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Einige Familien-Namen mit dem Anfangsbuchstaben

Z“

und deren Bedeutung


ZZZ – Zaaa

Zaack, 30 x, Zaake, Zaako, Zaak. Im südl. Brandenburg, ein slaw. Name. Zaako ist ein Ort bei Lübbenau. Zakatsch bedeutet „warten“ – für einen Menschen der etwas träge ist, „gemütlich“, „komm ich heut nicht, komm ich morgen“. Ähnliche Bedeutung z.B. „Späth“.

Zabel, >400 x, slawisch von sobol, Zobol: der Pelz.

Zaborosch (das ist die poln. Ursprungsform). eingedeutscht: Saborosch 41 x, Saborrosch 16 x, Schwerp. Meck-Pomm., Brandenburg. Bedeutung: nehmen wegnehmen, für jemanden, der auf seinen Vorteil bedacht ist. Raffke, eventuell sogar ein Dieb.

Zach / Zadan, 1.200 x, Schwerpunkt-Gebiete: Bayern und Niederlausitz. sowie Ostbrandenburg Deutungsmöglichkeiten: 1. von Zacharias, 2. vom slaw. Zasnak = Hoffnung, Erwartung.

Zackert 4 x unter 35 Mio. , Zacker 60 x. Süddeutsch. Jemand der häufig zum Acker geht.

Zackert, 4 x, Eindeutschung des poln. Zakret (gesprochen: Sackrent). Bedeutung: Biegung. Er wohnte an der Biegung ... eines Weges, eines Flusses.

Zagelo // Zagelow, 20 x, Schwerp. Pommern. Ortsname im heutigen Polen.

Zäpernick // Zepernick // Zeppernick insges. 200 x, Ortsname im Barnim bei Berlin. Aus dem Slawischen. Bedeutung Hölzerne Rinne (als Wasserkeitung).

Zahradnik, tschech.: Der Gärtner

Zake.

Zameski, 2 x eingedeutscht, polnisch Zamecki = hinter dem Schloss wohnend oder Zameski = hinter der Stadt wohnend.


Zander, 20.000 x. Bezeichnung für einen Fischer, Fischverkäufer? Nein! Es ist eine Kuf. von Alexander. Alexandra = die Männer-Abwehrende.

Zank, Zank und Streit, Eigenschaft – zänkisches Wesen des NT.

Zaroban, sorb. Nahrung, Speise, vielleicht hat der NT diese verteilt?

Zapka. Slaw. 1. „Sei kein Frosch“ – Ermunterung für einen schüchternen Menschen. 2. Frosch-ähnliche Gangart, 3. Große hervorstehende Augen (Frosch, Basedow), 4. Für jemanden, der oft laut quakt

Zartmann. Er war eben kein Grobian.

Zaunig, 26 x, Niederlausitz. Sorbisch. Nach Sprachforscher Prof. W. Wenzel: von Zowatsch abgeleitet = träumend, schlummernd, dösend. Ein Hans-Guck-in-die-Luft.

Zawalla, 4 x. Pommern, Polen. Eingedeutscht von Zawawka / Zawalitsch. Bedeutung Zusammenbrechen. Vieleicht war der NT Epileptiker oder Abrissarbeiter?

Zdrubecky. 50 x. tschech. /Sudeten= Der Holzhacker.

Zeee

Zednik, tschech.: Der Maurer

Zeeh /Zeh (gleiche Bedeutung), Mensch mit anatomisch auffälligem Fußzeh.

Zehmke, 60 x, Schwerp.: Brandenburg, Ostpreußen, Pommern. Polnisch Semislaw, Semislaus, Semja = die Person, die Familie. Suffix -ke in Zehmke ist Verkosung.

Zeidler // Zeissler // Zeißler, ein Imker, Bienenzüchter, Honigverarbeiter

Zelm. Eventuell auch zu Celmer // Zelmer. Westpreußen (heute Polen) von Cele:mir (Wunsch+Frieden) s.a. Celemaus.

Zenker = Zänker, Zank und Streit, zänkisches Wesen des NT.

Zepner, (verschliffen), 30 x, eigentlich Zeptner, BN, vom lat. Zeptor, Rezeptor = Lehrer.

