Zehrensdorf im Kreise Teltow
Der Ort liegt südsüdöstlich von Zossen. Benennungs- und Schreibweisen: 1541 Dernstorff, 1583 Zernsdorff, 1652 Zehrensdorff.
Chronik
1583
Im Dorfe leben und arbeiten: 1 Lehnschulze mit 2 Hufen (70 Mg, 62 QR), 1 Lehnmann mit 2 Hf, 1 Zwei-Hüfner (70 Mg, 62 QR), 2 Anderthalb-Hüfner, 8 Einhüfner (je 35 Mg, 31 QR), 3 Kossäten mit Acker und Wiesen. Gesamt seit alters her: 16 Hufen.
1624
Zehrensdorf ist ein Rund- oder Sackgassendorf. Im Dorfe sind 12 Hüfner, 3 Kossäten und ein Hirte.
1652
1 Schulze mit einem Knecht, 6 Bauern, 1 Meier des Kammermeisters J. Gehren, 2 Kossäten.
1711
12 Hüfner, 3 Kossäten, 1 Hirte, 1 Junge. Der Ort gehört zur Pfarre Zossen.
1745
12 Hüfner, 3 Kossäten, 1 Krug außerhalb des Dorfes, 2 Familienhäuser.
1755
1 Lehnschulze mit 2 Hufen, 1 Lehnbauer mit 2 Hufen, 10 Bauern oder Große Kossäten, 3 Kossäten, 2 Büdner, 3 einzelne Einlieger, 1 Schulmeister, der auch Schneider ist, 1 Nachtwächter, 1 Hirte, der Schankkrug bei einem der Büdner.
1801
1 Lehnschulze, 11 Ganz-Bauern, 3 Ganz-Kossäten, 3 Büdner, 5 Einlieger, 1 Krug, die Windmühle und die Ziegelei. 20 Feuerstellen. Insgesamt 16 Hufen Land.
1840
26 Wohnhäuser.
1860
Der Ort umfasst 4.010 Morgen Land (10 Mg Gehöfte, 2.000Mg Acker, 200 Mg Wiese, 600 Mg Weide und 1.200 Mg Wald). Der Ort besitzt 1 öffentliches Gebäude, 29 Wohnhäuser und 50 Wirtschaftsgebäude, einschließlich der Ziegelei.
1900
Im Dorf stehen 41 Häuser.
1909
Aufkauf des Landes der Zehrensdorfer Flur durch den Militärfiskus des Reiches. Umsiedlung der Dorfbewohner. Einrichten eines Truppenübungsplatzes.
1920
Nach dem Weltkrieg beginnt eine Wiederbesiedlung.
1927
Das Vorwerk Gerlachshof wird eingemeindet. Es bestehen noch Enklaven beim Großen und Kleinen Möggelinsee. Jene werden in diesem Jahr nach Jachzenbrück eingemeindet. Die Ziegelei gehört Rappaport.
1929
Die Försterei Eiche wird eingemeindet.
1932
In Zehrensdorf besteht das Schützenhaus, die Siedlung Weinberge, die militärfiskalische Ziegelei, der Übungsplatz, das Stammlager Zossen mit dem Arbeitskommando des Truppenübungsplatzes, die Siedlung Grundlach, das Forsthaus, die Kasernen, das Ausbildungsbataillon und die militärische Turnanstalt. 155 Wohnhäuser.
1936
Erneute Auflösung der Dorfgemeinde wegen des Vorrangs zur Nutzung des Landes für militärische Zwecke.
1957
Zehrensdorf wird Wohnplatz in der Gemeinde Wünsdorf.
Quelle: Historisches Ortslexikon für (die Mark) Brandenburg, Teil IV. Teltow, Potsdam 1976