1871. Bertha ist 20 Jahre und 10 Monate jung, Rudolph ist 23 Jahre und 10 Monate alt.
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Wohnanschriften, gemeinsame: |
ab 09. Juli 1871: Potsdam, Burgstraße 45 (hier lebt auch ihre Verwandte Amalie Weltzer). 1873: Potsdam, Lindenstraße 26 1876: Packhofstraße 4 um 1876: Waisenstraße 70 ab 9. September 1878: R. Mahnkopf ist Verwalter der Säle im Palais Barberini, Am Schloß 5–6 = spätere Humboldtstraße 5–6 und wohnt vom 09. September 1878 an auch dort bis zum Lebensende (1938). (Quelle: Stadtarchiv, Melderegister 68 / 7, Film 61 / 1108, Bild 125). |
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Lebensende: |
Potsdam, Humboldtstraße 6, am 27. Februar 1938, vormittags um 9.00 Uhr, 90 Jahre alt. Standesamt-Reg.-Nr. 253 / 1938, Stadtarchiv Film P 168
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Potsdam, Humboldtstraße 6, am 14. September 1933, nachmittags um 9.00 Uhr, 83 Jahre alt. Standesamt-Reg.-Nr. 805 / 1933, Stadtarchiv, Film P 156, Bild 416 |
Die Kinder (Generation 04) des Schneider-Meisters / Hausverwalters (im Palast Barberini) Rudolph Wilhelm Mahnkopf und Charlotte Wilhelmine Bertha Sommer
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Nr. |
Familienname: Mahnkopf
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Lebensdaten der Kinder |
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1 |
Elise Caroline Wilhelmine Berta Mahnkopf
oo Potsdam, 24. 12. 1908
Witwer, nun in II. oo Wilhelm August Brüning, Stellmacher-Meister
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Geboren in Potsdam, Burgstraße 45, am 11. Dezember 1871. Taufe sehr wahrscheinlich in der Nikolaikirche, da in der Heiligengeist-Kirche kein Eintrag vorhanden. Das Kirchenbuch der Taufen der Nikolaikirche 1858 bis 1945 verbrannte bei der Bombardierung der Stadt Potsdam am 14. April 1945. Ein Duplikat bestand nicht. Die darin enthaltenen Angaben und damit über das Wissen um die Taufe sind unwiederbringlich verloren, sofern es nicht einen Familienforscher gab, der diese Daten vor der KB-Vernichtung erfasst hat.
Elise heiratet gemäß Standesamt-Eintrag B 481 /
1908, Film
In seiner I oo. war Wilhelm Brüning mit Auguste Caroline Friederike Hasche verheiratet, die am 09. April 1856 geboren war. Zwei Söhne stammen aus jener Ehe: - Paul Brüning, * Fahrland, 10. Sept. 1882; † Tangerhütte, 22. März 1968. - Willi Brüning, * Fahrland, 10. Nov. 1888; Plaue bei Bdbrg (Havel), 29. Juni '68
Der Bräutigam ist 55 Jahre alt, die Braut ist 26 Jahre jung. Der Bräutigam Wilhelm hatte bereits um 1903 eine Werkstatt in Potsdam, Am Canal 10 und die Wohnung in der Berliner Straße 7. Er wohnt jetzt (1908) in Potsdam, Berliner Straße 8. Die Braut lebt bisher bei den Eltern im Hause Humboldtstraße 6. Zeugen der Eheschließung: Rudolph Wilhelm Carl Mahnkopf (Brautvater, 61 Jahre alt), Humboldtstraße 6 und der Glaser-Meister Robert König (Schwager der Braut), 35 Jahre alt, in der Grünstraße 7 wohnend.
Kirchliche Trauung: sehr wahrscheinlich in der Nikolaikirche. Die Kirchenbücher der Trauungen von Nikolai- und Heiligengeist-Kirche dieses Zeitraumes bis 1945 verbrannten bei der Bombardierung der Stadt Potsdam am 14. April 1945. Duplikate bestanden nicht. Die darin enthaltenen Angaben sind unwiederbringlich verloren. Elise und Wilhelm wohnen bis nach 1925 in Potsdam, Berliner Straße 8; später gibt es keinen Adressbuch-Eintrag mehr in Potsdam; möglicher Weise gab es nach 1925 einen Wohnortwechsel nach Plaue bei Brandenburg (Havel). Wilhelm Brüning soll nach Angabe in Plaue bei Brandenburg, G. straße (Göring-?) am 29. Juni 1938 gestorben sein. Ob Elise auch dort starb oder nochmals nach Potsdam zurückkehrte ist noch unbekannt. Im Potsdamer Adressbuch 1949 ist ihr Name nicht enthalten, jedoch neun Personen gleichen Familiennamens. Kinder des Paares sind noch nicht bekannt aber wahrscheinlich. Dieser Zeitraum für Geburten unterliegt jedoch noch der Sperrfrist für eine Einsicht der Standesamtseinträge.
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2 |
Gertrud Mahnkopf
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Geboren in Potsdam am 29. Oktober 1873. Taufe sehr wahrscheinlich in der Nikolaikirche.
Das Kirchenbuch der Taufen 1858 bis 1945 verbrannte bei der Bombardierung der Stadt Potsdam am 14. April 1945. Ein Duplikat bestand nicht. Die darin enthaltenen Angaben und damit über das Wissen um die Taufe sind unwiederbringlich verloren.
Zu einer Heirat der Gertrud fand ich nichts in Potsdam. Adressbuch von 1903: Fräulein Gertrud Mahnkopf, Vertreterin für Chokoladen- und Honigkuchenfabrikate, Brandenburger Straße 25 und im Jahr 1925: Konfitürengeschäft, Charlottenstraße 69 Das letzte Potsdamer Adressbuch, von 1949, weist aus: Gertrud Mahnkopf, Sekretärin, Potsdam Lennéstraße 3. Es ist nicht belegt, dass es sich um eine Personenidentität handelt. Als Sekretärin wird sie in diesem Alter (76 Jahre) nicht mehr tätig gewesen sein aber gelebt haben mag sie zu dieser Zeit noch.
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3 |
Agnes Johanne Friederike Mahnkopf, Schneiderin
oo Potsdam, 29. April 1904
Kast, Ferdinand Albert Julius Dachdecker-Meister |
Geboren in Potsdam, Packhofstraße 4, am 30. November 1876, vormittags 6 Uhr. Taufe in der Heiligengeistkirche am 25. Dezember 1876. Taufpaten: 1. Herr Kaufmann A. Scholz, Berlin, 2. Herr Emil Sommer, 3. Herr Paul Sommer (beide ältere Brüder der Kindesmutter, Emil: Zigarrenproduzent, Paul: Schuhmachermeister), 4. Herr Wilhelm Mahnkopf, Schuhmachermeister, Waisenstraße 70. (älterer Bruder des Kindsvaters). Quelle: KB Heiligengeist, Taufen, Blatt 143, Nr. 182 / 1876. Standesamt Geburt: Nr. 1221 / 1876, Stadtarchiv Film P 19. Agnes absolviert eine Ausbildung zur Schneiderin.
Agnes heiratet, 27-jährig, den Dachdeckermeister Julius Kast am 29. April 1904. St. Reg. Nr. 124 / 1904, Film P 071, Bild 131. Julius wurde in Potsdam geboren, am 30. März 1877. Seine Eltern: Der Vater ist der Dachdecker-Meister Carl Friedrich Wilhelm Julius Kast, die Mutter ist Henriette Amalie Marie Jahn. Vor der Ehe wohnt Julius in der Saarmunder Straße 21. Dieses Grundstück ist Eigentum der Eltern. Zeugen der Eheschließung sind die beiden Väter des Paares. Ihre letzte gemeinsame Wohnung ist (nebenan) in Potsdam, Heinrich-Mann-Allee 22 (vor 1945 ist das die Saarmunder Straße). Für das junge Ehepaar weist das Adressbuch auch bis 1914 die Saarmunder Straße als Wohnanschrift aus. Julius hat ab 1914 im Krieg zu dienen. Agnes erhält im Januar 1916 vom Landwehr-Infanterie-Regiment 24 über das Königlich- Preussische Ministerium des Innern die Nachricht, dass der Unteroffizier Kast, ihr Ehemann, 38 Jahre alt, bei Wojstom, im Bezirk Vilnius, am 03. Oktober 1915 gefallen sei. So ist Agnes bereits nach 10-jähriger Ehe Witwe aber lebt bis (weit) nach 1949 (letztes Potsdamer Adressbuch) immer noch in der Saarmunder 21. Agnes' Lebenskreis wird sich am 19. August 1960 im Pflegeheim der Evangelischen Frauenhilfe Potsdam, Weinbergstraße 18/19 schließen. Sie stirbt um 7.45 Uhr, im Alter von 83 Jahren. Sterbeanzeige 936 / 1960, Standesamt Potsdam. Film P 209, Bild 477.
