Einige Notizen zur Chronik des Ortes Klausdorf (Kreis Teltow)

Der Ort liegt südwestlich der Stadt Zossen. (Aktualisiert im November 2021)

Die Schreibweisen für den Ortsnamen wechselten im Laufe der Zeit mehrfach in leichten Abwandlungen:
1545 Claustorf, 1624 Claussdorf, 1651 Klawesdorf, 1693 Clausdorf.
Es liegt die Vermutung nahe, dass der Gründer des Ortes Nikolaus hieß oder er eben in der Kurzform „Claus“ genannt wurde.
Bei der Form der Dorfanlage handelt sich um die deutsche Ausführung eines Sackgassendorfs.

1545

Im Dorfe leben: Elf Ein-Hüfner, des Weiteren sechs Kossäten und ein Hirte. Die Fläche der Gemarkung beträgt zwölf Hufen, davon hat der Lehnschulze zwei Hufen. Die Hufe ist kein festes Flächenmaß. Wir gehen davon aus, dass je nach Bodenbeschaffenheit eine Hufe in der Flächenausdehnung so groß ist, dass sich eine Familie von den Pflanzen-Erträgen ernähren kann. So ist eine Hufe in der ertragreichen Magdeburger Börde bedeutend kleiner, als in der sandigen Mark Brandenburg, in der nährstoffärmere Böden anzutreffen sind. Das Dorf übt die Fischereigerechtigkeit für den Mellen-See aus.
Die Hüfner haben mit Gespannen (Ochsen, Pferden und Wagen); die Kossäten mit der Hand Dienste zu leisten, so beim Weinberg gen Glienicke und beim Bau der Dämme sowie der Wege.

1583

In Klausdorf leben zu dieser Zeit: Ein Lehnschulze, zehn Einhüfner, sechs Kossäten und ein Hirte. Insgesamt beträgt die Dorffläche noch immer zwölf Hufen.

1624

Nach wie vor bewirtschaften elf Ein-Hüfner das Land. Im Dreißigjährigen Krieg werden zwischen den Jahren 1618 und 1648 fünf Bauernhöfe wüst und vier Kossätenstellen unbewohnt sein. Diese sind dem Verfall preisgegeben.

1626

Elf Bauern und sechs Kossäten können in diesem Kriegsjahr noch im Dorfe gezählt werden. Mit den Ehefrauen, den Alten und den Kindern handelt es sich um 136 Seelen. So stabil werden die Verhältnisse jedoch nicht bleiben.

1652

Vier Jahre nachdem wieder Frieden in das Land gezogen ist, meldet der Landreiterbericht: Im Dorfe sind nur noch übrig: der Schulze – namens Jürge(n) Schulze, die Bauern Rohde, Hanschke, Lehmann (I), Lehmann (II), Nisch(k)e sowie auch die Kossäten Nischke und Schultze von Jachzenbrück. Also in der Summe: Fünf Hüfner und zwei Kossäten.
(Anmerkung von Chris Janecke: Jachzenbrück, später Lindenbrück liegt südsüdöstlich von Zossen).

1711

Der Umfang der Dorfbevölkerung hat sich im vergangenen halben Jahrhundert wieder auf die Vorkriegsverhältnisse eingepegelt. Nun leben im Ort elf Ein-Hüfner, vier Kossäten, ein Hirte, ein Knecht sowie zwei Ehepaare als Hausleute.

1745

Stabile Einwohnerschaft: Elf Bauern, fünf Kossäten. Weitere Gebäude: Ein Krug (das einfache Wirtshaus) und vier Familien-Häuser. Des Weiteren sind neu hinzugekommen: Ein Wohnhaus für den Ziegelstreicher sowie eine Ziegelscheune zum Vortrocknen der feuchten noch ungebrannten Rohziegel und zur Lagerung bis zum Abtransport.

1801

Ein Lehnschulze, Elf Ganzbauern, sechs Ganzkossäten, zehn Büdner und sechs Einlieger. In Summa 164 Seelen. Bei den Wohnbauten mit 29 Feuerstellen sind hinzuzurechnen: ein Krug und die Ziegelei. Die Dorffläche umfasst immer noch zwölf Hufen.

1860

Gezählt werden in Klausdorf zwei Öffentliche Gebäude, 52 Wohnhäuser, 86 Wirtschaftsgebäude, eine Dampfgetreidemühle, die Kalkbrennerei und Ziegeleien. Moderne Produktionsstätten für die Ziegelherstellung sind im Aufbau begriffen. Das Dorf ist eingekircht zu Sperenberg.

1932

Als Wohnplätze, die zu Klausdorf gehören, werden ausgewiesen: Das Chausseehaus, die Siedlung sowie die Gebäude der Ziegelei.

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Quelle: Genutzt wurde für diese Angaben das „Historisches Ortslexikon für (die Mark) Brandenburg, Teil IV, Teltow. Potsdam 1976.“