Bilderserie zu den Lebensläufen Janecke oo Sommer,

Teil 3: Die Zeit der beiderseitigen „Vorprüfungen“,
Teil 4: Die Jahrzehnte der gemeinsamen Ehe

Die Ringe

Alfred Richard Janecke und Anne-Marie Sommer verloben sich am 27. März 1937. Beide sind etwas „knapp bei Kasse“. Diplom-Ingenieur Reinhold Matzke (rechts im Bild), ein Freund und früherer Kollege in der Lokomotiv-Fabrik >Orenstein & Koppel<, fertigt aus Lokomotiv-Material ein Paar Ringe. Wir hören später – den Lokomotiven hat es nicht geschadet. Sie rollten trotzdem ganz ausgezeichnet..

Pfingstausflug 1937

Der erste gemeinsame Ausflug mit den Fahrrädern von Nowawes nach Kloster Lehnin.
Bald darauf eine ähnliche Tour nach Rheinsberg. Dort leben die Freundinnen von Anne-Marie: Traudel und Gretel.

Auf dem Weg nach Rheinsberg – während einer Pause
Kaffeezeit im September 1938

Bei Janeckes in der Wichgrafstraße 22. Auf dem Bild von links nach rechts: Max Sommer, der Brautvater, dann August Janecke, der zu seiner kleinen braven Hündin schaut. Das Bild links auf dem Schrank zeigt des Augusts Frau Klara Janecke, geborene Dittwaldt, die Mamá des Bräutigams. Sie ist bereits vor fünf Jahren gestorben – aber immer dabei. Nun der Freund des Bräutigams: Christlieb Albrecht, Lehrer und derzeitig Organist im Französischen Dom auf dem Berliner Gendarmenmarkt. Es folgt Käte, die Schwester des Bräutigams, dann Anne-Marie als Braut und ganz rechts: Margarete Sommer, geb. Runge, die Ehefrau des Max S. und Mutter der Braut. Doch, doch, – der Bräutigam wurde auch zu der Kaffeerunde eingeladen und ist anwesend. Er schaut aber gerade, und das ist selten, durch den Sucher des Fotoapparates. Sein bildhafter Eindruck geht uns aber nicht verloren – wir kennen ihn ja schon.

Es folgt unser erster gemeinsamer Urlaub vom 21. Juli bis zum 05. August 1939 an der Ostsee.

Das riesige Schiffshebewerk Niederfinow

Der Dampfer schwimmt mit uns von Berlin, durch Spandau, Oranienburg, Oderberg und Schwedt, bis nach Stettin am gleichnamigen Haff.

Am Strand von Kolzow

Kurz nach diesem Urlaub wird der Zweite Weltkrieg begonnen. Nie mehr werden wir in unserem Leben solche Ferientage in dieser Region wiederholen können. Aber das wissen wir noch nicht. Ab 1945 wird dieses Gebiet dem polnischen Staat angehören. Auch dort werden Menschen angesiedelt, die von der sozialistischen sowjetischen Staatsmacht aus ihrer Heimat Ostpolen vertrieben wurden, weil Stalin die Grenze seines Reiches gewaltsam nach Westen verschob.

Ein Stern im 1939-er Advent

In der Vorweihnachtszeit bastele ich uns einen kleinen Stern. In dieser bedrückenden, gefährlichen Zeit soll er uns an den Zusammenhalt in guter Gemeinschaft erinnern, uns Zeichen sein, die Hoffnung nicht aufzugeben und selbst stets für das Beste einzutreten.

1941: Wir haben uns schon längst entschieden!

Aus den Verlobten Anne-Marie Sommer und A. Richard Janecke wird in diesem Jahr ein Ehepaar.

Am 5. April besuchen wir das Standesamt im Rathaus Potsdam-Babelsberg, ...

... und am 6. die Trauung von Pfarrer Viktor Hasse in der Friedrichskirche. Am Vormittag mit dem gebotenen feierlichen Ernst – am Nachmittag dann etwas gelöster. Gefeiert wird bei Sommers in der Priesterstraße 68 (=> das ist die spätere K.- Liebknecht-Straße 121).

