Einige wenige Blicke in das Leben der Ehepaare Ulrich oo Schütte sowie Ulrich oo Runge

Die Herkunft von Anna Luise Schütte.
Anna wird in dem Dorf Stüdenitz bei Breddin in der Prignitz am 28. Mai 1865 als Tochter des Landwirts August Schütte und seiner Ehefrau Sophie, geb. Schmidt, geboren. Zu jener Zeit umfasst das Dorf etwa 118 Wohnhäuser, 115 Wirtschaftsgebäude, sowie die Getreidemühlen und sechs kommunale Gebäude. Die Häuser reihen sich an der Kyritzer Straße, der Lohmer Straße, der Havelberger Straße und später auch an der Bahnhofstraße.
Das Bild zeigt das Wohnhaus der Familie des Landwirts August Schütte.
Eine Vorausschau. So wird das gleiche Gebäude im August des Jahres 2000 aussehen.
Das Pferd vor der Kutsche zieht wohl gern den Wagen mit Wilhelm August Schütte und dessen Sohn Erich.
Die Dorfkirche.
Im Frühjahr 1865 wird Anna Luise Schütte in der Stüdenitzer Kirche evangelisch getauft. Die Kirche steht an der Ecke, wo die Lohmer Straße rechtwinklig in die Kyritzer Straße einmündet. Die Kirche, die größte Dorfkirche der Prignitz, ist ein roter Backsteinbau in neugotischer Form, in den Jahren 1856 bis 1858 errichtet. Die Höhe des Kirchturms beträgt 54 m. Das Gebäude bietet der Gemeinde 250 Sitzplätze für die Einwohnerzahl, die um 1870 etwa 670 Personen beträgt. Das Kirchenschiff ist freundlich hell gehalten. Zur Ausstattung gehört die Kanzel aus Kunststein, mit Apostelfiguren geschmückt, im Jahre 1860 gefertigt nach Vorlagen des Daniel Christian Rauch. Die barocke muschelförmige Taufschale mit einem Taufengel stammt noch aus der Vorgänger-Feldsteinkirche. Die Orgel fertigte der Orgelbauer Carl August Buchholz in Berlin
Die Kyritzer Straße in Stüdenitz. Hinten an der Kirche zweigt nach links jene Straße ab, die uns nach Lohmen führt.
Stüdenitz, Lohmer Straße.
Aus Anna Schütte ist eine junge Frau geworden, die in Cassel (Hessen) ihre Ausbildung absolviert und dort tätig ist. Wir sehen sie im Fotostudio, rechts im Bild, mit einer Freundin. Das Bild entstand etwa 1882, Anna ist 17 Jahre jung.
In Cassel lernt Anna den Koch und Gastwirt Georg Adolf Hermann Ulrich (Familienname) kennen. Hermann ist ebenso wie Anna kein gebürtiger Casseler. Er stammt aus Zehdenick im Kreis Templin in der Uckermark und wurde dort am 25. März 1857 geboren. Er ist also acht Jahre älter als Anna. Als Anna etwa 23 Jahre alt ist (also um 1888) werden sie in Cassel ein Paar. Hermann zählt nun 31 Jahre. Vater von Hermann ist der Sattler-Meister Albert Rudolph Hermann Ulrich. Seine Mutter heißt Henriette, eine geborene Mewes. Beider Leben wird in Charlottenburg, im Kreis Teltow, noch vor dem Ende des Jahrhunderts enden.
Zwei Söhne wird das junge Ehepaar Hermann und Anna haben, die in Cassel geboren werden: August Hermann Heinrich Walter, geboren 1890 und Hermann Franz, der wohl auch weitere Vornamen hatte, etwa 1891/92 geboren. – Irgendwann zieht die Familie nach Berlin und der Sohn Walter lernt wohl ab 1905 auch den Beruf eines Kochs.
Wir ziehen nach Neuendorf bei Potsdam!
Es ergibt sich die Möglichkeit eine Gaststätte in Neuendorf zu erwerben. So wird etwa 1895 das „Deutsches Wirtshaus“ in der Potsdamer Straße 8, später ist der gleiche Standort Wilhelmstraße 15, ein bekannter Familienbetrieb der Ulrichs. (Die Grundsubstanz des Gebäudes steht heute - 2022 - noch, wenn auch nicht mehr als Restaurant genutzt).
