Zur Ahnenliste „Janecke“, Familienverband „Sommer“, gehörend:
Einige Notizen zum Leben des Ehepaares
Johann Friedrich Daniel Runge und Dorothea Sophie Seeger
Lebensspanne zwischen 1790 und etwa 1860,
Lebensstationen: Mühlenbeck, Schildow und Berlin
Zusammengestellt von Dr. Hartwig Schulze und Chris Janecke,
Jüngster Bearbeitungsstand: November 2024,
Ergänzungen sind gerne gesehen: E-Mail: chris@janecke.name
Ahnen- und Familienforschung – Heimatgeschichte
Wer das Himmlische nicht in sich trägt, sucht es vergebens im gesamten Weltall.
nach Otto Ludwig |
Wegweiser für die Beziehung zwische den Hauptpersonen (Probanden) dieser Niederschrift und den heute lebenden Personen des „Familienzweiges“.
Diese Liste kann auch gern von unten (aus der Gegenwart) nach oben gelesen werden.
Generation |
Zeitraum |
Namen des jeweiligen Ehepaares |
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08–12 |
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Natürlich reicht diese Liste viel weiter in die Vergangenheit zurück aber solche Angaben sind momentan für die Darstellung des Lebens dieses Paares (Fettdruck unten) nicht gefragt. |
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07 |
ca. 1780 bis etwa 1840 |
Johann Friedrich Daniel Runge oo Dorothea Sophie Seeger, 7 Kinder |
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06 |
1815 bis 1892 |
Erdmann Daniel Franz Runge oo Johanne Friederike Henriette Ehm / Schulz, 8 Kinder |
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05 |
I. 1846–1901 II. 1846–1946 |
I. Ehe: Franz Runge oo Marie Josephine Glaeser 6 Kinder |
II. Ehe: Franz Runge oo Anna Louise Ulrich geb. Schütte 1 weiteres Kind: Franz, * 1903 |
04 |
1875 bis 1949 |
Rudolf Max Sommer oo Anna Margarethe Runge 2 Kinder |
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03 |
1900 bis 2003 |
Anne-Marie Sommer oo Alfred Richard Janecke 3 Kinder |
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02 |
1945 bis |
Der Autor dieser Niederschrift – Chris Janecke |
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01 |
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Die Söhne des Autors (zu näheren Angaben besteht ein noch gewünschter Datenschutz) |
Das Ehepaar = Die Eltern Johann Friedrich Daniel Runge und Dorothea Sophie Seeger |
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Vater: Generation 07 Ahn 88 |
Mutter: Generation 07 Ahnin 89 |
Die Bedeutung dieser Familien-Namen |
Mittelhochdeutscher Über-Name. Es bezeichnet die senkrecht angeordneten Stangen zwischen dem oberen und dem unteren Holm an einem Leiterwagen. Berufs-Name für einen Stellmacher = Wagenbauer = Wagner. |
Seeger // Sager // Säger // Seger(t): mnd. zu entweder 1. Sägemüller, 2. zu Sämann (Landwirt), 3. md. zu seger = Schiedsmann, 4. für einen Erzähler, Schwätzer, 5. zum Ortsnamen >Seeg< : Jener, der aus Seeg kam. 6. nd. zu Segher zum ahd. sigiher = sieg + heer. |
Name: |
Runge |
Seeger (auch Seger und Säger geschrieben) |
Vornamen: |
Johann Friedrich Daniel |
Dorothea Sophie |
Deren Eltern
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Der Vater: Runge, Christian, Arbeitsmann in Schönfließ
Gestorben 1812 in Mühlenbeck
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Der Vater: Seeger, Michael Zimmergeselle und Büdner in Schildow * 1765, (Ahn 178), Büdner und Zimmergeselle in Schildow, dessen 1. Ehefrau ist Anna Dorothea Jochendell, * 1763, † 27. Juni 1821.
