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Zur Ahnenliste „Janecke“ gehörend:


Carl Ludwig August (der Jüngere) Dittwald / Dittwaldt

* Massow bei Landsberg (an der Warthe), 15. Mai 1837 bis † Berlin, 06. Juni 1904, 67 J.

oo

Alwine Pauline geborene Zinnow

* Nowawes (bei Potsdam), 03. Okt. 1843 bis † Zehlendorf (Krs. Teltow), 17. Nov. 1913, 70 J.


Unsere gemeinsamen Jahrzehnte im Berliner Süden

Ein Beitrag zur Familienforschung und Heimatgeschichte


Zusammengestellt von Dr. Hartwig Schulze und Chris Janecke,

Bearbeitungsstand: Dezember 2020,

Ergänzungen bitte an E-Mail: christoph@janecke.name


Zu diesem Text gibt es einige Bilder – bitte hier klicken.


Bei den oben Genannten handelt es sich um Alteltern des Autors.

Wenn du Interesse hast, mehr darüber zu lesen, was sich in dieser Zeit im Leben der Menschen abspielte, so sieh’ bitte auch in die Dokumentationen „Zeitgeschichte“ und „Zeitgenossen“.



Wenn du dich deinen Vorfahren ein wenig nähern möchtest, dann gehe dorthin, wo sie gewohnt haben und versuche es einmal so zu halten, wie sie gelebt haben.



Wegweiser für die Beziehung zwischen den Hauptpersonen (Probanden) dieser Niederschrift und den heute lebenden Personen des „Familienzweiges“.

Man kann diese Liste auch gern von unten (aus der Gegenwart) nach oben lesen.


Generation

Zeitraum


Namen des jeweiligen Ehepaares

07

1775 bis ?

Samuel Ludwig Dittwald oo Hanna Luise Weiß(e)

06

1801 bis 1879

Carl Ludwig Dittwald oo Karoline Wilhelmine Schulze

05

1837 bis 1913

Carl Ludwig August Dittwaldt oo Alwine Pauline Zinnow

04

1869 bis 1950

Die fünf Dittwaldt-Geschwister der Obigen, darunter auch:

P. Klara Antonie Dittwaldt oo Karl Friedrich August Janecke

03

1900 bis 2003

Anne-Marie Sommer oo Alfred Richard Janecke

02

1945 bis

Der Autor dieser Niederschrift – Chris Janecke

01


Die Söhne des Autors

(zu näheren Angaben besteht ein noch gewünschter Datenschutz)



Generation: 06 Ahn: 36

Generation: 06 Ahnin: 37

Die Großeltern

Generation: 06 Ahn: 38

Generation: 06 Ahn: 39


Dittwald


Schulze


Name


Zinnow


Rohde / Rothe

Carl Ludwig


Karoline Wilhelmine

Vorname

Johann Friedrich Wilhelm

Marie Friederike

nach 1803

vor 1817


Geboren

Nowawes,

18. Sept. 1803

Stolpe,

18. Sept. 1801

Zimmergeselle,

Kolonist in Dechsel bei Landsberg an der Warthe

Hausfrau

und

Mutter

Beruf

Zimmergeselle, Kirchenältester,

Eigentümer

Hausfrau

und

Mutter

wahrscheinlich um 1836


Heirat

Stolpe bei Nowawes,

15. August 1829

1847



Gestorben

Nowawes,

18. Febr. 1873

Nowawes,

18. Dez. 1878




Liste der Kinder des Großeltern- Ehepaares

Karl Ludwig Dittwald oo Karoline Wilhelmine Schulze.


Das Kind, das die Ahnenfolge in gerader Linie zu dem betrachteten Zweig der „Janeckes“ weiter führt, ist fett gedruckt.



Familienname: Dittwaldt



Geburts- und Sterbeorte, weitere Lebensdaten


1.


05/18.1

Henriette Amalie Dittwaldt



oo Berlin (?)


Johannes Wilhelm Berger

Geboren wahrscheinlich in Dechsel, etwa am 02. Juli 1835 .


Henriette Amalie heiratet den Lackierer Johannes Wilhelm Berger. Sie wohnen in Berlin, Invalidenstraße 92.

Das Ehepaar hat keine Kinder.


Henriette Amalie stirbt in der vorgenannten Wohnung am

29. Juli 1870, früh, 07 Uhr an der Erkrankung nach einer Typhus-Infektion.

Henriette Amalie wurde nur 35 Jahre und 27 Tage alt. Bestattung am 01. August 1870 auf dem Friedhof der Sophienkirche.

Quelle: KB der Sophienkirche in Berlin, Gestorbene Juli 1870 (Ohne Nummer).

Schulze-Scan: C H Berg Ditt 1870-401

2.

05/18.2


Karl Ludwig August

Dittwaldt


oo Nowawes,

21. Aug. 1864


Alwine Pauline Zinnow


* in Dechsel, am 15. Mai 1837, vormittags 11 Uhr, evangelisch, ehelich.

Taufe am 21. Mai 1837, Prediger Rathenburg aus Lorenzdorf.

Die Taufpaten sind: 1. Hanna Louise Heese,

2. Henriette Dittwald, 3. Henriette Stenigke,

4. Johann Wiebke, 5. Fleischer Ernst Fiedler.

Quelle: Kirchenbuch Dechsel, S. 287, Nr. 16 / 1837.

Erfasst durch Chris Janecke am 31. August 1999 im KB Dechsel, Archiv Landsberg.

August wird später Zimmergeselle in Berlin und am

21. Aug. 1864 in der Nowaweser Friedrichskirche Alwine Pauline Zinnow heiraten.

In Berlin wird er später Gastwirt sein. Das Paar wird 5 Kinder haben.

3.


05/18.3

Ernestine Henriette Dittwaldt


oo


Neubert






* Dechsel, am 30. Januar 1840, 9 Uhr vormittags.

Taufe am 06. Februar 1840, Prediger Henseler.

Gevattern: 1. Henriette Dittwald, 2. Hanna Louise Heese, 3. Friedrich Königs Ehefrau, 4. Friedrich Wilhelm Stenigke, Fleischer Ernst Fiedler.

Quelle: KB Dechsel, Seite 414, Nr. 7 / 1840.


Ernestine Henriette heiratet später Herrn Neubert, von nebenan aus Nieder-Alvensleben und wird am 25. März 1868 Mutter. Der 3. Kindespate ist ihr Schwager, der Kolonist Karl August Quilitz.

Quelle: Kirchenbuch Dechsel, Nr. 16/1868.


4.


05/18.4


August(in)e Wilhelmine,



oo


Friedrich Grützmann




* in Dechsel, 23. September 1841, früh halb 1 Uhr.

Taufe am 26. September 1841. Prediger Henseler.

Paten: 1. Hanna Louise Hensel, 2. Martin Stenigkes Ehefrau, 3. Theodor Fiedler, 4. Wilhelm Stenigke,

5. Schneidermeister Julius Wunnicke.

Quelle: KB Dechsel Seite 475, Nr. 37 / 1841.


August(in)e Wilhelmine heiratet später den Hausmann Friedrich Grützmann. Am 22. November 1871 nachmittags 2 Uhr wird ihr Kind Bertha Elisabeth geboren. Dessen Taufe: 26. Dezember 1871, Pfarrer Henseler. Quelle: KB Dechsel 56 / 1871.


5.


05/18.5


Marie Luise Dittwaldt


oo


Karl August Quilitz




* in Massow, am 23. März 1844, 9½ Uhr, ehelich.

Taufe am 04. April 1844, Prediger Henseler.

Taufzeugen: 1. Auguste Werner, 2. Gottlieb Senfts Ehefrau, 3. Auguste Geschke, 4. Julius Wunnicke,

5. Ludwig Wiesenthal.

Quelle: KB Dechsel, Seite 570, Nr. 7 / 1844.


Marie Luise heiratet später den Karl August Quilitz, einen Kolonisten.

Am 20. August 1868, früh 3 Uhr wird deren Sohn August Hermann Quilitz geboren. Die Familie wohnt in Massow. Taufe am 05. September 1868. Paten: 1. Frau Kolonist Gottlieb Peschke, 2. Der Kolonist Friedrich Prapsch,

3. August Dittwaldt, Zimmergeselle in Berlin (05 / 18.1),

4. Wilhelm Dittwaldt, Zimmergeselle in Berlin (05 / 18.5). Die Paten 3 u. 4 sind Brüder der Kindsmutter)

Quelle: Kirchenbuch Dechsel, Seite 161, Nr. 38/1861.


Ein weiteres Kind von Marie Luise und Karl August: Friedrich Otto, geb. 09. Oktober 1871, früh 12½ Uhr, Taufe am 21. Oktober 1871.

Quelle: KB 49/1871.


6.


05/18.6


Friedrich Wilhelm

Dittwald

(gemäß Taufbuch)


aber


Ludwig Wilhelm

(gemäß polizeil. Melderegister)




auch er schreibt sich später Dittwaldt

* in Massow, am 14. Oktober 1848, früh 1 Uhr, ehel. Taufe: 22. Oktober 1848. Prediger Henseler.

Kindespaten: 1. Caroline Werner, 2. Wilhelmine Schallert, 3. Wilhelm Stendigke, 4. Julius Wunnicke 5. Julius Jonas.

Quelle Kirchenbuch Dechsel S. 732, Nr. 36 / 1848.


Achtung: Später wird dieser Junge in Polizeiakten (Melderegister, Reisepass) bei gleichem Geburtsdatum als Ludwig Wilhelm Dittwaldt geführt. Es handelt sich nicht um Zwillingsbrüder. Es gibt auch keinen weiteren älteren Bruder zwischen 1845 und 1847.

Es handelt sich ganz offenbar um ein und dieselbe Person!


Im Alter von etwa 20 Jahren ist er, inzwischen Zimmergeselle, vom 24. Mai 1869 bis 13. Juli 1869 zu Gast bei Zimmergesellen Mahnkopf und dessen Eltern (Schuhmachermeister Mahnkopf - siehe Ahnenlinie Mahnkopf oo Sommer) in Potsdam, Am Canal No. 48 / 49 und Humboldtstraße 5 / 6.

Auch in Dechsel und Massow gibt es in jenem Zeitraum häufig den Namen Sommer.






Es wird in dieser Familie eventuell weitere Kinder gegeben haben, die ich jedoch im Archiv Landsberg am 30. Juli 2000 wegen der Büroschließzeiten nicht mehr suchen und erfassen konnte. Chris Janecke



Von den vorgenannten Kindern betrachten wir nun 05 / 18.2 Carl August Ludwig

Dittwald(t) und aus der Tabelle seine Ehefrau Alwine Pauline Zinnow. 05 /19.1.