Links der Gaststätte, zur Lindenstraße hin, befindet sich das kleine typische Weberhaus, in dem Familie Weltzer wohnt und rechts vom lauschigen Garten der Gastwirtschaft (außerhalb des Bildes) schließt sich „Baustoffe, Steinguterzeugnisse, Kohlen“ an, eine Filiale der Neuendorfer Kalk- und Mörtelwerke, die in der Wiesenstraße 20–22 angesiedelt ist, an einem für diesen Zweck viel zu schönen Wassergrundstück der Nuthe.
Zeichnung: Otto Thomasczek, undatiert (etwa 1903).
Die Priesterstraße durch die wir blicken, ist eine Parallelstraße zur Wilhelmstraße in der das Deutsche Wirtshaus steht. Um dort zu speisen, wenden wir uns direkt hinter dem Rathaus nach rechts in die Lindenstraße und sind nach vier Gehminuten bei Ulrichs.
Zeichnung: Otto Thomasczek, 1903
Die Lindenstraße gilt als eine der Hauptstraßen von Nowawes-Neuendorf. Sie führt uns geradeaus zur Wilhelmstraße, zu unserem Ziel, der Gaststätte Ulrich.
Zeichnung: Otto Thomasczek, 1904
Im Jahr 1899 seht ihr Anna in jugendlicher Blüte von 34 Lenzen und Hermann im Alter von 42 Jahren. Ein herber Schlag ereilt aber die Familie. Hermann ist kein längeres Leben beschieden. Am 27. November des Jahres 1900 schließt sich bereits sein Lebenskreis im Alter von nur 43 Jahren, 8 Monaten und zwei Tagen. Er hinterlässt die Ehefrau und die beiden Söhne, die erst am Ende ihres ersten Lebensjahrzehnts stehen. Es beginnt für die Familie eine harte Zeit. –
Wie eine Fügung erscheint es, dass hier der verwitwete Maurer- und Zimmermeister Franz Runge auf dem Plan erscheint, der zwar bereits 55 Jahre alt ist – und im Ruhestand(!) von seinen Ersparnissen lebt. Er erklärt sich bereit, die Familie Ulrich finanziell-wirtschaftlich zu unterstützen. Er kauft die Gaststätte, obwohl er kein Gastronom ist, wird also der Besitzer.
Eine neue Ehe wird vorbereitet.
Der Franz Runge wohnt derzeitig in der Forststraße 15 (spätere Lützowstr.15, nach 1945 ist das gleiche Grundstück die Dieselstr.12.) Anna wohnt in der Schulstraße 15 (das ist nach 1945 das Gebäude Schulstraße 2). Franz Runge unterbreitet ihr, der Anna, sogar bald einen Heiratsantrag.
Am 05. Juli 1902 gehen Anna Ulrich und Franz Runge ihre jeweils zweite Ehe ein – im Standesamt Neuendorf beim Ortsvorsteher Obst. Zeugen der Eheschließung sind der Brautvater Wilhelm Schütte aus Stüdenitz und der Bureau-Assistent Emil Seehafer. Emil ist ein Schwiegersohn des Bräutigams Franz Runge, Ehemann seiner ersten / ältesten Tochter Johanna. Die Trauung ist am gleichen Tage in der Bethlehemkirche bei Pfarrer Karl Schlunk. Diese Kirche ist fast neu, das prächtige Bauwerk wurde erst vor drei Jahren fertiggestellt. Die Zukunft weiß, dass sie wegen des Krieges nur vier Jahrzehnte Bestand haben wird. Anna ist zur Zeit der Heirat 37 Jahre alt und Franz 56 Jahre. Franz Runge wurde in Berlin, am 11. Mai 1846 geboren.
Das „Deutsches Wirtshaus“ auf einem Foto aus dem Jahre 1912. Der Inhaber und Koch Walter Ulrich ist 22 Jahre alt.
Fotograf unbekannt.
Werbung für das Restaurant im Adressbuch der Stadt Nowawes.
Wohnen am Schlosspark Babelsberg.
Franz und Anna Runge wohnen nicht in der Gaststätte (Franz war sowieso dort nur gastweise), sondern sind zu Hause in der Luisenstraße 16 (nach der Umbenennung 1945: Wollestraße 16). Rotdornbäume schmücken diese Straße aber in der Zeit um / nach 1900 war die Straße baumlos-kahl.
Ein Mensch wird geboren.