Wo man singt, da lass' dich ruhig nieder

Das Liederheft zur Gesangs-Umrahmung der Mahlzeiten – selbstverständlich von Richard gestaltet.

Die Brautjungfern

Sie kommen aus Wittenberge (Elbe, Prignitz) aus unserer Verwandtenlinie: Janecke => Jochmann => Giese. Blümchen vor uns gestreut hat aber die kleine Hanna!

Unsere Hochzeitsanzeige – damit ihr es alle wisst.

Auf der hier verdeckten Innenseite dieser Klappkarte ist das offene Geheimnis zu lesen, dass wir geheiratet haben.

Unsere Hochzeitszeitung

Auch diese haben wir gemeinsam gestaltet und für jeden Teilnehmer dieser Feier zur bleibenden Erinnerung kopiert – zum Nachahmen empfohlen!

Der engste Kreis der uns lieb-vertrauten Gäste

... und sogar wertvolle Hochzeitsgeschenke in dieser Zeit des Krieges:

Das Essgeschirr mit zartem Blumenmuster werden wir an den Sonntagen nutzen
Auch dieses Service mit lebensfroh-kräftigem Motiv gefällt uns sehr
Der neue Betriebs- und Wohnsitz: Lindenstraße 39

Dieses Gebäude aus der Bauzeit 1874 mag von außen hinreichend groß erscheinen, der uns im Erdgeschoss zur Verfügung stehende Platz ist jedoch sehr begrenzt. Der etwas größere Teil für den Betrieb, der kleinere für die private Nutzung: Ein kombiniertes Wohn- und Schlafzimmer und eine Küche. Toilette auf dem Hof. Scharfer Ammoniakgeruch durchzieht dauerhaft die Räume. Ammoniak wird zum Entwickeln der Lichtpausen benötigt.

Der Grundriss von Betrieb und Wohnung

Diese Raumaufteilung bestimmt momentan unsere Lebensverhältnisse. Bald aber kommt die Tochter auf die Welt, also auch in dieses Zimmer. Später kommt ein Sohn hinzu – ebenfalls wird dieses Zimmer sein Lebensraum. Vier Personen in einem Kombi-Wohn- und Schlafzimmer. Etwa 1949 können wir ein Zimmer im Obergeschoss hinzumieten, so dass dort das gemeinsame Eltern- und Kinderschlafzimmer eingerichtet werden kann. Unten, hinter den beiden Betriebsräumen bleibt das Wohnzimmer. Eine relativ entspannende Auflockerung.

Das Grundstück aus der >Vogelperspektive<

Erläuterungen zu den Zahlen in der Skizze: 1. Haus des Grundstücksbesitzers,
2. Brennstoffschuppen, 3. Großer Abstellraum (ein ganz heimlicher Abenteuerspielplatz des Söhnchens), 4. Leergut-Verschlag des benachbarten Frisiersalons, 5. Ein „Gärtchen“ (3 x 2 m klein), von Familie Janecke angelegt, 6., 7. und 8 – werden in der Skizze ausgewiesen. 9./11./12. Vorratsräume des Hauswirts für Reparaturmaterial. 10. Waschküche, 13. Die Toilette.

Geschäftswerbung 1941

Bald nach dem Krieg wird die bisherige Lindenstraße 39 zur Rudolf-Breitscheid-Straße 46, Auch die Hausnummern ändern sich, weil Straßen-Anfang und -Ende nun miteinander vertauscht werden. Die bisherige Bülowstraße, wird neu zur Wattstraße.

Ein Pfandbrief der Hypotheken-Bank
Anne-Marie im Advent 1942 in Erwartung ihres ersten Kindes
Foto: Ina Muster, geb. Schatzmann, Potsdam, Alter Markt 3, Wohnung in Kohlhasenbrück, Königsweg 310.
Mirko – der Friedliebende (ein schöner Kunden-Kopier-Auftrag, 1942)
Krippen-Transparent im Kriegs-Advent

Bei allen politischen unangenehmen Querelen und dem schrecklichen Kriegsgetümmel, wollen wir uns in der entstehenden Familie auf das Gute besinnen, selbst wenn es auch vor knapp 20 Jahrhunderten ähnliche Zerwürfnisse gab. Wir wollen unser Heim in einem positiv-christlichen Lichterschein halten – und schmücken so auch unser Zuhause. (Hinterleuchtetes Bild mit einem Motiv der Geburt des Jesu von >Nazareth<, aus Bethlehem).

