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Zur Ahnenliste "Sommer" gehörend:

Albert Rudolph Julius Sommer oo Marie Auguste Luise Kunkel

in Potsdam und in Nowawes (1842 bis 1928)

mit Anmerkungen zu den Vorfahren, zum eigenen Leben und zu den Nachkommen.



Bearbeitungsstand: Dezember 2017. Ergänzungen werden gern dankend entgegengenommen. E-Mail: christoph@janecke.name


Zum vorliegenden Text gibt es auch einige Bilder – bitte hier klicken.





Sterben sollt' man erst, wenn man hundert ist,

wenn man überall gewesen ist, in den Zimmern seines Herzens,

in den Ecken seiner Seele,

dann erst, wenn man verbraucht ist und leer gegrübelt,

wenn es nichts mehr zu fragen gibt.


Herman van Veen







Schmalspurwegweiser von den Hauptpersonen (Probanden) dieser Niederschrift,

bis zu den heute lebenden Personen:


Im Zeitraum 1800 bis 1896: Friedrich Sommer oo Caroline Keilbach

Zu deren Kindern gehörten:

Im Zeitraum 1842 bis 1928 Albert Sommer oo Luise Kunkel

Zu deren Neffen gehörte u.a.:

im Zeitraum 1875 bis 1949: Rudolf Max Sommer oo Anna Margarethe Runge

zu deren Kindern zählte die Tochter:

im Zeitraum 1900 bis 2003: Anne-Marie Sommer oo Alfred Richard Janecke

zu deren Kindern gehört u.a.

im Zeitraum 1945 bis ...: Der Autor dieser Niederschrift - Chris Janecke








Gen. 06 / Ahn 40

Gen. 06 / Ahnin 41

Die Großeltern

Gen. 06

Gen. 06

Sommer

Keilbach

Name

Kunkel

Bruchmüller

Johann Friedrich

Caroline Wilhelmine Charlotte

Vorname

Karl Gottfried

Sophie

Buckow, (Oberbarnim)

30. Dezember 1800

Potsdam,


24. Februar 1809

geboren



Schuhmacher-Meister

Hausfrau und Mutter

Beruf

Töpfergeselle, um 1849 Junkerstraße 59

Hausfrau und Mutter, als Witwe (1863) Junkerstraße 18

In Potsdam, als Luisenbrautpaar, in der Garnisonkirche am 19. Juli 1830

Heirat


Nowawes,

17. Dezember 1882

Nowawes,

10. September 1896

gestorben




Der im nachstehenden Text angeführte Albert, ist das 6. Kind von 11 Kindern dieser Sommer-Familie. Sein ältester Bruder Friedrich trägt die Nummer 05 / 20.1 in der Ahnenliste.





... und unser Dasein wollen wir so gestalten,

dass wir in der Gewissheit leben dürfen,

durch unser Tun, durch unser Vorleben

etwas ein bisschen besser, vieles friedvoller,

manches gerechter gemacht zu haben.










Das Ehepaar = Die Eltern = Die Probanden (Generation 5)

Albert Rudolph Julius Sommer oo Marie Auguste Luise Kunkel


Name:

Sommer

Kunkel

Die Bedeutung dieser

Familien-Namen:

Gefühlsverbindung zu Sonne, Wärme Reife, Ernte. Namensträger eventuell im Hochsommer geboren. Ein Übername mit der Begriffswahl für diese Jahreszeit.

1. mhd Kurzform f. Konrad =

kühn, tapfer + Ratgeber.

2. mhd. "Spindel" für hochgewachsenen schlanken Menschen (spindeldürr),

3. Berufsbezeichnung für den Spindler (Spindelhersteller),

4. mittelniederdtsch. "Kunkel" für Boot, kleines Schiff.


Vornamen:


Albert Rudolph Julius



Marie Auguste Luise


Geburt:



Potsdam, am 12. Januar 1842,

am Abend um 6 Uhr.



Potsdam, Junkerstraße

am 24. Mai 1844


Taufe:


Potsdam, Nikolaikirche am 08. Februar 1842 durch Herrn Superintendenten, Oberpfarrer Ebert. Die Paten:

1. Herr Schirmer, 2. Herr Schulz,

3. Frau Keilbach, 4. Frau Keilbach.


Quelle: KB Nikolai 1842, Nr. 25 auf Blatt 169



Potsdam, Nikolaikirche am

09. Juni 1844, Pfr. Stöner.

Die Paten: 1. Herr Reinhard

2. Herr Kerklo(w),

3. Frau Otto.

Zentr. KB-Archiv Berlin, Microfichegruppe 24654. 188 / 1844.


Beruf / Stand:


Schuhmacher-Meister


Hausfrau und Mutter von neun Kindern



Wohnanschriften vor der Ehe:

  • ab 02. April 1857, Potsdam, Französische Straße 21 (b. den Eltern)

  • ab 03. Oktober 1859, Kriewitzstraße 3 (Wohnung der Eltern)

  • Militärdienst in Prenzlau

  • ab 19. August 1867 Potsdam, Schwertfegerstraße 13. Er wohnt in diesem Hause schon 1½ Monate, bis seine Eltern ebenfalls dorthin ziehen.

  • ab 02. April 1869 wieder Kriewitzstraße 3 mit den Eltern.

  • kommt am 10. Juli 1871 vom Infanterie-Regiment aus dem Feldzug gegen Frankreich und meldet sich zur Kriewitzstraße 3 zurück.




Trauung:


Im Im Frühjahr 1872. Wahrscheinlich um den 08. April, da zu diesem Zeitpunkt der Bezug der gemeinsamen Wohnung erfolgte (Polizeiliches Melderegister).

Genaueres konnte nicht erfasst werden, weil das Kirchenbuch der Nikolaikirche aber auch das der Heiligengeist-Kirche zum Ende des Zweiten Weltkrieges am 14./15. April 1945 nach dem Luftangriff verbrannt ist und es 1872 noch keine Standesämter gab – erst ab Oktober 1874.