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4
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Frieda Bertha Emilie Mahnkopf
oo Potsdam, am 08. Juli 1907
Max Adolph Albert Sommer, Tischler
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Geboren in Potsdam, Humboldtstraße 6 am 19. Dezember 1878, vormittags 1¾ Uhr. (Das Gebäude Humboldtstraße 5–6 ist das „Palais Barberini“, Am Alten Markt), Standesamt: Nr. 1322 / 1878, auf Film P 021, Seite 680. Taufe am 16. Februar 1879 (in der Nikolaikirche, nach einer Notiz im KB der Heiligengeist-Kirche). Die Paten sind: 1. Herr Bäckermeister Hohmann, Potsdam, Packhofstraße. 2. Schneidermeister Reinke, Brandenburger Straße 55. 3. Schuhmacher-Meister Krügener, Garde du Corps Straße 19. Quelle: KB Heiligengeist Taufen 1879, Blatt 184, Nr. 22. Frieda erlernt den Beruf einer Verkäuferin.
Frieda heiratet mit 28 Jahren, am 08. Juli 1907 ihren Cousin, den 28-jährigen Tischler Max Sommer (geboren am 23. Februar 1879). Eintrag Standesamt: 231 / 1907, Film P 074, Bild 241. Max wohnt um 1907 in der Junkerstraße 2. Er ist der Sohn des Schuhmacher-Meisters Paul Sommer und dessen Ehefrau Bertha Luise Auguste, genannt „Pauline“, geb. Thron. Zeugen der Eheschließung sind der Brautvater Rudolph Mahnkopf, 59 J. und der Barbier Ewald Behrens, 30 Jahre aus der Potsdamer Lindenstraße 45 / 46. Das Potsdamer Adressbuch von 1910 weist aus, dass das Paar in der Waisenstraße 69 wohnt, 1925 in der Waisenstraße 41 und sie dort auch wohnen bleiben. Um 1936 wird er dort als Pensionär geführt. Friedas Leben wird aber bereits mit 48 Jahren, am 12. April 1927, vormittags 11 Uhr enden. Eintrag Standes. C 347 / 1927, Film 150, Bild 182. Das Ableben wird angezeigt von Tischlermeister Hermann Wünsche (Bestatter), wohnhaft in Potsdam, Am Alten Markt 5. Max wird als Witwer mit knapp 67 Jahren, am 24. Januar 1946 in seiner Wohnung Feuerbachstraße 15 sterben. Standesamt Nr. C 358 / 1946. Diese Todesanzeige auf dem Standesamt kommt von Frau Lotte Wannick, geborene Sommer. Sie wohnt in der Weinbergstraße 34. (Ihre Zuordnung zur Sommer-Familie ist wegen der datenschützenden Sperrfristen der StA-Dokumente noch nicht geklärt – sie könnte eine Tochter des Paares sein.)
Anmerkung: Es wird im letzten Potsdamer Adressbuch von 1949 auch noch ein Helmut Mahnkopf, Tischler, erwähnt, der in Babelsberg, Mühlenstraße 16 wohnt. Diesen kann ich aber noch zu keinen Eltern sicher zuordnen.
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5 |
Sophie Caroline Bertha Mahnkopf, Weißnäherin
oo Potsdam, 17. Okt. 1902
Robert August Ferdinand König, Glaser-Meister |
Geboren in Potsdam, Palais Barberini, Humboldtstraße 6, am 23. Januar 1880, vormittags 10 Uhr. Nr. Standesamt: 104 /1880, Film P 23. Taufe am 13. Februar, Heiligengeistkirche. Prediger Persius. Paten: 1. Herr Albert Sommer, Schuhmachermeister (Bruder der Kindsmutter), 2. Frau Mahnkopf, 3. Frau Sommer. Sophie erlernt den Beruf einer Weißnäherin.
Sie wird am 17. Oktober 1902 den Glasermeister Robert August Ferdinand König heiraten. Stand. Nr. 359 / 1902, Film P 069, Bild 371. Der Bräutigam war geboren in Potsdam, am 22. März 1873. Robert wohnte bisher in der Grünstraße 8. Seine Eltern sind der Glasermeister Ferdinand Karl König und Marie Ida, geborene Wietz, die auch in Potsdam leben. Zeugen der Eheschließung sind die Väter von Braut und Bräutigam. Die Familie ist mit der Wohnanschrift Grünstraße 7, von vor 1908 (vielleicht schon seit der Eheschließung), bis nach 1939 im Adressbuch enthalten, Telefon 3699. Robert stirbt bereits am 15. Februar 1939 um 18 Uhr, an Asthma bronchiale und Kreislaufschwäche. Stand. Nr. 224 / 1939 auf Film P 169, Seite 438. Die Anzeige beim Standesamt nimmt Rudolf König, Steuerinspektor, Saarmunder Straße 21, wahr. 1949 wohnt Sophie in Potsdam, Saarmunder Straße 21a. Sophies letzter Lebensraum befindet sich in der Großen Weinmeisterstraße 43. Das ist das Altenpflegeheim am Fuße des Pfingstberges. Sophies Leben wird mit 90 Jahren am 02. Dezember 1970 um 04.15 Uhr zu Ende gehen. Sterbeanzeige beim Standesamt: Nr. 2012 / 1970. Film P 226, Bild 268.
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6 |
Antonie Bertha Johanna Mahnkopf
(als Säugling gestorben) |
Das Kind wird am 04. März 1881, vormittags um 2 Uhr in der Wohnung Humboldtstraße 5–6 geboren. Mutter Bertha Mahnkopf sagt: „Meine Schwägerin, die Hebamme Auguste Sommer, geborene Schwaiger, Ehefrau meines Bruders Franz Sommer, ist auch diesmal meine Hebamme und ihre Mutter die „verwitwete Sattlermeister“ Friederike Schwaiger, geb. Rübe / Riebe, hilft ihr dabei und übernimmt auch das Anzeigen beim Standesamt.“ Beide: Hebamme und ihre mütterliche Helferin leben in der Kriewitzstraße 1. Geburtseintrag Standesamt: Nr. 252 / 1881, Film P 24. Leider ist unserer kleinen Antonie nur eine kurze Lebenszeit gegönnt. Sie verlässt uns schon für immer am 03. April 1881, nachmittags um 7½ Uhr, gerade vier Wochen alt. Standesamt Nr. C 300 / 1881. Stadtarchiv Potsdam, Film P 101, Bild 179.
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7 |
Johanna Sophie Emilie Bertha Mahnkopf
oo Potsdam, 27. April 1907
Max Paul Friedrich Stengel, Tischler-Meister
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Geboren in Potsdam, Humboldtstraße 5. am 13. März 1883, früh 9 Uhr. Taufe am 29. April 1883, Prediger Persius. Die Taufpaten: 1. Herr Friedrich Sommer, Schuhmacher-Meister (Bruder der Kindsmutter), 2. Herr Wilhelm Mahnkopf, Schuhmacher-Meister,(Bruder des Kindsvaters), 3. Frau Luise Sommer. Quelle: KB Heiligengeist evangelisch-lutherisch, 1883, Blatt 277, Nr. 59. Geburtsanzeige beim Standesamt: Nr. 310 / 1883, P 027. (* 30. März 1883). Stadtarchiv Potsdam, Film P 27, Bild 166. Johanna erlernt den Beruf einer Verkäuferin.
Johanna heiratet am 27. April 1907 mit 24 Jahren den Tischler-Meister Max Paul Friedrich Stengel. Er war geboren am 26. April 1882 und er wohnt bei den Eltern (Tischler-Meister A. Stengel) in der Holzmarktstraße 20. Eintrag des Standesamtes 152 / 1907, Film P 074, Bild 158. Zeugen der Eheschließung sind die Väter von Braut und Bräutigam. Der Vater des Bräutigams ist der Tischlermeister Ferdinand August Stengel und dessen Ehefrau: Pauline Ernestine Wilhelmine geborene Maurer. Das Adressbuch von 1910 findet das Paar in der Breite Straße 23 wohnend aber 1925 in der Französische Straße 9, Tel. 1155. 1930 trägt ihr Telefonanschluss bei gleicher Anschrift die Nr. 2204. Ein späterer Eintrag findet sich nicht mehr.
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8 |
Oskar Emil Carl Rudolf Mahnkopf, Schlosser
oo Potsdam, 23. April 1914
Friederike Anna Olga Ebert, Näherin
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Geboren in Potsdam, Humboldtstraße 5, am 25. Februar 1885, nachmittags 11¾ Uhr. Nr. Standesamt: 222 / 1885. Als junger Mann lernte er den Beruf eines Schlossers.
Er hatte am 23. April 1914 die Näherin Friederike Anna Olga Ebert geheiratet, die vor der Eheschließung in der Potsdamer Kurfürstenstraße 2 wohnte. Reg-Nr. des Standesamtes: B 113 / 1914. Film P 081, Seite 122. Sie war geboren in Nowawes, am 04. Januar 1893. (Stand. Nowawes A 4 / 1893). Ihr Vater ist der Eisenbahnarbeiter Karl Ernst Ebert, die Mutter Anna Auguste Wilhelmine Charlotte Liewerenz, beide Eltern in Nowawes gestorben. Als Zeugen der Eheschließung wurden Rudolf Mahnkopf (Vater des Bräutigams), 66 Jahre alt, in der Humboldtstraße 6 wohnend und der Rentier Paul Beltz, 62 Jahre alt, Kiezstraße 27 wohnend, gebeten (aus der Familie der Verlobten von Oskars jüngerem Bruder Heinrich (siehe unten: Kind 9). Die Wohnung des jungen Paares ist bis zum Lebensende: Saarmunder Straße 21a. (Nach 1945 ist die Straße in Heinrich-Mann-Allee umbenannt worden.).