Vorerst werden uns aber die Braut-Eltern vorgestellt und deren kleine Kinderschar; also die Geschwister der Pauline Zinnow.



Das Ehepaar = Die Eltern = Die Probanden

Johann Friedrich Wilhelm Zinnow oo Friederike Rohde / Rothe




Vater: Generation 06 / Ahn 38



Mutter: Generation 06 / 39

Name

Zinnow

Rohde / Rothe


Vornamen

Johann Friedrich Wilhelm


Sophie Friederike

Geboren

Stolpe bei Nowawes,

am 18. September 1803

Stolpe bei Nowawes,

18. September 1801


Beruf

Zimmergeselle,

Eigentümer

Mutter und Hausfrau von sechs Kindern (2 davon früh gestorben).


Getraut

Stolpe, am 15. August 1829 durch Prediger Stöwe


Gestorben

Nowawes,

18. Februar 1873, 69 Jahre alt.


Nowawes, 18. Dezember 1878,

77 Jahre alt.








Die Kinder von Wilhelm Zinnow und Friederike Rohde

06 / 38 oo 06 / 39

Der Name des Kindes, das die Ahnenliste in gerader Linie zu den jüngsten Probanden dieses Zweigs der Familie Janecke weiterführen wird, ist fett gedruckt.



Zinnow, Generation 05



Geburts- und Sterbeorte, sowie weitere Lebensdaten


1.






05 / 19.1

Charlotte Friederike

Zinnow




oo Nowawes,

09. April 1855



05 / 18

August Julius Gericke





Geboren in Stolpe, 24. September 1830, abends 5 Uhr.

Getauft in Stolpe bei Potsdam am 17. Oktober 1830, Prediger Stöwe. Die Paten: 1. Büdner Carl Zinnow, 2. Einlieger Peter Lämke, 3. Frau Rohde.

Quelle: Kirchenbuch Stolpe 1830, Nr. 17.

Charlotte Friederike heiratet den in Klein Glienicke am 04. Februar 1832 geborenen, 23-jährigen ledigen Zimmermann und späteren Tischlermeister sowie Kirchenältesten August Julius Otto Gericke. Die Trauung findet in der Friedrichskirche am 09. April 1855 statt. Quelle: KB Nr. 5 / 1855. Ab 1855 wohnt das Paar in Nowawes, in der Priesterstraße Parzelle 60, die in dieser Zeit die Grundstücks- und Hausnummer 18 /19 erhielt.

Das Paar hat als Kind u. a.: August Julius Otto Gericke,

* Nowawes, Priesterstraße 8, am 06. Dezember 1855, Taufe am 22. Dez., Pfarrer Stobwasser. Paten: 1: Frau Zinnow,

2. Meister Gericke, 3. Frau Stauch, 4. Marie Thal.

Reg.-Nr. 104 / 1855,

.... und bis 1870 acht weitere Kinder.


Friederike stirbt bereits am 26. Februar 1883, 4 Uhr am Nachmittag, in Nowawes, an Schwindsucht (Tuberkulose), mit 52 Jahren / 5 Monaten / 2 Tagen und hinterlässt den Gatten August Julius Gericke sowie 3 großjährige Kinder und

1 minderjähriges Kind, sowie ein Guthaben von mehr als 150 Mark. Ein Testament ist vorhanden. Friederike war mit August 27 Jahre verheiratet.

Anzeige bei Pf. Koller durch den Gatten August Julius Gericke. Beerdigt am 01. März 1883. KB. Friedrichskirche Nr. 40 / 1883.


Friederikes Ehemann, August Gericke (Zimmermann, Teilinvalide, Tischlermeister, Kirchenältester) stirbt nach einer zweiten Ehe am 17. Juni 1905, ¼ 5 Uhr am Vormittag an Herzschwäche. Alter: 73 Jahre / 4 Monate / 13 Tage. Beerdigt wird er am 19. Juni 1905 auf dem Kirchhof (Mittelstraße). Quelle: KB Friedrichskirche 71 / 1905.


X.


Ein Töchterchen


Geboren am 01. März 1833. „Todt geboren, am Morgen um 2 Uhr“. Kirchenbuch der Friedrichskirche 16 / 1833.


X.

Ein Söhnlein

Geboren am 27. Oktober 1834. „Todt geboren, am Morgen um 3 Uhr.“ KB Friedrichskirche 97 / 1834.

2.












05 / 19.2

Caroline Charlotte Louise Auguste

Zinnow

genannt „Guste“

(eine der Ur-Großtanten von Chris Janecke)


oo Nowawes,

17. Januar 1865


05 / 18

Friedrich Albert Gottlieb

Sotscheck, jun.


(Lehrer in Liebätz, Großvater von

Dr. Wernher Bauer, auch


Geboren in Nowawes, 08. November 1835, morgens 10 Uhr, Priesterstraße Parzelle 60, Quelle: KB 95/1835.

Taufe am 22. November 1835 durch Pfarrer Papin.

Paten: 1. Jungfrau Charlotte Zinnow, 2. Jungfrau Charlotte Baatz, 3. Frau Rohde / Rothe, 4. August Zinnow – alle diese Paten kommen aus Stolpe.

Am 17. Januar 1865 wird die Auguste den Friedrich Albert Gottlieb Sotscheck heiraten, der als Küster und Dorfschullehrer in Liebätz bei Luckenwalde tätig ist. Sie wird mit ihm sechs Kinder haben, von denen fünf das Erwachsenenalter erreichen. Das jüngste Kind (Agnes) stirbt 1877 im Alter eines halben Jahres. Ehemann Gottlieb (jun.) ist der Sohn des Nowaweser Webermeisters und Fabrikanten Gottlieb (sen.) Sotscheck. Gottlieb jun. stirbt bereits im Alter von knapp 41 Jahren in Liebätz, am 19. Dezember 1878.

Auguste verliert ihre Mutter und den Ehemann unmittelbar nacheinander, kurz vor dem Weihnachtsfest 1878.

Das Leben von Auguste endet in Berlin am 16. Juli 1914.


3.


Friedrich Wilhelm Albert

Zinnow


oo Stendal,

am 09. Mai 1865


Johanne Sophie Amalie Thorau aus Stendal

Geboren in Nowawes, Priesterstraße Parzelle 60, der späteren Priesterstraße 18 / 19 , am 31. Dezember 1838, abends 9 Uhr.

Taufe: 06. Januar 1839, Nowawes, durch Pfarrer Papin.

Die Paten:

1. Junggeselle Haeseler, 2. Junggeselle Schmedike aus Stolpe, 3. Frau Franke. Taufregister 137 / 1838.

Das Kind wird später Webermeister (in Neuendorf), dann Handschuhmacher-Gesell. Wohnt 1855 bei den Eltern, Priesterstraße 7.


Albert heiratet am 09. Mai 1865 Johanne Sophie Amalie Thorau aus Stendal (Altmark) und wohnt auch am 12. Juli 1869 in Nowawes, Priesterstraße 07, wohl auch Priesterstraße 18.

Dem Paar werden hier drei Kinder geboren: am 20. Juni 1865 Anna Pauline, am 27. Juni 1866 Wilhelm Gustav, dieser stirbt am 02. März 1867. Am 18. Januar 1868 Geburt des Carl Hermann Zinnow.

Vater Alberts Leben wird am 20. März 1881 mit 41 Jahren in der Lindenstraße 64 durch Suizid enden. Dort besteht aber keine Zinnow-Wohnung. Eigentümer des Grundstücks ist der Fabrikant Lattermann, in Berlin wohnend. Das ist ein Grundstück, das später zum Oberlin-Gelände (Lehrwerkstätten) gehört. (Melderegister 148 / 3, auf Film 132 / 1182 im Stadtarchiv Potsdam).

Als Witwe verkauft Johanne Sophie Amalie von der ehemaligen großen Parzelle Priesterstraße 60 (Grundstücke Priesterstraße 18 / 19) das Grundstück Priesterstraße 18 an die Friedrichs-Kirche. Ihr Vertragspartner ist Oberpfarrer Koller. Das Grundstück Priesterstraße 19 bewohnt Familie Gericke, also ihre Schwägerin mit Ehemann und Familie. Sophie Amalie zieht vorerst nach Berlin, Treptower Chaussee 12.


4.

05 / 19.4

Alwine Pauline

Zinnow(eine Urgroßmutter

von Chris Janecke)


oo Nowawes,

21. August 1864


05 / 18

Carl Ludwig August Dittwaldt

Geboren in Nowawes, am 03. Oktober 1843, am Nachmittag

4 Uhr, Taufe am 15. Oktober 1843 durch Pfarrer Steinmeyer. Paten: 1. Maler Brendel, 2. Webermeister Smethana,

3. Jungfrau Louise Perlewitz. (Anmerkung: Die ersten beiden Paten sind Nowaweser Einwohner). Quelle: Kirchenbuch Nowawes, Geburtenregister Nr. 118 / 1843.


Ab 01. April 1859 geht Pauline nach Berlin „in Dienst“. Dort lernt sie den Zimmermann August Dittwaldt kennen.

Pauline wird in Nowawes, am 21. August 1864 Carl Ludwig August Dittwaldt heiraten, mit ihm in Berlin wohnen und am

17. November 1913, mit 70 Jahren, in Zehlendorf bei Berlin sterben. Ihr Ehemann, August Dittwaldt wird bereits am 06. Juni 1906, im Berliner Südosten (später Kreuzberg genannt) im Alter von 67 Jahren sterben.





Wir sind inzwischen der vorstehenden Kinderliste entwachsen und

ihr seht uns jetzt hier als Eltern



Das Ehepaar = Die Eltern = die Probanden (in der 05. Generation)

Carl Ludwig August Dittwaldt oo Alwine Pauline Zinnow




Vater: Generation 05 / Ahn 18.2



Mutter: Generation 05 / Ahn 19.4

Bedeutung der Familien-Namen:

Vom german. Namen Dietwald. diot = Volk + walt = Gewalt, Herrschaft ausüben, verwalten.



Name:


Dittwald, später Dittwaldt


Zinnow


Vornamen:

Carl Ludwig August


Alwine Pauline

Deren Eltern

Vater:

Dittwald, Karl Ludwig,

Zimmergeselle in Massow


Mutter:

Schulze, Karoline Wilhelmine


Vater: Friedrich Wilhelm Zinnow, Zimmergeselle und Eigentümer.


Mutter: Marie Friederike geb. Rohde / Rothe,

beide in Nowawes lebend.

Geboren:

in Dechsel, bei Landsberg, (Warthe) am Montag, 15. Mai 1837, vormittags 11 Uhr, evangelisch, ehelich.

