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Das Dorf Bretsch in Sachsen-Anhalt

Das Dorf Bretsch liegt in der Altmark (in der früheren preußischen Provinz Sachsen), heute im Bundesland Sachsen-Anhalt.


Zur Ergänzung der Notizen gibt es einige Bilder – bitte hier klicken.


Den Ort Bretsch finden wir in einem gedachten Dreieck mit den Eckpunkten: Arendsee, Seehausen und Osterburg, also in der nördlichen Altmark. Die Umgebung des Ortes ist leicht hügelig – im Süden und Osten des Ortes gibt es Erhebungen bis zu etwa 30 m gegenüber dem umliegenden Land mit dem Mühlenberg, dem Weinberg und dem Kuckucksberg.

Zu den Nachbarorten gehören: Drüsedau, Dequede, Wohlenberg, Lückstedt, Dewitz, Gagel, Neulingen, Höwisch und Losse. Zwischen Bretsch und Dewitz fließt in süd-nördlicher Richtung das Wasser des Zehrengrabens.

Der Ortsname Bretsch war im Laufe der Zeiten verschiedenen leichten Veränderungen unterworfen. Die Bezeichnung kommt aus dem Slawischen und soll in der Grundform „Breza“: „Birke“, „Ort der Birken“ bedeuten.

Die Feldsteinkirche, die Nicolaikirche des Ordens der Zisterzienser-Mönche, stammt in ihrer Grundsubstanz aus der Zeit um 1250 und ist in ihrem Baustil geprägt von der Übergangsphase von der Romanik zur Gotik. Die Kirche steht auf dem früheren Dorfanger, der aber durch Bauveränderungen (Anlage eines Grundstücks für den Gutsherrn) verloren ging.

Die älteste erhalten gebliebene Urkunde in der das Dorf erwähnt wird, stammt erst aus dem Jahr 1263, was aber nicht den Siedlungsbeginn bedeutet. Die sechs Großsteingräber in Ortsnähe, von denen noch drei erhalten sind und im Erdboden gefundene Urnen sowie andere Gefäßscherben künden davon, dass dieser Ort bereits vor etwa 4.000 Jahren besiedelt war. Das war also in der Jungsteinzeit, dem Neolithikum, das in unserem mitteleuropäischen Gebiet etwa von 5.000 bis 2.000 Jahre vor Christus reichte. In jener Zeit begannen die Jäger und Sammler sesshaft zu werden. Sie befassten sich nun damit Ackerflächen zu bebauen, Tiere zu halten, als Bauern und Hirten tätig zu sein, wie auch manches Handwerk auszuüben. Die Siedlungsgemeinschaft lebte in Langhäusern.

Am Weinberg (35 m hoch) sind noch die Reste des alten Steinbruchs erkennbar. „Am neuen Postweg“ nach Krevese stand früher eine Bockwindmühle.


Ein Zeitsprung! Die Größe und Entwicklung des Ortes mögen folgende Einwohnerzahlen verdeutlichen:


Jahr

Einwohner


Jahr

Einwohner


Jahr

Einwohner


Jahr

Einwohner

1734

185


1801

224


1864

323


1905

255

1775

146


1818

225


1885

285


1925

345

1789

195


1840

283


1895

257


2008

631

Quelle: Wikipedia 2020

Anmerkung: in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es einen Verwalter namens Wulf für das Rittergut in Bretsch.

Dieses Bretscher Rittergut wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Zuge der Bodenreform ihren Besitzern zwar enteignet aber nicht zur Landaufteilung für Neueinrichter oder auch Flüchtlinge zergliedert, sondern im Gesamten als Volkseigenes Gut (VEG) weitergeführt.



E-Mail-Kontakt: christoph@janecke.name