Zur Ahnenliste „Janecke“ gehörend
Kurze tabellarische Einblicke in das Leben des Ackermanns Joachim Schulze und seiner Ehefrau Margaretha Elisabeth Buncke zwischen 1732 und 1809 lebend. Orte: Gladigau und Späningen in der Altmark, preußische Provinz Sachsen.
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- Ein Beitrag zur Familienforschung -
Die Trauzeugen des Paares tragen die Namen: Falcke, Fricke und Plath – alle aus Gladigau. Außerdem werden die Ehepartner ihrer Kinder mit Namen: Benecke, Kersten, Kohlmeier,Neumann und Pape erwähnt. Deren Mütter trugen die Mädchennamen: Betke und Kamradt.
Auch der Name Hovert wird genannt.
Das Ehepaar gehört zur Vorfahren-Verwandtschaft des Autors.
Zusammengestellt von Dr. Hartwig Schulze und Chris Janecke
Aktualisiert im Juni 2022.
Für gern gesehene Ergänzungen gilt die E-Mail-Anschrift: christoph@janecke.name
Der Bauer im Märzen |
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Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt. Er setzt seine Felder und Wiesen instand. Er pflüget die Erde, er egget und sät und regt seine Hände von frühe bis spät.
Die Knechte, die Mägde, sie dürfen nicht ruh'n, sie haben im Stall und im Garten zu tun. Die Bäu'rin sie pfleget derweilen das Haus – bereitet für alle zum Abend den Schmaus.
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Den Rechen, den Spaten, die nimmt er zur Hand Er pflegt all die Bäume auf sei-nem Land, auch edelt er Bäume mit wertvollem Reis, er spart nicht an Arbeit und Mühe, noch Fleiß.
So geht bei der Arbeit das Frühjahr vorbei, nun birget der Landwirt das duftende Heu. Er mäht das Getreide, dann drischt er er aus, erst später am Abend kommt er dann Nachhaus. |
Volkslied in verschiedenen Wandlungen, das – eher aus der Sicht von Stadtleuten – in idealisierender Weise das tatsächlich harte Leben auf dem Land darzustellen versucht. |
Wegweiser für die Beziehung zwischen den Hauptpersonen dieser Niederschrift und den heute lebenden Personen des „Familienzweiges“.
Diese Liste kann auch gern von unten nach oben gelesen werden.
Generation |
Zeitraum |
Namen des jeweiligen Ehepaares |
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11 |
um 1653 |
Joachim Buncke |
N. N. |
Hans Peters |
N. N. Dammert |
10 |
1680 bis 1733 |
Johann Buncke oo 1711 in Späningen mit Adelheid Peters // Paul Otte |
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09 |
1712 bis ? |
Johann Buncke, Späningen oo Dorothea Elisabeth Otte aus Arensberg |
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08 |
1732 bis 1809 |
Joachim Schulze (der Jüngere) oo Margaretha Elisabeth Buncke |
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07 |
1757 bis 1821 |
Johann Joachim Christoph Neimann, später Neumann oo Catharina Dorothea Schulze |
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06 |
1801 bis 1877 |
Joachim Christian Neumann oo Dorothee Elisabeth Guhl |
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05 |
1842 bis 1912 |
Carl Friedrich August Janecke (d. Ä.) oo Doroth. Elisabeth Neumann |
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04 |
1869 bis 1951 |
Karl Friedrich August Janecke (d. J.) oo Klara Antonie Pauline Dittwaldt |
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03 |
1900 bis 2003 |
Alfred Richard Janecke oo Anne-Marie Sommer |
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02 |
1945 bis |
Der Autor dieser Niederschrift – Chris Janecke |
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01 |
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Die Janecke-Söhne des Autors (zu näheren Angaben besteht ein noch gewünschter Datenschutz) |
Generation: 10 Ahn: |
Generation: 10 Ahnin: |
Die Ur- Großeltern |
Generation: 10 Ahn: |
Generation: 10 Ahnin: |
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Namen
Ehepartner
Heirat
Lebensende |
Johann Buncke, Ackermann in Späningen oo Adelheid Peters oo Späningen am 24. Juni 1711 (ihr Vater war: Hans Peters)
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Paul Otte, Ackermann und Kirchenvorsteher in Arensberg bei Bismark |
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xxxxxxxxxxxxx |
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xxxxxxxxxxxxxxxxx |
Generation: 09 Ahn: |
Generation: 09 Ahnin: |
Die Großeltern |
Generation: 09 Ahn: |
Generation: 09 Ahnin: |
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Name |
Buncke |
Otte |
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Vorname |
Johann |
Dorothea Elisabeth |
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Geboren |
Späningen, am 07. August 1712 |
Arensberg bei Bismark, am 23. Januar 1716 |
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Beruf |
Ackermann |
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Heirat |
Späningen, am 20. Okt. 1742 |
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Lebensende |
Späningen, am 25. Sept.1784 |
Späningen, am 20. März 1781 |
Das Ehepaar = Die Eltern (Generation 08) Joachim Schulze oo Margaretha Elisabeth Buncke
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Vater: Generation 08 / Ahn 138
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Mutter: Generation 08 / Ahnin 139 |
Die Bedeutung dieser Familien-Namen |
Mittelhochdeutscher Berufs-Name für einen Dorfrichter, Ortsvorsteher, Ortsältesten, Bürgermeister, Meier, Schultheiß, also für einen verwaltenden Amtmann.