Taufe am 21. Mai 1837, Prediger Rathenburg aus Lorenzdorf.

Die Taufpaten sind: 1. Hanna Louise Heese,

2. Henriette Dittwald,

3. Henriette Stenigke,

4. Johann Wiebke, 5. Fleischer Ernst Fiedler.

Quelle: Kirchenbuch Dechsel,

S. 287, Nr. 16/1837.

Erfasst durch Chris Janecke am 31. August 1999 im KB Dechsel, Archiv Landsberg.


in Nowawes bei Potsdam, Dienstag,

03. Okt. 1843, nachmittags, 4 Uhr.

Taufe am 15. Okt. 1843, Pfarrer Steinmeyer.

Die Taufpaten: 1. Herr Maler Brendel, 2. Webermeister Smetana, 3. Jungfrau Louise Perlewitz.


Quelle: Kirchenbuch, Friedrichskirche Nowawes, 1843, S. 72, Nr 115.


Wohnorte vor der Ehe:


Dechsel, nach 1841 in Massow,

Berlin.

Nowawes

Beruf:

Zimmergeselle in Berlin.

Zwischen 1875 / 1876 Wechsel zum Gastwirt in Berlin


Mutter und Hausfrau. Alwine Pauline hatte 9 Geburten. 5 Kinder von ihnen wurden erwachsen.

Getraut:

Nowawes bei Potsdam, Friedrichskirche, 21. August 1864.

Alwine Pauline ist 20 Jahre jung, August ist 27 Jahre alt.

Quelle: KB 1864, Nr. 27, Trauschein vom 04. November 1865


Wohnungen, gemeinsame:

Etwa ab 1864: Berlin-Südost (später Berlin-Kreuzberg), Wilhelmstraße 146

Ab 1874: Berlin-Südost (später Berlin-Kreuzberg), Oranienstraße 174.

Ab 1885 Berlin-Südost (später Berlin-Kreuzberg), Kottbuser Damm 34 (Neubau-Eigentum)


Gestorben:

Berlin SO (Süd Ost, später Berlin-Kreuzberg),

Kottbuser Damm 34.

06. Juni 1904, 67 Jahre alt



Pauline lebt in den letzten Jahren bei Tochter und Schwiegersohn Marie und Gustav Weiland in deren Haus Zehlendorf, bei Berlin, Düppelstraße 11 (nach 1915: Nr. 20)

Sie stirbt in diesem Hause am

17. November 1913,

70 Jahre, 1 Monate und 14 Tage alt.







Die Kinder (Generation 4) von

Carl Ludwig August Dittwaldt oo Alwine Pauline Zinnow,



Familienname: Dittwaldt



Geburts- und Sterbeorte, weitere Lebensdaten

Das Kind, das die Ahnenreihe in direkter Linie zu den heute lebenden Janeckes dieses Zweigs weiterführt, ist fett gedruckt.


1

Luise Pauline Marie

Dittwaldt


I. oo


Paul Gustav Franz Reinicke





Geboren in Berlin-SO 33, Wilhelmstraße 146, am 25. März 1865.

Taufe: in der Dreifaltigkeitskirche, am 7. Mai 1865, Pfarrer Rode.

Paten: 1. Herr Casemir, 2. Herr (Carl Ludwig) Dittwald, aus Massow, (Großvater des Täuflings).

3. Herr Tischlermeister (Julius August) Gericke, Nowawes (Onkel des Täuflings). Quelle: KB Dreifaltigkeitskirche Nr. 279/1865.


Im Alter von 19 Jahren vergibt Marie ihre Jungfernschaft an den 30-jährigen Bierfässer- und -Kästen-Kutscher Paul Reinicke.

Das läuft künftig nicht bestens. Sie hat von ihm drei Kinder, ist bereits nach zwei Jahren eheverlassen und bald darauf, schon mit 26 Jahren, Witwe. Die drei Kinder sind sehr zeitig gestorben.


In II. Ehe heiratet Marie den Gastwirt Gustav Weiland. In dieser Ehe werden zwei Söhne geboren. Georg im Jahr 1892 und Bruno 1895. Als Erwachsene sind beide im Bankgeschäft leitend tätig. Georg heiratet 1915 die Dorothea Schröder und mit ihr hat er zwei Kinder: Gisela * 1918 und einen Jungen 1921.

Der Kontakt der Söhne Georg und Bruno zu einigen Verwandten bricht während des „1000-jährigen Reiches“ (1933–1945) wegen unüberbrückbarer, politisch gegensätzlicher Anschauungen ab. Das ist schmerzlich – aber verständlich.


Gustav Weiland starb in seinem Miet-Haus Berlin-Zehlendorf, Düppelstraße 20, am 11. März 1941 – Marie wohnte natürlich auch dort – aber gestorben ist Marie nach einem Sturz auf der Straße, am 26. September 1945 an Herzversagen. Bei diesem Sturz hatte sie sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen (der zu damaliger Zeit ohnehin als nicht heilungsfähig galt).


Für diese Ehepaare gibt es auf dieser Internetseite die gesonderten Lebensläufe Weiland oo Dittwaldt unter der Berücksichtigung von Reinicke oo Dittwald .



Marie Dittwaldt heiratet als Witwe


II. oo


Weiland, Gustav,

Gastwirt

2

Carl Adolf

Dittwaldt

Geboren in Berlin-SO 33, Wilhelmstraße 146, am 18. Februar 1867, abends 7¼ Uhr.

Taufe: Neue Kirche (Deutscher Dom auf dem Gendarmenmarkt), am 24. März 1867, Pfarrer Lisco. Die Kinds-Paten sind:

1. Zimmermann (Johann Friedrich Wilhelm) Zinnow, Nowawes (Vater der Kindsmutter),

2. Tischler-Meister (Julius August) Gericke, Nowawes,

3. Diener Witt.

Quelle: KB Neue Kirche, Doppelseite 222, Nr. 114 / 1867.

Schulze-Scan: A C Ditt 1867-230.


Leider lebt Carl Adolf nur eine kurze Zeit. Er stirbt in der Wohnung Wilhelmstraße 146 bereits am 22. Juni 1868, nachts um 12 ein halb Uhr (0.30 Uhr). Als Todesursache wurde Abzehrung angegeben. Carl Adolf wurde nur 1 Jahr / 4 Monate und vier Tage alt. Er hinterlässt die Eltern und die Schwester Marie.

Quelle: Kirchenbuch der Dreifaltigkeitskirche, Doppelseite 35,

Nr. 216 / 1868. Schulze-Scan: C C Ditt 1868-276.


3



Pauline Martha Marie

Dittwaldt

Geboren in Berlin-Südost (später Berlin-Kreuzberg) in der Wilhelmstraße 146, am 24. Februar 1869, früh, 2¼ Uhr. Taufe: Neue Kirche = Deutscher Dom auf dem Gendarmenmarkt, am

14. Februar 1869, Pfarrer Lisco. Die Taufzeugen sind:

1. Zimmermann Zinnow (Johann Friedrich Wilhelm, Großvater des Täuflings aus Nowawes),

2. Tischlermeister (Julius August) Gericke, Nowawes;

3. Lehrer (Gottlieb) Sotscheck, Liebätz (Ehemann der Schwester Auguste geb. Zinnow von der Kindsmutter).

Quelle: Neue Kirche Nr. 57 / 1869.


Auch Martha wird das 2. Lebensjahr nicht vollenden. Sie stirbt in der Wohnung Wilhelmstraße 146 am 29. December 1870, früh um vier ein halb Uhr, im Alter von einem Jahr, 11 Monaten und 5 Tagen an Krämpfen. Bestattung am Neujahrstag, 01. Januar 1871


Quelle: KB der Dreifaltigkeitskirche, Doppelseite 80, Nr. C 510 / 1870. Schulze-Scan: C P Ditt 1870-664


4



Hedwig Auguste Antonie

Dittwaldt


oo Berlin,

24. Nov. 1892


Ernst Borries,

Bahnbeamter,

Sportstättenwart

Geboren in Berlin-SO 33, Wilhelmstraße 146, 12. Okt. 1870, früh 6 Uhr. Taufe am 30. Okt. 1870 Pf. Sydow. Die Tauf-Paten sind:

1. Gärtnergeselle Zinnow, 2. Marie Sonnke(?),

3. Zimmermann Wilhelm Dittwald (Bruder des Kindsvaters), Quelle. Neue Kirche = Deutscher Dom auf dem Gendarmenmarkt. KB 429/1870.


Heirat in Berlin, am 24. November 1892, mit Ernst Borries. Der Bräutigam wurde 1864 geboren. Der Ernst soll ein ernster, wortkarger und seelisch harter Zeitgenosse gewesen sein. Ein erschreckend derber Mann, sagt Karl-Heinz Schreiber, Dresden 1968 (der Neffe „Butterblumenheinrich“ von Dr. Wernher Bauer).


Das Paar hat drei Kinder:

1. Kurt, geb. Berlin, 23. März 1895, gest. 23. Nov. 1968: Historiker, Hochschullehrer, Prof. Dr. der Philologie (politisch rechts, umstritten) oo Hildegard Rieger. Das Paar hat die Tochter Ursula Borries oIo Dr. Federau, in Immenstaad am Bodensee.


2. Johannes, geb.12. Juni (wohl) 1897, genannt Hans. Als Erwachsener: Inspektor eines landwirtschaftlichen Gutes in Berlin-Zehlendorf. Er kam erst 1951 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück.


3. Gertrud (Gertrud ist als Kind gestorben).


Ernst starb im Jahre 1946, 82 Jahre alt.

Hedwig ist gestorben am 15. Febr. 1948, 77 Jahre alt. Überführung zum und Beisetzungen am letzen Wohnort des Sohnes Kurt, in Eßlingen am Neckar.


5



Pauline Clara Antonie

Dittwaldt


oo Berlin,

15. September 1896


Karl Friedrich August

Janecke


Geboren in Berlin, Wilhelmstraße 146, am 03. Nov. 1872, früh 5 Uhr, Taufe am 24. Nov. 1872, Pfarrer König. Die Paten sind:

1. Tischlermeister (Julius August) Gericke (aus Nowawes),

2. Lehrer (Gottlieb) Sotscheck, (Liebätz bei Luckenwalde),

3. August Keil

KB der Dreifaltigkeits-Kirche 438 / 1872.


Heirat in Berlin, am 15. September 1896, mit Karl Friedrich August Janecke.

Clara ist gestorben in Nowawes, am 25. Februar 1933, der August lebte bis zum 02. Februar 1950.

(Ein Großeltern-Paar von Chris Janecke). Für dieses Ehepaar gibt es einen eigenen Lebenslauf auf dieser Internetseite.


