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Friedrich Hermann Knoll

* Belzig 1855 bis † Potsdam-Babelsberg 1939

und seine III. Ehefrau

Marie Elisabeth Hedwig Sommer

* Potsdam 1863 bis † Potsdam-Babelsberg 1943


Tabellarische Lebensläufe und Notizen zu ihrem Leben.

Anmerkungen zu den Vorfahren und zu ihren Nachkommen.


Zusammengestellt von Chris Janecke, Bearbeitung: Oktober 2016

E-Mail: christoph@janecke.name




Das Leben der Eltern ist das Buch, in dem die Kinder lesen und es weiter schreiben.


nach Augustinus






Die Großeltern, Generation 5


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Generation 5

Ahn 20

Ahnin 21


Knoll


Trenkhorst


Name


Sommer


Weltzer

Carl Friedrich

Dorothee Emilie Amalie

Vorname

Karl Johann Friedrich

Marie Elisabeth

Errechnet:

April 1818

Errechnet:

17. April 1819

Geboren

Potsdam,

13. November 1831

Potsdam,

29. März 1838

Webermeister

in Belzig

Mutter und Hausfrau

Beruf

Schuhmachermeister

in Potsdam

Mutter und Hausfrau



Trauung

wahrscheinlich am 02. Juli 1859

(die Kirchenbücher sind verbrannt)




Wohnung

zuletzt: Nowawes, Mittelstraße 9

in Belzig (Mark) in Belzig (Mark), am 18. April 1883 um 7 Uhr abends, Alter: 64 J./ 6 Mon. /- Tge. Beisetzung, mit Abdankung, am 22. April 1883.

KB 51 / 1883.

in Belzig (Mark), am 17. Juni 1898,


Alter: 79 Jahre

Gestorben

Reppen (Neumark), Kreis Weststernberg, am 28. Juni 1909

Nowawes, am 10. Februar 1906



Die hier folgende Hedwig Sommer ist das 2. Geschwisterkind von 7 Kindern in diesem Sommer-Familien-Zweig. (Ihr jüngster Bruder Max trägt als ein Glied der direkten Ahnenreihe, die Nr. 04 / 10 in der Ahnenliste Janecke).

Hedwig Sommer heiratet im Okt. 1899 den Weber, Handelsmann und Witwer Hermann Knoll.

Einige Anmerkungen zu Friedrich Hermann Knoll, geboren in Belzig, am 22. Oktober 1855.

Es ist uns bekannt, dass Hermann drei Ehen führte.


Die erste Ehe:

Am 01. April 1885 zog Hermann von der Nowaweser Grenzstraße 2, in die Wilhelmstraße.

Er heiratet (1885) die Ottilie Anna, geborene Krähe. Sie wurde am 30. Mai 1860 in Zinna bei Jüterbog geboren. Am 25. Juni 1887 zieht das Paar nach Neuendorf, Luisenstraße 18 a.

Leider stirbt Anna bereits nach 7 Jahren Ehe kurz vor ihrem 32. Geburtstag, am 27. Mai 1892 um ½ 1 Uhr morgens. an „Blutarmut“. Sie wurde 31 Jahre / 11 Monate / 27 Tage alt.

Bestattet wurde sie auf dem Kirchhof an der Mittelstraße am 29. Mai 1892. (Sterberegister im KB Nowawes Nr. 97 / 1892).


Die zweite Ehe:

Die zweite Ehefrau des Hermann Knoll ist Auguste Dorothee Marie Maxa, Fabrikarbeiterin und Tochter einer alt eingesessenen Nowaweser Weber-Familie. Als 2. Kind der Familie Maxa wird sie geboren, in Nowawes, in der Turnstraße 47, am 10. Januar 1859, um 9 Uhr am Abend. Ihre große Schwester ist Anna, * 01. 05. 1855 und ihre jüngeren Geschwister werden Auguste, * 15. 11. 1860 und Wilhelm, * 21. 10. 1862, sein. Der Vater ist Webermeister Friedrich Wilhelm Maxa, geboren am 20. 05.1824, (verstorben vor April 1893). Die Mutter heißt Auguste, eine geborene Eberhardt, geboren am 28. 03. 1828. Die Familie Maxa wohnt 1856 in der Wilhelmstraße 10 und zieht um 1859 in die Wilhelmstraße 6.

Am 30. Januar 1859 wird Marie in der Friedrichskirche getauft. Die Taufpaten sind:

1. Webermeister Eberhardt, 2. Webergesell August Maxa, 3. Frau Eberhardt, 4. Webergesell August Eberhardt, 5. Jungfrau Charlotte Stölzel. Quelle: KB Nowawes Nr. 10 / 1859.

Zeiten sind vergangen. Am 23. 07. 1868 zieht Familie Maxa in die Neue Straße 4 und ihre nächste Wohnung wird in der Ludwiggasse 3 liegen.