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Eventuell Schreib-Variante von Bunge „Trommel“, „Pauke“. Berufs-Name für einen Trommler, Pauker, Musicus. |
Name:
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Schulze |
Buncke |
Vornamen:
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Joachim (der Jüngere)
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Margaretha Elisabeth |
Die Eltern
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Der Vater: Joachim Schulze, (der Ältere) ein Ackermann |
Der Vater: Johann Buncke, geboren in Späningen, am 07. August 1712, später ein Ackermann |
Die Mutter:
? im KB nicht erwähnt. |
Die Mutter: Dorothea Elisabeth Otte. Geboren in Arensberg bei Bismark, 23.01.1716. Heirat in Späningen, am 20.10 1741
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Geburt:
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Gladigau (Altmark), Provinz Sachsen, etwa im August 1732.
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Als erste = älteste Tochter ihrer Eltern, geboren in Spaeningen (Altmark), am 20. Oktober 1742 – das wäre am Tag der Trauung ihrer Eltern!
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Taufe:
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Gladigau, „Den 20. August (1732) Schulzens Sohn Joachim getauft.“ (Ohne Erwähnung der Mutter oder der Paten). Quelle: KB Gladigau 1732.
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Beruf / Stand
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Joachim Schulze ist, wie sein Vater und Großvater, ein Ackermann geworden.
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Hausfrau und Mutter
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Trauung: (evang.-lutherisch)
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Es ist die 2. Ehe des Bräutigams Joachim Schulze. Gladigau, am (Freitag), den 02. Juli 1762: „ ... den zweiten July (1762) ist Joachim Schulze, Ackermann und Wittwer, mit Jungfrau Margaretha Elisabeth Bunken aus Spaeningen copuliert.
Quelle: Kirchenbuch in Gladigau 1762, Aufgebotene und Getraute. Abschrift aus dem KB Gladigau am 30. August 1979 durch Chris Janecke. Klammerbemerkungen von ihm hinzugesetzt.
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Wohn-anschriften
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Gladigau
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Späningen, (Hassel, Moellenbeck), Gladigau |
Lebensende: Bestattet: |
Gladigau, vor 1808 (irgendwann vor dem Heiratsjahr seines Sohnes)
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Gladigau (Altmark), am 06. April 1809.
Die ausführliche Urkunde darüber im Kirchenbuch Gladigau ist am Ende des Dokuments zu lesen.
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Margaretha Elisabeth hat eine jüngere Schwester: Catharina Bunke.
Die Catharina ist in Gladigau mit dem Ackermann und Altsitzer Gottfried Plath(e) verheiratet. Plath(e) wurde 1747 geboren. Er war einer der Trauzeugen beim o. g. Brautpaar Joachim Schulze oo Margaretha Elisabeth Buncke / Bunke.
Am 02. Juli 1816 heiratet deren Sohn, Junggesell und angehender Ackermann zu Gladigau Joachim Friedrich Plath(e), um 1785 geboren. Er ist jetzt 31 Jahre alt. Seine Braut, die Jungfer Anna heißt bereits vor der Verehelichung ebenfalls Plathe, stammt aber aus Dobberkau. Sie ist 23 Jahre jung, also etwa 1793 geboren. Ihr leiblicher Vater wird nicht erwähnt; ihre Mutter ist Anna Dorothea Plathe, in Dobberkau lebend.
- Quelle: KB Aufgebotene und Getraute, Gladigau, B 4 / 1816, Schulze-Scan 104.