Zeppelin, wahrscheinlich von slaw. zep = Greif / (festhalten), Dorfname in Mecklenburg: Zepelin

Zerbe, 800 x, abgeleitet von Serbe // Sorbe. Bedeutung „saugen“, Milchbruder. Dazu die Geschichte der Amme, die zwei Säuglinge gleichzeitig nährte.

Zergiebel / Zerrgiebel ein Satzname: „Zerreiße den Giebel“. Giebel steht hier für „Schädel“. Also: Zerteile, spalte ... für einen schlagkräftigen Vorfahren, der häufiger in Streit und Zank lebte oder ein Landsknecht war. Auch für einen Henker geeignet.

Zernigal / Zörnigal / Czernigal. Schwerp. Sachsen-Anhalt. Ortsname Zörnigal (Kreis Wittenberg). Cerni (schwarz, Erdboden) + Gal (Waldlichtung, kahle Gegend).

Zernkau (durch Verlesung auch Zornkau). - vom Ortsnamen Zernikow, slaw. schwarz

Zerrenthin, Wandlung zu Serrentin, Abschleifung zu Serntin. Zerrentin ist slaw. Ortsname bei Pasewalk.

Zettlitz, 45 x, Ortsname in Sachsen.

Zettwitz, 32 x, <-- Zittwitz, eine mögl. Verschreibung vom urspr. Zittwitz. Ortsname auf Rügen. Bedeutung: Ort, wo das Binsengras wächst.

Zezeling. Zentrum: Gotha, Thür. mhd: Zezen = reißen, necken ... für einen „Schürzenjäger, Charmeur“.

Zgorski. (sprich: Zgurski), ein Ortsname in Südpolen. Wohnstätte am Berghang liegend

Ziii

Zibulla (ital.) = die Zwiebel. 1. Zwiebelbauer, oder 2. kleine rundliche Figur.

Zickler. (Kein Ziegenzüchter). BN für den Hersteller von Metalleimern, Wassereimern.

Ziebart. 300 x. (auch Siebart) ... vom germ. Namen Siegbert = Sieg + berühmt.

Ziegener / Ziegner ... BN für einen Ziegenhalter

Ziegenhort. Ort der Ziegenhaltung. Wohnstättenname

Ziegler. Für einen Ziegelei-Besitzer, Ziegelhersteller: Ziegelarbeiter. Z.-Former, Z.-Brenner, Z-Transporteur,

Ziehfuß, viele Schreibvarianten, so auch Sifus, Ziffus, usw. Ableitung vom alten germ. Namen:

Sigi + fons, Bedeutung: siegvoll + tapfer. Verarbeitet auch in Siegmund und Alfons.

Ziegenbalg, 370 x in Dtschl. Schwerpunkt Raum Dresden. Prof. Dr. Udolph meint: Wahrscheinlich alle aus einer Familie hervorgegangen. Satzname für den Helfer in der Schmiede im Imperativ: „Zieh' den Balg (Luftbläser für das Schmiedefeuer).

Jedoch wird ein Balg beim Schmied mit den Händen gedrückt oder bei der Orgel getreten - die Luft also nicht „gezogen“, sondern im Gegenteil: ausgepresst.

Könnte es auch z.B. einen Schäfer betreffen, der sich mit Ziegenhaut/-fell/ dem „Balg“ kleidet?

Ziegener. Ein Ziegenhalter, Tierpfleger, eventuell mit kleinem Molkereibetrieb.

Ziegler. Der Arbeiter in der Ziegelei (Former, Träger, / Transportarbeiter, Brenner)

Zier, 700 x, Schwerp. Franken. Zwei Deutungen: 1. Der Heilige Cyriakus „Zum Herrn/zu Gott gehörig", 2. Zierlich, schmuck, hübsch.

Zierach / Zieriak / Zieris / Zirk abgeleitet con Cyrias/Cyriakus, griech. Heiligenname. Bedeutung: Gott zugehörig.

Zille, mhd.: zülle, zulle = Lastkahn, BerN. für einen Schiffer.

