Bilder aus Rottleben am Kyffhäuser

Zu den Bildern besteht ein Begleittext für das Jahr 1961: Erlebnisreiche Tage im Kindergenesungsheim „Rottleben“.

Das ist Chris, im Jahr 1961 – 15 Jahre alt. Er wird euch von der Erholungszeit in Rottleben erzählen und kostet vorher noch ein vorzügliches Schoko-Erzeugnis aus dem „VEB Elfe Elbflorenz Dresden“.
Für die Reise aus dem Großraum Berlin zum Kyffhäusergebirge fuhren wir mit einem sehr komfortablen ungarischen Bus vom Typ „Ikarus“.
Lebhafte Erinnerungen und Vorfreude auf Neues. Vor vier Jahren durfte ich schon einmal in der gleichen Gegend, in Bad Frankenhausen, weilen.
In Bad Frankenhausen: Hinten links das prächtige Sanatorium. Mittig: Der Hausmannsturm. Vorn rechts: Die Aus- und Weiterbildungsstätte für Kindergärtnerinnen ... am Flieder- oder Weinberg, der rechts in den Schlachtberg mit der Blutrinne (Bauernaufstand 1524 / 25) übergeht.
Das Kindergenesungsheim Rottleben (oben, mittig), in dem wir vier fröhliche erlebnisreiche Wochen verbringen dürfen, so wie hunderte Kinder vor und auch nach unserem Hiersein. So sieht das gastliche Haus im Sommer aus, wir aber sind im tiefen Winter hier. Die aktuellen Ansichtskarten sollen bald geliefert werden.
Eine weitere Ansicht des Genesungsheims.
Der Hauptzugang „Heimstraße“, ein vergrößerter Ausschnitt aus der Ansichtskarte.
Nach langer Fahrt sortieren sich die noch etwas fremden Kinder etwas unschlüssig – doch gleich bringt die helfende Hand der Erzieherin Halt und Ordnung in die Gruppe der Ankömmlinge.
So sah der Künstler, Herr Engelmann, das Kindergenesungsheim, als er im Jahre 1952 das Parkgrundstück von der Heimstraße aus betrachtete.
Große Wandgemälde schmücken die Säle des Hauses. Im Veranstaltungssaal: Junge Menschen als Erntehelfer (hier ein wesentlicher Ausschnitt). Der Name des Kunstmalers ist dem Autor derzeitig leider unbekannt. Ursprüngliches Foto des stark beschädigten Werkes: Klaus Hart. Bildbearbeitung: Chris J.). Im Speisesaal war das Bild: Frohe Ferien im Zeltlager zu sehen und im Parterre eine Szene vom Bauernaufstand 1524 / 25.
Es war einmal. Das Schloss – der Vorgängerbau des Kindergenesungsheims auf gleichem Standort.
Das Schloss Rottleben, Wohnsitz der Familie des Freiherrn Baron von Rüxleben bis 1945. Bald jedoch erfolgt eine große Reparatur der Kriegsschäden, ein Umbau und das Gebäude erhält ein völlig verändertes Aussehen.
Der Heimleiter, Herr Friedrich Arndt zeigt dem Bürgermeister, Hans Ludwig, die neuesten Errungenschaften des Jahres 1978.
Den Grundstückszugang an der Rückseite des Hauses bewacht am Tag und in der Nacht ein freundlicher Schäferhund, der auf den Namen „Wotan“ hört.
Am Hang nahe der Barbarossahöhle, weit unter den Resten der früheren Falkenburg liegt unser Rodelgebiet. Wir sehen hier die Gisela und das „Füchslein“, den Schlitten ziehend (s/w-Bildchen vom Duroplast-Fotoapparat „Pouva-Start“. In Wirklichkeit sahen wir damals die Welt aber auch schon farbig.)
Eine der Kindergruppen auf der Wanderung durch Wald und Feld. Geheimnisvolle Höhlen werden hier entdeckt – in jedem Kurdurchgang erneut. Die Erzieherinnen erzählen viele Geschichten dazu.
Wir besuchten (im Winter) die Stadt Bad Frankenhausen und hier das Museum. Wir sahen den geneigten Turm der früheren Kirche und ...
... die Produktion von Knöpfen, auch aus Naturmaterialien. Die Herstellung ist in vielen Kleinstbetrieben der Stadt zu Hause.
Aus Richtung Bad Frankenhausen kommend, durchlaufen wir in Rottleben auch diese Gasse.
Viel Wissenswertes wird von den Erzieherinnen auf den Wanderungen vermittelt – aufgelockert von Spaß und Alberei – alle sind dabei.
Die Kirche des Dorfes, die den Namen des Heiligen Johannes trägt.
Das gleiche Gebäude aus einem anderen Blickwinkel.
Fräulein Monika Rauschenbach mit einer der Kindergruppen in der Barbarossahöhle.
Die neueste tolle Anlage. Fröhliches Baden im gesundheitsförderenden Solewasser – so wie es aus der Erde kommt.
Fleißige Arbeit trägt gute Früchte. Heimleiter Friedrich Arndt (Mitte) nimmt die Auszeichnung für das gesamte Kollektiv entgegen.
Zwischen zwei Kinderkur-Durchgängen werden Haus und Gelände für die nächsten Kurkinder vorbereitet – aber die Erzieherinnen dürfen, es ist eine der Seltenheiten, auch mal allein – gemeinsam einen erholsamen Ausflugstag verbringen. „Das schweißt zusammen!“ Hier: eine Sitzung am Kyffhäuserdenkmal.
Während ich hier zur Erholung weilen darf, verbringen meine Schulkameraden frohe Tage auf einer Klassenfahrt in Stalinstadt. Auch hier herrscht auf der Ansichtskarte selbst jetzt im Januar stets ewiger Sommerfreuden-Sonnenschein.
Die besuchsweise Rückkehr nach Rottleben – ein halbes Jahrhundert später.
Voller Erwartungen nähern wir uns dem heutigen Tagesziel – dem großen Wiedersehen – dem Höhepunkt unserer Reise.
In dem sanierten Gebäude vorn links (-heute, das ist 2009- eine Naturschutzstation) lag unter anderem auch die Wohnung der Heimleiter-Familie. Dahinter, beide Häuser mit einem unterirdischen Gang verbunden, das Kindergenesungsheim, das uns hier seine Rückseite zeigt. Nun, das vormals solide Gebäude hat wahrlich bessere Zeiten gesehen, wird auch jeder Laie unschwer vermuten.
Das einst repräsentative Hauptportal des Genesungsheimes – nun zwei Jahrzehnte ungenutzt – ein jammervolles Bild.
Einladender Zugang ist diese Tür nicht mehr. Niemand mehr reist heut' zur Kur hierher.
Reste der Ausmalung lassen etwas von der früheren Schönheit erahnen.
Während der zwei Jahrzehnte nach dem Schließen der Einrichtung, hat der früher gepflegte Kultur-Park begonnen, sich zu einem heimischen „Urwald“ umzugestalten.
Der ursprünglich lichte Hauptzugang „Heimstraße“ zum Grundstück Nr.12 ist vom Baumbestand und Wildwuchs überwuchert.
Fünf Jahrzehnte nach meinem Aufenthalt in Rottleben: Das ist nicht der freundliche Wachhund „Wotan“ aus Rottleben, sondern Chris das damalige Erholungskind mit seiner klugen Freundin „Sandy“. ... aber ich habe ihr von Wotan erzählt. Sie hörte mir zu und fühlte wohl mit.

Hier geht es zum Text: Erlebnisreiche Tage im Kindergenesungsheim „Rottleben“