Gottfried Plathes Lebenskreis schließt sich am 23. April 1818, abends gegen 8 Uhr. Er wurde 70 Jahre, 11 Monate und 19 Tage alt. Er litt an der Verstopfung (evtl. Darmverschluss?). Zur Erde gegeben wurde er am 27. April 1818 auf dem Kirchhof in Gladigau.
- Quelle: KB Gladigau, Verstorbene, C 2 / 1818. Schulze-Scan 017.
Catharina Plathes Leben endet am 28. Dezember 1832, abends um eilf Uhr an Abzehrung (Fehl- oder Mangelernährung), im Alter von 75 Jahren und 9 Monaten. Diese Mutter hinterlässt drei majorenne Söhne. Beerdigung auf dem Kirchhof Gladigau am 02. Januar 1833. Die tröstlichen Worte sprach Prediger Heinisch.
- Quelle: KB Gladigau, Gestorbene, Nr. 19 / 1832. Schulze-Scan: 302.
Die Kinder der Eltern (Generation 07): Joachim Schulze oo Margaretha Elisabeth Buncke 08 / 138, (1732– vor 1809) oo 08 / 139, (1742–1809)
Anmerkung: Der Name des 1. Kindes, das die Ahnenfolge in Richtung der Familie Janecke weiterführt, ist fett gedruckt.
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Nr. |
Familiennamen: Schulze
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Lebensdaten der Kinder |
1 |
07 / 69 Catharina Dorothea Schulze
ihre I. Trauung war in Rönnebeck am 31. October 1780
mit Johann Christoph Kersten, † 1781.
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Geboren in Gladigau, am Montag den 14. November 1763, um 6 Uhr abends. Getauft in Gladigau.
Catharina Dorothea heiratet am 31. Oktober 1780 den 25-jährigen Johann Christoph Kersten (1755–1781) aus Rönnebeck. Sie hatten 1781 die Geburt eines gemeinsamen Kindes. 1781 wurde sie, die Ehefrau und Mutter, erst 18-jährig, bereits Witwe, denn ihr Ehemann starb im Alter von 26 Jahren. Catharina Dorthea lebte vorerst weiter in Rönnebeck.
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1 |
Catharina Dorothea Schulze – in ihrer II. Ehe
oo II. Schmersau, am 28. November 1782
Joachim Christoph Neimann / Neumann, 07 / 68, |
Am 28. November 1782 heiratet Catharina in Schmersau im Alter von
nun 19 Jahren erneut. Der Bräutigam ist Johann Christoph Neumann
in Schmersau, geboren ebenfalls in Schmersau, am Beide haben miteinander drei Kinder. Catharina Dorotheas Leben endet in Gladigau am 13. Februar 1820 im Alter von nur 57 Jahren / 1 Monat / 12 Tagen an einer hitzigen Brustkrankheit (Lungenentzündung?). Ihr Ehemann, Johann Christoph Neumann stirbt am 24. Februar 1821 mit 63 Jahren, ebenfalls an einer hitzigen Brustkrankheit.
Für dieses Ehepaar gibt es auf dieser Internet-Seite den gesonderten / eigenen Lebenslauf: Neimann / Neumann oo Schulze.
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2 |
Joachim Schulze (der Jüngere)
I. Ehe:
nach der erster Heirat verwitwet.
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Geboren in Gladigau etwa im Juni des Jahres 1766. Über die erste Ehe des Joachim Schulze ist uns nichts bekannt.
Bei der zweiten Heirat in Gladigau am 14. Oktober 1808 steht der Witwer Joachim Schulze im 43. Lebensjahr. Die Braut, die seine 2. Ehefrau wird, ist Anne Elisabeth Pape aus Kahrstedt bei Calbe an der Milde (alte Schreibweise). Sie ist 21 Jahre jung, im Jahre 1787 geboren. Ihre Eltern sind der bereits vor 1808 gestorbene Einlieger zu Kahrstedt Joachim Pape und seine Ehefrau Maria Elisabeth, geborene Berends. Zu dieser Trauung gibt es unten stehend einen ausführlichen Eintrag im Kirchenbuch Gladigau.
Das Ehepaar wird eine Tochter haben, die das Erwachsenenalter erreicht.
Vater Joachim stirbt am 06. Februar 1841, am Abend um 11 Uhr. Er hat das Lebensalter von 74 Jahren, 10 Monaten und 11 Tagen erreicht. Er starb an Entkräftung. Die Aussegnung und Bestattung auf dem Kirchhof Gladigau besorgte am 09. Februar 1841 der Prediger Freydank. Quelle: Kirchenbuch Gladigau, Gestorbene, Nr. 1 / 1848, Schulze-Scan: 410 Anne Elisabeth Schulze, geborene Pape, stirbt im Jahr 1869.
