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Die Stadt Rheinsberg, der Boberow-Wald, das Dörfchen Warenthin und die Remus-Insel im Land Brandenburg – einige Hinweise


Zusammengestellt von Chris Janecke, E-Mail: christoph@janecke.name

Bearbeitungsstand: August 2019


Zum Text bestehen einige Bilder – bitte hier klicken.


Die Notizen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie beziehen sich im Wesentlichen auf den Zeitraum, in dem Vorfahren des heute lebenden Chris Janecke hier wohnten. Er beschränkt sich auch deshalb auf wenige Angaben, weil es zur Geschichte des Ortes und seiner Umgebung eine breite Palette an Literatur gibt.


Rheinsberg

Schreibweisen: 1368: Ronesbergh, 1465: Rinsberge, 1500–1600: Remsbergk / Remsberge.

1770: Reinberg.


Bronze-

zeit

In der Umgebung der Stadt fanden sich Siedlungsspuren, auch im Boberow-Wald und auf der Remus-Insel, nach denen man auf eine Besiedlung des Gebietes, spätestens in der Bronzezeit, schließen kann.

1570

Der Ort ist im Besitz des Jobst von Bredow.

1675

Im Dreißigjährigen Krieg. Die Soldaten brandschatzen die Stadt auf das Ärgste. Nur sieben Häuser und die Kirche Sankt Laurentius sollen unversehrt stehen geblieben sein.

1734

König Friedrich Wilhelm I. (der Preußische Soldatenkönig) kauft das alte Schloss für seinen Sohn, den Kronprinzen Friedrich (später König F II). Seit jenen Tagen kommt „ein frischer Wind in den verschlafenen Ort“, für das Städtelein durchaus förderlich.

1737

Der Baumeister Wenzeslaus v. Knobelsdorff wird unter dem Kronprinzen Friedrich Bauintendant von Rheinsberg. Er soll mit dem Kronprinzen „locker“ befreundet sein.

1740

Die große Brandkatastrophe in Rheinsberg. Nur wenige der Häuser fallen nicht in Schutt und Asche. Erhalten bleiben: Das Schloss, die Kirche und 19 Häuser in der Mühlenstraße. Herr v. Knobelsdorff erhält den Auftrag zur völligen Neugestaltung des Ortes und für den Neuaufbau der Häuser. Anstelle der Stadtmauer errichtet man um den Ort einen Palisadenzaun, der bis 1802 Bestand haben wird. Der Ort hat in dieser Zeit 750 Einwohner. König Wilhelm I. von Hohenzollern ist gestorben. Kronprinz Friedrich muss fort von Rheinsberg, um in Berlin und Potsdam die mit der erblichen Königswürde verbundenen Regierungsgeschäfte wahrzunehmen. König Friedrich II. überlässt die Nutzung des Rheinsberger Anwesens, bald seinem Bruder, dem Prinzen Heinrich.

1757

Herr Baron v. Reisewitz wird am Hofe des Prinzen Heinrich der Intendant von Rheinsberg.

1758

Die Schweden rücken unter ihrem Feldherrn Hamilton (seine Schwester Ulrike ist Königin von Schweden) wieder auch auf Rheinsberg zu und biwakieren hier vom 10. bis 13. des Oktober.

1763

Nach dem langen Siebenjährigen Kriege können endlich die Friedensglocken läuten.

1800

Im Weichbild der Stadt leben etwa 1.300 Menschen.


Der Boberow-Wald

Der Boberow ist ein Gebiet nordwestlich von Rheinsberg, zwischen dem Rheinsberger See, dem Großen Linow- und dem Böberecken-See, gelegen. Die slawische Bezeichnung „Bobrow“ weist auf einen Ort hin, wo der Biber lebt.


Bronze-zeit

In der Bronzezeit ist „Bubrow“ eine Siedlung. Diese liegt dort, wo die Nordspitze dieses Boberow-Waldgebietes in den Rheinsberger See hinein ragt.

Das Dorf wurde zum Ausgang des Mittelalters aus noch unbekannten Ursachen wüst.

1580

Mit „Bubrow“ wird an dieser Stelle eine wüst gewordene Feldmark bezeichnet.