Im (gleichen?) Hause, Saarmunder Straße 21a, wohnt um 1925 die Witwe Anna Sommer. (Ihre Zuordnung zur Sommer-Familie ist noch nicht geklärt).
Olga gebar am 26. Oktober 1915 ein Kind (Standesamt Potsdam, Nr. A 645 / 1915). Weitere Kinder möglich aber noch nicht nachgewiesen. Sperrfrist). Dieses „Kind“ hat am 12. Dez. 1942 in Babelsberg geheiratet. (Stand. Babelsberg B 271 / 1942).
Im Adressbuch 1936 / 1937 wird Oskar Mahnkopf als Reichsbahn-Schlosser geführt. Oskar stirbt am 12. Mai 1949 um 7.25 Uhr. Er wurde 64 Jahre alt. Standesamts-Reg.-Nr. C 681 / 1949, Stadtarchiv, Film P 190, Seite 350. Olga wohnt bis 1955 im Hause H.-Mann-Allee 23. Sie stirbt im Städt. Krankenhaus am 03. Januar 1955 um 11.00 Uhr an einer massiven Lungenembolie. Standesamt C 16 / 1955 auf Film P 202, Seite 221.
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Heinrich Robert Adolf Mahnkopf Buchbinder
oo Potsdam, 11. November 1922
Berta Else Erna Beltz |
Geboren in Potsdam, Humboldtstraße 5, am 08. September 1887, nachmittags 11 Uhr. Eintrag des Standesamtes: 929 / 1887, auf Film P 033, S. 175. Taufe in der Nikolaikirche. Das Kirchenbuch der Taufen 1858 bis 1945 verbrannte bei der Bombardierung der Stadt Potsdam am 14. April 1945. Ein Duplikat bestand nicht. Die darin enthaltenen Angaben und damit über das Wissen um die Taufe sind unwiederbringlich verloren, sofern die Daten nicht vorher ein anderer Familienforscher erfasst hat..
Am 11. November 1922 heiraten der Buchbinder Heinrich und die Berta Else Erna Beltz (Stand. 545 / 1922). Bis zur Heirat wohnte er im Elternhaus „Palais Barberini“, Potsdam, Humboldtstraße 5/6. Berta wurde in Neuendorf bei Potsdam, am 23. Juni 1899 geboren. (Standesamt: A 94 /1899. Vor der Hochzeit wohnte sie „im Kiez-Palast“, Kiezstraße 27.
Zeuge der bürgerlichen Eheschließung sind der Verwalter Rudolph Mahnkopf (Brautvater) 75 Jahre alt Potsdam, Humboldtstraße 6 und der Dentist (Zahntechniker) Hans Beltz, 34 Jahre alt, in Stralsund wohnend. Quelle: Standesamt Potsdam, 545 / 1922 auf Film P 089, S. 333. In diesem Haus Kiezstraße 27 leben sie auch künftig gemeinsam, bis sie etwa um 1929 in die Alexandrinenstraße 4 ziehen (nach 1945 umbenannt in Helene-Lange-Straße). Das letzte Potsdamer Adressbuch, von 1949, weist aus: Mahnkopf, Heinrich, Buchbinder, Potsdam, Hebbelstraße 26. Heinrichs Leben endet am 15. April 1969, um 5.05 Uhr. Er stirbt im Bezirkskrankenhaus, Berliner Straße 155. Standesamt Pdm. Nr. C 655 /1969.
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Margarethe Antonie Bertha
oo Potsdam, am 04. April 1936
Willy Alwin Gottfried Schöngrèn
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Geboren in Potsdam, am 30. Januar 1890, nachmittag 9½ Uhr, Stand. Nr. 150 / 1890, Film P 036.
Margarethe wohnt bis zur Eheschließung bei den Eltern in Potsdam, Humboldtstraße 6. Sie heiratet in Potsdam, am 4. April 1936 den Amtsmeister Willy Alwin Gottfried Schöngrèn. Was er in dieser Funktion tut und wo / bei wem? – ist nicht bekannt. Sein Familienname begegnet uns auch in den Schreibungen: Schöngrèen, Schöngreen und Schöngren. Der Bräutigam wurde in Berlin, am 31. Juli 1896 geboren: Geb.-Reg. Berlin Stand. 6, Nr. 1320 / 1896. Er wohnte bisher in Berlin-Neukölln, Berliner Straße 105. Margarethe Mahnkopf ist vor der Zeit der Eheschließung als Büroleiterin tätig (wo – ist uns unbekannt). Zeugen der Eheschließung sind Margarethes Vater - Rudolf Mahnkopf, 88 Jahre alt und ihr älterer Bruder, der Schlosser Oskar Mahnkopf, 51 Jahre alt. Letztgenannter wohnt in der Saarmunder Straße 21a.
Willy Schögrèn stirbt am 01. Juni 1969 in Dierba (Tunesien). Reg.-Nr 74 / 1969 im Alter von fast 73 Jahren.
Margarethe stirbt am 20. Februar 1973 in Berlin-Zehlendorf.im Alter von 83 Lebensjahren. Standesamt Berlin: C 570 / 1973. Quelle: Standesamt Potsdam: 143 / 1936, Film P 583, Seite 532. |
Bei verschiedenen Kinder-Entbindungen ist hier Auguste Sommer, geb. Schwaiger die Hebamme. Hebamme Schwaiger ist die Ehefrau unseres Franz Sommer. Gebärende und Hebamme sind Schwägerinnen. Die oben genannte Mutter der Hebamme Sommer, die Witwe Friederike Schwaiger geborene Rübe, lebt mit ihr zusammen im Hause Kriewitzstraße 1. Sie macht sich offenbar nicht nur im Schuhmacher- und Hebammen-Haushalt der Kinder nützlich, sondern assistiert wahrscheinlich ihrer Tochter auch bei den Entbindungen und besorgt das Melden der jüngsten Erdenbürger an das Standesamt.
Der Standesbeamte Eduard Valentin Dziedzioch, der so fleißig unsere Geburten in das Register einträgt (er katholisch, seine Ehefrau evangelisch), wird im Jahr 1880 ebenfalls Vater. Er weiß es auch schon.
Eine Gegenüberstellung der Kinder der Potsdamer Mahnkopf-Brüder:
Die Kinder vom Schneider und Hausverwalter im Palast Barberini
Rudolph Wilhelm Mahnkopf oo Charlotte Wilhelmine Bertha Sommer
|
Jahr der Geburt |
Die Kinder des Schuhmacher-Meisters und Schuldieners (Pedell)
Wilhelm Julius August Mahnkopf oo Marie Wilhelmine Anna Winkelmann |
||
- |
- |
1870 |
01 |
Anna Bertha Emilie |
01 |
Elise Caroline Wilhelmine Bertha |
1871 |
02 |
Bertha Johanne Helene |
- |
- |
1872 |
03 |
Emilie Sophie Luise |
02 |
Gertrud |
1873 |
- |
- |
- |
- |
1874 |
04 |
Carl Ad. Gust. // Carl Gustav Emil |
03 |
Agnes Johanne Friederike |
1876 |
05 |
Marie Luise Wilhelmine |
04 |
Frieda Emilie Bertha |
1878 |
06 |
Ida Emma Amalie |
05 |
Sophie Caroline Bertha |
1880 |
07 |
Wilhelm Otto Hermann |
06 |
Antonie Bertha Johanna |
1881 |
- |
- |
07 |
Johanna Sophie Emilie Bertha |
1883 |
- |
- |
08 |
Oskar Emil Carl Rudolf |
1885 |
- |
- |
09 |
Heinrich Robert Adolf |
1887 |
08 |
Friedrich Heinrich Alfred |
10 |
Margarethe Antonie Bertha |
1890 |
- |
- |
|
|
|
Auszug aus dem Königlich-Polizeilichen Melderegister der Residenzstadt Potsdam, Potsdam Priesterstraße 20
Quelle: Stadtarchiv Potsdam, MR 20 / 5, Film 64 / 1047, Blatt 27
Tag des Anzu-ges |
Vor- und Zunamen, Stand oder Gewerbe
|
Tag der Geburt |
Geburtsort und Provinz |
Con-fession |
frühere Wohnung |
Tag des Abzuges (oder des Todes) |
Anzeige der neuen Wohnung |
2. 10. 1862 |
Mahnkopf Carl, Zimmergesell
|
16. 08. 1816 |
Potsdam |
Ev. |
Jägerallee No. 4 |
15. 12. 1866 |
nach Canal No. 48 |
„ |
Ehefrau Sophie geb. Kaehne
|
24. 03. 1806 |
Deetz |
„ |
„ |
„ |
„ |
„ |
Wilhelm Julius August Schuhmacher-gesell
|
13. 10. 1843
|
Ketzin
|
„ |
„ |
„ |
„ |
„ |
Rudolph Schneidergesell
|
10. 09. 1847 |
Potsdam |
„ |
„ |
„ |
„ |
„ |
Zimmergeselle Johann Friedrich Wilhelm Mahnkopf (Vater ad 1.)