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2 |
Joachim Schulze (d. Jü.)
II. Ehe: Gladigau, am 14. October 1808
Anne Elisabeth Pape aus Kahrstedt bei Calbe an der Milde (heute: Kalbe). |
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3 |
Anna Dorothea Schulze
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Schmersau: „den 17. July 1775 mittags um 11 Uhr ist dem Ackermann Joachim Schulze von seiner Ehefrau Margaretha Elisabeth Bunken eine Tochter geboren, welche in der Taufe Anna Dorothea ist genannt worden.“ Paten u. a.: Anna Elisabeth Kersten, Erdmann Schultze.
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4 |
Gottfried Wilhelm Schulze
oo in Jeggel
Anna Dorothea Kohlmeier (1787–1840)
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Geboren in Gladigau am 06. August 1779. Er ist bei der 2. Heirat seines älteren Bruders Joachim Schulze am 14. Oktober 1808 einer der fünf Trauzeugen und zu jener Zeit 29 Jahre alt, noch Junggeselle. Bald aber wird auch er heiraten. Er und seine Ehefrau Anna Dorothea Kohlmeier werden ihre erste Tochter Anne Dorothea nennen, die später den Benecke heiraten wird und in Jeggel lebt. Vater Gottfried Wilhelms Leben wird in Jeggel enden, wo er verheirathet war und wo auch seine Ehefrau bereits 1840 gestorben ist. Gottfried starb am 01. Mai 1854 um 3 Uhr am Nachmittag. Er wurde 74 Jahre, 8 Monate und 26 Tage alt. Er hinterlässt vier majorenne Kinder. Seine Bestattung vollzieht in Jeggel der Prediger Schwerin am 04. Mai 1854. Quelle KB Groß Garz (mit Jeggel), Nr. 11 / 1854. Schulze Scan 293.
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Zum Kind Nr. 2 Joachim Schulze oo Elisabeth Pape, gibt es folgenden Kirchenbuch-Eintrag zur Trauung:
Vorbemerkung: Die folgenden Kirchenbucheinträge wurden während der Besatzungszeit durch die Franzosen vorgenommen. Die Bezeichnung der Umgebung des Dorfes Gladigau ist jetzt nicht (der Kreis) Osterburg in der Altmark und jene in der Provinz Sachsen des Königreiches Preußen liegend. Nach neuer Bezeichnung der Franzosen liegt Gladigau im Canton Bretsch –- Arendsee im Elbe-Departement und dieses im Königreich Westfalen, regiert von König Jeromé, einem jüngeren Bruder von Kaiser Napoleon Bonaparte I. Wurden die Kirchenbucheintragungen bisher kurz, stichpunktartig erfasst und in vorgegebene Tabellen gegliedert, ist es nun unter der französischen Herrschaft vorgeschrieben, dass der kirchliche Prediger nun gleichfalls als staatlicher Beamter für das zivile Personenstandswesen fungiert. Über jedes der Ereignisse: Geburt, Trauung und Beerdigung nach dem Ableben, hat er einen ausführlichen Bericht zu schreiben und dazu Zeugen heranzuziehen, die die Richtigkeit beurkunden. Diese Ausführlichkeit, für den späteren Familienforscher rückblickend ein sehr gute Sache, hat aber nur eine kurze Dauer, eine Zeitspanne, die den Menschen damals lang erschien. Bald beginnen die Befreiungskriege und die Franzosen werden in verringerter Anzahl wieder in ihr Heimatland geleitet ... Spätestens mit dem Wiener Kongress 1815 zieht wieder eine andere Ordnung ein. Die Seite des Gladigauer Kirchenbuchs, die wir betrachten werden, zeigt vorerst den letzten Teil des Berichts über eine Aufgebots-Verhandlung und -Verkündung vor der Eheschließung eines Brautpaares in Gladigau. (Ich nutzte es zum Versuch des Einlesens in die pastörliche Handschrift). Sinngemäße Abschrift: „... der Eltern der Braut, die noch leben, die Mutter des Bräutigams hat gleichfalls in diese Ehe eingewilligt, wie deren Unterschrift (bewiesen hat), der Vater des Bräutigams welcher hier verstorben ist, konnte seine Einwilligung nicht abgeben. Dieses Aufgebot ist von mir mit lauter Stimme, der versammelten Gemeine vorgetragen, gleich darauf an die Kirchthür angeheftet, und in die gegenwärtige Urkunde aufgenommen worden. So geschehen den neunten October achtzehnhundert und acht zu Gladigau. (Unterschriften): - D. Ch. F. Boetticher (das ist der hier schreibende Prediger Daniel Christian Friedrich B.), - Christian Drüsedau, - Christian Friedrich Schultz, - Jungfer (Arendt) Dorothea Drüsedau, - (Dieter?) Schulzen“ __________________________________________________________ Der nächste Eintrag im Kirchenbuch ist der nun auch hier folgende. Er betrifft die Trauung eines Paares unserer Vorfahren aus dem (nach unserer Sicht) Janecke-Familienverband im Oct. 1808. Das Brautpaar: Wittwer Joachim Schulze aus Gladigau und Jungfer Anne Elisabeth Pape aus Kahrstedt bei Calbe (Milde) – Gladigau 1808 –