Die Braut hätte danach ein Alter von knapp 28 Jahren, der Bräutigam wäre 30 Jahre alt. Im Verlaufe der Ehe gebar Luise neun Kinder, von denen vier das Erwachsenenalter erreichten.



Wohnanschriften, gemeinsame:

  • ab 08. April 1872: Potsdam, Nauener Communication 31, gegenüber der Stadtmauer (nach 1945 ein Teil der Hebbelstraße, Haus Nr. 54)

  • um 1875 in Potsdam, Mittelstraße 27

  • ab 1878 in Nowawes, Wilhelmstraße 43

  • um 1880 in Nowawes, Friedrichstraße 12 (nach 1945: Garnstraße 12)

  • ab 02. Juli 1881, Nowawes, Lindenstraße 17

  • 1883 in Nowawes, Wilhelmstraße 43

  • ab 02. Juli 1884, Nowawes, Priesterstraße Nr. 17 Quelle: Stadtarchiv MR 163/3 Film 1188, Bild 20

  • ab 02. Januar 1886 Abmeldung nach Carlstraße 5, kommen an in Carlstraße 7. (Die Straße wurde 'mal umnummeriert. Melderegister 162, Film 131/1187, Bild 430). Die Carlstraße heißt nach 1945: Pasteurstraße.

  • Am 15. April 1887 verreist die Familie nach Seebergen bei Gotha

  • bis 02. April 1889: Nowawes, Mühlenstraße 9

    (Melderegister 175/5, Film 140/1195, MR – 183 Film 125/1200, Bild

    157)

  • ab 02. April 1889 in Nowawes, Luisenstraße 10 (MR 177, Film 135/1196)

  • ab 01. Oktober 1895 in der in Nowawes, Wilhelmstraße 56

  • ab 1899 in Nowawes, Luisenstraße 3

  • 1899–1904 Nowawes, Mittelstraße 9

  • 1904: Wilhelmstraße 56

  • vor 1912 bis zum Lebensende, 1916 Nowawes, Wilhelmstraße 24


Tod / Gestorben:


Gestorben in seiner Wohnung in Nowawes, Wilhelmstraße 24, am 31. August 1916. Vormittag, 10 Uhr. Herzschwäche, Lungenkatarrh. 74 Jahre alt. (Dr. Grünwald). Beerdigt am 03. September 1916, Neuer Friedhof an der Goethestraße. Er hinterlässt die Ehefrau und vier Kinder. Quelle: KB der Friedrichskirche Nr. 99 / 1916. Standesamt C 335 / 1916.

Stadtarchiv Film 320, Seite 339



Gestorben im St. Josefs-Krankenhaus in Potsdam, am 01. März 1928, vormittags um 2 Uhr, 83 Jahre alt. Letzte Wohnung: Potsdam, Große Fischerstraße 1. Beerdigt am 03. März auf dem Neuen Friedhof an der Goethestraße. Quelle: KB der Friedrichskirche Nr. 15 / 1928.

Sterbeeintrag des Standesamtes Potsdam

C 195 / 1928 auf Film P 151.




Die Kinder (Generation 4) und Enkel von


Albert Rudolph Julius Sommer oo Marie Auguste Luise Kunkel


Nr.

Familienname:

Sommer

Lebensdaten der Kinder





1


Albertine Elisabeth Minna Sommer


I. oo

25. Januar 1896



Wilhelm Albert Otto

Kümmel,

Weber






















Geboren in Potsdam, am 04. Januar 1873, nachts elf drei viertel Uhr.

Taufe sehr wahrscheinlich in der Nikolaikirche, da in der Heiliggeist-Kirche kein Eintrag.

Das Kirchenbuch der Taufen in der Nikolaikirche 1858 bis 1945 verbrannte bei der Bombardierung der Stadt Potsdam am 14. April 1945. Ein Duplikat bestand nicht. Die darin enthaltenen Angaben und damit über das Wissen um diese Taufen sind unwiederbringlich verloren, denn die Standesämter nahmen ihre Tätigkeit erst im Oktober 1874 auf.


Elisabeth ist später als Fabrikarbeiterin tätig.

Um 1896 wohnt sie in der Wilhelmstraße 56.


Am 25. Januar 1896 heiratet sie den Weber Wilhelm Albert Otto Kümmel, der in Nowawes am 25. August 1869 geboren wurde. Vor der Hochzeit lebt er in der Nowaweser Lindenstraße 20. Er ist der Sohn des Weber-Meisters Albert Kümmel (lebt noch) und dessen Frau Juliane Schulze (bereits gestorben). Zeugen der Bürgerlichen Eheschließung: Webermeister Albert Kümmel, (Vater des Bräutigams), 56 Jahre alt, Nowawes, Lindenstraße 20 und Schuhmacher-Meister Albert Kümmel, 54 Jahre alt, Wilhelmstr. 56 Standesamt 5 / 1896 auf Film P 292 S. 127/ 128. Die Trauung vollzieht Oberpfarrer Dessin in der Friedrichskirche. Der Bräutigam wurde geboren in Nowawes am 25. August 1869. Kümmel, jetzt 26 Jahre alt, wohnt 1896 in der Lindenstraße 20. Seine Mutter Juliane ist eine geborene Schulze.

KB der Friedrichskirche Nr. 4 / 1896.

1. Kind: Otto Hermann Albert Kümmel, * 29. Mai 1896, KB 190 / 1896.

2. Kind: Elisabeth Emma Frieda * 09. März 1898, 2 Uhr morgens (Standesamt: 83 / 1898, KB 78 / 1898). Die Familie wohnt in der Feldstraße 16. Die Taufpaten sind: 1. Alfred Kümmel, 2. Max Kümmel, 3. Alma Kümmel, 4. Emma Sotscheck. Das Kind stirbt am 21. September 1898.