Zilliges. Schwerp. Uckermark, abgeleitet vom Märtyrer und Heiligen Cyriacus, Zyriacus, dtsch. Zyliakus

Zilp / Zilpe //Zülp

Vork.: 5 x Sachsen, Schlesien, eventuelle Deutung: ein Begriff für Babyschnuller

Zingelmann, 150 x, Meck.-Pomm, latein.: Zingula = Stadtmauer oder auch ringsum. Der Mann wohnt am Zingel

Zinnow. 1. Bezeichnung für einen Zinn-Arbeiter, der Zinngießer, der Verzinner ? 2. evtl. von sinnat / zinnat = erkunden, wissen, kennen, 3. von zinot = mitteilen? 4. Zinna: Ortsname bei Jüterbog, 5. Zinow: Ortsname bei Neustrelitz. oder aber Herkunfts-Name: „Der Zinne“, weil aus dem Ort Zinna. Bei Alt Landsberg gibt es das „Zinndorf“, weil vom Kloster Zinna (bei Jüterbog) gegründet.

Zintsch 13 x // Zintzsch, 14 x / Zintzsche / Zschinsch 25 x, Raum Halle / Leipzig. Wahrscheinlich nach dem Ortsnamen Stütnz bei Leipzig (eingemeindet) oder nach dem ehemaligen Ortsnamen Stöntzsch – wegen der Braunkohle weggebaggert).

Ziörjen, Schwerp. Schweiz zu zu Jörgen, zu Georg .

(Mutmaßung: am "Tag des Georg" (23. April), an dem er seinen Zins zahlen musste).

Ziob, poln. sprich Siop, ein Dialektwort für Rippe. Wahrscheinl. für einen sehr schlanken Menschen, bei dem man die Rippen sieht.

Zipfel / Zippel. Ein Flurstück, keilförmig, zipflig, spitz zulaufend.

Zippel aber auch von Siegbald, Seibold o. ä. möglich

Zipperle, Jener mit einem Gebrechen, der Gichtkranke.

Zirnitis / Zirnite (weib. Form), lett./balt. von Zirnis = die Erbse. Vermutlich für einen Landwirt, der Erbsen anbaute

Ziron. Poln.-schles.: die Wildente, die Knäckente, lautmalerisches Wort. Die Stimme des NT erinnerte so sehr an diese Ente. (Hörte es sich nun aber eher an wie "Ziron, ziron" oder eher wie "Knäck, knäck"?)

Zitterbaum. Der Nt wohnte möglicher Weise an einem Pappelhain.

Zittlau / Zitlau / Zietlow, insge. 1.000 x, Prof. Udolph meint: nach dem Ortsnamen Zitlowo bei Belgard.

Zitzewitz / Zitzwitz, eingedeutscht aus dem Poln. Sycewicze, heute ein Ort in Poln.-Pommern.

Ursprünglich ein alter Vorname

Zooo

Zochau / Zocher. Zwei Deutungen: mittelhochdeutscher ÜN für „Prügel“ (Stock) im übertragenen Sinne für einen Grobian oder aber von „zochen“ = ziehen, reißen aber im übertragenen Sinne auch locken, reizen.

Zoels / Soels, -s = Sohn des, ein Memoniten-Name aus Holland, Emigranten in Danzig und Oberbayern. Wohnstättenname. NT lebte an einer sumpfigen Stelle.

Zoglauer. 100 x. Schwerp. Österreich 54 x. 3 bekannte Ortsnamen Zoglau in Niederbayern, bei Passau, in Böhmen, ...

Zoll, 700 x,Schwerp. Baden-Württ., ein Wohnstättenname. Er wohnte an der Zollstelle (eher kein Zolleinnehmer, der hieße Zöllner).

Zoschke, Klärungsversuche im Slawischen: 1. von Zschirska – Stoß, Schlag, eventuell für einen Steinmetz oder einen holzfällenden Waldarbeiter, 2. von Zoska = Sofia (seltene matronymische Bildung). 3. von Zschuch – ein gefühlvoller Mensch.

(Zowe) / Vowe / 30 x, Vawe / Vauw / event. auch Zowe. nd. = Pfau, eine versuchsweise prächtige Darstellung, eitel wie ein Pfau.

Zropf / Zropp. slaw Prof. W. Wenzel: Schädel-Teil, Scherbe, Kopf/Kopp, für NT mit anat. auffälligem Kopf.

