Fleischer / Schlächter
(süddeutsch: Metzger)
Der Beruf des Fleischers, als Lebensmittel-Veredeler ist einer der angesehenen. In Städten, wie Berlin, werden ihnen Verkaufsstände auf dem Markt zugebilligt. Bereits nach 1300 wurde die Wichtigkeit der vom Anbieter unabhängigen Fleischbeschau vor dem Verkauf erkannt. Gewerbsmäßig geschlachtet werden darf bereits im 17. Jahrhundert nur noch in Schlachthäusern, die den Mindestanforderungen an die Hygiene entsprechen. Nicht „über die Bank“ verkaufswürdiges Fleisch (minderwertig aber genusstauglich) wird als Freibankfleisch an Krankenhäuser, Armenspitale, der Bevölkerung des „unteren Standes“ und für die Haustiere zu nachgelassenem Preise verkauft.
Am Ende des 18. Jahrhunderts (und auch später) werden in den Städten noch viele Masttiere gehalten. In Berlin zählt man um 1800: 3.360 Rinder und 2.330 Schweine; Ziegen, Hühner und sonstiges Kleinvieh nicht mitgezählt.