|
09. 11. 1784 |
Ketzin |
„ |
„ |
21. 03. 1863 |
gestorben |
Doch nun einige Worte zu meinem, also Rudolph Mahnkopfs, Lebenslauf:
1847
Geboren wurde ich im Hause unserer Eltern, in Potsdam Spandauer Straße 24, etwa auf halben Wege zwischen dem Nauener Tor und der Kolonie Alexandrowka. Es war das Eigentum meiner Eltern. Auf dem Nachbargrundstück befand sich das Lokal: Voigts Blumengarten. Der Wirt war Herr Werner. Wir nannten ihn insgeheim „den grauen Zwerg“. Mein älterer Bruder Wilhelm war dort oft auf der Kegelbahn zum Aufstellen der Kegel. (Anmerkung von Chris J.: Nach dem zeitgenössischen Potsdamer Adressbuch befand sich das „Voigtsche Kaffeehaus“ auf dem Grundstück Spandauer Straße 28. Voigts „Blumengarten“ wird ein Jahrzehnt später erwähnt.
1854
Meine Eltern verkauften ihr Haus in der Spandauer Straße und wir zogen in die Parallelstraße, in die Jägerallee 4, nahe der Kolonie Alexandrowka, nicht weit von der Orts-Grenze zu Bornstedt.
Zur Schule ging ich in die „Hofschule“ in der Behlertstraße.
1861
Ich beginne meine Schneider-Lehre.
1864
Ich beende meine Lehrzeit und bin nun ein Schneidergeselle. Bei verschiedenen Meistern lerne ich weiter, selbst auch in Berlin.
Einige Jahre war ich total überarbeitet und des Öfteren ernsthaft krank. Zu jener Zeit musste ich täglich zur Neuen Königstraße No.100 laufen, um dort Milch zur Stärkung zu trinken. Das war die Milchtrinkstelle, die der Landwirt Tampson bewirtschaftete. (Anmerkung von Chris. J.: das zeitgenössische Adressbuch von 1875 weist aus, dass die Neue Königsstraße zu jener Zeit bis zur Nr. 68 geht. Die „Neue Königstraße“ ist heute die „Berliner Straße“).
Zwischendurch habe ich im Hotel „Zum Einsiedler“, Schloss-Straße 8, etliche Kniffe des Servierens gelernt und auch in der Schloss-Straße 6, im „Deutschen Haus“ die Leute, darunter viele Militärs als Kellner bedient.
1871
Seit diesem Jahr bin ich nun selbständiger Schneidermeister und beschäftige Gesellen. Meine Wohnung und meinWirkungsort ist im Haus Packhofstraße 4.
Am 09. Juli 1871 heiraten Bertha Sommer und ich in der Heiligengeistkirche. Bertha ist das zehnte von elf Kindern in ihrer Familie Sommer.
Ihr ältester Bruder Friedrich Sommer trägt die Nr. 05 / 20.1 in der familiären Ahnenliste.
Wir sind durchaus nicht böse darüber wenn jemand anmerkt, dass es hohe Zeit für unsere Hochzeit wurde.
Am 11. Dezember 1871 wurde unser 1. Kind geboren: Elise.
Am 29. Oktober 1873 wurde unser 2. Kind geboren: Gertrud.
Am 30. November 1876 wurde unser 3. Kind geboren: Agnes.
1878
Es fügt sich so, dass mir im Zuge des Ablebens meines Verwandten Carl Keilbach, die dadurch frei frei gewordene Stelle des Saalverwalters im Palais Barberini, Humboldtstraße 5–6 angeboten wird. Das ist ein Glücksumstand für meine Verhältnisse und ein völlig anderes Aufgabengebiet als die Gewandschneiderei. Mein Arbeitsverhältnis dort beginnt am 01. September 1878 und wir haben im Hause eine Dienstwohnung als Magistratsangestellte.
Am 19. Dezember 1878 wurde unser 4. Kind geboren: Frieda.
Am 23. Januar 1880 wurde unser 5. Kind geboren: Sophie.
Am 04. März 1881 wurde unser 6. Kind geboren: Antonie.
Am 13. März 1883 wurde unser 7. Kind geboren: Johanna.
Am 25. Februar 1885 wurde unser 8. Kind geboren: Oskar.
Am 08. September 1887 wurde unser 9. Kind geboren: Heinrich.
Am 30. Januar 1890 wurde unser 10. Kind geboren: Margarethe.
Damit wollen wir es gut sein lassen. Bertha blickt auf 39 Lenze zurück und bei mir jährt sich das Wiegenfest zum 42. Male.
Auszug aus dem Polizeilichen Melderegister der Residenzstadt Potsdam
Humboldtstraße 5–6 (Palais Barberini, Am Alten Markt)
Quelle: Stadtarchiv Potsdam, MR 65 / 1, Film 61 / 110, Blatt 125
Tag des Anzu-ges |
Vor- und Zunamen, Stand oder Gewerbe
|
Tag der Geburt |
Geburtsort und Provinz |
Con-fession |
frühere Wohnung |
Tag des Abzuges (oder des Todes) |
Anzeige der neuen Wohnung |
9. 9. 1878 |
Schneidermeister Wilhelm Carl Rudolph Mahnkopf |
10. 9. 1847 |
Potsdam |
ev. |
Packhof-straße 4 |
|
|
„ |
Ehefrau desgl. Bertha, geb. Sommer |
12. 9. 1850 |
Potsdam |
ev. |
„ |
|
|
„ |
desgl. Elise |
11. 12. 1871 |
„ |
ev. |
„ |
|
|
„ |
desgl. Gertrud |
29. 10. 1873 |
„ |
ev. |
„ |
|
|
„ |
desgl. Agnes |
30. 11. 1876 |
„ |
ev. |
„ |
|
|
19. 12. 1878 |
desgl. Frieda Bertha Emilie |
19. 12. 1878 |
Potsdam |
ev. |
hier geboren |
|
|
23. 1. 1880 |
desgl. Sophie Caroline Bertha |
23. 1. 1880 |
„ |
„ |
desgleichen |
|
|
4. 3. 1881 |
Tochter d. ad I Mahnkopf Antonie |
4. 3. 1881 |
Potsdam |
ev. |
geboren |
3. 4. 1881 |
gestorben |
13. 3. 1883 |
Tochter ad I Mahnkopf, Johanna |
13. 3. 1883 |
Potsdam |
ev. |
geboren |
|
|
(Sinngemäße Abschrift) A
Geburts-Anzeige und -Eintrag Nr. 1221 / 1876
des Standesamtes in Potsdam ____________________________________________________________
Potsdam, am 6ten December 1876
Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute,
der Persönlichkeit nach bekannt, der
Schneidermeister Rudolph Wilhelm Carl Mahnkopf
wohnhaft zu Potsdam in der Packhofstraße No. 4,
evangelischer Religion, und zeigte an, dass von der
Charlotte Wilhelmine Bertha Mahnkopf, geborenen Sommer,
seiner Ehefrau, evangelischer Religion,
wohnhaft bei ihm, zu Potsdam in seiner Wohnung
am 30. November 1876 des Jahres vormittags um sechs Uhr
ein Kind weiblichen Geschlechts geboren worden sei,
welches die Vornamen Agnes Johanne Friederike erhalten habe.
vorgelesen, genehmigt und unterschrieben
gez. Rudolph Mahnkopf
Der Standesbeamte
In Vertretung gez. Dziedzioch
|
Randbemerkung:
Agnes wird am 19. August des Jahres 1960 in Potsdam sterben. Urkunde C 936 / 60 des Standesamtes Potsdam, auf Film P 019. Abschrift: Chris Janecke
(Sinngemäße Abschrift) A
Geburts-Anzeige und -Eintrag Nr. 1322 / 1878
des Standesamtes in Potsdam ____________________________________________________________
Potsdam, am 19. December 1878
Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute,
der Persönlichkeit nach bekannt, der
Schneidermeister Rudolph Wilhelm Carl Mahnkopf
wohnhaft zu Potsdam, in der Humboldtstraße 6,
evangelischer Religion, und zeigte an, dass von der
Charlotte Wilhelmine Bertha Mahnkopf, geborene Sommer,
seiner Ehefrau, evangelischer Religion,
wohnhaft bei ihm, zu in seiner Wohnung,
am 19. December des Jahres 1878, vormittags um 1¾ Uhr
ein Kind weiblichen Geschlechts geboren worden sei,
welches die Vornamen Frieda Bertha Emilie erhalten habe.
Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben
gez. Rudolph Mahnkopf
Der Standesbeamte
In Vertretung gez. Dziedzioch
|
Quelle: Stadtarchiv Potsdam, Film P 021 Abschrift: Chris Janecke
(Sinngemäße Abschrift) A
Geburts-Anzeige und -Eintrag Nr. 104 / 1880
des Standesamtes in Potsdam
_____________________________________________________________
Potsdam, am 29. Januar 1880
Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute,
der Persönlichkeit nach bekannt, der Verwalter Rudolph Wilhelm Carl Mahnkopf
wohnhaft zu Potsdam in der Humboldtstraße No. 6,
evangelischer Religion, und zeigte an, daß von der,
Charlotte Wilhelmine Bertha Mahnkopf, geborenen Sommer,
seiner Ehefrau, evangelischer Religion,
wohnhaft bei ihm, zu Potsdam, in seiner Wohnung,
am 23. Januar des Jahres 1880, vormittags um 10 Uhr
ein Kind weiblichen Geschlechts geboren worden sei,
welches die Vornamen Sophie Caroline Bertha erhalten habe.
vorgelesen, genehmigt und unterschrieben
gez. Rudolf Mahnkopf
Der Standesbeamte
In Vertretung gez. Dziedzioch
|
Randbemerkungen: Sophie wird am 02. 12. 1970 in Potsdam sterben. Urkunde Standesamt Potsdam Nr. C 2012 / 1970. Quelle: Stadtarchiv Potsdam, Film P 023, A 104 / 1880.
Auch der Standesbeamte Eduard Valentin Dziedzioch (er katholisch, seine Ehefrau evangelisch) wird in diesem Jahr 1880 Vater. Er weiß es auch schon.
Abschrift: Chris Janecke
(Sinngemäße Abschrift) A
Geburts-Anzeige und -Eintrag Nr. 252 / 1881
des Standesamtes in Potsdam
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Potsdam, am 4ten März 1881
Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute, der Persönlichkeit nach bekannt, die verwitwete Sattlermeister Schwaiger, Friederike, geborene Rübe, wohnhaft zu Potsdam in der Kriewitzstraße No. 1, und zeigte an, daß von der
Charlotte Wilhelmine Bertha Mahnkopf, geborenen Sommer,
Ehefrau des Verwalters Rudolph Wilhelm Carl Mahnkopf,
beide evangelischer Religion,
wohnhaft bei ihrem Ehemann zu Potsdam in der Humboldtstraße No. 6,
zu Potsdam in seiner Wohnung ihres Ehemannes,
am 4. März des Jahres 1881 vormittags um zwei Uhr,
ein Kind weiblichen Geschlechts geboren worden sei,
welches die Vornamen Antonie Bertha Johanna erhalten habe.
Die Wittwe Schwaiger erklärte, von der erfolgten Niederkunft der Ehefrau Mahnkopf aus eigener Wissenschaft unterrichtet zu sein.
vorgelesen, genehmigt und unterschrieben
gez. Friederike Schwaiger
Der Standesbeamte
In Vertretung gez. Dziedzioch
|
Randbemerkungen: Antonie stirbt am 03. 04.1881. Standesamt Potsdam, Reg. C 314 /1881. Quelle: Stadtarchiv Potsdam, Film P 024.
Auguste Sommer, geb. Schwaiger ist hier die Hebamme, Ehefrau unseres Franz Sommer. Ihre oben genannte Mutter, die Witwe Friederike Schwaiger, lebt mit ihr zusammen im Hause Kriewitzstraße 1. Sie macht sich offenbar nicht nur im Haushalt der Kinder nützlich, sondern assistiert wahrscheinlich ihrer Tochter auch bei den Entbindungen und besorgt das Melden der neuen Erdenbürger an das Standesamt. Es handelt sich hier wieder Hebammen-Tätigkeit in der Verwandtschaft, denn die junge Mutter Bertha Mahnkopf, geb. Sommer, ist ja eine jüngere Schwester des Ehemanns der Hebamme. Sie sind Schwägerinnen.
(Sinngemäße Abschrift) A
Geburts-Anzeige und -Eintrag Nr. 310 / 1883
des Standesamtes in Potsdam __________________________________________________________
Potsdam, am 19. März 1883
Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute,
der Persönlichkeit nach bekannt,
der Verwalter Rudolf Wilhelm Carl Mahnkopf,
wohnhaft zu Potsdam, in der Humboldtstraße No. 5,
evangelischer Religion, und zeigte an, dass von der
Charlotte Wilhelmine Bertha Mahnkopf, geborene Sommer,
seiner Ehefrau, evangelischer Religion,
wohnhaft bei ihm,
zu Potsdam in seiner Wohnung,
am 13. März des Jahres 1883, vormittags um 9 Uhr
ein Kind weiblichen Geschlechts geboren worden sei,
welches die Vornamen
Johanne Sophie Emilie Bertha erhalten habe.
vorgelesen, genehmigt und unterschrieben
gez. Rudolf Mahnkopf
Der Standesbeamte
In Vertretung: gez. Dziedzioch
|
Quelle: Stadtarchiv Potsdam, Film P 027 Abschrift: Chris Janecke
(Sinngemäße Abschrift) A
Geburts-Anzeige und -Eintrag Nr. 929 / 1887
des Standesamtes in Potsdam
_____________________________________________________________
Potsdam, am 12ten September 1887
Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute,
der Persönlichkeit nach bekannt, der
Verwalter Rudolf Wilhelm Carl Mahnkopf
wohnhaft zu Potsdam, in der Humboldtstraße 5
evangelischer Religion, und zeigte an, daß von der
Charlotte Wilhelmine Bertha, geborene Sommer
seiner Ehefrau, evangelischer Religion,
wohnhaft bei ihm, zu Potsdam in seiner Wohnung,
am 08. September des Jahres 1887, nachmittags um 11 Uhr
ein Kind männlichen Geschlechts geboren worden sei,
welches die Vornamen Heinrich Robert Adolf erhalten habe.
Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben
gez. Rudolf Mahnkopf
Der Standesbeamte
In Vertretung gez. Dziedzioch
|
Quelle: Stadtarchiv Potsdam Abschrift: Chris Janecke
Ein kurzer Gedankenflug zur Tätigkeit des Rudolph Mahnkopf als Verwalter im „Palais Barberini“:
Meine Vorfahren Carl Keilbach und Rudolf Mahnkopf waren nacheinander rund 70 Jahre lang die Verwalter des „Palais Barberini“ am Alten Markt in Potsdam, Humboldtstraße 5-6, grad' gegenüber dem Stadtschloss von W. Knobelsdorff und der Nikolaikirche von Karl Friedrich Schinkel und Ludwig Persius. Dieses „Palais“ war, wie das gesamte Zentrum der Stadt Potsdam, kurz vor Kriegsende, am späten Abend des 14. April 1945 zerbombt worden.
Ein gleichartiges Gebäude steht nun nach sieben Jahrzehnten Brache, seit 2017 dort, in neuem Glanz, so schön wie noch nie – unter der Initiative des Prof. Dr. mult. Hasso Plattner als Gemälde-Museum wieder aufgebaut.
Für wen und was hatten diese damaligen Verwalter im Vorgänger-Gebäude technisch-organisatorisch zu richten!
Eine größere Anzahl von Vereinen und Organisationen hatten dort ihre Heimstatt:
Die Philharmonische Gesellschaft
Der Gesangsverein für Klassische Musik mit Proben und Veranstaltungen
Der Verein für Opernmusik
Der Potsdamer Männergesangsverein
Die „Liedertafel“, für volksnahe Musik
Die
Konzertreihen (mit Clara Schumann, Wilhelm Kempff, Prof. Otto
Becker,
Anton Rubinstein, Wilhelm Furtwängler und vielen,
vielen weiteren Künstlern) –
Im vorgenannten Konzertsaal auch die Lichtspiele (Kino)
Die Literarische Gesellschaft las dort und trug vor
Die Tanzschule lehrte dort
Die Volks- und Stadtbücherei bildete an dieser Stelle
Die Schule für Zeichen- und Malunterricht mit reger Ausstellungstätigkeit (hier saß auch der Verwalter, der „Kastellan“ Rudolf Mahnkopf und seine Frau Bertha geborene Sommer (meine Vorfahrin aus der mütterlichen Linie) oftmals als Modell).
Der Potsdamer Kunstverein mit seinen vielfältigen Arbeiten
Vortragsreihen aus verschiedensten Wissenschaftsgebieten. Denken wir als Beispiel an die Vorträge des Potsdamer Naturwissenschaftlers Ernst Haeckel, „des deutschen Darwin“, mit seinem Wirken in Potsdam und Jena
Des Weiteren hatte das Palais auch
Wohnungen für etliche Familien
Tagungsort des Stadtparlaments,
Büroleben der Verwaltung
Die Jugendherberge
Einige Verkaufsläden und eine Gaststätte
Viele dieser Leute brauchten ständig irgendetwas recht unterschiedliches an Material oder Organisation vom Verwalter, abgesehen von den wechselnden Bestuhlungen, der Verwahrung von Groß-Instrumenten für die Musiker, tägliche Terminabstimmungen, kleinere handwerklichen Leistungen, Koordinieren der Reinigungsarbeiten und ebenso immer dabei: der „pädagogisch“ jeweils angepasste Umgang mit verschiedensten Leuten wie Lehrern, Schauspielern, Kunst-Malern, Musikern, Ärzten, Wissenschaftlern und deren Ansprüchen sowie das alles termingerecht und möglichst zur Zufriedenheit dieser Menschen. Viel Organisation mit Geschick im Umgang mit den Menschen unterschiedlichster Berufe gewürzt. Rudolf Mahnkopf war auch Mitbegründer und aktiver Mit-Sänger des Männergesangsvereins sowie Beitragsgeldkassierer für einige der Vereine.