Auch diese Darstellung erfreut uns und wird unsere Familie durch die nächsten Jahrzehnte begleiten ... und weit über unser eigenes Leben hinaus.
„Sphärische Musik“ in kalten Winternächten der Weihnachtszeit.
Familie Janecke im Frühjahr 1943

Auf dem Hof, in Potsdam-Babelsberg, Lindenstraße 39 / 40, im Frühjahr 1943. Käte (Schwester des Kindesvaters), Richard und Anne-Marie. Dazwischen Lumpi in ihren letzten Lebenstagen und das Töchterchen. Alle miteinander unter dem Restbestand des vormals gewaltigen Walnussbaumes, der im Jahr 1751 gepflanzt wurde. Er spendet nur noch spärlichen Schatten.

Das ist unsere sehr liebe Hündin
Foto: Ina Muster, geb. Schatzmann, Atelier in Potsdam, Alter Markt 3, im Dezember 1942

Sie hatte ausgerechnet den Namen „Lumpi“ erhalten, nahm es uns aber nicht übel. Sie war sensibel, gelehrig, rücksichtsvoll und sehr folgsam. Die reine Freude – zum gegenseitigen Vorteil. In unserer Familie hatte sie seit 1925 gelebt. Am 16. Juni 1943 aber starb sie in hohem Alter an Schwäche.

Ferientage 1943 in Krombach / Sudeten

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Wir dürfen im Haus des Bauern Moser wohnen

Mutter und Tochter auf einer Bergwiese ...

... für einige Tage frei von häuslicher Enge, Ammoniakluft und großen Sorgen um die politische Entwicklung in der Heimat.

Was tun, wenn Besuch kommt? Herr Dr. Oetker weiß einen Rat oder noch mehr.
Das Blatt der Hausfrau – mit zeitgemäßen Artikeln und Ratschlägen
Ingeburg und unsere Tochter im Frühjahr 1945

Unsere Tochter hat gerade der Inge tüchtig beim Aufhängen der Wäsche geholfen. Ingeburg Heinrich wurde in Drewitz am 06. Juli 1929 als Tochter von Karl Heinrich (Heinrich ist der Familienname) und seiner Frau Anna, geb. Wuttke, geboren. Karls Leben endete viel zu zeitig und Witwe Anna heiratete in Nowawes am 02. November 1935 den Felix Knoll. So erhielt auch Inge dann den Familiennamen Knoll. Ihre Mutter Anna hatte in zwei Ehen fünf Kinder geboren.
Ingeburg leistete nach der Volksschule 1945 das staatlich angeordnete Pflichtjahr ab – und zwar als Haushaltshilfe bei Familie Janecke. Anne-Marie und Inge konnten am 06. Juli 1945 gemeinsam ihren „Doppelgeburtstag“ begehen.
Wenige Jahre nach dem Krieg wanderte Ingeburg völlig allein aus der sowjetischen Besatzungszone aus. Über Westdeutschland vorerst nach Kanada, zog Inge später nach Kalifornien. Dort starb sie 2013 oder 2014, etwa 84-jährig.

1945 – im zeitigen Frühjahr

Unsere Tochter mit dem Sitz-Puppenwagen, den ich, Anne-Marie, 1917 als kleines Mädchen von den Eltern bekommen hatte.
Wir blicken im Mittelgrund des Bildes über das Blumen-Freigelände der Gärtnerei >Schilde<. Dort links, das Treibhaus für die zeitige Anzucht von Pflanzen.
Im Hintergrund die Häuser des Kirchplatzes 21 / 22. Der Platz wird demnächst in >Weberplatz< umbenannt, was wir aber noch nicht ahnen.