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Carl Gustav Max

Dittwaldt


I. oo


Margarethe (Gretel) Goeritz



Geboren in Berlin (Kreuzberg), Oranienstraße 174, am

02. Nov. 1874, frühmorgens ein viertel vier Uhr / (03.15 Uhr).


Taufe: In Berlin, St. Jacobi, am 29. Nov. 1874. Die Taufpaten:

1. Marie Reinicke

2. Gottlieb Sotscheck, Lehrer (in Liebätz bei Luckenwalde)

3. Rauter (? schlecht lesbar), Brauereibesitzer.


Quelle: KB St. Jacobi, Doppelseite 159, Nr. 1266,

Schulze-Scan: A M Ditt 1874-173


Max wird ein Betriebs-Ingenieur des Maschinenbaus und bekleidet eine Funktion in der er (später) als Reichsbahn-Amtmann eingestuft ist.

Er lebt vorerst natürlich in Berlin, später in Deutsch-Eylau. Als junger Mann freit er Margarethe (genannt Gretel) Goeritz. Diese Ehe brachte eine Tochter >Christel< hervor, 1905 geboren.

Dr. rer. pol. Christel Sauerlandt, geborene Dittwaldt (Staatswissenschaftlerin). Diese ehelicht später Prof. Dr. Walter Ernst Sauerlandt, (* 24. September 1899 in Flurstedt (Thür.) – † Kassel, 26. August 1982. Ackerbau-Wissenschaftler, Forscher zur Pflanzenphysiologie und-Ernährung.

Im Ergebnis der Gebietsverluste des Ersten Weltkrieges verlässt 1922 auch seine Familie den Ort und dieses Gebiet. Seine Familie findet eine neue Heimstatt in Königsberg (Ostpreußen).

Maxens Ehefrau Gretel Goeritz stirbt aber leider zeitig, so dass Max 1937 in Königsberg ein zweites Mal heiratet. Die Braut und künftige Ehefrau ist Gertrud (genannt Trudel) May. Geboren wurde sie am 17. Februar 1894, ist also 20 Jahre jünger als Max. Gertrud ist die Tochter des Pfarrers May auf dem Fürstlichen Besitz Dohna-Schlobitten in Ostpreußen. War Maxens erste Frau Margarethe eine „gestandene“ Person, so ist Gertrud eine kleine, sehr Zierliche. Sie leben bis Anfang 1945 in Königsberg, müssen dann „Heim ins Reich“ fliehen. Die Flucht über die Ostsee, ein Auffanglager in Schwerin, wird schließlich in Lüneburg enden.

Die Stadt Königsberg wurde fast vollständig dem Erdboden gleichgemacht, fast völlig zerstört, bis auf wenige Bauten. Einige Monate später benennt die Sowjetunion die vormals Preußische Stadt in >Kaliningrad< um.


Max ist gestorben in Lüneburg, Soltauer Straße 5. am 31. Juli 1953, 78 Jahre alt.

Gertrud überlebt ihren Ehemann Max um mehr als drei Jahrzehnte. Ihr Leben endet am 18. Mai 1987 im Aschroth-Pflegeheim in Kassel, 92 Jahre alt.

Für dieses Paar gibt es auf dieser Internetseite den gesonderten / eigenen Lebenslauf: Dittwaldt oo Goeritz / - May.


II. oo StA B 447 / 1937 in Königsberg (Ostpreußen)


Gertrud (Trudel) May

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Martha Alma

Dittwaldt


oo


Zocher, Julius Alfred Martin,

Bahnmeister

Geboren in Berlin-Südost (später Kreuzberg) Oranienstraße 174, am 30. August des Jahres 1876, mittags 12 Uhr.

(aber den Taufeintrag der Jacobikirche nicht gefunden).

Quelle StA Schulze-Scan A A Ditt 1876-132


Alma heiratet in Berlin am 22. November 1898 den Ingenieur Julius Alfred Martin Zocher. Vor der Eheschließung wohnt sie in Berlin-Südost, Bethanienufer 7. Der Bräutigam wurde am 25. September 1873 in Meißen (Königreich Sachsen) geboren. Alfred ist der Sohn des Tischlermeisters Johann Julius Zocher. Seine bereits verstorbene Mutter war Amalie Bertha Richter. Alfred ist Bahnmeister bei der Berliner Straßenbahn, später arbeitet er am Aufbau der Kalk- und Mörtelwerke Berlin-Treptow, Filiale Neuendorf bei Potsdam mit, dann ist er Bahnmeister bei der Deutschen Reichsbahn wohnt genau wie die Braut im Haus ihrer Eltern, Berlin, Kottbuser Damm 34. Zeugen der Eheschließung auf dem Standesamt sind der Gastwirth August Janecke (Großvater von Chris Janecke), ebenfalls Kottbuser Damm 34 wohnend und der Restaurateur Gustav Weiland aus der Wrangelstraße 100.

Quelle: StA B Zo Di 1898-159/160.


Mit ihrem Mann Alfred lebte Alma aus Berlin auch in Karlsruhe, in Nowawes-Neuendorf, Potsdamer Str. 9a (nahe Glasmeister- Ecke Johannsenstraße) und in Düsseldorf-Grafenberg.

Das Ehepaar hatte keine Kinder.

Gestorben ist Alma in Düsseldorf, am 26. Mai 1928, 52 J.


Alfred heiratete geraume Zeit später nochmals – eine Auguste, die im Frühjahr 1951 in Weimar sterben wird – die letzte Wohnstätte der beiden Zochers.


8

vorgesehene Vornamen nicht bekannt.


Still geboren (todt) wurde in Berlin, Oranienstraße 174, am

10. Juni 1878, vormittags um neun ein halb Uhr ein Kind weiblichen Geschlechts.

Quelle StA Schulze Scan A=C Di 1878-420


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Carl

Dittwaldt

Geboren in Berlin, Oranienstraße 174, am 09. Februar 1882, vormittags um drei Uhr.

StA Schulze-Scan A C Ditt 1882-032


Das Söhnchen Carl hat nach neun Monaten der Zeit der Entwicklung nur zwei Tage auf der Erde gelebt und diese bereits am 11. Februar 1882 wieder verlassen müssen.

Quelle: StA C 283 /1882. Schulze-Scan C C Ditt 1882-289



Damit endet die Kinderliste von August Dittwaldt oo Alwine Pauline Zinnow. Von den neun Kindern die Pauline geboren hatte, erreichten fünf das Erwachsenenalter


August Dittwaldt erzählt uns aus seinem Leben:


Im Jahre 1837

Meine geehrten Eltern, Carl Ludwig Dittwald und Karoline Wilhelmine, geb. Schulze, lebten in dem kleinen Angerdorf Dechsel, (Ostbrandenburg / Neumark) deren Kreisstadt Landsberg an der Warthe ist. Mein Vater war in Dechsel Kolonist und Zimmermann.

Hier wurde ich als erstes Kind meiner Eltern, am Montag, den 15. Mai 1837 gegen 11 Uhr am Vormittag geboren. Die evangelische Taufe erhielt ich in Dechsel, in der Fachwerk-Kirche, die im Jahre 1749 auf dem Dorfanger erbaut wurde, am Sonntag, den 21. Mai ’37 (Kirchenbuch Dechsel S. 287, 1837, Nr. 16). Um mich zu taufen, kam Herr Prediger Rathenburg aus Lorenzdorf. Alle meine Paten waren zu diesem Anlass versammelt:

1. Hanna Louise Heese, 2. Henriette Dittwald, 3. Henriette Stenigke, 4. Johann Wiebke und 5. Ernst Fiedler, der Fleischer.

Dechsel ist bereits vor 1316 urkundlich erwähnt. Den Ort legte man einst als Angerdorf an. In späteren Jahren wurde daraus leider eine Durchgangsstraße. Dechsel hatte wegen seiner „günstigen“ Lage an der Durchgangsstraße zwischen Landsberg und Schwerin schon im Dreißigjährigen Kriege sehr unter Plünderungen zu leiden.


1838

Eine der größten Neuigkeiten dieser Weltgeschichte: Der August Dittwald aus Dechsel (also ich) hat in verschiedenen Übungsstunden das zweibeinige, vorerst wacklige, jetzt freihändige Laufen erlernt.


1840

Am 30. Januar gegen 9 Uhr am Vormittag wurde meine Schwester Ernestine Henriette Dittwald geboren. Sie erhielt ihre Taufe am 06. Februar 1840 von Prediger Henseler. Ihr wollen als Taufgevattern zur Seite stehen: 1. Henriette Dittwald, 2. Hanna Louise Heese,

3. Friedrich Königs Ehefrau (sie ist keine echte Königin), 4. Friedrich Wilhelm Stenigke und auch hier der Fleischer Ernst Fiedler, eine herzhafte, praktische Bindung. (Kirchenbuch Seite 414, Nr. 07/ 1840). Meine Baby-Schwester – das weis sie heute noch nicht - wird viel später Herrn Neubert aus dem benachbarten Nieder-Alvensleben ehelichen).


1841

Meine zweite Schwester: Augustine Wilhelmine, wurde am 23. September 1841 halb 01 Uhr in der Frühe geboren und am 26. September von Prediger Henseler getauft. Als Paten gewannen meine Eltern: 1. Hanna Louise Hensel, 2. Martin Stenigkes Ehefrau (in Wirklichkeit trug aber auch sie einen Vornamen), 3. Theodor Fiedler, 4. Wilhelm Stenigke und 5. Schneidermeister Julius Wunnicke. (KB Dechsel S. 475, Nr. 37/1841). Diese meine Schwester Augustine Wilhelmine heiratet später den Hausmann Friedrich Grützmann in Massow).

Als ich nun im Alter von viereinhalb Jahren stehe, also im späten Herbste, zieht unsere Familie von Dechsel nach Massow um. Dieses kleine Dorf ist ein „Schwesterdorf“ vom etwa ebenso kleinen Nieder-Alvensleben. Beide Dörfer sind nur einen „Katzensprung“ von Dechsel entfernt und der sandige Verbindungsweg ist mit schönen, schattenspendenden Ahornbäumen überkront.

Das Dorf erlebte seine Gründung im Jahre 1770 und man benannte es zur Ehrung des Ministers Massow mit diesem Namen. Zur Gründungszeit wohnten hier auf 32 Grundstücken eben so viele Familien. Jeder Familie wurde ein Haus, ein Stall und fünf Morgen Land zugemessen. Zu den Erstbewohnern zählte noch niemand, der den Namen Dittwald trug. Dessen kann sich unsere Sippe leider nicht rühmen.