Nun ergänzt Rudolf Mahnkopf:
Auch in anderen Vereinen bin ich aktiv tätig. Das bietet sich so an, weil das Vereinsleben ja hier eine günstige Heimstatt fand. Aber auch die Konzert- und Theaterveranstaltungen im Hause führen mich mit vielen interessanten Leuten, auch mit Künstlern, zusammen. Ebenso hat die Philharmonische Gesellschaft hier ihr Zuhause. Ich verwalte deren große Instrumente wie Kesselpauken und Bässe, die die Musiker nicht in jedem Falle mitnehmen. Durch eine Neben-Tür meiner Wohnung gelange ich direkt auf die Empore des Großen Saales. Direkt unter unserer Wohnung befindet sich das Atelier für den Malunterricht der Hofdamen. Da „mussten“ wir häufig langzeitig und langmütig als Modell sitzen. Aus dieser Zeit habe ich noch ein Ölgemälde, das meine Frau Bertha zeigt und eine Kreidezeichnung meiner Person, die die Gräfin Finckenstein gearbeitet hatte.
Medizinisch betreut hat uns während der Zeit, in der er hier im Hause Humboldtstraße 5-6 lebte, der praktische Arzt Herr Dr. Körbin. Er war sehr freundlich, umgänglich, hilfsbereit aber er führte ein unstetes Junggesellenleben. Meine Frau Bertha bereitete ihm zumindest immer mal einen Kaffee zwischendurch. Um 1903 wohnte er dann einige Häuser weiter in der Brauerstraße 5.
Ja, Die Zeiten waren und sind turbulent und voller Abwechselungen – die Arbeitstage lang aber kurzweilig. Vergessen wir über all den beruflichen Tätigkeiten nicht die hauptsächlichen Arbeiten von Bertha mit unserer reichen Kinderschar und würdigen diese hier einmal extra.
Am 17. Februar 1902 heiraten unsere Sophie und der Glaser-Meister Robert König.
Am 29. April 1904 heiraten unsere Agnes und der Dachdecker-Meister Ferdinand Kast.
Am 27. April 1907 heiraten unsere Johanna und der Tischler-Meister Max Stengel.
Am 08. Juli 1907 heiraten unsere Frieda und ihr Cousin Max Sommer, Tischler, Sohn von Paul Sommer und Bertha Thron.
Am 24. Dezember 1908 heiraten unsere Elise und der Stellmacher-Meister Wilhelm Brüning.
Am 23. April 1914 heiratet unser Oskar die Näherin Olga Ebert.
(Sinngemäße Abschrift) B
Eintrag der Eheschließung Nr. 359 / 1902
des Standesamtes in Potsdam _____________________________________________________________________________
Potsdam, am 17. October 1902
Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschienen heute zum Zwecke
der Eheschließung:
1. Der Glasermeister Robert August Ferdinand König
der Persönlichkeit nach bekannt, evangelischer Religion,
geboren am 22. März 1873 zu Potsdam,
wohnhaft in Potsdam, Grünstraße 8,
Sohn des Glasermeisters Ferdinand Karl König und seiner Ehefrau Maria Ida geborenen Wietz, beide in Potsdam.
2. Die Weißnäherin Sophie Caroline Bertha Mahnkopf
der Persönlichkeit nach bekannt, evangelischer Religion
geboren am 23. Januar 1880 zu Potsdam
wohnhaft in Potsdam, Humboldtstraße 6,
Tochter des Hausverwalters Rudolph Wilhelm Carl Mahnkopf und seiner Ehefrau Charlotte Wilhelmine Bertha geborenen Sommer, beide wohnhaft in Potsdam.
Seite 2
|
Seite 2
Als Zeugen waren zugezogen und erschienen:
3. Der Glasermeister Ferdinand König
der Persönlichkeit nach bekannt
64 Jahre alt, wohnhaft in Potsdam, Grünstraße 8.
4. Der Hausverwalter Rudolph Mahnkopf
der Persönlichkeit nach bekannt
55 Jahre alt, wohnhaft in Potsdam, Humboldtstraße 6
Der Standesbeamte richtete an die Verlobten einzeln und nacheinander die Frage: ob sie die Ehe miteinander eingehen wollen. Die Verlobten bejahten diese Frage und der Standesbeamte sprach hierauf aus, daß sie kraft des Bürgerlichen Gesetzbuches nunmehr rechtmäßig verbundene Eheleute seien.
Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben
gez. Robert König
gez. Sophie König geborene Mahnkopf
gez. Ferdinand König
gez. Rudolph Mahnkopf
Der Standesbeamte
In Vertretung gez. Quade
Randbemerkung: Zu 1: Der Ehemann ist gestorben am 15. Februar 1939. Standesamt hier No. C 224 / 1939
|
Quelle: Stadtarchiv Potsdam, Film P 359 Abschrift: Chris Janecke
(Sinngemäße Abschrift) B
Eintrag der Eheschließung Nr. 124 / 1904
des Standesamtes in Potsdam _____________________________________________________________________________
Potsdam, am 29. April 1904
Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschienen heute zum Zwecke der Eheschließung:
1. Der Dachdeckermeister Ferdinand Albert Julius Kast
der Persönlichkeit nach bekannt, evangelischer Religion,
geboren zu Potsdam, am 30. März 1877,
wohnhaft in Potsdam, Saarmunder Straße 21,
Sohn des Dachdeckermeisters Carl Friedrich Wilhelm Julius Kast und seiner Ehefrau Henriette Amalie Marie geborenen Jahn, beide wohnhaft in Potsdam, Saarmunder Straße 21.
2. Die Schneiderin Agnes Johanna Friederike Mahnkopf,
der Persönlichkeit nach bekannt, evangelischer Religion
geboren zu Potsdam, am 30. November 1876,
wohnhaft in Potsdam, Humboldtstraße 6,
Tochter des Verwalters Rudolph Wilhelm Carl Mahnkopf und seiner Ehefrau Charlotte Wilhelmine Bertha geborenen Sommer, beide wohnhaft in Potsdam, Humboldtstraße 6.
Seite 2
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Seite 2
Als Zeugen waren zugezogen und erschienen:
3. Der Dachdeckermeister Julius Kast
der Persönlichkeit nach bekannt,
52 Jahre alt, wohnhaft in Potsdam, Saarmunder Straße 21.
4. Der Verwalter Rudolf Mahnkopf
der Persönlichkeit nach bekannt,
56 Jahre alt, wohnhaft in Potsdam, Humboldtstraße 6.
Der Standesbeamte richtete an die Verlobten einzeln und nacheinander die Frage: ob sie die Ehe miteinander eingehen wollen. Die Verlobten bejahten diese Frage und der Standesbeamte sprach hierauf aus, daß sie kraft des Bürgerlichen Gesetzbuches nunmehr rechtmäßig verbundene Eheleute seien.
Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben
gez. Julius Kast, jun.
gez. Agnes Kast, geborene Mahnkopf
gez. Julius Kast, sen.
gez. Rudolph Mahnkopf
Der Standesbeamte
in Vertretung gez. Quade
Randbemerkung: Die Ehefrau ist am 19. August 1960 verstorben. Standesamt Potsdam, C 936 / 1960.
|
Quelle: Stadtarchiv Potsdam, Film P 071 Sinngemäße Abschrift: Chris Janecke
(Sinngemäße Abschrift) B
Eintrag der Eheschließung Nr. 231 / 1907
des Standesamtes in Potsdam _____________________________________________________________________________
Potsdam, am 08. Juli 1907
Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschienen heute zum Zwecke der Eheschließung:
1. Der Tischler Max Adolph Albert Sommer
der Persönlichkeit nach bekannt, evangelischer Religion,
geboren am 23. Februar des Jahres 1879
zu Potsdam,
wohnhaft in Potsdam, Junkerstraße 2,
Sohn des Schuhmachermeisters Carl Wilhelm Paul Sommer, wohnhaft in Potsdam und seiner verstorbenen Ehefrau Bertha Luise Auguste geborenen Thron, zuletzt wohnhaft in Potsdam.