Die 2. Ehefrau des Michael Seeger wird mit Trauung in Schidow am 14. April 1822 Caroline Friederike Klockow. Geb. 1795, 27 J., Jungfer. Quelle: KB Schildow, S. 52, B 2 /1822. |
Die Mutter: Sie ist uns noch unbekannt. |
Die Mutter: Die Mutter: Anna Dorothea Jochendell, * 1763, † 27. Juni 1821. Brustwassersucht. Bestattung am 28. Juni 1821 mit Leichenpredigt. |
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Geburt:
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Mühlenbeck bei Berlin im Jahre 1790 (Kirchenbuchverlust, (errechnet aus dem Traueintrag). |
vermutlich im Jahre 1790. (errechnet nach dem Traueintrag)
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Taufe: |
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Beruf / Stand oder Gewerbe:
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- 1812 erwähnt: Ziegelstreicher, Ziegelbrenner - 1813 erwähnt: Soldat - 1815 erwähnt: Grenadier im Regiment „Kaiser Franz“. - Zuckersieder |
Hausfrau und Mutter |
Wohnanschriften vor der Ehe: |
Mühlenbeck => Schildow
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Trauung: (evang.-lutherisch)
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in Schildow, am 2. Weihnachtsfeiertag, den 26. Dezember 1812. Die Trauung erfolgte durch den Prediger Benecke („in Schönerlinde“ – dort hat er vermutlich seinen Pfarrsitz), Der Bräutigam ist 22 Jahre alt (nicht eindeutig lesbar, es könnte auch eine 32 sein). Die Einwilligung zur Ehe gab sein Vormund, denn sein Vater war 1812 in Mühlenbeck gestorben. Die Braut ist 22 Jahre alt. Die Einwilligung zur Ehe gaben ihre Eltern.
Quellen: Der Traueintrag steht in den Kirchenbüchern von Rosenthal (mit Hermsdorf) B Nr. 4 / 1812 auf Doppelseite 8 (mit Einträgen von 1812 und 1813) und im Kirchenbuch von Schönerlinde (mit Schildow). |
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Wohnanschriften, gemeinsame: |
Schildow bei Berlin und Wohnortwechsel zwischen 1815 ... 1818 nach
Berlin, vermutlich wegen des Dienstes im Grenadier-Regiment
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Lebensende Bestattet:
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Zuletzt lebend in Berlin. Gestorben in Berlin, in der Charité, (Klinik) im Jahre 1836. |
Zuletzt lebend in Berlin. Dorothea stirbt in Berlin 1853. Sie wird auf dem Friedhof St. Matthäi beerdigt. |
Die Kinder von Johann Friedrich Daniel Runge und Dorothea Sophie Seeger
Anmerkung: Der Name des zweiten Kindes, das die Ahnenfolge zu den jüngsten Probanden in diesem Zweig der Familie Sommer weiterführt, ist fett gedruckt. |
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Nr. |
Familienname: Runge |
Lebensdaten der Kinder |
1 |
Friedrich August Runge |
Geboren in Schildow am 18. September 1813, 9½ Uhr, ehelich. Taufe am 03. Oktober 1813. Vater: Ziegelstreicher, jetzt Soldat. Die Taufpaten sind: 1. Junggeselle Joachim Müller, 2. Christian Böttcher in Schönerlinde, 3. Jungfrau Klaro (?), 4. Jungfrau Zernikow, 5. Jungfrau Runge in Hermsdorf, 6. Maurergesell Hofmeister, 7. Junggeselle Bartel Quelle: Kirchenbuch, 1813, Doppelseite 141, Nr. 2 / 1813.
Eine traurige Mitteilung an alle Paten, Freunde und Verwandten: Am 01. Juli 1814, nach der 6 Stunde nachm., starb unser erstes Kind an „den Zähnen“, im Alter von 9 Monaten und 13 Tagen. Quelle: Kirchenbuch Schildow 1814, Doppelseite 75 Nr. 1 / 1814. |
2 |
06 / 44 Erdmann Daniel Franz
oo Berlin, den 16. Jan. 1841
07 / 45 Johanne Friederike Henriette geb. Ehm
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Geboren in Schildow bei Schönerlinde am Donnerstag, den 07. od. 17. September 1815 in der 10. Stunde.
Taufe am 1. Füßelier Friedrich Bartel, 2. Michael Gintermann, 3. Füßelier Carl Bartel, 4. Bauersfrau Dasche, 5. Jungfrau Zernikow. Franz wird Mühlenbursche in Berlin. Später arbeitet er als Zimmermann. Dann Gastwirt im Berliner Scheunenviertel, Mulackgasse 5. => Mulackstraße 5.