Elisabeths

II. Ehe


oo 02. Januar 1900


Kutscher

Carl Friedrich August Rietz

Elisabeth heiratet am 02. Januar 1900 August Rietz Stand oo 1 / 1900.

Beide haben zusammen mindestens 1 Kind (Elke), spätere verehelichte Mandler.


August Rietz stirbt 1918. Später lebt Elisabeth in der Hermann-Elflein-Straße 35 (frühere Schockstraße). Elisabeths Leben endet am 27. Januar 1946 um 18.00 Uhr in vorgenannter Wohnung, wo auch ihre Tochter lebt. Lungenentzündung, Herzschwäche. Standes. 394 / 1946.


2


Emma Auguste Klara Sommer


oo 11.08.1894


Bernhard Oskar Sotscheck


Geboren in Potsdam, Mittelstraße 27, am 06. Januar 1875, nachts 1¾ Uhr. Die Entbindung vollzieht die Schwägerin der Gebärenden, die Hebamme Auguste Sommer, geb. Schwaiger, Potsdam, Kriewitzstr. 3.

Taufe in der Nikolaikirche. (Bücher verbrannt)


Emma verdient als Fabrikarbeiterin ihren Lebensunterhalt. Sie wohnt bei den Eltern in der Luisenstraße 10.


Sie heiratet mit 18 Jahren am 11. August 1894 den Sohn des Webermeisters Wilhelm Sotscheck und dessen Ehefrau Auguste, geborene Wolf. – Es ist Bernhard Oskar Sotscheck, der in Nowawes am 7. Dezember 1867 geboren wurde. Er ist jetzt 26 Jahre alt. Auch er ist ein Weber und später Vergolder. Sotscheck wohnt in Nowawes, Turnstraße 4, vor der Hochzeit aber Luisenstraße 2.

Die Trauung vollzieht Oberpfarrer Dessin am 11. August 1894.

Quelle: KB Friedrichskirche Nr. 61/1894.


Nach der Hochzeit, am 11./ 13. August 1894 bezieht das junge Paar eine gemeinsame Wohnung in Nowawes, Carlstraße 3 bzw. 5, (Häuser der Straße umnummeriert). Ab 01. April 1895 zieht die Familie Sotscheck in das Haus Kirchplatz 9. 1916 wohnen sie in Nowawes, Mittelstraße 11. Bernhard Sotscheck stirbt am 06. November 1953. Emma stirbt am 22. September 1958.Reg.-Nr. Standesamt Potsdam-Babelsberg C 444 / 1958.


Ihre Kinder:

1. Kind: Albert Wilhelm Bernhard Sotscheck. Geboren in Nowawes am 26. September 1894 nachmittags um zehn ein viertel Uhr.

Gestorben am 04. November 1894, noch ungetauft. Bestattet am 4.11.94. KB: 312/1894.


2. Kind: Alfred Hermann Richard Sotscheck, geboren am 20. November 1896. Taufe am 26. Dezember 1896 durch Oberpfarrer Koller. Taufpaten: 1. Agnes Kluge, Nowawes. 2. Agnes Mahnkopf, Potsdam,

3. Richard Popp, Neuendorf,

4. Baumeister Hermann aus Charlottenburg.

Quelle KB Friedrichskirche Nr. 385 / 1896.


3. Ein Kind ohne Namen – während der Taufe gestorben 264 / 1898. Als Taufpaten hatten sich versammelt: 1. Anna Kluge, 2. Anna Rothner,

3. Hermann Sommer, 4. Marie Sommer, 5. Gustav Göhlsdorf.

Die Familie lebt in der Turnstraße 44.


4. Kind: Emma Klara Gertrud wird in Nowawes, Turnstraße 44 am 29. November 1899 um 1 Uhr morgens geboren.

KB Friedrichskirche Nr. 385 / 1899. Taufe am 26. Dezember 1899, Pfarrer Dessin. Paten: 1. Frau Kluge, 2. Karl Popp, 3. Paul Steinbach,

4. Herr Rietz, Potsdam, 5. Herr Scheffler, Charlottenburg.

KB Friedrichskirche Nr. 385 / 1899. Standesamt Reg.-No. 387 / 1899.

Gestorben in Nowawes, am 02. Januar 1983, 83 Jahre alt. Standesamt Nr. 19 / 1983.


5. Kind: Anna Elisabeth Frieda. Geboren in Nowawes am 15. Februar 1901 um ½ 11 Uhr vormittags. Taufe am 31. März 1901 durch Pfarrer Dessin. Die Paten: 1. Anna Maetz, 2. Hermann Sommer,

3. Albert Sommer, 4. Max Kluge. KB Nr. 52 / 1901.

Gestorben am 04. April 1901, 12 Uhr mittags an Lebensschwäche mit

- Jahren, 1 Monat und 20 Tagen, Bestattet am 7. April. KB 51 / 1901.


6. Kind: Emma Agnes Elsbeth. KB 293 / 1902. Elsbeth wurde geboren in Nowawes, Turnstraße 4, am 18. Oktober 1902 um ¾12 Uhr abends. Die Taufe nahm Oberpfarrer Dessin am 16. November 1902 vor. Die Paten, alle aus Nowawes, waren: 1. Fräulein Bloch od. Block,

2. Fräulein Kluge, 3. Ernst Sommer, 4. Alfred Kluge.

Quelle: Kirchenbuch 11 der Friedrichskirche Nr. 293 / 1902.


7. Kind: Martha Luise Erna Sotscheck geboren in Nowawes Mittelstr. 9 am 28. Juni 1904, 3 Uhr vormittags. Taufe am 24. Juli 1904 durch Oberpfarrer Dessin. Die Taufpaten: 1. Hedwig Knoll, 2. Albert Werl,

3. Albert Sommer, 4. Arthur Hedrich, alle aus Nowawes. KB 172 / 1904.


8. Kind: Elisabeth Hedwig Klara, geboren am 25. März 1906. KB der Friedrichskirche 72 / 1906.

Stirbt aber bereits mit 0 Jahren/zwei Monaten/14 Tagen am 08. Juni um 5 Uhr vormittags an Abzehrung. Bestattet am 11. 06. 1906.