2. Die Verkäuferin Frieda Bertha Emilie Mahnkopf
der Persönlichkeit nach bekannt, evangelischer Religion,
geboren am neunzehnten Dezember des Jahres 1878 zu Potsdam,
wohnhaft in Potsdam, Humboldtstraße 6,
Tochter des Hausverwalters Rudolph Wilhelm Mahnkopf und seiner Ehefrau Charlotte Wilhelmine Bertha geborenen Sommer, beide wohnhaft in Potsdam
Seite 2
|
Seite 2
Als Zeugen waren zugezogen und erschienen:
3. Der Hausverwalter Rudolph Mahnkopf der Persönlichkeit nach bekannt, 59 Jahre alt, wohnhaft in Potsdam, Humboldtstraße 6
4. Der Barbier Ewald Behrens der Persönlichkeit nach bekannt, 30 Jahre alt, wohnhaft in Potsdam, Lindenstraße 45 / 46
Der Standesbeamte richtete an die Verlobten einzeln und nacheinander die Frage: ob sie die Ehe miteinander eingehen wollen. Die Verlobten bejahten diese Frage und der Standesbeamte sprach hierauf aus, daß sie kraft des Bürgerlichen Gesetzbuches nunmehr rechtmäßig verbundene Eheleute seien.
Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben
gez. Max Sommer
gez. Frieda Sommer geborene Mahnkopf
gez. Rudolph Mahnkopf
gez. Ewald Behrens.
Der Standesbeamte
In Vertretung gez. Hiltmann
Randbemerkungen: Der Ehemann ist am 24. Januar 1946 gestorben. Sterbebuch Potsdam C 358 / 1946. Die Ehefrau ist am 12. April 1927 gestorben. Hier.
|
Anmerkung:
Quelle: Stadtarchiv Potsdam Film P 074, Seite 241. Sinngemäße Abschrift: Chris Janecke
(Sinngemäße Abschrift) B
Eintrag der Eheschließung Nr. 113 / 1914
des Standesamtes in Potsdam _____________________________________________________________________________
Potsdam, am 23. April 1914
Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschienen heute zum Zwecke
der Eheschließung:
1. Der Schlosser Oskar Emil Karl Rudolf Mahnkopf
der Persönlichkeit nach bekannt, evangelischer Religion,
geboren am 25. Februar 1885 zu Potsdam,
wohnhaft in Potsdam, Humboldtstraße 6,
Sohn des Verwalters Rudolph Wilhelm Carl Mahnkopf und seiner Ehefrau Charlotte Wilhelmine Bertha geborenen Sommer, wohnhaft in Potsdam, Humboldtstraße 6.
2. Die Näherin Friederike Anna Olga Ebert,
der Persönlichkeit nach bekannt, evangelischer Religion,
geboren am 04. Januar 1893 zu Nowawes Kreis Teltow,
wohnhaft in Potsdam, Kurfürstenstraße 2,
Tochter des Eisenbahnarbeiters Karl Ernst Ebert und seiner Ehefrau Anna Auguste Wilhelmine Charlotte geborenen Liewerenz, beide verstorben, zuletzt wohnhaft in Nowawes
Seite 2
|
Seite 2
Als Zeugen waren zugezogen und erschienen:
3. Der Verwalter Rudolf Mahnkopf,
der Persönlichkeit nach bekannt,
66 Jahre alt, wohnhaft in Potsdam, Humboldtstraße 6,
4. Der Rentier Paul Beltz
der Persönlichkeit nach durch denjenigen Nr. 3 anerkannt,
62 Jahre alt, wohnhaft in Potsdam, Kiezstraße 27.
Der Standesbeamte richtete an die Verlobten einzeln und nacheinander die Frage: ob sie die Ehe miteinander eingehen wollen. Die Verlobten bejahten diese Frage und der Standesbeamte sprach hierauf aus, daß sie kraft des Bürgerlichen Gesetzbuches nunmehr rechtmäßig verbundene Eheleute seien.
Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben
gez. Oskar Mahnkopf
gez. Olga Mahnkopf geborene Ebert
gez. Rudolf Mahnkopf
gez. Paul Beltz
Der Standesbeamte
In Vertretung gez. Trott
Randbemerkungen: Ein Kind geboren am 26. Okt. 1915, Nr. A 645 / 1915, geheiratet
am 12. Dezember 1942,
Der Ehemann ist gestorben am 12. Mai 1949, Standesamt Potsdam C 681 / 1949. Die Ehefrau ist gestorben am 03. Januar 1955 , Reg-Nr. C 16 / 1955.
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Quelle: Stadtarchiv Potsdam, Film P 081 sinngemäße Abschrift: Chris Janecke
Jetzt sind wir 'mal dran:
Am 09. Juli 1921 begehen Bertha und ich, unsere Goldene Hochzeit.
Am 11. November 1922 heiratet unser Heinrich, der Buchbinder, die Berta Beltz.
Nun wieder wir:
Am 09. Juli 1931 erleben Bertha und ich, unsere Diamantene Hochzeit.
Am 14. September 1933 um 9 Uhr am Abend hört das Herz meiner Bertha
auf zu schlagen.
83 Jahre lang war es unermüdlich tätig; die
längste Zeit für unsere Kinder und für mich.
Es ist wohl die stärkste Zäsur in meinem Leben.
Am 04. April 1936 heiratet das letzte unserer Kinder: Margarethe, den Amtsmeister Willy Schöngrèn.
Nun sind alle „Kinder“ aus dem Haus und auch sie werden wiederum Kinder haben, wenn es vielleicht auch weniger sein könnten, als bei uns, in ihrer Ursprungsfamilie. Das Leben geht immer weiter. Ob sie manchmal an uns denken werden?
1936
Zum 10. September. Zu meinem 89. Geburtstag führt ein Herr der Zeitungsredaktion „Völkischer Beobachter“ ein Gespräch mit mir über mein zurückgelegtes Leben. Sogar ein Bild erscheint von mir in der Zeitung, auf dem etwas undeutlich, schemenhaft, zu sehen ist, wie ich aus meinem Stubenfenster, nunmehr allein, über den Alten Markt blicke. Allerdings leider nun schon ohne das volle Haupthaar und ohne meinen Vollbart.
1938
Am 27. Februar endet auch mein Leben. Es ist um 9 Uhr am Vormittag. 90 Jahre bin ich alt.
Aus diesem Grunde soll der Bericht auch an dieser Stelle enden. Es ist niemand mehr im Hause, der ihn weiterführt.
Nur noch schnell meine Grüße an alle:
Auf Wiedersehen Bertha, Ihr Kinder und Enkelkinder.
Auf Wiedersehen ihr Freunde und Bekannte.
Auf Wiedersehen Potsdamer Marktplatz.
Auf Wiedersehen Palais Barberini, Stadtschloss und Nikolaikirche.
Ich wünsche allen eine arbeitssame, frohe und gesunde Zukunft!
Euer Rudolph Mahnkopf
(sinngemäße Abschrift) C
Sterbe-Anzeige und -Eintrag Nr. 805 / 1933
des Standesamtes in Potsdam _____________________________________________________________________________
Potsdam, am 15. September 1933
Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute,
der Persönlichkeit nach bekannt, die ledige Margarete Hellrung, ohne Beruf, wohnhaft in Potsdam, Junkerstraße 65 und zeigte an, daß
Charlotte Wilhelmine Bertha Mahnkopf, geborene Sommer, 83 Jahre alt,
wohnhaft in Potsdam, Humboldtstraße 6, geboren zu Potsdam, verheiratet mit dem hier wohnhaften Verwalter Rudolph Wilhelm Carl Mahnkopf
zu Potsdam, Humboldtstraße 6, am 14. September 1933 nachmittags um neun Uhr verstorben sei, wovon sie aus eigener Wissenschaft unterrichtet sei.
Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben
gez. Margarete Hellrung
Der Standesbeamte
In Vertretung gez. Kürschner
Randbemerkung: Geboren am 12. September 1850
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Quelle: Stadtarchiv Potsdam, Film P 156, Seite 416 sinngemäße Abschrift: Chris Janecke
(sinngemäße Abschrift) C
Sterbe-Anzeige und -Eintrag Nr. 253 / 1938
des Standesamtes in Potsdam _____________________________________________________________________________
Potsdam, am 28. Februar 1938
Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute, der Persönlichkeit nach bekannt, die ledige Margarete Hellrung, ohne Beruf, wohnhaft in Potsdam, Junkerstraße 65 und zeigte an, daß
der Saalverwalter Rudolph Wilhelm Carl Mahnkopf, 90 Jahre alt,
wohnhaft in Potsdam, Humboldtstraße 6, geboren zu Potsdam, verheiratet gewesen mit der am 14. September 1933 hier verstorbenen Charlotte Wilhelmine Bertha geborenen Sommer,
zu Potsdam, in dieser Wohnung, am 27. Februar 1938 , vormittags um 9 Uhr verstorben sei, wovon sie aus eigener Wissenschaft unterrichtet sei.
Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben
gez. Margarete Hellrung
Der Standesbeamte
In Vertretung gez. Kraemer
Randbemerkung: Geboren am 10. September 1847
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Quelle: Stadtarchiv, Film P 168 Sinngemäße Abschrift: Chris Janecke
Ein Nachtrag:
Brief von Chris Janecke, Potsdam, an zwei Ehepaare seiner Vorfahren – Potsdam, 2. Advent, den 04. Dezember 2016
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Meine lieben Vorfahren,
Carl Wilhelm Keilbach (1811 bis 1878) oo Caroline Anna Bürger (1814 bis 1878),
Pantoffelmacher-Meister, Schuhmacher-Meister und
Hausverwalter im Palast Barberini, Am Schloß 5–6 zu Potsdam,
dort tätig vom 24. Juni 1869 bis zum Lebensende 24. Juni 1878 (67. Lebensjahr),
und als Nachfolger in der Hausverwalter-Stelle:
Rudolph Wilhelm Mahnkopf (1847 bis 1938) oo Charlotte Wilh. Bertha Sommer (1850 bis 1933).