Daniel Franz wird am 16. Januar 1841 in der Berliner Sophienkirche, Nähe Hackescher Markt, die Ehe mit Johanne Friederike Henriette, geb. Ehm eingehen, die in Rheinsberg am 16. Januar 1812 geboren wurde. Deren Eltern: Charlotte Ehm aus Warenthin bei Rheinsberg o–o Schneidergeselle Stod(d)in aus Rheinsberg. Ihr guter späterer Stiefvater wird der Stellmacher Carl Schulz. Im Laufe ihrer Ehe werden sie zwischen 1841 und 1856 acht Kindern das Leben geben. Franz stirbt in Weißensee bei Berlin am 31. Januar 1883 mit 67 J Quelle: Standesamt Weißensee bei Berlin, C 8 / 1883. Das Leben seiner Ehefrau Henriette, geborene Ehm, endet am 15. November 1892 im Alter von 80 Jahren, ebenfalls in Weißensee (Nieder-Barnim),. Quelle: Standesamt Weißensee bei Berlin, C 617 / 1892. |
3. |
Tochter Runge |
Geboren 1818. Taufe: durch den Regimentsprediger. |
4. |
Kind Runge |
Geboren in Berlin. Taufe: In der Sophienkirche |
5. |
Kind Runge |
Geb. in Berlin. Taufe: In der Sophienkirche. Das Kind stirbt früh. |
6. |
Kind Runge |
Geb. in Berlin. Taufe: In der Sophienkirche. Das Kind stirbt früh. |
7. |
Friedrich Wilhelm Runge
oo
Ernestine Louise Berger † nach Mai 1904 |
Geboren in Berlin, im Jahr 1828. Taufe: In der Sophienkirche. Friedrich Wilhelm erlernt den Beruf eines Maurers. Heirat mit Ernestine Louise Berger in Berrlin oder in Neu-Weißensee, im Jahr 1886. Vielleicht ist es seine 2. Ehe, denn Daniel ist inzwischen 58 Jahre alt.. Gestorben in Neu-Weißensee, in seiner Wohnung Lothringer Straße 25, am 07. Mai 1904, nachm. Sechseinhalb Uhr. 76 Jahre alt. Standesamt Weißensee C 261 /1904. |
Hinweise zu Schildow bei Schönerlinde, ein Winkel- oder Kreuz-Angerdorf
1652: Einwohner sind 8 Bauern (darunter 1 Schulze)
1664: 8 Bauern mit insgesamt 20 Hufen Land, 4 Kossäten, 1 Müller, 1 Hirte
1696: 4 Sechshüfner (darunter 1 Schulze), 4 Vierhüfner (darunter der Krüger), 2 wüste Hufen, zur
Mühle gehörend, 4 Kossäten. Summa: 42 Hufen.
1705: 8 Hüfner, 4 Kossäten, 1 Laufschmied, 1 Hirte und sein Knecht. Summa: 42 Hufen.
1745: 8 Bauern, 4 Kossäten, 1 Schankkrug, 1 Schneidemühle bei der Mahl-Mühle.
1776: 8 Hüfner, 4 Kossäten, 1 Hirte mit Knecht, Laufschmiede, 3½ Paar Hausleute, 1 private
Schneidemühle, 1 private Wassermühle. 42 Hufen á 4 Gr.
1801: Dorf mit 8 Ganz-Bauern, 4 Ganz-Kossäten, 3 Büdnern, 3 Einliegern, 1 Krug, eine entfernt
liegende Wassermühle. 42 Hufen, 18 Feuerstellen.
1840: Dorf mit 20 Wohnhäusern.
1856: 7 Bauern, 4 Kossäten, 26 andere Familien.
1860: 3 öffentliche Gebäude, 24 Wohngebäude, 44 Wirtschaftsgebäude, (darunter 1 Wasser-
Fournier-Sägemühle).
1900: 41 Häuser.
Quelle: Angaben entnommen aus dem Ortslexikon des Kreises Niederbarnim.
09. August 1997 – Kurzbericht über einen Fahrrad-Ausflug in diese Region
Ein schöner sonniger Hochsommertag. Maximal 28°C, ein blauer wolkenfreier Himmel – so, wie wir in diesem Jahr überhaupt einen Sommer mit lang anhaltenden Schönwetterperioden haben.
Am Vormittag fuhren wir, Vater Chris Janecke (51 J.) und Sohn Martin (14 J.) auf Ahnentour, um nachzusehen, wo unsere Vorfahren aus diesem „Zweig” der Familie Runge, damals gelebt hatten.
Wir rollen vorerst mit dem Zug und darin mit unseren Fahrrädern von Potsdam-Golm über Hennigsdorf (umsteigen) nach Hohen Neuendorf. Von hier aus fahren wir mit den Rädern durch Schönfließ und Mühlenbeck Richtung Schönwalde. Vor dem Ortseingang zweigt nach links eine Straße ab, die durch einen Buchenwald führt und am Park des Schlosses Dammsmühle endet. Wir rollen nun, da wir es anstreben, vorwärts in die Vergangenheit.