Der Frühling ist da – bald aber kommt die schreckliche >Nacht von Potsdam<: Flugzeugverbände der alliierten Amerikaner und Engländer bombardieren am 14. April 1945 zwischen 23.30 und 24.00 Uhr die Stadt Potsdam. Zu etwa 80% zerstört wird das Zentrum der Stadt in weitem Umkreis um den Alten Markt und Bahnhof. Auch drei Potsdamer Kirchen sind betroffen. Mehr als 6.000 Menschen sterben bei jenem Angriff. Zu den Opfern gehört aus unserer Babelsberger Kirchengemeinde Rudolf Ranglack, sein 10-jähriger Sohn, der ebenfalls Rudolf hieß und Kraftfahrer Gustav Weidner. Rudolf Ranglack hatte uns oft mit seinem Lkw bei Fern-Ausflügen gefahren und bei Großveranstaltungen die Versorgungsfahrten übernommen. Nun ruhen sie im Friedgarten an der Wichgrafstraße. Ruhe, Stille, Frieden – besser, sie wären unter den Lebenden – und im Frieden.

Worte zum Geschehen in der Nacht des 14. April 1945
Nach der Bombennacht – die Zeitung berichtet
Zeitung, Seite 2
Die neue Zeit. Großflächenmosaik, ein Ausschnitt
Quelle: Freilichtmosaik auf dem Gelände der „Juristischen Hochschule Eiche“, das ist die Zentrale Stätte für alle Ausbildungssparten und benötigten Praktiken des Staatssicherheitsdienstes der DDR, in der die Studierenden (nach 1951) für dieses Interessengebiet auch ihr Studien-Diplom oder sogar den Doktortitel erwerben können.
Standort: Potsdam-Golm. Heute (2025): Gelände der Universität Potsdam, Campus Golm.

Gedachter Inhalt des Dargestellten:
✻ Die Soldaten der ruhmreichen sowjetischen Roten Armee befreien Deutschland vom Hitlerfaschismus und dem National-Sozialismus.
✻ Die Sowjetsoldaten lieben auch die deutschen Kinder und ehren deren Mütter sehr.
✻ Mit brüderlicher Hilfe der Kämpfer der Roten Armee lassen wir die Trümmerlandschaft schon bald hinter uns.
✻ Die Genossen weisen uns den Weg in die unbeschwerte lichte Zukunft des internationalen Sozialismus.

1945. Der Hilfsangestellte mit amtlichem Ausweis

Mein kleiner Betrieb wird vom sowjetischen Militär in Verbindung mit der deutschen Verwaltung zeitweilig geschlossen, mit Arbeitsverbot belegt. Des Öfteren. Alles, was mit Drucksachen zu tun hat, ist verdächtig, wird als gefährdend angesehen. Wir haben kaum noch die Möglichkeit, uns irgendwie zu ernähren. – Aber es kommt ein Lichtblick. Als Hilfsangestellter kann ich für eine kürzere Zeitspanne bei der Stadtverwaltung tätig werden. Ich arbeite also manches wie sonst auch, aber eben im Auftrag der Verwaltung, unter fremder Regie und nicht auf eigene Rechnung. Das hilft finanziell für das Überbrücken einer kürzeren Zeit.

Das Adler-Dreigang-Getriebe im Tretlager

Das Bild zeigt leider nur schemenhaft die bewährte Tretlager-Gangschaltung eines Adler-Fahrrades. Diese ist mit sehr robusten Zahnrädern ausgestattet und in der Verschmutzungen verhindernden Kapsel untergebracht. Links über dem Rahmenrohr, die Schaltstange, die oben (außerhalb des Bildes) in einem Handhebel endet, der für den korrekten Gangwechsel von einer Schaltkulisse geführt wird.