KB der Friedrichskirche: 57/1906.


9. Kind: Anna Agnes Elisabeth, geboren am 15. Mai 1907 fünf Uhr früh. KB 159 / 1907. Die Familie wohnt in der Luisenstraße 50.



3


Klara Martha Luise Sommer


Geboren in Nowawes Wilhelmstraße 43, am 12. April 1878, acht Uhr morgens. Taufe am 16. Juni 1878. Pfarrer Koller. Die Taufpaten sind:

1. Frau v. Griesheim Potsdam, Neustädter Communikation 15.

2. Frau Scholz, Berlin. 3. Frau Weltzer, Bornstädt.

KB der Friedrichskirche 145 / 1878.


Gestorben am 15. Dezember 1878, um 10 Uhr am Abend an Abzehrung (vermutlich Lungentuberkulose). Bestattet wurde der Säugling von Pfarrer Koller am 19. Dezember 1878. KB Nr. 205 (145 ?) / 1878



4


Hermann Albert August Sommer


oo

28. Mai 1904


Anna Elisabeth Maetz


Geboren in Nowawes, Friedrichstraße 12, am 10. April 1880, vormittags um 2¼ Uhr. Urkunde des Standesamtes Nr. A 100 / 1880 auf Film

P 280, Seite 568.

Taufe am 30. Mai 1880. Die Taufpaten:

1. Frau Oberst v. Griesheim, Potsdam Neustädter Communikation 15.

2. Herr Mahnkopf, 3. Hauptmann Scholz, Berlin,

4. Frau Oberamtmann Wilhelmi, Nowawes, 5. Fräulein Schnell.


Hermann lernt später den Beruf eines Schlossers und heiratet am

28. Mai 1904 die Anna Elisabeth Maetz aus Cossenblatt an der Spree, Kreis Beeskow-Storkow. Sie ist die am 28. März 1881 geborene Tochter des verstorbenen Schneidermeisters Adolf Maetz.

Die Trauung findet in Nowawes, Friedrichskirche statt, die Herr Pfarrer Dessin vollzieht. Der Bräutigam ist 24 Jahre alt, die Braut 23 Jahre jung. KB Nr. 38 / 1904.


Sein Leben wird 1937 mit 57 Jahren in Berlin-Neukölln enden. Seine Frau wird 1965 das 84. Lebensjahr erreichen.

Zu ihren Kindern gehört u.a. auch:

Max Willi Kurt Sommer, geboren am 16. Mai 1909. Getauft wird der Sohn in der Friedrichskirche am 11. Juli von Oberpfarrer Koller. Die Paten sind: 1. Frau Luise Sommer, 2. Frau Minna Schulz,

3. Frau Emma Sotscheck, geborene Sommer.

Die Familie lebt in Nowawes, Luisenstraße 50.



5


Max Alexander Ernst


oo

20. April 1907

Maria Anna Block


Geboren in Nowawes, Wilhelmstraße 43, am 18. August 1883, vormittags um 12 ½ Uhr. Standesamt Nowawes A 228/1883. Stadtarchiv Film P 281, Seite 445.

Taufe am 07. Oktober 1883 bei Pfarrer Koller. Die Paten sind: 1. Frau Prediger Steurich,

2. Oberst Trautvetter aus Potsdam.

3. Mahnkopf, 4. Kaufmann Scholz aus Groß Lichterfelde.

KB-Nr. 227 / 1883.


Ernst wird den Beruf eines Schlossers ergreifen und am 20. April 1907, im Alter von 24 Jahren, die Marie Anna Block aus Schlachtensee, Kreis Teltow, ehelichen. Die Braut ist am 03. Februar 1885 geboren, also 22 Jahre jung. Ihr Vater ist der pensionierte Weichensteller Friedrich Block. In der Friedrichskirche nimmt Pfarrer Dessin die Trauung vor.

KB oo 21 / 1907.


Später werden wir erfahren, dass Ernst Sommer am 02. Februar 1971 in Berlin starb. Eintrag Standesamt Berlin-Zehlendorf 382 / 1971.






Auszug aus dem Polizeilichen Melderegister der Residenzstadt Potsdam

Kriewitzstraße 3, in der Zeit zwischen 1864 und 1867

Quelle: Stadtarchiv Potsdam, MR, Film 1053, Blatt 549



Tag des Anzu-ges

Vor- und Zunamen,

Stand

oder Gewerbe



Alter,

respectiveTag der Geburt

Geburtsort und Provinz

Con-fessi-

on

frühere Wohnung

Tag des Abzuges

(Todes)

Anzeige der neuen Wohnung

26. 5. 1864

Schuhmacher-geselle

Sommer, Franz


2.2. 1837

Potsdam

ev.

Kaiser-straße 5

bei Jebens

27.10.64

Am Canal No. 60 bei Buchholz

7. 9. 1864

Schuhmacher-geselle

Sommer, Albert

12.1.1842

desgl.

ev.

Prenzlau vom Ersatz Bataillon des 64. Inf.- Regiments, mit Urlaubsgruß


26. 10. 1865

nach Prenzlau zum 64. Inf. Regt. einge-

zogen

6. 11. 1865

Schuhmacher-

gesell

Sommer, Franz

2.2.1837

Potsdam

ev.

Am Canal 60 bei Buchholz


22. 5. 1867

nach Waisen-Str. 70









8. 10. 1866

Sommer,

Hedwig Antonie

8.10.1866

Potsdam

ev.

10.12.66 von der Leipziger Straße 8 zurück

3. 12. 1866

nach Leipziger Straße 8 bei Frau Meisel

–––––

(Die Vorgenannte ist die) außereheliche Tochter der unverehelichten Auguste Sommer, in der Kriewitzstr 3 geboren.