Das Ehepaar Runge bleibt aber nicht alleine. In der Luisenstraße 16 wird von Anna Luise am 22. Oktober 1903, am Nachmitag um 11 ¾ Uhr, als einziges Kind in dieser Ehe der Sohn Georg Franz geboren. Es ist von Vater Franz das sechste Kind, für Anna der dritte Sohn. Mutter Anna ist zur Zeit der Geburt im 38. Lebensjahr. – Getauft wird Franz am 2. Osterfeiertag, am 04. April 1904 – natürlich auch in der Bethlehemkirche und von Pastor Schlunk. Seine Taufpaten, die diesen Lebensweg ein Stück freundlich begleiten wollen, sind 1. Frau Selma Quappe, 2. Fräulein Marie Ebert aus Velgast und 3. Herr Georg Brückner aus Minden. Auf dem Foto sehen wir Franz, wohl knapp 4 Jahre alt, wahrscheinlich im Jahr 1907.
Wieder der Zeitsprung eines Jahrzehnts in das Jahr 1916. Sohn Franz ist 13 Jahre alt. Sein Hund ist bedeutend jünger.
1916. Anna, 51-jährig, mit Franz im nahegelegenen Schlosspark Babelsberg.
Es ist nicht alles eitel Freude und Sonnenschein. Erinnern wir daran, dass sich Völker im Krieg befinden, der fernab tobt, den man später den Ersten Weltkrieg nennen wird. An vielen Fronten wird gekämpft und auch in der Heimat ist die Versorgung mit Lebensmitteln knapp.
Schon steht eine weitere Hochzeit an.
Hier bekommen wir einen Eindruck vom Aussehen des großen Sohnes Walter von Anna: August Hermann Heinrich Walter Ulrich. Allerdings ist er jetzt, im Jahre 1917 gerade erst 27 Jahre alt – wir haben nur kein Bild des zeitaktuellen Aussehens.
Am 24. Oktober schließt der Standesbeamte, Herr Peschel, in Nowawes die Ehe zwischen Walter Ulrich und Marie Frieda Hahn, die in Nowawes am 22. Juli 1897 geboren wurde, jetzt 20 Jahre jung ist, sieben Jahre jünger, als der Bräutigam. Die evangelische Trauung vollzieht Pfarrer Hamann am 24. Oktober 1917 in der Bethlehem-Kirche auf dem Neuendorfer Anger.
Ein halbes Jahr nach der Hochzeit „der Kinder“, am 28. April 1918. Anna Luise Runge geborene Schütte, verwitwete Ulrich, mit ihrer Schwiegertochter Frieda Ulrich, geborene Hahn. Die Eltern von Frieda Hahn sind der Arbeiter Friedrich Ernst Hahn, der am 6. März 1857 in Garrey geboren wurde und dessen Ehefrau Luise Marie Edler, deren Familie aus Nowawes stammt. Frieda wurde am 08.Februar 1862 geboren. Frieda Hahn ist das jüngste Kind unter fünf Geschwistern. Der älteste Bruder ist Otto Hahn, ein Schlosser, verheiratet mit Ida Selma Nitsche. Der zweite Bruder ist Willy, ein Former, verheiratet mit Elsa Frieda Bertha Baltrusch. Dann kommt Bertha, eine inzwischen verheiratete Fromm. Das letzte Geschwisterkind vor Frieda ist Ernst Hahn, sieben Jahre älter als seine kleine Schwester, die Frieda, das „Nesthäkchen“.
Walter Ulrich und sein Bruder Hermann Ulrich sind Mitglieder des Harley-Davidson-Clubs und haben auch selbst solch eine moderne Maschine.
Die Kinder des Ehepaares Ulrich.
Wie es mitunter so ist, kühlte sich das Verhältnis von Franz und Anna Runge im Laufe der Zeit ab. Anna zieht mit den erwachsenen Söhnen Walter und Hermann, sowie dem jüngeren Franz aus dieser 2. Ehe nach Charlottenburg, zwischen Potsdam und Berlin im Kreis Teltow gelegen. Walter Ulrich übernimmt hier gemeinsam mit seinem Freund und Berufskollegen der Küchenkünste, Alfred Kunze, die Gaststätte „Zum Augustiner“ in der Grolmanstraße 22. In diesem Haus steht auch eine Wohnung für sie bereit. Hier wird am 02. September 1919 die Tochter von Walter und Frieda Ulrich geboren. Die Eltern nennen das Kind: Senta Annemarie. Getauft wird das Kind in der festlich geschmückten Wohnung (Haustaufe) am 24. Dezember 1919. Das Foto zeigt links die Gasträume „Zum Augustiner“. Rechts die Grolmanstraße 22 nach Beseitigung der Kriegsschäden und Neubebauung mit völlig anderem Aussehen – dazwischen liegen also mehr als drei Jahrzehnte. Nicht für lange Zeit bleiben die Ulrichs im Augustiner. Schon im Jahre 1923 sehen wir sie eine Gastwirtschaft in NW 21, Wilsnacker Straße 25, an der Ecke Birkenstraße, betreiben.
