Dolchauer Berg im Kalbeschen Werder, in der Altmark, Bundesland Sachsen-Anhalt

Auf dem Dolchauer Berg im Kalbeschen Werder (Altmark), 28. August 1980

Mit meinem Fahrrad rolle ich durch den Kalbeschen Werder – eine hochgelegene Insel im früheren Schmelzwasserstrom.
Mein Nahziel ist der Dolchauer Berg. Mit 99 m über dem heutigen Meeresspiegel stellt er die höchste Erhebung der Umgebung dar – und gleichfalls das geographische Zentrum der Altmark.
Der karge Boden des Berges ist mit Kiefern bestanden. Als Unterholz findet sich an vielen Orten ein Brombeerdickicht.
Von dem hohen forstlich genutzten Anstand / Hochsitz ist gewiss oft ein guter Blick in die Umgebung möglich aber leider ist es an diesem Nachmittag dunstig.
Ein Trinkwasserreservoir wurde für die umliegenden Gemeinden erschlossen, deshalb ist die Bergkuppe als Schutzzone teilweise eingezäunt. Auf des Berges Gipfel steht ein hölzerner Trigonometrischer Punkt, der bei günstiger Witterung einen ausgezeichneten Blick ins Land vermuten lässt.
Heute wohl nur kaum genutzt, scheint die Mergelgrube am Berg zu sein. Im Tertiärzeitalter unserer Erde wurden hier viele abgestorbene Lebewesen abgelagert, fossile versteinerte Reste von Meerestieren, die noch heute auf dem Berg zu finden sind. Bereits nach kurzzeitigem Schürfen finde ich zahlreiche Muschelschalen, Schneckengehäuse und Hohlröhrchen, die wahrscheinlich Tentakeln früherer Wassertiere waren. Einen Klapperstein. – Eine reiche Fundgrube für Interessenten.

Abschied vom Berg – auf dem abschüssigen Feldweg ereilt mich die einzige Radpanne während dieser Kurzurlaubsfahrt. Eine Schwemmsand-Kuhle am Ende dieses Weges lässt das Rollen des Rades abrupt ins Stocken und Schleudern geraten. Zusehen kann ich, während ich stürze, wie sich der Kreis des Vorderrades in die Form einer Acht verwandelt. Nun dreht keine Kraft das Rad mehr durch die Gabel. Im Nu ist aber alles Notwendige demontiert und die Aluminiumfelge sanft grobgerichtet, nachdem die Speichen erst Entlastung und anschließend Neuverspannung erhielten. - Nun geht die Fahrt bald weiter – durch Felder, Wiesen und Auen.
Die Feinreparatur am nächsten Tag dann bei Schlosser-Meister Giffey in Meseberg. In dem Dokument „Meseberg“ könnt ihr ihn sehen.

Einen weiten Blick ins Land kann man vom Dolchauer Berg haben – heute aber ist es dunstig.
Blick vom Hochsitz des Forstmannes..
Am Fuße des Hochsitzes. Mein Diamant-Sportrad bringt mich leicht an jeden Ort.
Die Mergelgrube am Berg. Eine Fundgrube für Leute, die das Tertiärzeitalter unserer Erde besuchen möchten.
Der Trigonometrische Punkt auf dem Berg – dort stand er einst. So sah er aus.

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