27. 7. 1867

Schuhmacher-

gesell

Sommer,

Albert, Rudolph Julius

12. 1. 1842

Potsdam

ev.

von Prenzlau vom 64. Infanterie-Regiment zurück, mit Führungs-attest „gut“.


19. 8.1867

Schwert-fegerstr.

No. 13



1873

Im Jahre 1873 zieht unsere Familie Sommer zur Nauener Communication No. 31.

Das Haus Nauener Communikation 31 (Heute Hebbelstraße 54) wurde im Zuge der so genannten Zweiten Stadterweiterung unter König Wilhelm I. (Soldatenkönig) nach den Plänen des

Jan Boumann, etwa 1734 im holländischen Stil erbaut.


Im Jahre 1873 wohnen in diesem Hause Nauener Communikation 31:

Nr.

Name

Profession

Nr.

Name

Profession

1

Steurich, geb. Wille

Kaufmanns-Wittwe, Eigentümerin


5

Groß

Friseur

2

v. Liebermann

Wittwe


6

Herter

Pensionierter Feldwebel

3

Schelle

Fräulein


7

Sommer

Schuhmacher-Meister

4

Hauth

Ober-Lieutenant aus Baiern


-

-

-



1875

Im Jahre 1875 zieht unsere Familie Sommer in die Mittelstraße 27.

Das Haus Mittelstraße 27 in Potsdam wurde im Zuge der so genannten Zweiten Stadterweiterung unter König Wilhelm I. (Soldatenkönig) nach den Plänen des Jan Boumann, etwa 1734 errichtet.


Im Jahre 1875 leben in diesem Hause folgende Mietparteien:



Nr.

Name

Profession

Nr.

Name

Profession

1

Netziger

Stellmachermeister,

Eigenthümer


7

Bohl

Arbeiter

2

Hubert

Feldwebel der Schloßgarde


8

Boos

Wittwe

3

Schulze

Dachdeckermeister


9

Metz


Restaurateur

4

Sommer, A.

Schuhmacher-Meister


10

Hesse


Töpfergeselle

5

Franke

Arbeiter

11

Müller


Dienstmann

6


Schreyer

Fuhrherr

12

Lüdicke

Arbeiter

- Abschrift -


Die Feier zur 25-jährigen Wiederkehr der Fahnenweihe des Potsdamer Schuhmachergewerks


Der 15te November des Jahres 1875


Nach dem Eingangs unseres Gewerkbuch befindlichen Bericht(s), fand am 6ten April 1850 die Einweihung der Gewerksfahne statt.

Sonach hätte am 6ten April 1875 das fünfundzwanzigjährige Bestehen desselben festlich begangen werden können. Zeitverhältnisse verhinderten dies jedoch, und (so) wurde in Folge dessen, eine spätere Zeit, der 15te November, zu diesem Feste gewählt.


Zwanzig Jungfrauen, Töchter von Gewerksmeistern, welche am Schlusse des gegenwärtigen Berichts namentlich verzeichnet sind, hatten sich erboten, der Gewerksfahne zu diesem Ehrentage:


- ein neues Fahnenband auf weiß seidenem Moire mit Silberfransen und der Inschrift in Golddruck: " Gewidmet von den Jungfrauen des Gewerks 1875 ",


- einen Lorbeerkranz und


- eine Schärpe für den Fahnenträger mit blau-seidenem Ripsband


zu weihen. –––


Das Gewerk versammelte sich Abends 7 Uhr in den von der Potsdamer Schützengilde bereitwilligst zur Verfügung gestellten Sälen.


Als Ehrengäste waren geladen und erschienen:

Herr Lehrer Riehl und der Obermeister des Berliner Schuhmacher-Gewerks, Herr Bierberg.


Die Feier selbst nahm um 8 Uhr ihren Anfang. Die Festrede (zu halten) hatte Herr Lehrer Riehl freundlichst übernommen, und (er) gedachte hierbei in warmen Worten der Bedeutung des fünfundzwanzigjährigen Jubelfestes, berichtete (über) die damaligen, im allgemeinen besseren Verhältnisse gegenüber der Jetztzeit und gelangte hierbei zu dem Schlusse, daß ein Hauptfaktor zu der gewissermaßen gedrückten Lage der Profession, in der unzuträglichen Massenfabrikation (von Schuhen) zu erblicken wäre, welchem die Einigkeit des Gewerks im gemeinsamen Streben erfolgreich entgegenwirken könnte. Die Rede schloß mit einem Hoch auf Seine Majestät unseren Kaiser und König, in welches alle Festgenossen begeistert einstimmten.


Unser Mitmeister Neese gedachte in kurzen Worten der Frauen und Jungfrauen, welche letztere zur Verherrlichung des edlen Festes hauptsächlich beigetragen hätten. Ein Hoch auf dieselben bekräftigte den zum Ausdruck gebrachten Dank. –––


Der Ehrengast, Herr Bierberg, sprach in längerer schwungvoller Rede. Auch er hob die hochwichtige Bedeutung des Jubelfestes hervor, wünschte dem Gewerk die Einigkeit und hoffte, daß die in Liebe und Verehrung dem Banner als Festschmuck gewidmeten Zeichen zu deren Befestigung und Erhöhung beitragen würden. Seine mit großem Beifall aufgenommene Rede schloß er mit einem Hoch auf die Festgenossen.


Hierauf begann die Decorirung der Fahne durch die Jungfrauen:


Ida Friedrichs, Johanna Schulz, Minna Müller

Marie Goeres, Anna Röthe, Pauline Lehmann

Anna Scheuer, Clara Schreiber, Marie Scheuer


geführt von den Meistern des Gewerks

Carl Röthe und Fritz Sommer


Die Fahnen-Deputation bildeten die Herren:

Carl Röthe, Hermann Schulz, August Müller, Jacob Voll, August Bürger und Andreas Schulz.




Fräulein Anna Röthe trug auf weißem Atlaskissen das neue Fahnenband und den Lorbeerkranz.