1843

In diesem Jahr beginnt für mich ein neuer Lebensabschnitt. Was man so leichthin „Besuch“ der Schule nennt, stellt sich in Wirklichkeit als eine achtjährige Pflicht dar. Was ich nun wirklich noch nicht wissen kann ist, dass just in diesem Herbst, da für mich das Drücken der Schulbank anhebt, in dem Ort Nowawes bei Potsdam meine spätere Ehefrau geboren wird.


1844

Am 23. März gegen 9½ Uhr erhalten meine Eltern ihr nächstes Kind und ich ein neues Schwesterchen. Es ist Marie Luise, (die später von Karl August Quilitz, ebenfalls aus Massow, zum Traualtar in Dechsel geführt wird). Vorerst aber ist ihre Taufe an der Reihe. Natürlich wieder in Dechsel, denn die paar Häuser von Massow haben keine eigene Kirche, sind damit aber, weiß Gott, mitnichten religionslos. Den heiligen Akt des Taufens vollzieht wie gewohnt Herr Prediger Henseler. Als Taufzeugen dienen diesmal: 1. Auguste Werner,

2. Gottfried Senfts Ehefrau (wie hieß sie noch gleich?), 3. Auguste Geschke, 4. Julius Wunnicke und 5. Ludwig Wiesenthal.

Das alles steht im Deichsele Kirchenbuch auf der Seite 570, Nr. 07 / 1844.


1847

Am 05. Mai stirbt unser guter Vater. Wir sind keine vollständige Familie mehr. Aber die Großeltern kümmern sich auch um uns.


1848, längst habe ich das 10. Lebensjahr vollendet

Jetzt bin ich nicht mehr so allein unter den vielen Frauenzimmern, denn am 14. Oktober, früh 01 Uhr, wird mein einziges, letztes und jüngstes Brüderchen Friedrich Ludwig Wilhelm geboren. Mein Lieblingsbruder! Taufe am 22. Oktober, wie üblich bei Prediger Henseler in Dechsel. Meine Eltern sprachen zur Patenschaft für ihn mit Erfolg an: 1. Caroline Werner,

2. Wilhelmine Schallert, 3. Wilhelm Stenigke, 4. Julius Wunnicke und 5. Julius Jonas, (KB in Dechsel, auf Seite 732, Nr. 36 / 1848). Ihr seht schon an der Häufigkeit der Patenschaftsbeziehungen, dass es in einem so kleinen Dorfe keine großen Auswahlmöglichkeiten gibt. Und es gibt ja so viele Dittwalds. Meine Eltern wissen, dass es engere verwandtschaftliche Beziehungen zu Trägern gleichen Namens z. B. nach den Dörfern: also Dechsel und Massow sowieso und darüber hinaus nach Johanneswunsch, Eulam, Jahnsfelde, Nieder-Alvensleben, Egloffstein, Rodenthal und ganz gewiss noch nach weiteren Orten gibt.

Die Zukunft weiß, dass Brüderchen Fri Lu Wilhelm mir nacheifern wird: Auch er wird später den edlen Beruf des Zimmererhandwerks erlernen, nach Berlin ziehen, auch er wird sich dann „Dittwaldt“ schreiben und auch bei Nowaweser und Potsdamer Zimmerleuten verkehren. So sind wir z. B. bei dem Potsdamer Zimmermann Mahnkopf gemeinsam zu Gast (siehe Ahnenaufstellung – Lebenslauf „Mahnkopf oo Sommer“) und schließlich werde auch ich später meine Frau durch die Pflege des beruflichen Freundeskreises kennen lernen. Wollen wir hier aber nicht zu weit vorgreifen.


1851

Inzwischen bin ich schon 14 Jahre alt und habe die Schulzeit beendet. Nun ist es an der Zeit beruflich weiter zu lernen. Vater ist Zimmermann. Ich habe ihm schon häufig zugeschaut und manchen Griff abgeguckt, Hand mit angelegt. Es zeigt sich als zweckmäßig, ebenfalls Zimmermann zu werden. In Landsberg und Umgebung wird viel gebaut und das Handwerk, so sagt man, habe „goldenen Boden“. Den Umgang mit dem Naturstoff Holz bin ich gewohnt und er scheint mir recht angenehm.


1855

Schwupp – so vergehen die Jahre! Um diese Zeit beende ich die Lehre, werde freigesprochen und bin nun ein Zimmergeselle.


1856

Reste des Neandertaler Menschen werden bei Düsseldorf gefunden. Das hat nun aber rein gar nichts mit meiner Familie zu tun. Aber immerhin wissen wir ja: Es gibt noch mehr interessantes auf der Erde.


1857

In diesem Jahr bin ich schon zwanzig Jahre alt.

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Hier machen wir erst mal eine Pause, denn einer meiner Urenkel, der Chris Janecke (der ja aus dem gleichen Nest stammt wie meine spätere Frau Pauline (Nowawes = Babelsberg), möchte gern berichten, wie er meine Heimat kennenlernt – bevor ich diese nun bald verlassen werde.

Jetzt also ein „Einschub“, der nicht so ganz in die Zeitabfolge gehört:


Chris Janecke berichtet über seine Reise in die Vergangenheit zu den Dittwalds im Raum Landsberg an der Warthe:


Heute, am 27. Juli 1999 möchte ich gern die früheren Wohnsitze unserer Dittwald-Vorfahren aufsuchen. Möchte kennenlernen wo sie lebten, sehen, aus welchen Nachbarorten ihre späteren Ehefrauen stammten, damit „mein-sich-Erinnern können“ mit einem etwas realen Hintergrund versehen wird.

Wenn möglich, möchte ich dann im Kirchenbucharchiv Gorzow/ Landsberg (Warthe) an einem weiteren Tage nach den Familiendaten suchen – und euch natürlich über diese Fahrradfahrten berichten.


Um 5.00 Uhr am Morgen mache ich mich von Golm bei Potsdam mit dem Fahrrad auf den Weg (dann aber von Potsdam bis Landsberg/Gorzow Wielkopolski mit der Bahn).

Die Bahnstrecke führt mich durch Berlin und später durch die Grenzstation Küstrin/Kostrzyn an der Oder. Bei Pass- und Zollkontrolle gibt es keinerlei Probleme.

In diesen Wochen, so auch an diesem Tage, herrscht ein sonniges Hochsommerwetter.

Gleich hinter dem Bahnhof Küstrin/Kostrzyn äugen zwei Rehe, Ricke und Kitz, dem Zug nach.

Weiter fährt die Bahn nach Dabroszyn. In Maly befinden sich auf mindestens jedem zweiten Haus Storchennester – eine stattliche Anzahl. Die 43 Kilometer zwischen Küstrin und Landsberg fährt der Zug durch das flache Land des Warthebruchs, welches im Norden streckenweise von Hügelketten gesäumt wird.

Weiter rollt der Zug durch die Orte Witnica, Nowiny wielkie, Bogdaniec, Lupowo und Gorzow, bis er pünktlich um 9.44 Uhr in Gorzow Wielkopolski eintrifft.

Früher (bis 1945) hießen die Orte, die an dieser Strecke liegen: Küstrin, Tamsel, Klein Kammling, Vietz, Dühringshof, Neu Gennin, Loppow, Neuritz und Landsberg an der Warthe.


Landsberg/ Gorzow Wielkopolski

Das staatliche Archiv in der Uliza Grottgera 24/25 war Dank des Stadtplanes eines freundlichen Taxifahrers schnell gefunden. Im Archivum panstwowe wurde ich von einer polnischen Dame namens Janecke (welch ein Zufall!) sehr freundlich empfangen. Die von mir gesuchten Kirchenbücher sind zumindest für den Zeitraum zwischen 1827 und 1870 (und einige ältere) für die betreffenden Orte Dechsel, Massow, Eulam und Jahnsfelde vorhanden. Einsehen darf ich die Bücher am heutigen Tage aber noch nicht, weil dazu ein schriftlicher Antrag gestellt werden muss, auf den dann eine schriftliche Genehmigung aus Warschau abzuwarten ist.

So nutze ich den Tag zu der sowieso geplanten Fahrradtour.

Die Stadt Landsberg hat etwa 130.000 Einwohner, ist also etwas kleiner als Potsdam.

Die Marienkirche möchte ich mir gern ansehen. Ich kenne diese von einem Farbfoto aus den 1920er Jahren. Die Kirchumgebung sieht auf dem Bild so sonntäglich friedlich aus, erquickend der sprudelnde Brunnen unter alten beschattenden Bäumen. – Mein heutiger Eindruck ist wesentlich nüchterner: Hohe Häuser mit vielfältiger Reklame im Rund um die Kirche, motorenbrüllender dichter Straßenverkehr, trockenes, staubiges Zentrum der Stadt. Die Stadt Landsberg verlasse ich schnell wieder. Vom Bahnhof aus rolle ich mit dem Fahrrad nach Südosten, überquere die breite, gemächlich dahinfließende Warthe und fahre auf der Straße Nr. 3 (E 65) in Richtung Schwerin/Skwierzyna - Posen/Poznan - Grünberg/Zielena Gora. Der nächste Ort (inzwischen zu Landsberg eingemeindet) ist Kernein/Karnin. Direkt besuchen möchte ich heute die Dörfer Dechsel, Massow, Eulam und Jahnsfelde (und natürlich die Durchfahr-Orte auf diesen Wegen).


Dechsel/Deszczno

Dechsel ist ein Straßenangerdorf, 8 km südöstlich von Landsberg. Der Ort bestand bereits vor 1316. Bezeichnungen: 1345 „Dessen“, bereits ein wüster Ort. 1452: „Deszen“ (wiederbelebt).

Auch Dechsel hatte im 30jährigen Krieg (1618 - 1648) wegen seiner „günstigen Lage“ an der großen Straße von Landsberg nach Schwerin sehr unter Plünderungen zu leiden.

1749 erbaute man auf dem Dorfanger ein Fachwerkkirchlein. Die heutige Kirche wurde im Jahre 1892 errichtet. Kirchenbücher sind ab 1802 erhalten.

Im Jahre 1909 lebten in Dechsel in den 147 Wohnhäusern 200 Familien und 12 Einzel-Personen. Von den 975 Einwohnern waren 46% männlich und 54% weiblich. Eine Familie bestand im Durchschnitt aus fünf Personen. Die Gemarkung umfasst 1.432 Hektar (1 Hektar = 10.000 qm).

Aus Richtung Landsberg kommend steht linker Hand am Anger das Gebäude der Gemeindeverwaltung und auf dem Anger die bereits erwähnte Kirche.