Etwa

1750 bis

1815

Johann Stodin, auch Stodien und Stoddin geschrieben, ist der Gastwirt im Bobrow-Wald. Vorerst nimmt der Familienvater und später der gleichnamige Sohn diese Tätigkeit wahr. Er betreibt die Schankwirtschaft an der Försterei. Dem Johann Stodin obliegt auch die Aufsicht über die Remus-Insel.

1753

In der Zeit der jungen Ehe des Prinzen Heinrich werden verschiedene, sich durch den Boberow schlängelnde, Wege angelegt. Links am Wege hinter der Försterei wird das neue „Eremitendörfchen“ gegründet. Es sind sieben, später zehn „Einsiedeleyen“, Häuser, außen ärmlich erscheinend, mit Baumrinde und -borke bekleidet und das Dach mit Rohr gedeckt, innen jedoch sehr wohnlich gestaltet, für fürstliche Sommergäste eingerichtet. Für sorglose abwechselungsreiche abendliche Unterhaltungen sind die Einrichtungen vorgesehen. Ferner gibt es Küchenhäuschen, denen es auch an neuzeitlichen Einrichtungen für die Zubereitung von Mahlzeiten größeren Umfanges nicht mangelt. Diese „Küchen im Holtze“ sind dem uneingeweihten Auge etwas entzogen, weil vertieft angelegt und hinter Reisighaufen verborgen, „weil man doch eigentlich 'mal für Stunden bar jeder barocken Kultur, eben als Einsiedler in der rauen Wildnis zu leben gedenkt“.

1770

Der Boberow ist ein Prinzliches Forstrevier. Quelle: Landeshauptarchiv Brandenburg, Pr. Br. Rep. 7, Amt Zechlin, 234 Warenthin. Acta Commissionis.

Der Oberforstmeister des Buberow ist Herr Schonfeldt.

1770

Vertragsinhalt: „Die Gemeinde Linow überlässt Seiner Königl. Hoheit, Prinz Heinrich auf immer, die als Erbpacht der Gemeinde begriffenen Wahrentinschen Pertinentien, und zwar den Ort und die Gegend, die von den Zühleschen Wiesen anfängt und längs unserer Felder bis an die Reinbergsche Grenze gehet, mit dem darauf stehenden Holtze. Die Gemeinde so dann an Sr. Königl. Hoheit ihre Rechte aus der Wahrentinschen Erbverpachtung cediren. ... Linow, den 20ten Septembris 1770.“

Nach 1770

Das Wegenetz durch den Boberow wird ausgeweitet. Auch ein Labyrinth, als neue Lustbarkeit, legt man nach einem Entwurf des Baron von Reisewitz knapp 900 Fuß südlich der Försterei, westlich des Weges an. Es entsteht auf der Lichtung des Alleen-Sterns, das Cabinets-Haus. Man legt die nothwendigen Küchengärten für das Schloss und die Meierei, auf der Fläche der vormaligen Bürgeräcker an, selbstredend, nicht ohne ein gehöriges Küchengärtnerhäuschen zu berücksichtigen. Der Hausherr speist gern mit den adeligen Gästen des Hofes im Freundschaftstempel gegenüber dem Schlosse, in Seenähe am Boberow-Walde oder aber auf der Remus-Insel. Die Försterei (Forsthaus und Schankwirtschaft) versieht man mit einer Bootsanlegestelle.

Parasole werden aufgestellt, unter denen der Lustwandeler gute Ruhe findet. Der Poetensteig lädt zum nachdenklichen Spaziergang ein. Beliebt sind die Blickbeziehungen über den Grienericksee auf das Schloss und über den Rheinsberger See zur Remus-Insel, an denen sich das Auge zu erlaben vermag.

An Gebäuden sind des Bemerkens werth:

Das Chinesische Haus, das Prinzliche Landhaus, die Grotte (Eregia-Grotte von 1790), der künstlich „ruinirte Thurm“, die Eremitage, die weiße Glashütte, die Meierei und endlich das Forsthaus Boberow mit Ausschank.