Fräulein Johanna Schulz schmückte die Fahne mit dem neuen Bande und sprach nachfolgendes Gedicht:


Hier heft' ich in geweihter Stunde

An unsre Fahne dieses Band.

Der Nachwelt sei es eine Kunde,

Wie wir gesorgt mit treuer Hand,

Daß sich erhalte und vermehre

Das Kleinod: Des Gewerkes Ehre.


Wenn sich die Fahne wird entfalten,

Soll immer es ein Mahnruf sein,

An allem Guten festzuhalten,

Den kommenden Geschlechtern rein,

Was mir vererbt in frühen Jahren

In voller Liebe zu bewahren


( verfaßt von Herrn Lehrer Riehl )


Fräulein Clara Schreiber umhing der Fahne die Lorbeeren und sprach hierbei das nachstehende Gedicht:


Nun recht dem Feste zu genügen,

Das uns umfängt mit heitrem Glanz,

Laßt mich noch zu dem Bande fügen,

Den immergrünen Lorbeerkranz.

Man darf, wo deutsche Fahnen wehen,

Als höchsten Ehrenschmuck ihn sehen.


Denn seit der festlich frohen Stunde,

Da diese Fahne ward geweiht,

Hat vielmals hehre Siegeskunde

Dem Vaterlande sich erneut;

Und daran wollen wir heute denken,

Wenn wir den Kranz der Fahne schenken.


Er soll uns immer wieder mahnen,

Zu halten heilig, hoch und hehr,

Was Gutes aus der Zeit der Ahnen

Vererbt uns ist, und täglich mehr.

Nur dieser Schmuck von Lorbeerzweigen

An unsrer Fahne werth zu zeigen.


( verfaßt von Herrn Lehrer Riehl )



Hiermit endete der erste Theil des Festes.


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Der zweite Theil wurde um 9½ Uhr mit der Fest=Polonaise eröffnet, dem sich um 10½ Uhr das gemeinsame Festessen anschloß.

Der hierauf folgende Tanz hielt die Theilnehmer bis zum heranbrechenden Morgen in heiterster Stimmung beisammen.


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- Abschrift -


Der 18te October des Jahres 1884


Die 150jährige Jubiläumsfeier

der Schuhmacher-Innung

zu Potsdam


Unter reger Beteiligung der Mitglieder und (der) Deputation anderer Gewerke, feierte die Schuhmacher-Innung in Potsdam am 18. Oktober 1884 ihr 150jähriges Stiftungsfest.


Die Berliner Schuhmacher-Innung war durch eine Deputation, bestehend aus den Vorstandsmitgliedern und Repräsentanten des Innungsausschusses mit der neuen Innungsfahne bei der Feier vertreten.


Die Weihe dieses Tages wurde wesentlich dadurch gehoben, daß auf denselben der Geburtstag Sr. K. K. Hoheit des Kronprinzen fiel, aus welchem Anlaß die Stadt Potsdam durch reichen Flaggenschmuck ein festliches Gewand angelegt hatte.

Kränze, welche über die Straße gezogen, durch welche sich der Festzug bewegte, Blumen und Guirlanden, womit viele Schuhgeschäfte geschmückt, legten wohl jedem den Gedanken nahe, daß das ehrsame Schuhmachergewerk, die Jünger des Hans Sachs, heut einen besonderen Festtag haben müsse.


Um 9 Uhr Vormittag erschien der Herr Regierungspräsident von Neese in der Wohnung des Obermeisters Herrn Röthe, um der Jubelbraut seine Glückwünsche darzubringen.


Gleich nach 1 Uhr Mittags füllten sich die Räume des "Cafe Sanssouci" mit den Mitgliedern der Innung und den Deputierten anderer Gewerke, welche sämmtlich mit ihren Fahnen und Emblemen erschienen waren.


Selbstredend durften auch die natürlichen Glieder der Handwerker-Familien, die Gesellen und Lehrlinge, nicht fehlen. Es muß rühmend hervorgehoben werden, daß letztere durch ihre eigens zu dieser Feier erzeugten Arbeiten, welche bei der diesjährigen Jubiläumsfeier der Berliner Schuhmacher-Innung im Festzuge auf hierzu gefertigten Stäben getragen wurden, das Lob und die Anerkennung selbst der tüchtigsten Fachmänner hervorriefen.


Außer diesen Arbeiten, von denen namentlich ein wirklich musterhaft gearbeiteter Lackschuh mit Korkkeil, von Meister Neumann aus Bornim angefertigt, sowie ein aus genärbten Leder gefertigter Kropfstiefel, von einem Lehrling beim Meister Förster gemacht, ferner ein Paar Atlas-Pantoffeln, vom Hofschuhmacher-Meister Bause, besonders erwähnt zu werden verdienen, waren zu gleichem Zwecke vom Meister Voll, Handwerksgeräth, darunter ein vollständig ausgestatteter Arbeitstisch in kleinem Format, künstlich in Holz ausgeführt.


Pünktlich zur festgesetzten Stunde, 2 Uhr, setzte sich der Festzug in Bewegung, eröffnet mit einem Musikkorps. Unmittelbar dahinter wurden auf einem seidenen Kissen die Innungsprivilegien getragen. Dann folgte der Obermeister mit zwei Großmarschallen, sodann die Deputation der Berliner Schuhmacher-Innung, wie (die) der anderen Gewerke. Diesen folgte wieder ein Musikkorps und die Jubelbraut mit ihrem Vorstand und der Innungsfahne, woran sich die Gesellen und Lehrlinge anschlossen.


Der Festzug bewegte sich durch die Brandenburg-. Waisen-, Charlotten-, Nauener-, Hoheweg- und Schloßstraße nach dem Schützenhause, woselbst der eigentliche Festakt stattfand.

Nachdem der Festzug im Garten des Etablissements kreisförmig Aufstellung genommen und von den Musikkorps die Nationalhymne intoniert war, erfolgte der Einmarsch in die feierlich dekorierte Festhalle.


