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Das Dorf Schmersau in Sachsen-Anhalt

Schmersau liegt in der Altmark (in der früheren preußischen Provinz Sachsen).

Zur Ergänzung dieser Notizen gibt es einige Bilder – bitte hier klicken.


Der Name des Ortes ist slawisch. Im Laufe der Jahrhunderte wurde er mehrmals etwas verändert. Die Bedeutung des Namens soll leider „Der Unfreie“ sein. Das wünschen wir Niemandem.

Das Straßendorf Schmersau finden wir etwa 12 km westlich von Osterburg.

Nachbarorte von Schmersau sind Hagenau, Gladigau, Orpensdorf, Rönnebeck, Natterheide, Späningen und Biesenthal.

Die älteste noch erhaltene Urkunde, die den Ort Schmersau erwähnt, stammt aus dem Jahr 1337. Der Ort bestand aber wahrscheinlich bereits wesentlich früher; die nähere Umgebung war bereits zur Jungsteinzeit, vor etwa 4.000 Jahren besiedelt.

Im 30-jährigen Kriege wurde das Dorf mehrfach geplündert und musste Teilzerstörungen erleiden.

Die spätromanische Feldsteinkirche der Zisterzienser wurde um 1200 errichtet, unterlag aber später Umbauten. Der Kollektebehälter der Kirche wird mit 1753 datiert. Der Altar und die Kanzel fertigte man 1788 an. Mit einer Orgel stattete man die Kirche im Jahre 1858 aus.

Erhalten und sehenswert sind im Ortsbild die nur selten anzutreffenden Torhäuser.

Die Entwicklung der Ortsgröße:

Jahr

Einwohner


Jahr

Einwohner


Jahr

Einwohner


Jahr

Einwohner

Notizen

1734

124


1818

168


1900

195


1964

293


1772

129


1840

196


1925

218


1971

271


1790

156


1864

209


1936

183


2011

79


1798

166


1871

191


1939

262


2015

75


1801

178


1885

200


1946

422


2019

74


Quelle: Wikipedia

Einige Worte zur Einstimmung von Chris Janecke.

Die Altmark und so auch Gladigau und Schmersau besuchte ich erstmals in der Zeit vom

28. August bis 01. September 1979. Ich war mit Fahrrad, Anhänger und Zelt unterwegs. Lebendige Ahnensuche der Vorfahren meiner Familie an deren Lebensorten – mit einem Hauch von Räuberromantik. Zu den Vorfahren aus meinem Familienverband gehörten in Schmersau auch die Familien Schultze und Neimann, später Neumann geschrieben. Eine dieser Neumann-Töchter heiratete meinen späteren Urgroßvater Janecke (oder umgekehrt) und zog mit ihm nach Osterburg.

Für den Weg von Natterheide nach Schmersau benutze ich den land- und forstwirtschaftlichen Wirtschaftsweg, der von Apfelbäumen gesäumt ist. Einige der Äpfel bieten sich mir als Wegzehrung. Wegen des mitunter tiefen Sandes muss ich streckenweise das Fahrrad mit dem Anhänger, der das Zelt und einige Utensilien aufnimmt, schieben beziehungsweise ziehen. Die Füße in den Sandalen sehen staubgrau bis schwarz aus.

Man fühlt sich (abgesehen von meinem Muskelkraft-Fahrzeug, dieses ist eine jüngere Erfindung) durchaus um 200 bis 300 Jahre zurück versetzt. Wenn man bedenkt, dass unsere Vorfahren zu jener Zeit die gleichen Wege beschritten, wie ich sie heute zurücklege …

Einen sauberen Eindruck macht das kleine Dorf Schmersau. Frisch geweißte Ausfachungen des Gebälks der Fassaden und dunkel gestrichene Holzbalken. Mehrfach sind die Grundstücke mit gepflegten Vorgärten geschmückt.

Am 30. August 1979 schrieb ich im Pfarrhaus Gladigau bei Herrn Pastor Dr. Müller viele Daten als Grundlage für die tabellarischen Lebensläufe meiner Vorfahren aus den Kirchenbüchern ab.

Ich „brütete“ also vielstündig suchend über den Kirchenbüchern und der überaus freundliche, mir etwas nervös erscheinende Pfarrer Dr. Müller unterbrach mehrmals die Posaunenübungsstunde mit einigen jungen Männern, um bei mir interessiert zu erfragen wieviel und was ich schon gefunden hätte.

Weil ich den Umfang des Sichtens nicht bis zum Abend geschafft hatte, durfte ich im Stall auf dem Heuboden über den Pfarr-Ziegen übernachten. Ich schlief dort wunderbar – „nahe“ meiner alten Ahnen. Am nächsten Tag durfte ich in den Büchern weitersuchen, nach einem morgendlich pastoralem Frühstück.

Fast zwei Jahrzehnte später, am 30. und 31. Juli 1998 war ich nochmals dort. Diesmal mit dem Auto. Am 31. Juli 1998 wurde in Schmersau bei etwas über 30 °C gerade die Ernte des Getreides beendet.

Die anhängenden schwarz-/weiß-Bilder stammen vom August 1979, die Farbfotos vom Juli 1998.


E-Mail-Kontakt: christoph@janecke name