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Zur Ahnenliste „Janecke“ gehörend


Kurze (tabellarische) Einblicke in das Leben von



Johann Joachim Guhl oo Marie Elisabeth Dahse

im Ort Bretsch (Altmark), in der Zeit zwischen 1793 und 1873



Die drei Töchter des Ehepaares werden erwähnt. Die Namen ihrer Ehepartner sind: Brenecke, Heitmann und Siebert. Deren Mütter hießen mit Mädchennamen: Schulz, Breuse und Müller.


Zusammengestellt von Dr. Hartwig Schulze und Chris Janecke


Jüngste Bearbeitung im September 2020.

Für gern gesehene Ergänzungen gilt die E-Mail-Anschrift: christoph@janecke.name

Das Dorf Bretsch liegt in der Altmark (Provinz Sachsen), heute im Bundesland Sachsen-Anhalt.


Den Ort Bretsch finden wir in einem gedachten Dreieck mit den Eckpunkten: Arendsee, Seehausen und Osterburg, also im Norden der Altmark. Die Umgebung des Ortes ist leicht hügelig – im Süden und Osten des Ortes gibt es Erhebungen bis zu etwa 30 m gegenüber dem umliegenden Land, mit dem Mühlenberg, dem Weinberg und dem Kuckucksberg.

Zu den Nachbarorten gehören: Drüsedau, Dequede, Wohlenberg, Lückstedt, Dewitz, Gagel, Neulingen, Höwisch und Losse. Zwischen Bretsch und Dewitz fließt in süd-nördlicher Richtung das Wasser des Zehrengrabens.

Der Ortsname Bretsch war im Laufe der Zeiten verschiedenen leichten Veränderungen unterworfen. Die Bezeichnung kommt aus dem Slawischen und soll in der Grundform „Breza“: „Birke“, „Ort der Birken“ bedeuten.

Die Feldsteinkirche, die Nicolaikirche, des Ordens der Zisterzienser-Mönche stammt in ihrer Grundsubstanz aus der Zeit um 1250 und ist in ihrem Baustil geprägt von der Übergangsphase von der Romanik zur Gotik. Sie steht auf dem früheren Dorfanger, der aber durch Bauveränderungen (Anlage eines Gutsgrundstücks) verloren ging.

Die älteste erhaltene Urkunde, in der das Dorf erwähnt wird, stammt erst aus dem Jahr 1263, was aber nicht den Siedlungsbeginn bedeutet. Die sechs Großsteingräber in Ortsnähe (von denen noch drei erhalten sind) und im Erdboden gefundene Urnen / Gefäßscherben künden davon, dass der Ort bereits vor etwa 4.000 Jahren besiedelt war. Das war also in der Jungsteinzeit, dem Neolithikum, das in unserem mitteleuropäischen Gebiet etwa von 5.000 bis 2.000 vor Christus reichte, in einer Zeit, in der die Menschen begannen sesshaft zu werden. Sie fingen an Ackerflächen zu bebauen, Tiere zu halten und manches Handwerk auszuüben und somit als Bauern und Hirten tätig zu sein. Die Siedlungsgemeinschaft lebte gemeinsam in Langhäusern.

Am Weinberg sind noch die Reste des alten Steinbruchs erkennbar. „Am neuen Postweg“ nach Krevese stand früher eine Bockwindmühle.


Ein Zeitsprung! Die Größe und Entwicklung des Ortes mögen folgende Einwohnerzahlen verdeutlichen:


Jahr

Einwohner

Notizen

Jahr

Einwohner

1734

185


1864

323

1775

146


1885

285

1789

195


1895

257

1801

224


1905

255

1818

225


1925

345

1840

283


2008

631

Quelle: Wikipedia 2020

Anmerkung: in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es einen Verwalter namens Wulf für das Rittergut in Bretsch. (Bezug auf den Lebenslauf „Guhl oo Wulf“ in Jeggel.

Dieses Bretscher Rittergut wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Zuge der Bodenreform wohl zwar enteignet aber nicht für Neueinrichter / auch Flüchtlinge zergliedert, sondern im Gesamten als Volkseigenes Gut (VEG) weitergeführt.



Das Ehepaar = Die Probanden = Die Eltern

Johann Joachim Guhl oo Maria Elisabeth Dahse





Vater:

Generation: 06 / Ahn: 35.1



Mutter:

Generation: 06 / Ahnin: 36.1

Name:


Guhl

Dahse

Vornamen:


Johann Joachim


Maria / Marie Elisabeth


Deren

Eltern


Väter:


Johann Andreas Guhl



Mütter:

Dorothea Elisabeth Wohlert


Geboren:


Bretsch in der Altmark,
am 09. December 1793

Bretsch, in der Altmark,
am 13. Dezember 1794


Taufe:




Beruf / Stand oder Gewerbe:


Herrschaftlicher Tagelöhner zu Bretsch

Grundsitzer



Wohnanschriften vor der Ehe:


Bretsch


Trauung:

(ev.-lutherisch)


Bretsch in der Altmark, im Jahre 1823. ... (oder eher 1826?)

Quelle: Kirchenbuch Bretsch

Wohnanschriften, gemeinsame:


Bretsch



Tod / Gestorben:

Bestattet:

Bretsch, am 30. December 1869, morgens um ½ 9 Uhr an Schlagfluss, von dem er auf der Dorfstraße getroffen, worauf er auf der Stelle den Geist aufgab.

76 Jahre und 21 Tage alt.

Er hinterlässt seine Ehefrau und drei majorenne Kinder.