Drei Jahre nach der ersten Geburt, am 21. Dezember 1922 wird Sentas Brüderchen Hermann Walter Karl-Heinz in Berlin-Moabit geboren und am 24. Juni 1923 in der St.-Johannis-Kirche getauft.
In jenem Zeitraum hat die auf den Ersten Weltkrieg folgende Inflation, gewaltige Werte verschlungen. Franz Runge hatte das Haus in der Spenerstraße von Grund auf als Entwurfsverfasser mit sämtlichen Berechnungen gebaut – und vor der Inflation verkauft – vom Erlös ist nichts geblieben und zwei Jahrzehnte später wird auch dieses Gebäude im Zweiten Weltkrieg durch einen Bombenangriff völlig zerstört.
Eine neue Existenz.
Nach dem Aufgeben der Gaststätte in Nowawes und dem Umzug nach Charlottenburg verdient Anna Runge ihren Lebensunterhalt als Verkäuferin im Süßwarengeschäft der Geschäftsbesitzerin Frau Wally Eyssenhardt in W 50 Berlin-Charlottenburg, Augsburger Straße 30. Die Chefin wohnt in der Belle-Etage des Hauses, direkt über dem Laden. Sie ist eine modern-mondän selbstbewusste Dame, anders als ihre eher zurückhaltende aber umgängliche Verkäuferin. Nach 3 Jahren verlegte aber die Frau Wally ihr Konfitürengeschäft in die Neue Kantstraße 26.
Ein Festtag mit viel Besuch!
Silberhochzeit bei Familie Eschert am 19. Januar 1928. Die Silberbraut Franziska Eschert ist eine Tochter aus erster Ehe des Franz Runge. Auch sie wohnen in dem Haus, das der Vater Franz Runge als Maurer- und Zimmer-Meister errichtete, in Berlin-Moabit, Spenerstraße 32. Vater Franz Runge hatte für jedes seiner Kinder in diesem Haus eine Wohnung vorgesehen. – Auf dem Bild in der Mitte das Silber-Brautpaar. Links daneben Mutter / Großmutter Anna Runge. Hinter ihr ihr älterer Sohn Walter mit Frau Frieda, links daneben Walters Bruder Hermann. Ganz vorn unten sitzen die Kinder von Walter und Frieda: Senta Ulrich und ihr um 3 Jahre folgender Bruder Karl Heinz, der in späteren Jahren ein tüchtiger Mediziner werden und Helga N. heiraten wird.
Das Foto erscheint als ein klassisches Beispiel der zeitgenössischen bürgerlichen Berliner Wohnkultur.
Berlin-Moabit, Spenerstraße 32.
Hier fand das vorerwähnte Fest statt. Linkes Bild: im 2. Obergeschoss schaut Franziska Eschert, geb. Runge aus dem Erkerfenster. Richard Eschert ist der Hausverwalter. Das steht ihm gut an, er ist ein gelernter Buchhalter. Mitte: Ein Blatt aus dem dicken Bauprojekt, erarbeitet von ihrem Vater, Franz Runge. Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört: Rechtes Bild: An der Straßenecke ist noch ein Gebäude vergleichbarer Bauart erhalten geblieben.
Ein Tag in gemütlicher Runde am 28. Mai 1928, denn Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Anna Runge (Mitte) begeht ihren 63. Geburtstag (von links nach rechts): Walter Ulrich 38 Jahre alt, sein Bruder Hermann Ulrich ca. 36 J., Anna Runge, verwit. Ulrich, Frieda Ulrich - Ehefrau von Walter - 31 Jahre alt und Senta Ulrich, 9 Jahre jung. Wer aber die photomechanische Apparatur in der Hand oder auf dem Stativ hält und daher auf dem Bild fehlt, bleibt uns verborgen. Über den jüngeren Bruder Hermann Ulrich ist uns leider nichts bekannt, als dass er im Zweiten Weltkrieg als Soldat sein Leben lassen musste. Senta, ganz rechts, war am Tag zuvor auf dem Schulhof versehentlich mit einer Mitschülerin zusammengelaufen und hat daher ein blaues linkes Auge. Großmutter Anna wirkt hier ähnlich ihrer Enkelin, was aber nur der eingeschränkten Bildqualität zuzurechnen ist.