1780

Noch um diese Zeit, wird die Fläche des früheren Dorfes Bubrow, dass schon vor langer Zeit wüst, dann als Ackerland genutzt und inzwischen aufgeforstet wurde, als Marzans „Dorfstelle“ bezeichnet. Marzan ist der Name des Pächters.

1790

Prinz Heinrich lässt den „Tempel für teure Verstorbene“ mit der in französischer Sprache gehaltenen Denkschrift auf dem Möske-Festplatz errichten.

Das Möskefest ist das Fest der Ernte des Waldmeisters = grüner Getränkefarbstoff und Speisen-Würze. (Die Menge „macht“ die Giftigkeit aus, siehe auch Wirkstoff Cumarin).

1791

Am 04. Juli 1791 gibt es ein Volksgedenkfest mit der Enthüllung des neuen Obelisken, der gegenüber dem Schlosse (Blick über den Grienerick-See hinweg) am Boberow steht. Der Obelisk erinnert an den Siebenjährigen Krieg. Prinz Heinrich ehrt mit ihm auf 28 Tafeln tapfere Offiziere und Gefallene des Krieges, die von seinem königlichen Bruder Friedrich II. nicht hinreichend gewürdigt oder gar verachtet wurden. Auf den Tafeln sind die Namen der Personen genannt und ihre Taten geschildert.

Ohnweit des Obelisken finden wir am Poetensteig das Denkmal für Malesherbes. Der Säulenstumpf mit dem flammenden Herzen und dem Beil der Französischen Revolution gemahnt an den französischen Minister, der mit seiner Familie von den Jakobinern mit dem Fallbeil, der Erfindung des Arztes Guillotin, hingerichtet wurde, weil er seinen König Ludwig XVI. in Worten verteidigte. Prinz Heinrich ist 74 Jahre alt, als er dieses Werk in Auftrag gibt.

1800

Die wenigen Häuser im Waldpark Buberow sind von Einliegern bewohnt. Die Einwohner des Buberow werden nach Rheinsberg eingekircht.

1812

Im Mai zieht Napoleons Grande Armeé in Richtung Russland durch unsere Gegend; aber ...

1813

... im Februar 1813 kommen versprengte Haufen der napoleonischen Soldaten auf dem Rückzug auch hier vorbei. Keine so stolzes Heer mehr.

1815

In Wittstock vor dem Prignitzschen Kreis-Directorium wird am 30ten August über den Verkauf von Ländereien am Buberow verhandelt. Kaufantragsteller ist der bisherige Pächter dieser Ländereien, der Feuerschweler Runge.

Preußisches Brandenburgisches Repositum No. 7, Domänenamt Zechlin, 251.

1830 ...

1850

In diesen Zeiten ist Johann Stodin, der Jüngere, (auch Stodien und Stoddin geschrieben), Gastwirt des Bobrow, verheiratet mit Maria Lücke.

bis 1849

Zuständig für den Boberow ist das Prinzliche Justizamt in Rheinsberg.

1850

Am 07. Januar finden Verkaufsverhandlungen zu Warenthin, zum Boberow und zum Dorf Charlottenau statt.

1994

Wir gehen hier die Wege, die schon Vorfahren unserer Familie vor 250 Jahren beschritten, über die schon der Prinzen und ihres Gefolges Rosse trabten, Ackergäule ihre schweren Lasten zogen. Hier ging wohl auch Charlotte Ehm, eine Vorfahrin in unserer Familie, von Warenthin zum Markte nach Rheinsberg. Viele Menschen sind diese Wege gegangen, so wie auch unsere Stodin.

Der Ältere Stodin, verheiratet mit Bornholz und Stodin, der Jüngere, verheiratet mit Lücke. Eine folgende Familie Lücke, die im Boberow-Walde am Forsthaus dann den Ausschank betrieb, stellte über mindestens zwei Generationen, wie vorher die Stodins, den Inselwart für die Remus-Insel.