Bestattet in Bretsch am 03. Januar 1870 durch Prediger August Friedrich Gebhardt Hofmeister.


Quelle: KB Bretsch Nr. 21 / 1869.

Schulze-Scan: 709


Bretsch, am 01. August 1873, nachmittags um 4 Uhr. 78 Jahre alt. Krebsartige Erkrankung im Unterleib.

Sie ist die Wittwe des am 30.12.1869 verstorbenen Grundsitzers Johann Joachim Guhl.

Alter: 78 Jahre / 7 Monate / 18 Tage.

Sie hinterlässt einen Sohn und zwei verheiratete Töchter.


Beerdigt in Bretsch am 03. August 1873 durch Prediger Hofmeister.


Quelle: KB Bretsch Nr. 7 / 1873

Schulze-Scan: 778




Die drei Kinder (Generation 05) der Eltern:

Johann Joachim Guhl oo Maria Elisabeth Dahse


Nr.

Familienname:

Guhl

Lebensdaten der Kinder

1

Johann Friedrich Heinrich Guhl


oo Bretsch,

am 28. Juni 1856


Dorothea Elisabeth Brenecke

aus Zethlingen








Geboren in Bretsch im Winter 1826 / 27.


Johann Friedrich Heinrich heiratet in Bretsch am Samstag, den 28. Juni 1856, einen Tag vor dem 6. Sonntag nach Trinitatis.

Die Trauung vollzieht Prediger August Friedrich Gebhardt Hofmeister.

Vorher gab es am 3., 4. und 5. Sonntag nach Trinitatis in Bretsch (und vermutlich ebenso in Zethlingen) die Proclamationen.

Der Bräutigam ist Grundsitzer und Zimmergeselle in Bretsch.

Sein Vater (Johann Joachim Guhl) hat seine Einwilligung zur Eheschließung mündlich dem Prediger August Hofmeister gegeben. Der Bräutigam war vorher noch nicht verheiratet.

Die Braut Dorothea Elisabeth Benecke aus Zethlingen, ist 28 Jahre alt und war bisher ebenfalls nicht verheiratet. Ihr Vater ist der zu Gladigau verstorbene Ackermann Johann Siegfried Benecke, ihre Mutter ist Maria Elisabeth Schulze, diese hat schriftlich zur Eheschließung eingewilligt.


Quelle: KB Bretsch, Nr. 2 / 1856. Schulze-Scan 470.


2

Dorothea Elisabeth Guhl


oo Bretsch,

am 29. Juni 1855


Johann Christian Heitmann





Geboren in Bretsch in der Altmark am 02. November 1828, nachts um 1 Uhr.

Taufe in Bretsch, am 6. November 1828 durch Prediger Huebener. Die Taufzeugen sind:

1. Frau Doroth. Elisabeth Ludeke (Lüdecke),

2. Jungfrau Catharina Doroth. Bremer, 3. Der Kossäthe Röhr, alle aus Bretsch. Schulze-Scan 722.

Quelle: KB Bretsch Nr. 5 / 1828.


Rund 26 Jahre später heiratet Dorothea Elisabeth am 29. Juni 1855 den Johann Christian Heitmann. Sie ist jetzt 26 und 7/12 Jahre alt und war noch nicht verehelicht. Der Bräutigam ist 31 und 2/12 Jahre alt, noch nicht verheirathet und ehemals Schäfer zu Iden, jetzt aber Grundsitzer zu Bretsch. Dessen Vater war der zu Pierau (später Pirow) verstorbene Schäfer Christoph Heitmann und seine Mutter ist Anne Christine Breuse. Sie hat der beabsichtigten Ehe ihres Sohnes schriftlich zugestimmt. Aufgebote in Bretsch und in Iden am 1., 2. und 3. Sonntag nach Trinitatis. Der Traugeistliche ist Prediger August Friedrich Gebhardt Hofmeister.

Quelle: KB Bretsch Nr. 1 / 1855. Schulze-Scan 452.


3

Anne / Anna Elisabeth Guhl


oo Bretsch,

am 03. April 1853


Siebert

Heinrich Christoph






Geboren in Bretsch in der Altmark am 19. October 1830, abends 9 Uhr.

Taufe am 8-ten November 1830 durch Prediger Huebener.

Die Taufpaten sind: 1. Frau Friederike Laeske,

2. Frau Anne Elisabeth Fein, 3. Jungfrau Doroth. Elisabeth Damroh (Damrow), 4. Der Kossathe Matthias Lütke,

5. Der Grundsitzer Johann Meier, alle aus Bretsch.

Quelle: KB Bretsch Nr. 12 / 1830. Schulze-Scan 761.


Anne heiratet in Bretsch am 03. April 1853 den Heinrich Christoph Siebert, der als Dienstknecht in Bretsch tätig ist. Heinrich ist 29 und 7/12 Jahre alt. Er war noch nicht verehelicht. Dessen Vater war der Handarbeiter Karl Siebert, zu Biesehof. Seine Mutter war Dorothea Müller. Beide Eltern sind todt. Vor der Eheschließung fanden die die folgenden Aufgebote in Bretsch statt: 1. Palmarum, 2. Ostern sowie 3. Quasimodogeniti (weißer Sonntag) und anschließend, am gleichen Sonntag, dann die Trauung durch Prediger August Friedrich Gebhardt Hofmeister.


Quelle: KB Bretsch Nr. 1 / 1853. Schulze-Scan 416.