Rudolph ab 1871 Schneider-Meister.
Hausverwalter im Palast Barberini, Humboldtstraße 5–6 zu Potsdam, für
sechs Jahrzehnte, vom 09. Sept. 1878, fast bis Ende des Jahres 1937, (90. Lebensjahr).
Viel länger und weitaus besser als ich, wisst Ihr, lieber Carl und lieber Rudolph um die Nutzung des Hauses zu Euren Lebzeiten, mit dessen Wohnungen, Büros der Stadtverwaltung einschließlich des Standesamtes, der Bibliothek, Theater-, Kino- und Konzertsälen, der Tanzschule und mit den Verkaufsstellen.
Viel Unterschiedliches haben dieses Gebäude, der Alte Markt, die Stadt Potsdam und auch die Region seither gesehen. Zu den schlimmsten Stunden gehörte der 14. April 1945, als am Ende des Zweiten Weltkrieges, der grausam in viele Länder getragen wurde, dieser plötzlich am späten Abend nach Potsdam zurückkehrte und mit einem Luftangriff das Potsdamer Zentrum mit Brand-Bomben in Schutt und Asche legte.
Das war der letzte Tag auch des alten Palais Barberini in der Humboldtstraße 5-6. Auch im Nachbarhaus, im Hotel „Königsberg“, in der kurzen Brauerstraße, wurde an jenem Abend zum letzten mal gespeist. Genauso wurde das gegenüberliegende Kaiserlich-Königliche Stadtschloss zerstört und ebenfalls viele Bürgerhäuser in der Umgebung. Was die Bomben nicht trafen, erledigte in den folgenden Tagen die Artillerie, so dass auch das Alte Rathaus und die Nikolaikirche am Alten Markt erhebliche Schäden aufwiesen. Das zu erleben, blieb Euch erspart.
Doch das Leben ging weiter. Mühsam. Gebäude-Trümmer wurden in der Folgezeit beseitigt, Straßen wieder passierbar gemacht. Anderes, auch Erhaltenswertes, fiel dem Abriss zum Opfer. Schäden reparierte man nach und nach. Vieles wurde nicht wieder aufgebaut, die Humboldtstraße verschwand etwa im Jahr 1962. Manches wurde völlig verändert neu gestaltet und trotzdem blieb eine große Brachfläche im Herzen der Stadt.
Im Jahre 2013 wurde mit der „Wiedererrichtung des Gebäudes Barberini“, Humboldtstraße 5-6 begonnen und das Haus zum November des Jahres 2016 fertiggestellt. Es ist das künftige Museum-Barberini welches durch die großzügige Allein-Spende, die Initiative und den Ideenreichtum von Prof. Hasso Plattner (Institut für Softwareentwicklung und der Denk-Fabrik: „School of Design Thinking im Hightech-Park“) ermöglicht wurde. Im Museums-Gebäude werden ab Januar 2017 ständig wechselnde Gemäldeausstellungen zu sehen sein.
Für das alles können wir Herrn Prof. Dr. Plattner nicht genug danken.
Der Neubau holt ein Stück des Geschichtsbildes des Stadtzentrums zurück. Das Gebäude nimmt äußerlich die Architekturmerkmale des zerstörten Vorgängerhauses auf, in dem Ihr gelebt und gearbeitet hattet. Innen ist das Gebäude den neuen Bedürfnissen und Notwendigkeiten eines Gemälde-Museums entsprechend neu und großzügig gestaltet. Unter sehr vielen veränderten Punkten gehört auch dazu, dass dieser Nachfolgebau nicht mehr über fünf oberirdische Etagen verfügt, sondern nur noch über drei entsprechend höhere, deren Erscheinungsbild im Wesentlichen von den Ausstellungshallen geprägt ist. Die beiden früheren besonders niedrigen Wohnetagen sind auch mit der früheren Fenster-Anordnung (nun aber ohne Fußböden) als oberer Teil in die neuen Säle einbezogen worden.
Gestern, am Samstag, den 03. Dezember 2016 waren wir Besucher des neuen Hauses.
Die Neugestaltung erscheint rundum als ansprechend: Sehr fein. In zurückhaltend-schlichter Eleganz. Gediegen. Sehr gelungen. Innen allein schon bautechnisch schön wie nie zuvor. Lieber Carl und liebe Caroline, lieber Rudolph und liebe Tante Bertha – ich wünschte, dass Ihr das alles nochmals sehen könntet – weil's aber nicht sein kann, habe ich Euch das Neue beschrieben. Herzliche Grüße, Euer Nachkomme, Chris Janecke
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Anmerkung: Der Verwalter Carl Keilbach ist ein Altonkel dieses Briefeschreibers, Die Ehefrau Bertha Sommer des Verwalters Rudolph Mahnkopf ist, eine Generation jünger als der Erstgenannte, eine Urgroßtante des Chris Janecke, also eine der Schwestern seiner Urgroßmutter.
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Ein kurzer Rückblick auf die Geschichte des Alten Marktes und auf einige seiner Bauten
In der Zeit um 1745 bis 1747 erhielt das Stadtschloss am Marktplatz nach den Wünschen des Königs Friedrich II (der Große, der „Alte Fritz“) seine letzte, seine „heutige“ Gestalt. Die Gedanken des Königs wurden von dem genialen Baumeister und zeitweiligen Freund des Königs, Wenzeslaus v. Knobelsdorff umgesetzt.
Im Jahre 1771 wurde der Alte Markt in Potsdam umgestaltet. Carl von Gontard als beauftragter Baumeister setzte zwei dreigeschossigen Bürgerhäusern eine Prachtfassade vor. Der vorgezogene fünfachsige Mittelrisalit mit den vier hohen Bogenöffnungen und der Superposition dreier Säulenordnungen, gab wesentliche Bauwerksmerkmale des Palazzo Barberini wieder, den der Architekt C. Maderno ab 1625 in Rom gestaltet hatte.
Die einfacher gegliederten Fassaden der Seitenflügel kombinieren die Elemente des originalen Palais Barberini mit dem Aussehen der schlichteren des Palazzos Borghese in Rom.
Unter König Friedrich Wilhelm IV. wurden 1845 bis 1849 die Häuser mit dieser bereits gemeinsamen Fassade, auch funktionell „zusammengelegt“ und dabei zu einem großen Gesellschaftshaus mit Wohnungen, Büros der Stadtverwaltung, Theater- und Konzertsälen umgebaut. Zu dieser Zeit wirkten dann die Baumeister Ludwig Persius, Friedrich Stüler und Friedrich Ludwig Hesse an den Veränderungen dieses Gebäudekomplexes. Dabei wurden die rückwärtigen Teile der Seitenflügel, die fast bis zum Wasser des kleineren Havelarms, der so genannten „Alten Fahrt“ reichen, ergänzt.
Hausverwalter und Sachwalter im Palais Barberini für die Veranstaltungen war
von 1849 bis 1869: (das ist in den Adressbüchern nicht ausgewiesen).
von 1869 bis 1878: 9 Jahre lang: Carl Wilhelm Keilbach. Mit dem Ableben der Eheleute Keilbach im Jahre 1878 hört der Name Keilbach in Potsdam auf zu existieren – wurde aber vom Familienverband in Berlin weitergeführt.
von 1878 bis 1937: 59 Jahre lang! Rudolph Mahnkopf. Die Familien lebten in einer der niedrigeren Wohnetagen im gleichen Hause.
Dieses Ensemble: „Alter Markt und Umgebung“ wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges, am späten Abend des 14. April 1945 zerstört und später abgerissen.
„Das Schloss“ in seiner äußeren historischen Gestalt von 1747, wurde als Tagungsort für das Brandenburgische Landesparlament, zur Nutzung als „Landtag“ in den Jahren 2011 bis 2013 wieder errichtet, konnte im Januar 2014 in Betrieb genommen werden.
In der Zeit von 2014 bis 2016 entstand auch der Palast Barberini in alter Schönheit wieder und belebt als „Leitbau“ neu „das Gesicht“ des vor rund 70 Jahren zerbombten und daraufhin leeren Alten Marktes. Die gesamte Straße „Am Schloss“, die spätere Humboldtstraße, die 1962 eingeebnet wurde, entstand in diesem Zeitabschnitt neu, so wie alle die Straße begleitenden Gebäude.
Professor Hasso Plattner, der die Baukosten für das „Palais Barberini“, wie auch vorher bereits unter anderem für das Dach des „Schlosses“ trug, wird in seinem Barberini-Museum eine ständige Kunstsammlung wechselnder Gemäldeausstellungen (Leihgaben weltweiten Austausches) zeigen.
- momentanes Ende des Dokuments -