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Bilder zu Gagel in der Altmark, Bundesland Sachsen-Anhalt
Der Name des Ortes scheint nicht eindeutig geklärt: Manche Sprachforscher meinen er könne aus dem Slawischen kommen, von Gogol = die Ente. Andere meinen, dass eine Ursprungsform „Gawel“ = Gaul, Pferd bedeutet. Nun ist es beruhigend zu wissen, dass wir beide Tierarten hier friedlich beieinander antreffen.
Die Kirche wurde von den Zisterzienser-Mönchen wohl am Beginn des 13. Jahrhundert errichtet. Später jedoch erfolgten mehrfach Umbauten. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Turm etwas absetzend zurück gebaut und das Glockengeschoss nicht mehr in Feldsteinen ausgeführt, sondern mit Backsteinquadern gemauert. Eine ähnliche Gestaltung finden wir in Zedau – dort jedoch wirkt der Turm aufgrund minimierter Schall-Löcher statt großzügiger Fenster, kompakter, wehrhafter.
Am Engang zum Friedensgarten = Kirchhof steht ein Gedenkstein „Zum Andenken an Kaiser Wilhelms Goldene Hochzeit am 11. Juni 1879“. Knapp neun Jahre später starb der Kaiser.
Foto vom 30. August 1979, 19.04 Uhr, in DDR - 3541 Gagel.
Die Kirche finden wir am östlichen Ende des kurzen Straßendorfes an erhöhter Stelle, gleichsam auf einer Insel. Sie ist vom Kirchhof umgeben. Foto: Fast zwei Jahrzehnte sind seit meinem vorigen Besuch vergangen. Aufnahme vom 30. Juli 1998, 11.41 Uhr, in BRD - 39606 Gagel.
Als Schutzheilige der Kirche wurde Maria Magdalena benannt.
Blick vom Friedensgarten der Kirche auf die Straße. Die Menschen, die hier gegenwärtig leben, fühlen sich gewiss in diesem Ort auch recht wohl.
Die Entwicklung der Einwohnerzahlen. In Gagel lebten 1734 - 129 Menschen, 1774 - ebenfalls 129,
1801 - 117, 1871 - 183, 1900 - 207, 1939 - 217, 1946 - 346 (Zustrom von Flüchtlingen / Umgesiedelten), 1981 - 178, 2006 - 125 und 2014 - 116 Personen. Diese Angaben wurden Wikipedia entnommen.
Dieses Haus steht gegenüber der Kirche. Es trägt als Balkeninschrift den Spruch: „Tue redlich nur das Deine, tu's mit Schweigen und Vertraun, Rüste Balken haue Steine, Gott der Herr wird baun“.
Rechts über dem Eingang steht: „Erbaut anno Domini 1913“.
Hinter diesem Haus, also südlich, schon außerhalb der Ortslage stand am Weg nach Kossebau die Windmühle des Dorfes.
Eine Windmühle am Ort (Symbolbild). Grundlage für das Ernähren der Dorfbewohner. Lang ist es her – sie ist nicht mehr.
Die Balkeninschriften dieses Hauses geben uns zu lesen:
„In Gottes nahmen fang ich an was mir zu thun gebühret – mit Gott wird alles wohl“ ... und
# „Unsern ausgang segne Gott, unsern eingang gleicher maßen * Gott allein die Ehre, den 3ten Juny 1814“.
An einem anderen Gebäude folgender Balkenspruch:
„Meines Lebens beste Freude ist der Himmel, Gottes Thron
meiner Selen beste Weide ist mein Jesus, Gottes Sohn
was mein Hertze recht erfreuet ist in jener Herrlichkeit.
den 14ten Juni im Jahr 1818. Johan Christovh Deter (oo) Maria Elisabeth Barken.
Eine weitere aufwendige Inschrift am Scheunengiebel.
Oberste Zeile: Baumeister Christoph Harms, den 9ten Mey 1810.
2. Zeile: „Gott als der das Vermögen schafft, was Gutes zu verbringen er gibt uns Kraft und Muth“.
3. Zeile: „In Gottes nahmen fang ich an, als daß mir zu thun gebüret mit Gott wird alles wohlgethan und glücklich ausgeführet was mich in Gottes Nahmen was ich allenthalben ... (unlesbar) .... uns auch gedeien“.
4. Zeile: „Alles ist an Gottes Segen und an seiner Gnad gelegen über alles Geldt und Gut“h
Ein Blick durch die Dorfstraße aus Richtung Kirche gen Südwest – etwa in Richtung Kossebau. Die Dorfstraße ist von jungen Linden gesäumt und ...
... am Ende dieser Straße finden wir eine Pferdekoppel.
Fotos: Die letzten beiden Aufnahmen vom 15. August 200.
E-Mail-Kontakt: christoph@janecke.name