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Ein Beitrag zu den Chroniken dieser Orte mit familiengeschichtlichen Anmerkungen


Zusammengestellt von Christoph Janecke, Golmer Fichten 4, 14476 Potsdam-Golm.

E -Mail: christoph@janecke.name Bearbeitungsstand: November 2016.


Verwendete Literatur: Brückner: Landeskunde des Herzogtums Sachsen-Meiningen, 1853. -

Weitere Angaben, z.B. zur Witterung, bitte in der Ortschronik Lehesten nachlesen.


Großgeschwenda

Das Dorf liegt am Wege zwischen Saalfeld im Norden und Lehesten im Süden, auf der hohen und rauen Platte des Großgeschwendaer Berges, der sich nach Probstzella hinabzieht, auf der Wasserscheide zwischen den Flüssen Loquitz und Sormitz, frei und fernsichtig gelegen.


1388: Das Dorf wird erwähnt als „Groß Geschwend ob Zell“, auch als Gschwänne. Es gehörte in der Vergangenheit zum Amt Gräfenthal, von jetzt an aber zu Probstzella.


1530: Bisher war die Kapelle eine Filiale von Probstzella. Nun aber erhält sie einen eigenen und gleich auch protestantischen Pfarrer.


1545: Der Pfarrer erhält im Jahr für seine Seelsorge 29 fl., 10gr. (29 Gulden und 10 Groschen).

1566: Die Kapelle ist im unteren Dorfe etwas zur Seite gelegen, vom ummauerten Friedhof umgeben. Sie ist jetzt gründlich repariert.


1698: In Großgeschwenda wird am 03. März 1698, Catharina Margaretha Rentsch (09/373), als dritte Tochter des Ehepaares Rentsch geboren. Ihr Vater ist der Bürger und Fuhrmann Johann Rentsch (10/746). Sie, Catharina Margaretha, wird Johann Daniel Hirt (09 / 372) in Lehesten im Jahre 1728 heiraten und mit ihm in Lehesten leben und dort Kinder haben. Sie wird am 18. September 1775, mit 77 Jahren sterben.


1729 bis 1731: Die Kapelle wird vergrößert und ausgebaut – sie kann jetzt als Kirchenraum gelten. Der Bau ist stark an das Gothische angelehnt. Herr Schnorr ist Schullehrer.


1740: In diesem Jahr wird das neue Schulgebäude errichtet.

1758: Das spanische Husarenregiment liegt bei uns, in Lichtentanne und in Schmiedebach im Winterquartier.


Nach 1770 wird das Pfarrhaus gebaut.

1805: Unser Kirchenbau erhält nun auch einen weithin sichtbaren Turm.


1814: Pfarrer ist Chr. David Sauerteig, der uns aber in zwei Jahren verlassen wird, um in Greifswald eine Professorenstelle zu bekleiden. Sein Nachfolger für die Jahre 1816 – 1828 ist Ernst Wagner. Beide halten wir in rühmlichen Andenken.


1829: Von nun an bis zum 42er Jahr ist Pfarrer Pröschold unser Seelenhirte.

1836: Der Ort hat 234 Einwohner in 36 Wohngebäuden. Des Weiteren bestehen 76 andere Gebäude, zumeist Wirtschaftsgebäude, vom Schuppen bis zur Scheune. Ferner wenige Öffentliche Bauten (dazu zählen wir die Pfarrkirche und die Schule).


1840: Das Schulgebäude begeht sein 100jähriges Bestehen, nachdem es gründlich repariert wurde. Das Dorf Schlaga ist zu uns eingeschult.


1853: 270 Seelen in 53 Familien, 597 Stück Vieh (218 Schafe, 246 Rinder, 84 Schweine, 49 Ziegen). Der Ort hat vier Öffentliche Gebäude, 38 Wohnhäuser, 1 Werkhaus. Wassermangel besteht in kaltstrengen Wintern.

Die meisten Bewohner sind Bauern, die übrigen sind Hintersiedler (wie Weber, Schieferdecker und Schneider). Die Mehrzahl Mittelleute; einige ganz arm. Im Ganzen ist die Einwohnerschaft ein biederer, rühriger, haushaltender und kirchlicher Volksschlag.


Alte Flurnamen: Dorfwiese und Thal, Gernsbach, Enzenbach, Entschbach, Stemichsbach, Galle, Bühl, Buchstaude, Geschwenda, Hirschweg, Schläger Weg, Langacker, Heiligenberg (Kirchenwald), Kappele und Gericht. Die Rentschenheyde und das Reichelrod (sind beides Waldungen). Rieselberg (Wald).