In ihrer spätjugendlichen Blüte von 34 Jahren, heiratet Marie Maxa, angegeben als Jungfrau, den 37 jährigen Webermeister und Witwer Friedrich Hermann Knoll. Bei der Eheschließung auf dem Standesamt am 03. April 1893, fungieren als Zeugen: Der Webermeister Stölzel, 38 Jahre alt, in der Turnstraße 47 wohnend und der Arbeiter Carl Rister, 30 Jahre alt, in Charlottenburg, Kaiserin Augusta-Allee No. 46 lebend. In der Nowaweser Friedrichskirche findet die kirchliche Trauung statt. Herr Oberpfarrer Koller vollzieht die Trauung am 03. April 1893. Quelle: KB 13/1893. Ihre gemeinsame Wohnung befindet sich in der Turnstraße 45. Aus einem Grunde nehmen sie sich bald eines Pflegekindes an. Es handelt sich um Gustav Eisemann.


Pflegekind Franz Otto Gustav Eisemann, in Potsdam am 02. Juli 1888 geboren Stand Nr. A 714 / 1888), wurde jetzt also rund 5 Jahre alt ist. Die Mutter des Kindes ist die in Potsdam lebende unverehelichte Wirtschafterin Bertha Eisemann.

Die erste Ehefrau des Gustav ist Anna Weidauer.

Der Gustav wird erst im Jahre 1942 die Anna Marie Röseler heiraten. (Quelle: Heiraten Babelsberg, Film P 399, Eintrag B 139/1942. Gustavs Leben endet in Potsdam Babelsberg Wichgrafstraße 6, am 22. Juli 1963 um 5 .30 Uhr (Stadtarchiv Eintrag C 337 / 1963).

Am 01. Oktober 1898 zieht das Ehepaar Knoll von der Turnstraße 45 in die Mittelstraße 9.

Nach 5 Jahren Ehe, am 16. Dezember 1898 um ¼ 8 Uhr am Vormittag stirbt dort Marie Maxa, verehelichte Knoll, mit 39 Jahren und 11 Monaten an Wassersucht. Beerdigt wird sie am

18. Dezember 1898. Quellen: KB der Friedrichskirche Nr. 225/1998 und polizeiliches Melderegister.


Die dritte Ehe:

Die dritte Ehefrau des Hermann Knoll ist Marie Elisabeth Hedwig Sommer ,* 08. Juli 1863.

Hier einige Anmerkungen zu ihrem Leben:

Anne-Marie Janecke, geb. Sommer, eine Nichte von Hedwig und Mutter von Chris Janecke), erinnert sich: Meine Tante Hedwig Knoll geborene Sommer und ihre Schwester Marie Steiner, geborene Sommer waren sehr lieb, einfühlsam und religiös veranlagt, wie nicht alle der Geschwisterkinder. Max (mein Vater, der Schlosser und Elektrotechniker) beispielsweise hatte nichts mit der Kirche im Sinn und Onkel Paul Sommer (der Schuhmachermeister) interessierte sich mehr für die Verbesserung der irdischen Probleme in der Arbeiterschaft.

Tante Hedwig wollte in ihrer Jugend gern Lehrerin werden. Zu jener Zeit waren männliche Lehrer in deutlicher Überzahl. Warum aus diesem Berufswunsch nichts wurde, ist mir unbekannt. Sie hatte dann zwar Schneiderin gelernt, war wohl aber zumindest während der Ehezeit, überwiegend mit hausfraulichen Tätigkeiten und mit der Rolle als Mutter sowie mit weiteren Handarbeiten (auch für den Nutzen außerhalb der Familie, siehe unten) beschäftigt.


Am 21. Oktober 1899 heiratet Hedwig mit 36 Jahren den Webermeister und Handelsmann sowie Witwer Friedrich Hermann Knoll, der am 22. Oktober 1855 in Belzig geboren war und bekommt seinen inzwischen 10½-jährigen Pflegesohn Franz Otto Gustav Eisemann gleich mit. Bisher hatte Hedwig bei ihren Eltern in der Nowaweser Lindenstraße 44 gewohnt. Von ihrem Fenster aus konnte sie immer die Eisenbahn beobachten, die unten durch die Lindenstraße fährt. Damit ist es wegen des Wohnungswechsels vorbei. In der Mittelstraße Nr. 9 ist es ruhiger.