Die Behörde war vertreten durch den Oberbürgermeister der Stadt Potsdam, Herrn Boie, den Herrn Polizeidirektor Wolffgramm und den Gewerks-Assessor Stadtrath Krüger.


Die Weihe, zu welcher auch Innungsfrauen und Jungfrauen erschienen waren, wurde mit einer Musikpiece und einem Männerchor mit dem Liede:


"Brüder reicht die Hand zum Bunde"


eröffnet, worauf Herr Hofschuhmacher Bause den Festprolog vortrug, wie folgt:



Laßt mich ein Jubellied verkünden,

Ein Jubelwort im Festgewand,

Der Freude Feuer zu entzünden,

Das nähren soll der Arbeit Hand.

Ein Fest der Arbeit frohen Lust,

Das wir, als Preis des ernsten Lebens,

Stolz heut' begehen, selbst bewußt! –


Wir wissen, daß wir stets gerungen
Nach der Vollendung vollem Kranz,

Und jedes Hindernis bezwungen,

Das feindlich war - wenn voll und ganz

Wir, um das Beste zu erlangen,

Mit Fleiß und Danken redlich rangen.

Der ist kein Mann, den nicht die Ehre

Zwingt, daß er immer sich bestrebt,

Daß seines Wirkens weite Sphäre

Er zu der höchsten Höhe hebt.


Wohl mühevoll ist dieses Ringen

Verkannt von schnöder Eigenlust,

Er will ja keine Lorbeern bringen

Und keine Orden auf die Brust.

Jedoch, das bringt nur nicht zum Wanken,

Wir schreiten fort im schnellen Schritt,

Denn in dem Reiche der Gedanken.

Hält auch der Schuster Schritt und Tritt.



Soweit der Ernst an unserm Feste!

Vergnügen bringe uns das Beste.

So lasset denn die Freude leben,

Verbrüdert Euch von Nah und Fern,

Das Herz soll sich dem Herzen geben,

Und glänzen soll der Liebe Stern.



Bei Schmaus und Tanz und Liederklängen,

Erhebe sich die deutsche Brust,

Und Jeder labe sich noch lange

An dieser vollgenossnen Lust.

Heut' laßt die Sorgen in der Ferne.

Heut geb' sich Jeder voll und ganz.

Und, wollet Ihr das Höchste bringen,

Gelobet stete Einigkeit!




Das Glück wird auf zum Himmel dringen,

Weil es der Weltgeist so gebeut.

Laßt alles Kleinliche heut schwinden

Und gebt Euch ganz der Wonne hin,

Dann wird sich unser Fest begründen

Im schönsten brüderlichen Sinn;

Dann bleibet Euch auch dies' Gedicht:

Ein herzliches Vergißmeinnicht.


Dann folgte die Festrede, Begrüßung der Ehrengäste und Deputation durch Herrn Neese mit Ansprache des Herrn Oberbürgermeister und der Deputation.


Die Zwischenpause wurde durch Musik- und Gesangvorträge ausgefüllt.

Nach dem Festprogramm fand die Festtafel statt, während welcher zur Feier des Tages Ansprachen und Toaste von den Ehrengästen und (der) Deputation auf. Se. Majestät den Schirmherrn des deutschen Handwerks, Kaiser Wilhelm, den Kronprinzen, Fürsten Reichskanzler, der Jubelbraut und dem deutschen Handwerk ausgebracht wurden.

Unmittelbar hieran schloß sich ein Ball, der die Festteilnehmer bis lange nach Mitternacht in fröhlicher und kollegialischer Stimmung zusammenhielt.


Wir wünschen der Innung viel Glück und Gedeihen für die Zukunft. Möge sie für alle Zeiten wirken in Frieden und Eintracht zum Wohle ihrer Mitglieder und zum Segen des Handwerks.




Danksagung



Den Mitgliedern der Potsdamer Schuhmacher-Innung sagen die Unterzeichneten für die überaus freundlichen und kollegialische Aufnahme bei der Feier ihres 150jährigen Stiftungsfestes den herzlichen Dank.

Die Deputation der Berliner Schuhmacher Innung.


(Namen)


Eingetragen von W. Leidig


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Auch in dieser Zeit schreibt man als Vorstand einer Handwerker-Innung an „die Obrigkeit“, hier zum Beispiel an die Stadtverwaltung, in einem heute im 20./21. Jahrhundert eher als unterwürfig und „sehr gedrechselt und gespreizt“ erscheinenden Stil, zum Beispiel:


1869

Absender: Vorstand der Schuhmacher-Innung

Anschrift: „An Einen Wohllöblichen Magistrat hiesiger Residenz“.


1884

Einem Hochlöblichen Magistrat erlaubt sich die ergebenst unterzeichnete Kommission - das Statut, mit der gehorsamsten Bitte um Weitergabe desselben an die Hohe Königliche Regierung behufs Bestätigung, zu überreichen.“


1886

An den Magistrat der Residenzstadt!

Einem Wohllöblichen Magistrat erlaubt sich der Unterzeichnete namens seines Vorstandes ... zu erwidern. Neese, Obermeister.


An den Obermeister der Schuhmacher-Innung, Herrn Ernst Neese, Wohlgeboren, hier“.



Anmerkung aus dem Jahr 2001

Diese vorstehenden Berichte wurde von Chris Janecke aus der altdeutschen Handschrift umgesetzt, mit Erläuterungen ergänzt und mit Bildmaterial aus der Historie angereichert.

Chris Janecke ist ein Nachkomme der Potsdamer Schuhmachermeister namens Sommer:


Hinweise zur familiären Bindung zum Schuhmachergewerk in Potsdam









1884

Zur Generalversammlung der Innungsmitglieder, die im Schützenhause stattfindet, wird wie üblich, persönlich durch Boten eingeladen und von jedem Innungsmitglied die Kenntnisnahme des Veranstaltungstermins im Einladungsbuch persönlich mit „gelesen“ quittiert.