In späteren Zeiten:
Franz Runge und Anna hatten bereits seit vielen Jahren getrennt gelebt, bei losen Kontakten, ohne jedoch geschieden zu sein, und Franz war im Altenheim „Bürgerstift“ in Charlottenburg am 19. Januar 1936 im Alter von 89 Jahren gestorben.
Aus Gründen besteht die Gaststätte 1938 in der Wilsnacker Straße 25 nicht mehr. In den Räumen betreibt Walter Ulrich nunmehr eine Weingroßhandlung, Telefon: 35 11 05..
Im Weltkrieg wird Familie Ulrich, mit Mutter Anna gemeinsam wohnend, in der Wilsnacker Straße 25 ausgebombt – sie überleben aber und finden ein Obdach nahe dem Berliner Zentrum in der Brunnenstraße 42. Hier vollendet sich das schwere Leben von Anna Runge am 29. März 1946 im Alter von 80 Jahren, 10 Monaten und einem Tag. Sie stirbt im Familienkreis bei ihrem Sohn Walter und der Schwiegertochter Frieda.
Ihres Sohnes Walters Leben endet im 55. Lebensjahr am 08. August 1955 im Krankenhaus in Berlin-Buch.
Die Ehefrau Frieda von Sohn Walter, geborene Hahn aus Nowawes, ist in Berlin im Jahr 1983, 86-jährig gestorben.
Den kleinen Georg Franz, geb. 1903 aus der Ehe von Franz und Anna Runge lernten wir bereits auf Fotos im Alter von knapp 4 Jahren und 13 Jahren kennen. Hier sehen wir ihn nach vielen Jahren bei seiner Verabschiedung in seiner beruflichen Arbeitsstätte in Berlin-Weißensee beim Übergang ins Rentenalter mit 65 Jahren. Wir befinden uns somit momentan in Berlin, Hauptstadt der DDR, 1968. Franz bleibt sein Leben lang unverheiratet. Er soll etwas schüchtern und zurückhaltend gewesen sein aber stets sehr freundlich und zuvorkommend. In jüngeren Jahren hatte er in Berlin mit dem Motorrad einen Unfall, der ihm einen Milz- und Leberriss einbrachte. Er konnte aber im Krankenhaus am Theodor-Heuss-Platz, nähe Funkturm, erfolgreich operiert und mit einer nachfolgenden Kur im Harz, wieder völlig ausgeheilt werden.
Georg Franz Runges Leben währte bis etwa 1979. Der Autor dieses Berichts bedauert, auch ihn, wie fast alle Personen in diesem Beitrag, nicht mehr kennengelernt zu haben, obwohl auch er in jener Zeit in Berlin wohnte. Sie wussten nichts voneinander. Erst die Familienforschung brachte posthum eine familiäre Verbindung zutage.
Die kleine neunjährige Senta Ulrich sahen wir bereits oben als Gast zur Silberhochzeit bei Escherts 1928 und am 63. Geburtstag des Großmütterchen Anna im gleichen Jahr. Inzwischen sind die Jahre nur so dahingeeilt. Auf diesem Bild ist Senta 40 Jahre alt und schon seit 1942 die Ehefrau des Arztes Robbin, der um 1906 geboren war. Als Braut war sie 23 Jahre jung, der Bräutigam 36 Jahre alt. Hier sehen wir Senta an einem Sommer-Sonntagmorgen des Jahres 1959 beim Frühstück im Wochenendgrundstück in Schönwalde, zwischen Falkensee und Hennigsdorf gelegen.
Senta Robbin lebte in den 1970-er / '80-er Jahren in 1180 Berlin-Weißensee, Charlottenburger Straße 78, später in der Nr. 43. Irgendwann, spätestens zum Beitritt der DDR zur Bundesrepublik lebte sie in Berlin-Spandau, Otto-v.-Gruber-Zeile 95a, die letzte Lebenszeit aber im Seniorenheim. Sentas Leben endete in Berlin am 13. April 2009, ihre Ehemann war bereits etwa 1972 gestorben.

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