Lichtentanne im thüringisch-fränkischen Schiefergebirge


Lichtentanne bei Probstzella liegt etwa mittig zwischen Großgeschwenda im Norden und Lehesten im Süden, von beiden Orten etwa eine Stunde des Fußmarsches entfernt, also auf dem Plateau der Steinernen Heide und auf der Wasserscheide zwischen Loquitz und Sormitz luftig gelegen, häufig an Stürmen und an Wassermangel leidend. Der Ort ist mit einem Schutzwall umgeben.

Es wird 1337 als Lichtentann, auch Lichttann erwähnet.


1420: Der Orlamünder Graf Otto nimmt hier Sitz, als Herr von Lichtentanne, nachdem er wegen seiner Schulden Gräfenthal hat aufgeben müssen. Er stirbt hier im Schloss wohl bald nach 1425 und aus dem Anwesen wird ein Rittergut des Hauses Sachsen, der Herren v. Könitz.


1521 ist die Kirche nach gothischen Geschmacke errichtet worden. (Wahrscheinlich aber bestand eine Vorgängerkirche und diese wurde stark repariert). Sie steht auf dem ummauerten Friedhof.


1545: Die Besoldung des Seelenhirten beträgt 39 fl., 4 gr. (39 Gulden und 4 Groschen im Jahr).

1565: Das Pfarrgebäude wird errichtet.

1570: Das Rittergut kommt von den v. Könitz an die v. Vippach.


Um 1600: Unser Ahn Johann Jungcuntz (13 / 5958) ist Pfarrer in Lichtentanne.

1602: Am 26. Octobris heiratet des Pfarrers Töchterlein, Susanne Jungcuntz (12 / 2979) aus Lichtentanne, in Lehesten den Cuntz Kachelofen (12 / 2978). Sie beide und zwei ihrer Kinder werden im Jahre 1632 an den Blattern (Pocken) sterben.


1612: Das Rittergut Lichtentanne kommt von den v. Vippach an die v. Watzdorf.

1730: Das Rittergut kommt von den v. Watzdorfs an die Familie v. Plassenberg.


1740: Das Rittergut kommt von Familie v. Plassenberg an die v. Breitenbauchs.

1758: Das spanische Husarenregiment liegt bei uns in Lichtentanne, in Großgeschwenda und in Schmiedebach im Winterquartier.


1783: Die v. Schönfeld übernehmen die Herrschaft von den v. Breitenbauchs für 35.000Thaler.

1794: Das Rittergut geht von den v. Schönfelds an die Herren v. Holleben.


1835: Ein schrecklicher Brand verzehrt am 05. October die Hälfte des Dorfes.

1836: Der Ort hat 355 Einwohner in 64 Häusern. Außerdem bestehen 103 weitere Gebäude. Im Ort besteht noch immer das Rittergut. Ahornbäume und Ulmen schmücken malerisch den Ort.


1838: Die Schule ist in diesem Jahr errichtet – vielleicht nicht so sehr sorgfältig, denn schon 1852 muss sie repariert werden.


1853: Der Ort hat 60 Wohnhäuser für 362 Seelen in 74 Familien, 3 Werkhäuser, Brauerei, Theerofen, 1 Mahl- und 1 Schneidmühle. 476 Stück Vieh (311 Rinder, 90 Schweine, 62 Ziegen, 11 Schafe, 2 Pferde). Die Böden sind karg, daher Viehzucht, Viehhandel, Waldnutzung. Ackerbau wenig. Andere Gewerbe: Schieferdecker, Maurer, - diese viel auswärts in Saisonarbeit (Nahrungswanderzüge), Leineweber, Leinwandhändler, Fuhrwerker und Arbeiter im Schieferbruch – solche gehen auch nach Lehesten.

Die Mehrzahl gute Mittelleute. Höchst arbeitssam, flink, genügsam, zurückhaltend, mißtrauisch und doch glatt und gewandt. Bei aller Mildthätigkeit doch dem eignen Vortheil hold, von sich eingenommen und in Sitte und Weise nicht leicht wankend gemacht.

Die frühere ringförmige Wallanlage ist hie und da flach eingeebnet aber dennoch deutlich wahrnehmbar. Der alte Schmuck des Baumbestandes wurde leider vernichtet.






Ludwigstadt (im Frankenwald, Bayern)


1660: In Ludwigstadt wird am 03. Mai 1660, unsere Vorfahrin Ursula Fritz (10/745) geboren. Ihr Vater Ulrich Fritz (11/1490) ist dort ein angesehener Bürger.


1689: Ursula Fritz (10/745) aus Ludwigstadt heiratet in Lehesten Johann Hirt (10/744). Das Leben Beider wird dort 1725 bzw. 1727 enden.



Zur Historie des Ortes ist noch kein Bericht fertig gestellt.