Leichten Schrittes, gehe nun auch ich (Chris Janecke) diese Wege. Wie ein Dom wölbt sich das Dach der Buchenblätter über diese Wald-Allee. Von der Hauptallee zweigt rechter Hand bald der Weg in Richtung Forsthaus Boberow ab. Führt dann dieser Weg näher an den See, so lockert der Wald auf, dem Auge Wiesen und Auen in der Sonne liegend zeigend. „Ein Kuckucksruf in der Ferne. Ein Wand'rer vorüberzieht. Hell klingt aus jubelnder Kehle ein Lied ... und die Linde, sie blüht.“ Glückliche, unbeschwerte Stunden – Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben.


Warenthin

Die Deutung des Ortsnamens ist wohl noch nicht sicher belegt. Die Bezeichnung bezieht sich möglicher Weise auf den slawischen Personennamen Vargatin = Ort des Vargat. Schreibweisen: 1525 „Wernthin“, „Werenthynn“.1528: als „Werrenthin“ erwähnt. 1590: „Waernthin“. 1598 festigt sich die Schreibweise „Warenthin“. Aber 1770: In Urkunden auch wieder „Werentin“. 1773: Wahrentin. 1775: Als Schreibvariante ist auch Wahrintin bekannt. 1789 tritt Werrenthin als Benennungsvariante auf.

Der kleine Ort liegt am Rheinsberger See. Dieser See hat eine Fläche von 268 ha, bei einer maximalen Wassertiefe von 30 m.


vor 1525

Obwohl der Ort nur wenige Häuser umfasst, wird er bereits 1525 in den erhaltenden Urkunden erwähnt.

1590

Feld Buberow / Waernthin „ist umher vermahlet“. Der Schäfer des Vorwerks Linow betreibt das Feld.

nach 1648

Warenthin erhält eine Schäferei.

1654

Die Feldmark ist gantz mit Holtz bewachsen.

1720

„Zowe wohnt auf der wüsten Feldmark“.

1720–1728

Warenthin gehört denen von Bredow, zu Hoppenrade.

1728

Ein neues Haus wird errichtet.

1728–1731

Warenthin gehört dem Großen Waisenhaus zu Potsdam.

1730

Woraus besteht Warenthin in dieser Zeit? Eine Bestandsaufnahme:

1 Haus von 3 Gebind, 1 Scheune von 3 Gebind, 3 wertlose Hütten.

1731–1764

Warenthin gehört zum Amte Alt Ruppin.

1750

Gebäudezählung in Warenthin: 1 altes Pächterhaus, fast ganz zerfallen.

(Wo ist der Bau geblieben, der 1728 neu aufgeführt wurde?)

1764–1776

Warenthin gehört zum Amt Zechlin.

1770

Überlassungsvertrag für Wahrenthin und Umgebung von Seiten der Gemeinde Linow an den Prinzen Heinrich v. Hohenzollern (siehe unter: Boberow 1770).

1776–1872

Warenthin gehört zur Herrschaft Rheinsberg, ist zeitweise vererbpachtet.

1778

Aus der „Alten Schäferei“ wird ein Vorwerk errichtet. Fischerhäuser sind nun vorhanden. 7 Kolonistenbüdner werden neu angesetzt.

1800

Der Ort besteht aus Kolonie und Erbzinsgut mit 7 Büdnern und 3 Einliegern, sieben Feuerstellen insgesamt. (Einlieger-Häuser sind Wohnstätten für Landarbeiter, die im Tagelohn arbeiten und hier um einen Mietzins leben, da sie kein eigenes Haus und kein Grundeigentum besitzen).

Der Ort ist zu Rheinsberg, Sankt Laurentius, eingekircht.

bis 1849

Der Ort wird in diesem Jahr von der Hofkammer zurückgekauft. Für Warenthin ist zuständig: Das Prinzliche Justizamt Rheinsberg.

1911

Der Kirchhof von Warenthin, etwas erhöht liegend, von großen Bäumen überschattet, hat eine Abmessung von 25,5 x 20 m. Groß genug für zwei Dutzend Gräber, ausreichend für die kleine Einwohnerschaft. Dieses Friedgärtchen wird an einer Seite von einem Sandweg begrenzt. Auf dieser Seite des Weges liegen in der Nachbarschaft mit dem Friedhöfchen die Grundstücke der Hofkammer und das Gartenland von Große. An der Wegeeinmündung steht das Wohnhaus Lebeck. Jenseits des Weges, also dem Friedhofe gegenüber, liegen die Gärten von Schäfer und Berner.