1945. Zehnfahrten-Karte für die Straßenbahn

Die personenunabhängige Mehrfahrten-Fahrkarte. Jede Fahrt musste vom Schaffner mit der Lochzange entwertet werden. Dabei waren die richtigen winzigen Felder zu treffen, was in den meist vollen / engen Straßenbahnen wohl nicht immer gelingen konnte.
Eine Fahrt kostete 13,5 Pfennige. Später in der DDR kostete die Fahrt mit der Achter-Fahrkarte für 1.00 Mark, je Fahrt also 12,4 Pfennige, bei Münzzahlung aber 20 Pfennige. Nach dem Beitritt der DDR zur BRD in rund einem halben Jahrhundert wird der Fahrpreis stufenweise bald auf 2,50 D-Mark pro Fahrt hochschnellen. Dann, bei der Währungsumstellung 2003 auf den EURO, springt der Preis erneut ... . Ja, richtig, zum Beurteilen der tatsächlichen Kosten muss man alle Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen, den gesamten „Warenkorb“ betrachten.

Das Lebensende des Vaters / Schwiegervaters Max Sommer
Christophs Taufe, am Pfingstfeiertag, 09. Juni 1946

Vor der Pforte zum Gartenland, auf dem Grundstück Priesterstraße 68. Viel ist von diesem Kinde auf der Mutter Schoß noch nicht zu sehen. Das wird sich ändern.

Des Kindes Vater bastelte die kleine Festschrift – ein weiteres >ARIJA-Original<
Die Kern-Familie mit einigen der Taufgäste

Von links nach rechts: Margarete Sommer, Vater Richard, Elfriede Albrecht, geb. Michel + Christlieb Albrecht, Betty Pehlke + Ferdinand Pehlke. Vorn: Tochter Anne, Mutter Anne-Marie mit Täufling, Tante Käte Janecke.

Urlaub in Lietzow, an den Jasmunder Bodden (Rügen)
Im Advent 1946. Die Nachkriegszeit hat die Großen verschlankt.
Zur Zeit der 1946-er Weihnacht.

Christoph (siehe unten), der Junge am Indianerzelt „Tipi“, wird noch in diesem Monat sein 1. Lebensjahr vollenden.

1948: Der neue Namens-Schriftzug

Nach dem Entwurf für die Neugestaltung wird vorerst ein Metall-Klischee gefertigt, welches den Namenszug selbstverständlich „seitenverkehrt“ darstellt. Genau davon gibt es dann verschiedene Druckexemplare als Positiv, unter anderem auch zur Verwendung für die betrieblichen „Kopfbögen“ / Briefbögen – und das gleiche „Urmodell“ wird zur Herstellung des Namens-Stempels genutzt.

Ferientage '49 in Neuglobsow, im „Haus Sonnenhügel“
Bildquelle: 3 handelsübliche Ansichtskarten, Fotograf unbekannt.

Mit einem derartigen gemütlichen Fahrzeug eines guten Bekannten reisen wir höchst komfortabel.

Erquickende Ruderboot-Fahrt über den Großen Stechlin.
Sehr romantisch – empfanden auch die Kinder.
Die Teil-Familie Janecke in diesem Urlaub

Die Mutter der Kinder ist aber auch dabei. Nur drückt sie gerade auf den Auslöser des Fotoapparates vom Typ „Agfa-Box“, 4,00 RM.

1949. Potsdamer Adressbuch

Es ist das erste Potsdamer Adressbuch der DDR und wird auch das letzte sein, welches erschien. Hier im Inserat-Teil sehen wir, dass man erstmalig in Potsdam-Babelsberg Theater- und Konzertkarten erwerben kann – bei Fa. Janecke. Nach dem großen und ständigen „Theater“ mit den eingeschränkten Druckgenehmigungen, wurde diese Sparte als „ein weiteres Standbein“ in das Arbeitsspektrum aufgenommen, das allerdings auch seine Tücken zeigte.

Der Lebenskreis der Oma Margarete Sommer schließt sich.
Abschied nun auch vom Großvater August Janecke
1950. Kuraufenthalt in Bad Brambach

Schöne Tage für die gesamte Familie im Haus „Gertrudis“, in der Vogtland-Natur und am Radium- / Radon-Trinkbrunnen (nur für Erwachsene!).