Zum Schloss Dammsmühle fahren wir, weil es eine sehr bewegte Geschichte aufweist,
Hier im Schloss wurden rauschende Feste gefeiert – sei es bei Herrn Friedrich Damm, dem Berliner Leder-Manufakturfabrikanten, der zur Zeit Friedrich des Großen lebte und dem das Anwesen wohl ab 1755 gehörte (die alte Mühle war abgebrannt). Mehrfach. Weitere Feste anschließend unter dem F II. -Neffen König Friedrich Wilhelm II. (dem Dicken), der mit der schönen Wilhelmine Ritz / Rietz (später Gräfin Lichtenau) und seinem Hofstaat dort Tage und Nächte verbrachte. Viel später dann hausten dort ab 1933 die „nationalen Sozialisten”. Später gab es die Umwandlung dieses Schlosses in ein abgeschottetes Ferienheim der Staatssicherheit der DDR, auch wieder Sozialisten, jedoch völlig andere. Immer diente der abgelegene idyllische Winkel irgendwelchen „Festivitäten” der Oberen. Noch stehen am Parkeingang und so auch im Park hässliche Stasi Pförtnergebäude und Unterkünfte für die Wachmannschaften sowie Verwaltungsgebäude jüngerer Bauweise, die sich nicht in das historische Gesamtbild einfügen. Auch die Zufahrtsstraße besitzt wohl ihre unterirdischen Besonderheiten, worauf die vielen Kanaldeckel entlang der gedachten Straßenmittellinie hinzuweisen scheinen. –
Das heutige „Schloss“ – ein Hotel mit Gaststättenbetrieb. Der barocke Turm sucht bei der uneinheitlichen Gestalt des Gebäudes mit mäßigem Erfolg zu vermitteln. Vor dem Hause „des Herrn Damm” ein kleinerer See, der so genannte Mühlenteich, auf dem früher auch ein schwimmender Lust-Pavillon zum Verweilen einlud. Der Zufluss zeigt glasklares Wasser, der Teich leider nicht, stark besetzt mit sauerstoffzehrenden Pflanzen bei geringer Sichttiefe. In etwa 20 Minuten kann der hurtige Spaziergänger dieses Gewässer umrunden.
Anschließend besuchen wir das Dorf Schönwalde.
Für Schönwalde, dieses Dorf, diese Kolonie der Spinner, ließ König Friedrich II. (der Große, der Alte Fritz) 1752 den Grundstein legen. Den Ort gestaltete man als Straßendorf in Nord-Süd-Richtung, mit Basdorf im Norden und Schönerlinde im Süden und bebaute es mit 50 Zwei-Familien-Häusern. Die Dorfstraße erscheint uns aus heutiger Sicht für die vermuteten damaligen Verhältnisse ungewöhnlich breit. Es sind 9 m Fußweg, dann 7 m Fahrbahnbreite und nochmals 9 m Gehweg. Ja, hätte man hier hauptsächlich geplant Weber anzusiedeln, wäre die Straße noch wesentlich breiter ausgefallen, weil man dann für die fertige großflächige Rohware vor den Häusern breite Bleichwiesen berücksichtigt hätte. Linden säumen die Straße. Leider ist diese Dorfstraße (B 109, Berlin – Prenzlau) heute sehr stark befahren – kaum kann man sich in die Vergangenheit hinein versenken.
Das Zentrum des Dorfes bildet ein achteckiger Platz. Auf diesem wurde 90 Jahre nach dem Aufbau des Dorfes, im Jahr 1843, nach den Bauvorlagen von Carl Friedrich Schinkel eine massive, schlichte Kirche errichtet. Das Kirchenschiff erhielt, wohl aus Kostengründen, keinen Turm. Ein einzeln stehender Glockenturm, kam offenbar sehr viel später hinzu. Dieser steht am Westgiebel des Kirchenschiffs, und ist mit Holz verkleidet. Er überragt die Kirche nicht, sondern ordnet sich deren ursprünglicher Gestalt unter.
„Das Wort” aber konnte trotzdem schon recht früh, auch ohne Turm, verkündet werden.
Zeit ist vergangen. Eine größere Anzahl der Spinnerhäuser steht auch heute noch. Die meisten sind jedoch „baulich überformt”, wurden modernisiert oder so gestaltet, so, wie man es zumindest für moderner und schöner hielt. Schönwalde erhebt keinen Anspruch darauf ein Freiluftmuseum zu sein. Häuser anderer Stilarten kamen hinzu oder füllten die Lücken.
Die Namen Runge und Seeger, auf deren Spuren wir heute wandern, treten offenbar im Niederbarnim häufiger auf. Auch auf dem Schönwalder Friedhof finden sich heute Seeger-Gräber.
In südlicher Richtung rollen wir durch Schönerlinde und Mühlenbeck nach Schildow
Der Bahnhof Schildow liegt an einer seit vielen Jahren stillgelegten Bahnstrecke.
So radeln wir zum Bahnhof Mühlenbeck-Mönchsmühle und fahren von dort aus mit der
S-Bahn über Bornholmer Straße, Wannsee, Potsdam-Stadt wieder zurück nach Golm.
- Ende des Dokuments -