Zschiesche

450 x südbrandenb. Lausitz, Sachsen, ein sorbischer Begriff. Er bezeichnet den Vogel „Zeisig“, klein, auffällig bunt gefiedert. So wurde auch dieser NT (seine Kleidung) gekennzeichnet.

Zschau / Zschauitz. Schwerpunkt: Raum Leipzig. Der Suffix -itz fällt bei Familiennamen oft fort. Slaw. Ein Ort, an dem sich Dohlen aufhalten

-

Zuuu

Zubert, polnisierung des dtsch. Namens Schubert = Schuhmacher.

Zubiks 39 x / Zubix 3 x / Zubicks / Zubiks. Sohn eines Subeck. Zub = Zahn, also Zähnchens Sohn – nach einer anat. Auffälligkeit. ( Slaw. Anlaut "Z" wird als "S" gesprochen).

Zuch. aus Schlesien. Poln. sprich „Such“. Bedeuungen: Eifrig, flink, auch mutig.

Zuchold. Schwerp. Lausitz. -old wurde als beliebiges, bedeutungsloses Anhängsel gern gewählt – siehe Pätzold, Arnold usw. Bedeutungsmöglichkeiten: 1. von Zauche = ein trockenes Stück Land. 2. schles./poln. für einen eifrigen, flinken, mutigen Menschen. 3. er war ein trockener Typ.

Zucknick. Polnisch. Ein Berufsname. Im Deutschen: Der Weber.

Zuckschwerdt. Im Streit war er scharf und schnell mit der Hand.

Zühlke, 4.500 x , in versch. Varianten. Ableitungen vom Namen des griech. Heiligen Cyriakus, auch Cyliacus = „dem HErrn gehörig".

Zürn 670 x. Schwerpunkt Baden-Württemberg. Herzuleiten von Zorn, erzürnen, Wut Entrüstung, Zank.

Zufall. 1. Echoname für Jemanden, der Ursache und Wirkung oft in Zweifel zieht? 2. War die Rede davon, dass sein Entstehen nicht so recht erwünscht war?

Zunder. 1. Anbieter leicht entzündlicher Materialien (Holzspäne) zum Feueranmachen, speziell aber des Zunderpilzes von Bausmstämmen? 2. Im übertragenen Sinne: War der NT sehr begeisterungsfähig? Brannte er lichterloh, so wie Zunder für ein interessantes Thema?

Zurth / Zorkeo, obersorbisch/poln.: der Teufel, auch frech, pfiffig

Zwickau. Ortsname. Slaw., nachahmend für ein Geräusch des Wassers (der Mulde).

Zwerenz. 240 x, tschech. Schwerp. Franken/Oberpfalz. 1. Zwernecz = Tiergarten oder 2. Ortsname bei Bunzlau mit gl. Bedeutung

Zwikirsch, vom Ortsnamen Zwickau abgeleitet - erst tschechisiert und wieder eingedeutscht. Zwicker = der Zwickauer

Zwingelberg –> eine Abwandlung von Zwingenberg = Name dreier Orte, ... von Zwingburg = Burg in eine Schlucht eingesetzt, meint Prof. Udolph

Zwink: wenn in Süddtschl.: von zwinkern, Augenblinzeln. Wenn brandenb. od. slawisch, dann Schwein (poln. Zwinka) bzw. Schweinehirt

Zwirner. Jener der Zwirn, durch verdrillen mehrerer Fäden verstärktes Garn, herstellt. Zu: Spinner und Weber.

Zygauds / Zygaudas / Sziegaud // Siegaud

Preußisch, Polnisch, Litauisch (baltisch). Litauisch= Zygaudas bedeutet Jagen. NT war wahrscheinlich ein Jäger.

Zyminski / Zieninski (poln.)

Vork.: Schreib-Var. 1 5 x Dt., 2 x Polen. Var. 2 1278 x in Polen. OrtsN. von Zenin. Hergeleitet von Ziemja = die Erde


Zyron / Cyron, poln. Zyron, die Knäckente (Wildente). Der NT hatte evtl. eine knarrende Stimme.


Zywietz, 22 x, Polen 600 x, muntere Person, flinker, flotter Mensch.