Ein Jubiläum. 25 Jahre besteht der Kleinstbetrieb 1951
Die Festschrift, Teil II: Das Liederheft
So sieht inzwischen die jubelnde Familie aus
Der zeitweilige Mitarbeiterkreis

Von links nach rechts: Gustav Hansen, Richard Janecke, dahinter Luzie Barth als Freundin von Anne-Marie. Vorn rechts: Charlotte Dyck.

Herrliche freie Tage in Buckow (Barnim, Märkische Schweiz), zumindest für Mutter und Kinder
1955. Die neue Gewerbekarte als Angehöriger der >Handwerkskammer<,
Teilansicht
Für mein Schaufenster des Geschäfts

Genossen der SED besuchten uns Ende des Monats April '55 und beauftragten mich dringend, mein Schaufenster zum bevorstehenden 1. Mai, dem Kampftag der Arbeiter- und Bauern, würdig zu gestalten. Dem kam ich als freundlicher Christenmensch gerne nach, legte dafür eine zusätzliche Nachtschicht ein, um pünktlich fertig zu sein. Hier nur eine Teilansicht. Es gab als Schmuck auch einen kleinen Fresienstrauß und größere Zweige frühen Flieders und zarten Birkengrüns ... aber ich habe nie erfahren wie die Funktionäre nun darob zufrieden waren.

Der >Kulturspiegel< mit wertvollen Beiträgen ist auch bei uns erhältlich

Das Titelbild zeigt im Babelsberger Park den >Flatow-Turm< und das frühere Kaiserlich-Königliche Kutscherhaus des Schossareals, auch >Rosenhaus< genannt.

Familienfoto zum 1. Mai 1956

Inzwischen wissen es ja alle: Inmitten des Monats August 1954 wurde unser jüngstes und letztes Kind geboren. Nun ist der Junge bald zwei Jahre jung und entwickelt sich prächtig.

Links: der vorerwähnte Knabe – aber Mirko, rechts im Bild
Quelle: Der Name des Künstlers von Mirko blieb uns unbekannt

Vor Jahren, am Beginn unserer Ehe fragten wir uns, ob auch wir einmal ein Kind mit einem Aussehen haben würden, wie der Künstler es, wohl nach einem natürlichen Vorbild, modelliert hatte. –
Inzwischen kennt ihr unseren Jüngsten. Im Vergleich – eine verblüffende Ähnlichkeit. Ist uns dieser Junge nicht gut gelungen?

1956. Unser Wohnungsumzug ...

...von der R.-Breitscheid-Straße 46 zur Wattstraße 12. Vorteilhaftere Wohnbedingungen – aber ein Teil des Geschäfts zieht schon mal mit; ist es doch unsere Lebensgrundlage.

Ein Briefblatt als „Kopfbogen“, mit neuer Adresse
Im Frühling 1961 besteht der Betrieb 35 Jahre.
Eine Ausfahrt des Vaters mit den Söhnen 1964

Seit 1960 habe ich ein Versehrtenfahrzeug vom Typ „Krause Piccolo Trumpf“, der Firma Krause, Leipzig, Elsbethstraße 22, mit einem Simson-Moped-Motor, 50 cm³, 1,5 PS.

ATA aus der Altmark – wer scheuert besser?
Unsere „neue“ Nähmaschine – 1965 gebraucht erworben
Oberlin-Klinik – hier das Diakonissen-Mutterhaus

Nachdem wir den Betrieb nun nach 40 Jahren eingestellt haben, geht Anne-Marie bis etwa zum Eintritt in das Rentenalter, für 8 Jahre, als Bürokraft in die Oberlin-Klinik zur Arbeit; in den letzten Jahren verkürzt.

Die Oberlin-Weihnachtskrippe
Gestaltung: Bildhauerin Ilse Scheffer, Foto Roth, Oberlinhaus, Herausgeber des Bildes: Kirchlicher Kunstverein C. Aurig Dresden.

Diese Krippenfiguren aus Ton werden im Oberlinhaus hergestellt, in der Keramikwerkstatt schwerstbehinderter Menschen. Sie werden im eigenen Land sehr gern gekauft und „in alle Welt“ versandt – soweit, wie die Kapazität reicht. Auch bei uns zu Hause steht ein solches erweiterbares Exemplar.