Urkunde über die Schließung der Ehe des Tagelöhners Joachim Schulze und der Jungfer Anne Elisabeth Papen. Im Jahre achtzehnhundert und acht, den 14. des Monats October, erschienen vor mir, Daniel Christian Friedrich Boetticher, dem Prediger und Beamten des Civilstandes des Kirchspiels Gladigau, im Canton Bretsch, des Elb-Departements, der Einwohner und Wittwer Joachim Schulze, zwey und vierzig Jahr alt, in Gladigau geboren und ersuchte in Gesellschaft seiner Mutter, da sein Vater, der gewesene Ackermann Joachim Schulze zu Gladigau bereits verstorben, der Margarethen Elisabeth Buncken, vier und sechszig Jahr alt, zu Gladigau wohnhaft, und stellten mir seine Braut, Jungfer Anne Elisabeth Papen aus Kahrstedt im Canton Calbe, des Elb-Departements vor, ein und zwanzig Jahr alt, also volljährig, unter dem Beistande ihrer Vormünder, des Ackermanns Hans Joachim Müller und Paul Christoph Schmidt zu Kahrstedt, einzige Tochter des zu Kahrstedt verstorbenen Einliegers Joachim Pape und deßen Ehefrau Maria Elisabeth geborenen Berends, und bat nun, daß ich zur Schließung der Ehe geneigt sei, ihm und seiner gegenwärtigen Braut, nachdem das Aufgebot zweimal, in der vom Gesezze vorgeschriebenen Frist geschah und keine Einsagen erfolgten, (schreiten / trauen) sollte. Ich habe also, da alle gesetzlichen Förmlichkeiten beobachtet wurden, und keine Einsagen erfolgt sind, das Verlangen des Brautpaares und seiner Eltern erfüllt, ihnen die aufgenommenen Urkunden und das Kapitel von der Ehe aus dem Gesezbuche Napoleons vorgelesen, und sie im Namen des Gesezzes, nachdem sie gegenseitig noch einmal erklärt: daß sie sich einander zur Ehe haben, und in Gütergemeinschaft mit einander leben wollten, durch das Band der Ehe verknüpft, auch nach altchristlichem Gebrauch diesen heiligen Bund eingesegnet, und feierlich bekräftigend. Hierüber habe ich in Gegenwart der vier Zeugen: - den Ackermanns Gottfried Plathe zu Gladigau ein und sechzig Jahr alt, ein Oncle des Bräutigams, - den Ackermann Nicolaus Fricke zu Gladigau, acht und vierzig Jahre alt - und seynen Verwandten, den Ackermann Johann Erdmann Falcke zu Gladigau, vierzig Jahr alt und - den Junggesellen Gottfried Wilhelm Schulze, neun und zwanzig Jahr alt, der Bruder des Bräutigams, (in) die gegenwärtige Urkunde aufgenommen und von denselben zwey Zeugen, da die beyden anderen nicht schreiben konnten, und die beyden Ehegatten und die Mutter des Bräutigams, die blos Kreuze machten, da auch sie nicht schreiben konnten, unterschrieben. So geschehen zu Gladigau, den vierzehnten October achtzehn hundert und acht. Daniel Christian Friedrich Boetticher + + + Signum der Mutter des Bräutigams: Margarethe Elisabeth Buncken + + + Signum des Bräutigams: Joachim Schulze + + + Signum der Braut: Anne Elisabeth Papen Unterschrift, gezeichnet: Gottfriedt Plaht x x x Signum des Ackermanns Nikolaus Fricke + + + Signum des Ackermanns Johann Erdmann Falcke Unterschrift, gezeichnet Gottfriedt Wilhelm Schulze |
Quelle Kirchenbuch Gladigau 1808, Aufgebotene und Getraute, Schulze-Scan: 011 / 012 Sinngemäße Abschrift: Chris Janecke Sterbeurkunde für die Margaretha Elisabeth geborene Buncke, verwitwete Schulze – Gladigau 1809
Am siebenten des Monats April morgens um sechs Uhr im Jahre achtzehn hundert und neun, wurde ich, Daniel Christian Friedrich Boetticher, Prediger und Beamter des Civilstandes im Kirchspiel Gladigau, Wohlenberg und Einwinckel, des Canton Bretsch und Arendsee im Elb-Departement, von dem Einwohner Joachim Schulze benachrichtigt, daß in der Nacht vom sechsten auf den siebenten April um halb zwölf Uhr des laufenden Jahres, seine Mutter Margaretha Elisabeth Buncken, verwittwete Schulzen verschieden sey.