Auf dem Kirchengelände befindet sich ein massiver Steinsockel. Ich denke, dieser wird einst (bis 1945) ein Denkmal getragen haben – vielleicht „für unsere gefallenen Soldaten 1914 - 1918“. Heute steht auf diesem schweren Fels ein leichter Glasbehälter als Wetterschutz für eine bunte Mariengestalt – zu Ehren der Mutter Jesu Christi.

Im Ort finden wir (wie überall) Bausubstanz recht unterschiedlichen Alters. Es gehören dazu Kolonistenhäuser aus der Zeit von König Friedrich des Großen. Diese sind aber oft „baulich überformt“, also verändert, erweitert, modernisiert. An jüngeren Bauten findet man häufig die typisch polnischen Würfelhäuser, mit einem Flachdach versehen.


Massow/Maszewo

Zur Mittagszeit haben wir 27°C im Schatten. Im Straßendorf Dechsel biege ich nach Süden (rechts) ab und überquere die Bahnlinie Landsberg- Schwerin. Rechter Hand steht der Bahnhof einsam in der Sonnenglut. Er macht einen verlassenen Eindruck. Gras wächst auf dem Bahnsteig und im Gleiskörper. Nur das Durchgangsgleis für den Fernverkehr zeigt blank gerollte Schienenköpfe. Kurz hinter dem Bahnhof Dechsel, nach einer kurzen, schnurgeraden, herrlich ruhigen Ortsverbindungsstraße, die wie ein grünes Gewölbe mit Ahorn- und Pappeln überkront ist, beginnt schon Massow.

Das Dorf wurde 1770 gegründet und nach dem Minister Massow benannt. Zur Zeit der Gründung wohnten hier auf 32 Grundstücken, 32 Familien. Jeder Familie wurde ein Haus, ein Stall und fünf Morgen Ackerland zugemessen, das sind etwa 12.500 qm oder eine Fläche von beispielsweise ungefähr 112 x 112 m). Die Gesamtfläche des kleinen Ortes betrug 43 Hektar (das sind 172 Morgen oder 430.000 qm) .

Im Jahre 1770 hat hier noch keine Familie Dittwald gelebt. (Quelle: Einwohnerverzeichnis in „Der Neumärker“ – Blätter für neumärkische Familienkunde, Mitteilungen des Vereins für die Geschichte der Neumark, Band 3, 1943.)

Massow besitzt keine eigene Kirche. Das Dorf gehört zum Kirchspiel Dechsel. Auch das zuständige Standesamt wurde dort im Oktober des Jahres 1874 eingerichtet.

1909 hatte Massow 31 Wohnhäuser. In diesen lebten 34 Familien und 2 Alleinstehende. Von den 144 Einwohnern waren 47% männlich und 53% weiblich. Eine Familie bestand im Durchschnitt aus vier Personen.

In den Kirchenbüchern von Massow kommt der Name Dittwald öfter vor. aber auch in Nachbardörfern (z. B. im Ort Johanneswunsch) tritt er auf.


Auf meiner sechzig Jahre alten Landkarte (Deutsches Reich, Provinz Brandenburg/Neumark) sehe ich noch die Dörfer Nieder-Alvensleben und Massow dicht beieinander liegen. Beide wurden offenbar nach 1945 zu „Maszewo“ zusammengefasst. Auch mit dieser Zusammenlegung erreichte der neue Ort keine wesentliche Größe. Massow bietet einen beschaulichen Anblick. Sandwege verbinden die überschaubare Anzahl von Häusern miteinander.

Diese früheren Nachbarsiedlungen umrollt man mit dem Fahrrad auf einem Sandweg-Rundkurs in wenigen Minuten. Auf dieser Kreislinie wieder bis zum Ortseingang zurückgekehrt, gilt als mein nächstes Ziel das Dorf Eulam/Ulim.

In westsüdwestlicher Richtung verlasse ich Massow. Hier säumen Kopfweiden die Straße. Der nächste Ort an der schnurgeraden, wenig befahrenden Nebenstraße heißt Bürgerbruch/ Bialoblocie, ein Straßendorf. Hinter jedem der Gehöfte erstreckt sich eine lange schmale, gärtnerisch oder landwirtschaftlich genutzte Fläche. Die Bebauung ist etwas lückenhaft. Meine Detailkarte von 1944 lässt auf eine damals engere Bebauung schließen.

Am Beginn des sich unmittelbar anschließenden Ortes Schönewald/Krasowiec, durch den die Straße im bisherigen Verlauf weitergeführt wird, biege ich jedoch nach rechts auf die Straße 132 ab und rolle nach Nordwesten. Nach etwa 3 km erreiche ich die Häuser von Rodenthal, wende ich mich nach links und nutze eine Asphaltpiste, die durch einen Kiefernwald nach Eulam führt.


Eulam/Ulim

Diese eine Asphaltstraße und mehrere Sandwege und führen in das Haufendorf mit länglichem Dorfanger, auf dem die Kirche steht. Die Dorfstraße führt direkt zum Anger. Himmlische Ruhe.

Auch Eulam ist ein altes Dorf. Bereits für das Jahr 1316 ist nachgewiesen, dass Markgraf Ludwig der Ältere „das Dorp Ulem“ der Stadt Landsberg übereignete.

Im Jahre 1909 hatte Eulam 65 Wohnhäuser. In jenen lebten 74 Familien und fünf Einzelpersonen. Von den 387 Einwohnern waren 51% männlich und 49 % weiblich. Die durchschnittliche Familienstärke betrug fünf Personen. Die Gemarkung umfasste 839 Hektar.

Die Grundstücke des Dorfes vermitteln einen gepflegten Eindruck.

Der elegant wirkende Kirchturm stammt aus dem Jahr 1747. Die Glocke im Kirchturm besitzt einen Durchmesser von 88 cm. Sie wurde schon im Jahre 1701 in Berlin von Johann J. Schultz gegossen. Das Kirchenschiff jedoch wurde von 1874–1876 neu erbaut und löste die Fachwerkkirche von 1678 ab.

Am Dorfausgang von Eulam geht die Asphaltstraße in einen trockenen, staubigen Sandweg über – seit Wochen hat es nicht geregnet. Die Fahrt zurück nach Landsberg geht über Egloffstein/Lagodzin und die Siedlung Rosswiese.


Jahnsfelde

Da der Tag so recht ausgefüllt sein soll, entschließe ich mich, von Landsberg dann in nordöstlicher Richtung über Lorenzdorf nach Jahnsfelde zu fahren. Verlief die bisherige Tour durch die Ebene auf der Höhe etwa 20 m über Normal Null, so geht es zu meinem letzten Tagesziel fast ständig bergauf. 4 km hinter Lorenzdorf/Wawrow erreiche ich die Höhe von

90 m über NN und auch mein Ziel Jahnsfelde/Janczewo. Im Ortszentrum der leicht erhöhte Kirchplatz. Diese Kirche ist allerdings nicht nutzbar – von Verfallserscheinungen gekennzeichnet – der Turm ist provisorisch gestützt, eingerüstet. Errichtet wurde das Gotteshaus in den Jahren 1733–1735. Neben der Kirche liegt der Gutspark mit einem riesigen aber leeren Speichergebäude am Rande. Das ehemalige Gutshaus aber wurde offenbar abgerissen.

Den Ort nannte man bereits um 1337 „Jansfelde“. Lehnsherren waren die v. Wulkow. Das Dorf hatte eine Größe von 64 Hufen.

1499 bestanden 2 Rittersitze in „Gansfeld“. Besitzer waren zu jener Zeit: Strauß zu Stolzenberg und Wermsfelde sowie Herr v. Rülicke zu Zantoch.

1608 Besitz derer v. Platow. 1717 gehörte der Grundsitz derer v. Schöning und 1844 dem Grafen von Schulenburg - Lieberose.

1909 hatte Jahnsfelde 38 Wohnhäuser. In jenen lebten 51 Familien und sechs Alleinstehende. Von den 254 Einwohnern waren 52% männlich und 49% weiblich. Eine Familie bestand im Durchschnitt aus fünf Personen. Die Feldflur von Jahnsfelde umfasst 408 Hektar.

Bei meinem Besuch ist die Umgebung von Jahnsfelde von reifem Getreide gekennzeichnet, das goldgelb in der Sonne leuchtet, auf den leicht geneigten Hängen wachsend.

Zurück aus Jahnsfelde geht es, man kann es sich denken, fast stets bergab – von Lorenzdorf auf einer sehr breiten Allee, deren Fahrbahnen mittels eines Grünstreifens voneinander getrennt sind. Leicht und trittlos lege ich dieses letzte Stück der Radtour, dafür aber mit heißen Bremsen, bis zum Landsberger Stadtzentrum zurück.

Der Anteil der Fahrradstrecke an diesem Tage betrug etwa 65 km.

Gerade noch rechtzeitig komme ich zur Abfahrt des Zuges nach Küstrin / Kostrzyn um 18.07 Uhr zum Bahnhof Landsberg. Auch die Weiterfahrt nach Berlin-Lichtenberg und die S-Bahnfahrt nach Potsdam verlaufen zügig, so dass ich um 22.45 wieder zu Hause in Golm eintreffe. Ein „prall gefüllter“ Tag liegt hinter mir. Und später wird dann der Besuch des Landsberger Archivs vorbereitet.

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Nun geht es hier in der älteren Zeit weiter, nachdem wir 1857 unterbrachen.

Um 1860

August Dittwaldt erzählt weiter: Mit meinem Umzug in die weite Welt, in die preußische Metropole, ändere ich ein bisschen unwesentlich meinen Namen. Hieß ich bisher Dittwald, so werde ich mich künftig Dittwaldt schreiben. Es hört sich doch ohnehin genauso an.

Hier in Berlin lebe ich in der Schützenstraße 27, unweit der Friedrichstraße und arbeite bereits als Zimmerpolier, als ein Vorarbeiter.


1861

Der König ist tot – es lebe der König! Am 02. Januar ist unser König Friedrich Wilhelm IV. von Hohenzollern verschieden. Sein Bruder Wilhelm, der Kartätschenprinz von 1848, der ja bereits seit zwei Jahren Regent war, erreicht nun als Thronnachfolger die Königswürde.

Das erste brauchbare Telefon baute Philipp Reis. Unvorstellbar, wie die Worte, wenn auch elektrisch zweimal umgewandelt, durch den haardünnen Draht kommen.


1862

Bismarck wird Ministerpräsident von Preußen. Er will die großen Fragen der Zeit nicht im Parlament zerreden lassen, sondern diese effektiv durch „Blut und Eisen“ regeln. Er ist ja schon als „Schmied“ bekannt, der das Eisen kraftvoll formt, bevor es abkühlend erstarrt. Er ist sowohl der Mann für's Grobe, als auch für die „Winkelzüge in der Politik“.