So werden unter den über 150 Schuhmachermeistern aus Potsdam und Umgegend, auch folgende Innungsmeister, drei Brüder einer Familie, eingeladen:


Name

Das ist ..., mit der momentanen Wohnanschrift:

Sommer, P.

Paul Carl Wilhelm Sommer, geb. 19. Juni 1846, Potsdam, Blücherplatz 7

Sommer, F

Karl Johann Friedrich Sommer, geb. 13. November 1831, Nowawes, Lindenstraße 7

Sommer, F

Wilhelm Franz Sommer, geb. 02. Februar 1837, Potsdam, Kriewitzstraße 5


1889

In diesem Jahre zählt die Auflistung der zünftigen Schuhmachermeister aus Potsdam und Umgebung, die stets aktuell an den Magistrat zu übergeben ist, 191 Innungsmeister, geführt von Obermeister Ernst Neese, darunter auch die vier Schuhmacher-Meister aus der Sommer-Familie. "Nur" vier deshalb, weil Vater Johann Friedrich Sommer (geb. am 30. 12. 1800) im Jahre 1882 starb. Wir wollen seiner gedenken, „legte er doch den Grundstein für die Potsdamer Schuhmachermeister-Gesellschaft des Sommer-Familien-Verbandes“. Dafür tritt aber sein Enkel Karl Ernst Paul Sommer (geb. am 26. Januar 1866) hinzu, da er ja auch schon seit einiger Zeit Innungsmeister ist. Er beging in diesem Jahr sein 23. Wiegenfest.

Quelle: Stadtarchiv Potsdam, Reg.- Nr. 1–3 / 728


1891

Im Mitgliederverzeichnis der Schuhmacher-Innung zu Potsdam sind 188 Schuhmacher der Innung enthalten, darunter unter der Nr. 87: Sommer, Fritz; Nr. 92: Sommer, Franz; Nr. 138: Sommer, Paul, Nowawes und Nr. 143: Sommer, Paul, Potsdam.


1898

Paul Sommer (Potsdam) ist inzwischen Vorstandsmitglied der Schuhmacher-Innung. Zu dieser Zeit ist Herr Ribbe der Stadtdirektor.



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(Aus einem Zeitungsartikel über das Herstellen feiner englischer Schuhe – Angaben zur ursprünglichen Quelle sind nicht bekannt):


Ein kurzer Blick auf das Werden eines Schuhes:

Was als Haut von dem Rind oder dem Schwein übrig bleibt, nachdem seine Koteletts verzehrt worden sind, wandert schließlich in die Tanninbottiche der Gerbereien und erscheint mild glänzend vor den Augen des Zuschneiders.

Diese Haut zeigt alle Stationen der Tierbiografie auf. Man kann das Leder wie ein Buch lesen:

Diese feinen konzentrischen Ringe sind eine Art Wachstumsringe, die Zeugnis von der Entwicklung des Tieres belegen.

Andere Linien, dem Verlaufe von Flüssen auf Landkarten gleichend, bezeichnen die Adern, durch die das Blut gepumpt worden ist. Kleine Punkte, die die Farbe nicht so recht angenommen haben, sind die Spuren saugender Quälgeister, wie Bremsen und Zecken.

Um die Gelenke herum ist das Leder dehnbar, am Rücken ist es fest. Das Rückenstück ist das glatte, ebenmäßige Leder.

Der Zuschneider greift zur messingumränderten Oberleder-Pappschablone und zieht zügig das Krallenmesser um diese herum. Die rundliche Form des ausgeschnittenen Teils löst sich wie ein Lappen aus der Tierhaut.


Schuhe gehören zu den ältesten Bekleidungsstücken des Menschen. Schuhe, diese komplizierte Arbeit, recht erkennbar wenn das Oberleder noch nicht mit der Sohle verbunden ist, blättern sich die einzelnen Lagen, die unter der polierten Oberfläche ruhen, auf, wie damals die vielen Unterröcke einer Dame.

Neben dem Schuhkünstler steht auf dem Schemel brodelnd heißes Bienenwachs im Topf. Seinen Faden zwirbelt sich der Meister aus Wildschweinborsten und doppeltem Zwirn. Mit der Ahle sticht er Löcher durch das Leder ... usw. – damit bricht leider dieser interessante Beitrag ab.



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Auszug aus dem Polizeilichen Melderegister der Stadt Nowawes

Luisenstraße 10

Quelle: Stadtarchiv Potsdam, MR 178/2, Film 1196, Blatt 248

Tag des Anzu-ges

Vor- und Zunamen,

Stand

oder Gewerbe


Tag der Geburt

Geburtsort und Provinz

Con-fession

frühere Wohnung

Tag des Abzuges

(Todes)

Anzeige der neuen Wohnung

2. 4. 1889

Sommer Albert, Schuhmacher-meister

Potsdam



12. 1. 1842

ev.

Mühlen-straße 9

1. 10. 1895

Mittel-straße 56?

Luise, geb. Kunkel, Frau



24. 5. 1844

Elisabeth, Kind

(derselben)



4.1. 1873

ev.

5. 1. 91

Seebergen bei Gotha

2. 9. 1892

dieselbe Tochter




Seebergen

1. 10. 95

mit Eltern

2. 4. 1889

Emma, Kind

Potsdam

6.1.1875

ev.

Seebergen

13. 8. 94

Carlstraße3, (ab 11. 08. 94) verehelicht mit Bernhard Sotscheck

Hermann


Nowawes

10.4.1880

ev.

Seebergen

1. 10. 95

mit Eltern

Ernst


Nowawes

18.8.1883

ev.



Anmerkung: Der Ort "Seebergen" liegt etwa 7 km südöstlich von Gotha im Thüringer Land.



1906

Im März 1906 ist unser Albert Sommer (64 Jahre alt) Trauzeuge bei der Eheschließung des Zimmermann Jacob mit Fräulein Tietze in Nowawes.

Albert wohnt inzwischen in der Wilhelmstraße 56.



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