Ich begab mich also in das Sterbehaus, fand die besagte Buncken, verwittwete Schulzen wirklich todt, und setzte diese Urkunde darüber auf:
Die Altsizzerin Margaretha Elisabeth geborene Buncke, älteste Tochter des verstorbenen Ackermanns Johann Buncke, war geboren zu Spaeningen, den zwanzigsten October im Jahre siebenzehn hundert und zwey und vierzig, verheirathet zu Gladigau im Jahre siebenzehn hundert und zwey und sechszig mit dem damaligen Wittwer und Ackermann Joachim Schulze, und ist als Wittwe im sieben und siebenzigsten Jahre ihres Alters gestorben.
Die Anzeige ihres Todes habe ich durch - ihren ältesten Sohn, Joachim Schulze, Einwohner hierselbst zu Gladigau und - den Schwager der Verstorbenen, dem Ackermann Gottfried Plathe, ein und sechzig Jahr alt, und auch - den Hofwirth auf dessen Hofe sie verstorben ist, Johann Falcke, vierzig Jahr alt,
erhalten, welche, bis auf ihren Sohn, der nicht schreiben kann, mit mir diese Todes-Urkunde, nachdem sie ihnen deutlich vorgelesen worden war, unterschrieben.
So geschehen zu Gladigau den siebenten April achtzehn hundert und neun.
Daniel Christian Friedrich Boetticher
- Unterschrift, gezeichnet: Gottfriedt Plaht - x x x (Signum = Handzeichen) für Joachim Schulze - Unterschrift, gezeichn.: Gohanerdmann Falcke (Johann Erdmann – „hyperkorrekt“ u. zusammengezogen)
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Quelle Kirchenbuch Gladigau 1809, Gestorbene. Schulze-Scan: 027 Sinngemäße Abschrift: Chris Janecke Anmerkungen:
In der vorstehenden Urkunde wird ausgeführt, dass Margarethe am 20. Oktober 1742 geboren worden sei. Somit war sie zur Sterbenszeit: (April 1809 minus Oktober 1742) = 66 Jahre alt. Somit ist sie um ein Jahrzehnt jünger, als ihr bereits verstorbener Ehemann Joachim Schulze (des Älteren).
Im darauf folgenden Satz gleicher Urkunde wird aber erwähnt, dass Margarethe (am 06. April 1809) im Alter von 77 Jahren gestorben sei. Vermutlich ist das eine Rechenfehler des Predigers, denn sie wäre dann im Oktober 1731 geboren worden: (April 1809 minus 77 Jahre ergibt für ihre Geburt den 20. Oktober 1731. In diesem Falle wäre sie nahezu gleichaltrig mit ihrem bereits verstorbenen Ehemann Joachim Schulze (dem Älteren).
Es hilft uns die Heiratsurkunde ihres Sohnes vom 14. Oktober 1808. Dort wird angegeben, dass Margarethe 64 Jahre alt sei. Eine Woche später, am 20. Okt. 1808 wäre sie danach 65 Jahre alt geworden. (1808 minus 64 = 1742). Es ergibt sich für Margarethes Geburt wiederum das Jahr 1742.
Erreichte sie im Oktober 1808 das 65. Lebensjahr, so war sie im April des Jahres 1809 zur Sterbezeit aber noch immer 65 Jahre alt.
Irgendwo steckt darin noch ein Fehler – aber wir haben uns der „wahrscheinlichen Wahrheit mächtig genähert."
- vorläufiges Ede des Dokuments -