Meine Tanten, die Schwestern Hedwig und Marie, nahmen am Handarbeitskreis der Kammerdame Fräulein Claire von Gersdorff (spätere Hofmeisterin und noch später Hofstaatsdame am Kaiserhof von Wilhelm II.) teil, in dem nicht nur Handarbeiten für soziale Verwendungen gefertigt wurden, sondern ein reger Gedankenaustausch stattfand, über vieles, dass über Kirche, Kinder und Küche hinausging. Die Handarbeits-Beschäftigung bei diesen Gesprächen ging den beiden Schwestern wohl recht flott von der Hand. Wen wundert es, denn Hedwig war ja Schneiderin von Beruf und Marie gelernte Näherin. Fräulein v. Gersdorff war eine natürlich-lebhafte Frau, vielseitig interessiert, musikalisch, zeichentalentiert und sie sprach auch fließend französisch und englisch. Das Deutsche beherrschte sie selbstredend ganz vorzüglich. Claire v. Gersdorff war gerade vier Jahre älter als Hedwig, zehn Jahre älter als Marie. Als Fräulein v. Gersdorff den Dienst bei der Kaiserin Auguste Viktoria 1881 antrat, war sie 22 Jahre jung. Sie lebte mit den anderen beiden Hofdamen der Kaiserin, Oberhofmeisterin Gräfin Brockdorff und (der späteren) Hofstaatsdame v. Keller im Hofdamenhaus. Viele Jahrzehnte darauf, im Ruhestand, fand sie ihr Unterkommen in der Breiten Straße in Potsdam, im Ständehaus (dem späteren Naturkunde-Museum). Alle drei wurden später vom Kaiserhause auf dem Bornstedter Friedhof, an dessen südwestlichem Ende, zur letzten Ruhe beigesetzt. Allzu viel werden sie von ihrem Leben als adelige „Fräulein“ kaum gehabt haben, als es im nicht immer so einfachen Dienste bei der kaiserlichen Familie zu verleben. Ohne Ehemann, ohne eigene Kinder aber stets dem Höfischen verpflichtet, kann es ein großes Opfer sein, selbst wenn es einem äußerlich scheinbar an nichts mangelt. Fräulein v. Gersdorff hob jedoch trotz des täglichen höfischen Umgangs nicht vom Verständnis für das „normale Leben“ ab, was wohl auch dem von ihr angestrebten Kontakt mit der einfachen Bevölkerung u.a. im Handarbeitskreis zu verdanken war. So waren ihr Sorgen, Wünsche, Nöte und Problemlagen der Bevölkerung stets präsent. Leider verstarb Fräulein Claire v. Gersdorff schon im Jahre 1927, im Jahre meiner Konfirmation, erzählt Anne-Marie Janecke, geborene Sommer.

Ansonsten waren die häuslichen Verhältnisse bei meinen Tanten Hedwig Knoll und Marie Steiner einfach, sauber und bescheiden, gewiss auch von den finanziellen Möglichkeiten des schmalen Verdienstes der Ehemänner abhängig, die ja beide Weber waren, bestimmt.

Wenn Tante Hedwig ein Brot frisch anschnitt, ritzte sie mit der Messerspitze in die Unterseite des Brotlaibes drei Kreuze, die mit ihren Gedanken, himmelwärts gerichtet, bedeuten sollten: „Danke für das gute Brot und lass' uns immer alle satt werden“. War ich bei Tante Hedwig zu Besuch, bot sie gern selbst gefertigtes Schmalz an. Den Hauptbestandteil bildeten Schweineliesen oder Rückenfett. Zwiebel und Äpfel sowie gewürfelter Speck kamen hinzu. Das gab schöne Grieben und das Schmalz hatte einen seidigen Glanz.

Aus notwendiger Sparsamkeit wurden auch Erbsen, weiße Bohnen oder Kohlrüben oft mit Schmalzgrieben statt mit Fleisch gekocht. Manchmal gab es auch frische Blut- und Leberwurst oder Wurstsuppe als geschmackvolles Gericht, wenn ich zu Besuch kam.

Meine Tanten Hedwig und Marie hatten mich, ihre kleine Nichte, recht gern. Zu meinen Geburtstagen bekam ich von ihnen immer einen Blumenstrauß aus ihrem Garten und frische Eier von den eigenen Hühnern.

Wohl seltener, als ich bei ihnen weilte, kamen aber die Tanten zu meinen Eltern, wenn ich mich recht erinnere, obwohl man ja nur wenige Fußminuten zwischen der Mittelstraße 19 und der Priesterstraße 68 zurückzulegen hatte. Allerdings suchten die Tanten meinen Vater, also ihren Bruder Max auf, wenn sie Hilfe benötigten, um Schriftverkehr mit Behörden zu erledigen. Ich habe allerdings nicht bemerkt, dass sich die erwachsenen Geschwister, beispielsweise zu Geburtstagen, gegenseitig beschenkten.

Zu meiner Konfirmation im Jahre 1927 schenkten mir meine Vettern Walter und Felix Knoll zu meiner großen Verwunderung und Freude einen feinen Ring, den ich mein Leben lang zu Festtagen trug und dieser zarte Ring blieb neben dem Trauring der einzige.


Der Ehemann meiner Tante Hedwig, Hermann Knoll, starb im Alter von 83 Jahren, am 27. März 1939 und wurde am 31. März auf dem Friedhof an der Goethestraße bestattet.

Tante Hedwigs Leben endete am 27. April 1943 mit 79 Jahren. Sie wurde am 29. April ebenfalls auf dem Friedhof an der Goethestraße beigesetzt.






Das Ehepaar = Die Eltern, (Generation 4) = Die Probanden

Hermann Knoll oo Hedwig Sommer


Name


Knoll

Sommer

Vornamen


Friedrich Hermann

Marie Elisabeth Hedwig


Geboren


Geboren in Belzig, (in der Mark Brandenburg) am 22. October 1855, vormittags 10 Uhr. Er ist das 9-te eheliche Kind seiner Eltern.



Geboren in Potsdam, Kirchstraße 3,

am 08. Juli 1863.



Taufe



Taufe am 18. November 1855, Diakon Baur. Die Gevattern:

1. Der Schuhmachermeister

Friedrich Haberland,

2. Der Webermeister Wiegand

Ehrlich,

3. Der Seiler Carl Tribut in

Magdeburg

Kirchenbuch- Reg. No. 71/1855.



Getauft in der Nikolaikirche.

Anmerkung: Zur Taufe liegen uns keine Kirchenbuchangaben (mit Paten) vor, da verschiedene Kirchenbücher am Ende des 2. Weltkrieges, am 14./15. April 1945 verbrannten.


Deren Eltern


Vater:


Bürger und Webermeister

Carl Friedrich Knoll zu Belzig

(1818 bis 1883)


Karl Johann Friedrich Sommer, Schuhmachermeister,


Mutter

Dorothee Emilie Amalie Trenkhorst

(1819 bis 1898)


Marie Elisabeth Weltzer


Berufe



Webermeister, Handelsmann


Schneiderin


Wohnung vor der Eheschließung


Bis zum 30. September 1898: Nowawes, Turnstraße 45.

Ab 01.10.1898 Nowawes, Mittelstraße 9 (mit seiner Ehefrau Marie Maxa, die zum Ende des Jahres 1898 stirbt) und dem angenommenen Pflegekind Gustav Eisemann, zurzeit 10 Jahre alt.



Vor der Eheschließung:

Mit den Eltern und Geschwistern in Nowawes, Lindenstraße 44


Bürgerliche Eheschließung

(Standesamt)


III. Ehe, Knoll

oo 21. Okt. 1899


I. Ehe, Sommer


Nowawes, den 21. Oktober 1899.

Zur standesamtlichen Eheschließung werden hinzugezogen und waren als Zeugen erschienen: Der Webermeister Franz Rutschmann (Ehemann der Tante Auguste von der Braut) 34 Jahre alt, Nowawes, Kirchplatz 13 und der Schuhmachermeister Friedrich Sommer (Vater der Braut), 68 Jahre alt, Nowawes, Lindenstraße 44. Eintrag des Standesamtes Nr. B 84 / 1899 auf Film P 293 S. 203.


Kirchliche Trauung

(evang.-luther.)


Trauung in der Friedrichskirche, am 21. Oktober 1899 durch Oberpfarrer Dessin. Hermann ist 44 Jahre alt.

Hedwig ist (nach pastörlicher Befragung als Jungfrau angegeben) 36 Jahre jung. Quelle: Kirchenbuch der Friedrichskirche Nr. 76 / 1899.



Gemeinsame Wohnung


Die gemeinsame Wohnung: Nowawes, vorerst in der Mittelstraße 9 bis um 1900, später in der Mittelstraße 19, das ist ab etwa 1933: Wichgrafstraße 19.



Gestorben


Nowawes, am 27. März 1939, um 20 Uhr, 83 Jahre alt, wegen Arterienverengung und Altersschwäche, 83 Jahre alt. Bestattet auf dem Friedhof an der Goethestraße, am 31. März 1939.

Quelle: Stadtarchiv Potsdam, Film P 327, Blatt 75. Eintragung des Standesamtes Nr. 135 / 1939.



Nowawes, am 27. April 1943, nach Schlaganfall und Herzschwäche, 79 Jahre alt, bestattet auf dem Friedhof an der Goethestraße, am 29. April 1943.

Eintrag in das Kirchenbuch der Friedrichskirche Nr. 54 / 1943.

Standesamt: Sterbeeintrag Nr. 172/1943, Standesamt Potsdam-Babelsberg. Quelle: Stadtarchiv Potsdam, Film P 328




Die Kinder und Enkel von

Hermann Knoll oo Hedwig Sommer

sind bekannt, deren Angaben unterliegen aber zum Teil noch dem Datenschutz.