1928

Der Ort Warenthin wird zu Linow eingemeindet. Dort steht auch die nun zuständige Kirche.

1994

Heute finden wir auf dem Warenthiner Friedhof die Namen der Familien Bartel, Wagner und Wiese in Stein graviert. Steinerne Andenken an unsere alten Familien Ehm, Stodin, Bornholz und Lücke und weitere fehlen – sie sind nicht mehr. Die Zeit ist darüber hinweg gegangen.


Die Remus-Insel im Rheinsberger See

Die Insel erhebt sich aus dem Rheinsberger See. Sie hat eine Größe von etwa 15 Morgen (das sind ca. 375 a, 3,75 ha, 37.500 m²). Ihre Form erinnert, aus der Vogelperspektive gesehen, etwa an eine Mondsichel oder ähnelt einer Banane. Das Eiland ist ungefähr 400 m lang und maximal

70 m breit. Die Inselkuppe erhebt sich etwa 20 Meter über dem Spiegel des Wassers. Die Natur hat die Remus-Insel mit zahlreichen Baumarten ausgestattet, zu denen unter vielen anderen, auch Tannen, Buchen, Eichen und Erlen gehören. Unter der Bodenscholle sind Spuren aufzufinden, die auf eine Siedlungsnutzung, spätestens von der der Bronzezeit an, schließen lassen.

Noch heute (im 21. Jahrhundert) ist der alte slawische Burgwall an diesem strategisch durchaus günstigen Ort, erkennbar. Auch im Dreißigjährigen Kriege und beim Einfall der Schweden 1675, war die Insel als „Remus-Burgwall“ (ohne heute erkennbare bauliche Burgreste), bekannt. Bis 1771 hieß die Insel deshalb Borgwall oder Borchwall, auf der damals noch Pfahlbauten standen, Schutz- und Verteidigungsanlagen. Die Insel galt also seit Menschengedenken als Zufluchtsort für die Bevölkerung von Rheinsberg und Umgebung, für den Fall eines Angriffs. Die Insel war in der Vergangenheit ein wildbewachsener Ort.

In der Zeit des Prinzen Heinrich, Bruder des Preußen-Königs Friedrich II., erlebt die Region und so auch die Insel, einen Aufschwung.

Unter anderen haben an der Planung zur Auszierung der Insel ab 1771 maßgeblich der Lieutenant Hennert und der Major v. Kaphengst gearbeitet. Herr v. Kaphengst ist ein Kriegskamerad des Prinzen Heinrich, und ab 1773 als Pächter der Insel bekannt. Bei der baukünstlerischen und gärtnerischen Umwandlung der Insel entdeckte man Altgräber und altzeitlichen Hausrat. Die Gärtnerarbeiten bezogen sich auf künstlerisch angelegte Pflanzungen (die Hänge mit Beeten nach englischem Geschmacke gepflegt) aber natürlich werden auch künstliche Pflanzen zum Gestalten genutzt.

Im gleichen Jahr entstehen drei Anlegestellen für die Boote des Prinzen Heinrich und seiner Hofgesellschaft, der größere Hafen an der Nordspitze des Eylandes sowie eine Stufenallee von der Anlegestelle zur Anhöhe, auf welcher das Chinesische Haus ruht. Bei Dunkelheit erhellen hohe chinesische Leuchtsäulen die Allee. An anderen Stellen der Insel wird ein chinesischer Tempel aber auch ein Backofen angelegt. Eine Fasanerie entsteht und ein lauschiges Cabinet unter einem Parasol, von Gitterwerk umgeben.

Zeit ist vergangen. –

Nichts blieb von der Gestaltung aus der Zeit der adeligen Nutzer. Alle diese Lustbauten sind mit der Zeit verschwunden. Die Allmutter Natur hat mit ihrem Recht von der Insel wieder den alleinigen Besitz ergriffen. Und doch wissen wir, dass Vorfahren unserer Familie hier über viele Jahrzehnte, über Generationen tätig waren und wir kommen sehr gern als Besucher hierher.



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Genutzte und weiterführende Literatur: