Zimmerleute

Die Zimmerer verrichten sämtliche groben Holzarbeiten am entstehenden Gebäude. Insbesondere gehört zu Ihren Aufgaben das Errichten des Dachstuhls. Meist sind mehrere Zimmerleute auf der Baustelle, bedingt durch die Länge und Masse der Bauelemente. Die Zunftmitglieder bilden im Allgemeinen auch eine Feuerlöschtruppe, zumal sie die Tätigkeit in der Höhe geübt sind (Schwindelfreiheit).
Als Meisterstück wird um 1750 die Zeichnung der Ansichten eines Hauses gefordert, dessen Grund- und Aufrisse, die Fertigungszeichnung einer Treppe, ein Hängewerk, zwei gefügte Latten, die als ein fugenloses Stück unsichtbarer Verbindung erscheinen. Zur Ausstattung auf der Wanderschaft gehört „das Bundgeschirr“. Das ist eigenes Werkzeug, bestehend aus: Bund- und Stichaxt, Winkel, Stemmeisen und Klöpfel und die Handsäge.
Die typische Berufskleidung: Der schwarze Cordsamtanzug (Hose, Jacke, Weste mit Perlmuttknöpfen), weißes Hemd, der schwarze breitrandige Schlapphut und der Ohrring kommen erst um 1900 auf.

Ich, Zimmermann, mach starck gebeuw
in Schlösser, Heusser alt und neuw.
Ich mach auch Wassermülerwerck
auch Windmüln oben auff die Berg'.
Ober Wasser starcke Brückn,
auch Schiff und Flöß' von freyen Stückn.
Blochheusser zu der Gegenwehr,
Dedalus gab mir diese Lehr.