Mit Dampfkraft wird die Überquerung des Atlantischen Meeres jetzt bereits in reichlich acht Tagen bewältigt. Von und natürlich auch nach Berlin führen inzwischen schon sieben Eisenbahnlinien in alle Himmelsrichtungen, die jeweils vor den Toren der Stadt enden.

42 Züge gehen an jedem Tage von Berlin ab.


1863

Vor einiger Zeit habe ich wieder ein Mädel kennen gelernt. Sie wohnt in Nowawes, ist aber hier in Stellung, und heißt Alwine Pauline Zinnow. Ihr Vater ist auch Zimmergeselle. So habe ich bei ihm einen beruflichen Verständnisvorteil und Pauline kennt auch schon so manches aus der Art unseres männlichen Broterwerbes.

Wir werden uns bald darüber einig, dass wir unser Leben gemeinsam fortsetzen wollen. Paulinchen möcht' ich sie so gerne nennen, kann es aber fasst nicht sagen, denn sie ist ja ein großes, kräftiges und ansehnliches Weibsbild von 19 Jahren und ich zähle jetzt 26 Lenze.


1864

Für das kirchliche Aufgebot in Paulines Wohnort sprechen wir den Hausherrn der Friedrichskirche in Nowawes, Herrn Pfarrer Groote an, denn dort, wo ihre Angehörigen leben, wo Pauline damals über das Taufbecken gehalten wurde, wollen wir auch gern heiraten. So ist es Sitte.

Die für meine Wohnumgebung zuständige Berliner Kirche ist die Jerusalemkirche. Auch hier ist das Heirats-Aufgebot zu bestellen. Unsere Absicht wurde also am 31. Juli, am 07. und am 14. August bekannt gegeben und es hatte gar niemand gegen unsere Verbindung jedwede Einwendungen. Das wäre ja auch „noch schöner“ gewesen. Mein Vater hatte seine Einwilligung zu unserer Heirat aus Massow schon mal schriftlich für die Pfarrer übersandt.



Das Kirchenbuch der evangelischen Jerusalem – Kirchengemeinde zu Berlin, Aufgebote, Seite 131, Monat August 1864, belegt

das Hochzeits-Aufgebot der Brautleute Dittwaldt / Zinnow:


Der Bräutigam:

Carl Ludwig August Dittwaldt, 27 Jahre alt, von Beruf Zimmergeselle,

wohnend in Berlin, Schützenstraße 27.

Dessen Vater: Carl Ludwig Dittwald, Zimmergeselle in Massow (bei Landsberg).


Die Braut:

Jungfrau Alwine Pauline Zinnow, 20 Jahre alt, aus Nowawes.

Deren Vater: Friedrich Wilhelm Zinnow, Zimmergeselle in Nowawes.


(Die Hochzeit aber fand dann wie vorgesehen

in der Friedrichskirche zu Nowawes statt).



Die Jerusalem-Kirche in der Stadt Berlin

Sie stand an der Grenze der späteren Stadtbezirke Mitte und Kreuzberg


Der Bau entstand im Jahre 1484 als „Capelle Hierusalem“. In den Jahren 1689 bis 1693 baute Giovanni Simonetti (1652–1716) die Kapelle erweiternd um. 1728–1731: Eine Erweiterung durch Philipp Gerlach brachte die Kirche auf ein stolzes Maß von

35 m x 16 m Grundfläche. Die Kirche stand an der Kreuzung der Straßen: Jerusalemer Straße (später: Kochstraße) und Lindenstraße/Oranienstraße. Sie war die älteste Kirche „der Friedrichstadt“.

1838 erfolgte ein weiterer Umbau nach dem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel.

Bei dem letzten Umbau, 1878/1879 durch Edmund Knobloch, versah man das Haus mit einer Verkleidung aus Backstein und Terrakotten.

Nach Bombentreffern am Ende des Zweiten Weltkrieges, am 3. Februar und 2. März 1945 brannte die Kirche aus.

Die Kirchenruine wird am 9. März 1961 gesprengt. Sie war rund 500 Jahre alt und mit 1.366 Sitzplätzen eine der größten Kirchen der Stadt Berlin.

Auf dem Grundstück wurde nach 1961 das Haus des Axel-Springer-Verlages errichtet.


Meine Pauline wurde am 03. Oktober 1843 in der Nowaweser Priesterstraße 60 geboren und am 15. Oktober in der Friedrichskirche von Pfarrer Steinmeyer getauft. (Kirchenbuch Seite 72, Nr. 115/1843. Als Paten hatte sie: 1. Maler Brendel, 2. Webermeister Smetana, dessen Vorfahren vor rund 80 Jahren aus Böhmen in diese neue Kolonie der Weber und Spinner eingewandert waren sowie 3. die Jungfrau Louise Perlewitz aus Stolpe bei Nowawes.

Der Vater von Alwine Pauline, Johann Friedrich Wilhelm Zinnow, war das 10. und letzte Kind seiner Eltern, geboren am 18. September 1803 in Stolpe, Kreis Teltow (auf dem halben Wege zwischen Potsdam und Zehlendorf gelegen – diese Erläuterung scheint mir wichtig, denn es gibt ja über 60 Dörfer dieses Namens). Ihre Mutter ist Sophie Friederike Zinnow, geborene Rohde, die gleichfalls aus Stolpe stammt. Sie heirateten damals noch in Stolpe, zogen dann aber bald nach der Geburt der ersten Tochter, Charlotte Friederike, nach Nowawes, Priesterstraße, Parzelle 60, erwarben dieses ursprünglich einmal Sotschecksche Grundstück. Sie haben vier erwachsene Kinder.

Unsere Trauung fand also im Heimatort meiner lieben Pauline, in Nowawes statt; am Sonntage, den 21. August 1864 in der Friedrichskirche (Kirchenbucheintrag 1864 Nr. 37). (Oh, ha – hatte der Pfarrer doch noch zur Hochzeit „Jungfer Alwine Pauline“ in das Kirchenbuch geschrieben – na, Irrtümer sind rein menschlich. Er war ja auch damals bei uns nicht zugegen. Vielleicht hatte Paulinchen aber auch eine Antwort auf die indiskrete, ihr hochnotpeinlich erscheinende Befragung, auf die sie nicht vorbereitet war, zu undeutlich gemurmelt, so dass es zu ihren Gunsten, zu jenem „unschuldig reinen Ergebnis“ kam. Was geht’s auch schließlich andre Leute an?)


Nach der Hochzeit beziehen wir eine Wohnung im Berliner Süden, in der Wilhelmstraße 146, Hof I. (Anmerkung Chris J.: nachgewiesen ab 1866). Hier werden wir nun das kommende Jahrzehnt, bis 1874, wohnen. Das Haus gehört der Erbengemeinschaft „Geschwister Jannoch“, vorher der Witwe Marie Jannoch und früher ihrem Ehemann, dem Fabrikanten Krüsteck. Mit uns wohnen hier folgende Mieter: 1. Baumann, der Tapezierer;

2. Geschke, Seidenwirker; 3. Gräbert, Seidenwirker; 4. König, Kaufmann; 5. Jannoch, Tischler; 6. Kreisch, Tischler; 7. Rienitz, Gürtler; 8. Miehlnickel, Schneider; 9. Büttner, Wittwe; 10. Girnau, Leihamtsbeamter; 11. Jannoch II, Lithograph; 12. Jannoch III, Wittwe; 13. Krepper, Calculator und 14. Rienitz II, Maler.

Das Grundstück liegt fast unmittelbar am Belle-Alliance-Platz. Name und Gestaltung des Platzes erinnern an die Waffenbrüderschaft während der Befreiungskriege 1813 bis 1815 gegen die napoleonische Besetzung. Wenn wir aus dem Hause treten, sehen wir im Mittelpunkt des Platzes die Friedenssäule von Cantian mit dem schönen Friedensengel aus Bronze von Christian Daniel Rauch.


Was aber gab es noch in diesem Jahr, außer unserer friedlichen Hochzeit? Gar manches wohl: So zum Beispiel stehen Preußen und Österreich, diesmal verbündet, im Kampf gegen Dänemark um Schleswig Holstein. Die Allianz gewinnt den Krieg und Preußen das Land.


1865

Am 17. Januar 1865 heiratet meine Schwägerin, Paulines ältere Schwester, Luise Auguste Zinnow in Nowawes den Lehrer und Küster (in Liebätz) Friedrich Albert Gottlieb (jun.) Sotscheck.

Im Frühjahr wird Pauline von unserer ersten Tochter, nach der üblichen Zeit der Schwangerschaft entbunden. Also dieses Mädchen erhält die Namen Luise Pauline Marie.

Einen standesamtlichen Nachweis können wir Euch dazu nicht erbringen, denn dieses Wort ist noch völlig unbekannt – Standesämter werden im Jahre 1874 eingerichtet und nehmen im Oktober des Jahres ihre Tätigkeit auf. Aber es geht nicht verloren – wir können ja gerne auf dem nächsten Blatt den üblichen Eintrag des Kirchenbuchs betrachten.


Mein Schwager Friedrich Wilhelm Albert Zinnow aus Nowawes, also ein Bruder meiner lieben Frau, heiratet am 07. Mai. Die Hochzeit allerdings wird in der altmärkischen Stadt Stendal gefeiert, da die Braute, Johanne Sophie Amalie Thorau, dort ihren Stammsitz hat.




Abschrift einer Taufe in der Kirchen-Gemeinde

der Dreifaltigkeitskirche

aus dem Kirchenbuch des Jahres 1865 in Berlin


laufende Nummer

279 / 1865

Vornamen des Kindes

Luise Pauline Marie

Tag und Stunde der Geburt

25. März 1865

ehelich / unehelich

ehelich

Zu- und Vornamen des Vaters, auch dessen Stand

Dittwaldt, Carl Ludwig August,

Zimmermann

Zu- und Vornamen der Mutter

Zinnow, Alwine Pauline

Wohnung der Eltern


Wilhelmstraße 146

Tag der Taufe

07. Mai 1865

Name des Predigers

Pfarrer Rode

Namen der Taufzeugen (Paten)

1. Herr Casemir,


2. Herr (Carl Ludwig) Dittwald, (aus Massow, Großvater des Täuflings


3. Herr (Tischler-Meister Julius August) Gericke, (Nowawes, Onkel des Täuflings)

Quelle: KB der Dreifaltigkeitskirche


Erfasst im Evangelischen Zentral-Archiv in Berlin-Kreuzberg, am 7./ 8. Februar 2013, Findbuch Seite 35, Signatur: Microfichesammlung

Anmerkungen des Abschreibenden

Klammernotizen von Chris Janecke hinzugesetzt.