Eine Neuerung: Die Milch aus der zugeschweißten Schlauchtüte
Einige Münzen im Wandel der Zeit
1981 gab es neue Personalausweise

Die Bürger der DDR erhalten 1981 ein neues Personaldokument, das der Ausweisinhaber wie bisher jederzeit mitzuführen hat und das auf Verlangen „berechtigten Personen“ vorzuweisen ist.

01. Oktober 1982 – das letzte gemeinsame Bild
A. Richards Leben endet am 02. März 1983
Das gemeinsame Gedenken zum Abschied
Die Familiengrabstelle im Winter

Auf dem Friedhof an der Babelsberger Wichgrafstraße an einem Winterabend 1983.

1984. Bei der Arbeit mit vielen Gleichgesinnten ist Anne-Marie anzutreffen

Das Leben geht weiter: Hier beispielsweise falten und kleben wir in guter Gemeinschaft tausende Freundesbriefe der Christlichen Blindenmission versandfertig.

Ein Besuch bei den Kindern am 25. Juni 1986
Auf der Freundschaftsinsel 1989

Ein Spaziergang mit Luzie über die Insel – eine Freundschaft, die seit unserem ersten Schuljahr hält.

Die Nachbarschaftshilfe wird gewürdigt

1989, in der Zeit des gesellschafts-politischen Umbruchs, wird uns noch kurz vor der „Wende“ eine Ehrung zuteil. Für Gemeinsinn, die Unterstützung anderer im Wohngebiet – für das ganz normale Leben – bekomme ich ein „Ehrenzeichen“.

1991 im Garten meiner Tochter ...

... mit Enkelsohn Martin. Beide haben wir am 06. Juli Geburtstag. Trotzdem trennen uns genau 70 Jahre.

Anne-Marie, 1993
  1. Ein Gruß von Mutter und Großmutter Anne-Marie zur Zeit ihres 80-sten Geburtstages, als eine bleibende Erinnerung für all ihre Nachkommen.

Im Dezember 2001 ziehe ich schweren Herzens von der wackelig gewordenen Eigenständigkeit in das betreute Wohnen, in das Seniorenheim Ferch, nach „nebenan“, in den Kreis Potsdam-Mittelmark.

Die „Senioren-Residenz“ in Ferch
Im Dezember 2001: Der Eingangsbereich. Quelle des Fotos: Christel Eggert
Betreutes Wohnen

Diese Skizze zeigt mein sehr großes Zimmer, in das ich zu meinem Glück viele meiner vertrauten Möbel mitnehmen konnte. (Andere Räume sind entweder kleiner oder mitunter von zwei Personen belegt.)

Am Geburtstag 2002 – Anne-Marie und Schwiegersohn
Im Seniorenheim, Juli 2003

Die Zeit eilt dahin – und wir alle müssen mit. Schon wieder Geburtstag. Es ist mein 90.-ster!

Advent 2003

Anne-Marie schreibt einen vorweihnachtlichen Gruß an die Lieben des klein gewordenen Bekanntenkreises.

Weihnachtsstimmung 2003. Quelle: Fotografie von Christel Eggert

Auch in Anne-Maries Zimmer im Seniorenheim hat die Oberlin-Krippe ihren Platz. –
Auf ein langes Leben folgt Müdigkeit. Hierauf kommt nun der letzte Schlaf – und dort wird neues Leben geboren. Werde – Vergehe – Werde – ein ewiger Kreislauf.

Einladung zum Gedenk-Zusammentreffen im Januar 2004
Ein Gruß vom letzten gemeinsamen Gottesdienst
Abschied an dem kleinen „Ewigkeitsgärtchen“...
... und dort einige Zeit später
Bild

Es gibt viele Facetten im natürlich-körperlichen Bestehen der Menschen, im geistigen und geistlichen Leben, wie auch im seelischem Hiersein. – >Auch so< (wie auf dem Bild) bleibt Anne-Marie als Mutter, Schwiegermutter und Großmutter für uns eine treue Begleiterin durch die Zeit der kommenden Jahrzehnte.

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