Weitere Anmerkungen:

1865

Den amerikanischen Bürgerkrieg gewinnen die Nordstaaten. Der Präsident der USA,

Mr. Abraham Lincoln wird als Sklavenbefreier beschimpft und deswegen ermordet.

Zwischen Europa und den USA wird eine 3.500 Kilometer lange und seewasserfeste Leitung verlegt, um besser miteinander reden oder sich schnell schreiben zu können. Man gab dieser Leitung die merkwürdige Bezeichnung „Unterwasser-Übersee-Kabel“.


1866

Schon wieder befinden wir uns in einem Kriege. Diesmal Preußen gegen Österreich, wegen der gewünschten Vorherrschaftsstellung in Europa (Einigungskrieg bei Bad Langensalza).

In der Chirurgie werden Worte wie Desinfektion und Antiseptik eingeführt und dazu auch die entsprechenden Methoden praktiziert, um faulende, stinkende Wunden, Wundbrand, Fieber und Tod zurückzudrängen. Die Kriege bieten ja ein leider reichliches Betätigungsfeld.


1867

Am 18. Februar '67 wird unser Sohn Carl Adolf geboren. Am 24. März ist die Taufe in der Neuen Kirche am Gendarmenmarkt. (Später sagt man „Der Deutsche Dom“). Leider wird unser Söhnchen uns nicht lange bei der Wanderung über diese Erde begleiten.

Unsere Wohnungsvermieter, die Erbengemeinschaft Jannoch, beantragt bei der Stadt, hier auf dem Grundstück zwischen der Wilhelmstraße und der Anhaltischen Communikation (spätere Königgrätzer Straße) einen Lagerplatz für Brennstoffe einzurichten. Das verspricht dann für uns etwas ungemütlicher zu werden (aber vorerst ist es ja noch nicht so weit).

Inzwischen bin ich 30 Jahre alt und Pauline ist 24 Lenze jung.


1868

Unser kleiner Carl Adolph ging nach einem Jahr, vier Monaten und 4 Tagen am 22. Juni 1868 wieder von uns, er überlebte die Anstrengungen dieser Zeit nicht.




Sinngemäße Abschrift der Einträge der Geburt und des Sterbefalles Sterbefalls „A“ und „C“ des

Carl Adolf Dittwaldt

aus den K.-Büchern der Neuen Kirche und der Dreifaltigkeitskirche in Berlin



Geburts-Eintrag

Neue Kirche = Dom auf dem Gendarmenmarkt


Sterbe-Eintrag


Dreifaltigkeitskirche

Ort / Jahr / Seite / lfd. Nummer

Doppelseite 222, No. 114

1867


Doppelseite 35, Nr. 216

1868

Familienname und Vornamen

Dittwaldt, Carl / Karl Adolph / Adolf


Geburtsdatum / Taufe

Sterbedatum, Alter


Die Tauf-Paten sind:

1. Zimmermann Zinnow (Nowawes),

2. Tischler-Meister Gericke (Nowawes)

3. Diener Witt.

Geboren in Berlin, Wilhelmstraße 146, am

18. Februar 1867, abends, sieben ein viertel Uhr, ehelich.

Taufe: 24. März 1867, Prediger Lisco.

<= Paten:


Gestorben in Berlin, Wilhelmstraße 146 am

22. Juni 1868, nachts um 12 ein halb Uhr


Alter:

1 Jahr / 4 Monate / 4 Tage

Die

Eltern:

Vater: Dittwaldt, Carl Ludwig August – Zimmermann.

Mutter: geb. Zinnow, Alwine Pauline


Ursache des Todes

(welche Krankheit, Unfall, ...)



Abzehrung

Die Hinterbliebenen sind


die Eltern und die (eine) Schwester

Die Anzeige beim Pastor oder Küster erfolgte von




Ort und Tag des Begräbnisses



25. Juni 1868,

Kirchhof / Friedgarten und die Bezeichnung der Grabstelle



Kirchhof der Neuen Kirche

Name des Predigers / Pastors




Anmerkungen des Abschreibenden


Schulze-Scan: A C Ditt 1867-230

Schulze-Scan: C C Ditt 1868-276

Sinngemäße Abschriften: Chris Janecke





1869



Abschrift einer Taufe in der Kirchen-Gemeinde der

Neuen Kirche (Deutscher Dom), Am Gendarmenmarkt

aus dem Kirchenbuch des Jahres 1869 in Berlin


laufende Nummer

57 / 1869

Vornamen des Kindes

Pauline Marie Martha

Tag und Stunde der Geburt

24. Januar 1869, früh 2 1/4 Uhr

ehelich/unehelich

ehelich

Zu- und Vornamen des Vaters, auch dessen Stand

Dittwaldt, Carl Ludwig August,

Zimmermann

Zu- und Vornamen der Mutter

Zinnow, Alwine Pauline

Wohnung der Eltern


Wilhelmstraße 146, Berlin Süd (später Süd-Ost, dann Kreuzberg (SO 36)

Tag der Taufe

14. Februar 1869

Name des Predigers

Pfarrer Lisco

Namen der Taufzeugen (Paten)

1. Zimmermann Zinnow, 2. Tischlermeister Gericke,

3. Lehrer Sotscheck.



Notizen im Kirchenbuch


Quelle: KB der „Neue Kirche (Deutscher Dom)

EZA in Berlin, Findbuch Seite 61 Signatur: Microfichsammlung Taufen 1869

Anmerkungen des Abschreibenden

Erfasst im Evangelischen Zentralarchiv Berlin Brandenburg, Berlin-Kreuzberg, am 7./8. Februar .2013, Chris Janecke


Weitere Anmerkungen:


August Bebel und Wilhelm Liebknecht gründen in Eisenach die Sozialdemokratische Arbeiterpartei.

Man hört, der russische Zar verkauft Alaska für einen angenommenen Gegenwert von 7,2 Millionen Dollar an die USA. Eine gewaltige Stange Geld für eine unwirtliche eiskalte Gegend. Aber für ein so riesiges Stück Land – noch weiß auch niemand, was vielleicht wertvolles im Boden steckt. Diese „Katze im Sack“ kann also bestenfalls wertvoller sein, als sie äußerlich erscheint. Und nun grenzt Russland plötzlich nicht mehr direkt an die USA – und von einem Tag auf den anderen befindet sich die Grenze unbeschreiblich weit nördlicher und es liegt eine Meerenge zwischen den Riesen.


1870

In diesem 1870-er Jahr lassen wir unser nächstes Kind das Licht dieser Welt erblicken. Wir wollen sie Hedwig heißen. Hedwig Auguste Antonie geboren am 12. Oktober, getauft am 30. Oktober. (Noch wissen wir natürlich nicht, dass sie ein Leben von 77 Jahren durch Berlin gehen wird.)




Sinngemäße Abschrift des Eintrags des Sterbefalls „C“ der

Pauline Martha Marie Dittwald

aus dem Kirchenbuch der Dreifaltigkeits-Kirche in Berlin


Ort / Jahr / Seite / lfd. Nummer

Berlin, 1870, Doppelseite 80, C 510 / 1870


Familienname und Vornamen

Dittwald, Pauline Martha Marie


Aus der Altersangabe errechnetes oder belegtes Geburtsdatum


Aus der Sterbe-Angabe errechnetes Geburtsdatum.

Berlin, 24. Februar 1869.

Außerdem belegt: 24. Februar 1869.)

Stand (Beruf) oder Gewerbe des Verstorbenen, Konfession


Klein-Kind

Sterbeort / Wohnort /

Tag und Stunde des Todes


Berlin (Kreuzberg), Wilhelmstraße 146,

am 29. December 1870, früh vier ein halb Uhr.

Alter:


Alter am Sterbetag: 1 Jahr / 11 Monate / 5 Tage.

Ursache des Todes

(welche Krankheit, Unfall, ...)


Krämpfe

Die Hinterbliebenen


Die Eltern und zwei Geschwister (Marie und Hedwig)

Die Anzeige beim Pastor oder Küster erfolgte von



Ort und Tag des Begräbnisses


am 01. Januar (Neujahrsfeiertag) 1871

Kirchhof / Friedgarten und die Bezeichnung der Grabstelle


Neuer Friedhof

Name des Predigers / Pastors



Notizen im Kirchenbuch, wie Nachträge und Randbemerkungen



Anmerkungen des Abschreibenden


Schulze-Scan: C P Ditt 1870-664

Sinngemäße Abschrift: Chris Janecke


Es ist zum Verzweifeln – am 29. Dezember stirbt unser Kind Pauline Marie Martha unter Krämpfen, gerade ein Jahr und 11 Monate jung. Wir werden sie nicht vergessen können.


1870

Friede in unserer kleinen Welt, Krieg in der großen. Schon wieder! Krieg zwischen Preußen und Frankreich. Preußen gewinnt militärisch. Der Preußische König Wilhelm I. wird nun gleichwohl Deutscher Kaiser. Kaiser der Deutschen? Kaiser in Deutschland.



Abschrift einer Taufe in der Kirchen-Gemeinde

der Neuen Kirche (Deutscher Dom), Am Gendarmenmarkt

aus dem Kirchenbuch des Jahres 1870 in Berlin


laufende Nummer

429 / 1870

Vornamen des Kindes

Hedwig Auguste Antonie

Tag und Stunde der Geburt

Berlin, 12. Oktober 1870, früh 6 Uhr

ehelich/unehelich

ehelich

Zu- und Vornamen des Vaters, auch dessen Stand

Dittwaldt, Carl Ludwig August,

Zimmermann

Zu- und Vornamen der Mutter

Zinnow, Alwine Pauline

Wohnung der Eltern


Wilhelmstraße 146, Berlin Süd (später Süd-Ost, dann Kreuzberg (SO 36)

Tag der Taufe

30. Oktober 1870

Name des Predigers

Pfarrer Sydow

Namen der Taufzeugen (Paten)

1. Gärtnergeselle Zinnow, 2. Marie Sonnke(?),

3. Zimmermann Dittwald



Notizen im Kirchenbuch

EZA in Berlin, Findbuch Seite 61 Signatur: Microfichsammlung Taufen 1870

Quelle:

Erfasst im Evangelischen Zentralarchiv Berlin Brandenburg, Berlin-Kreuzberg, am 7./8. Februar 2013, Chris Janecke.

Anmerkungen des Abschreibenden



Weitere Anmerkungen:

1871

Die Krönung des Königs zu dieser neuen Kaiser-Würde findet aber nicht etwa in den preußischen Residenzen Berlin oder Potsdam statt, sondern am 18. Januar '71 im nun gerade gebeugten Franzenland, im Spiegelsaal des Schlosses Versailles bei Paris. Eine laut posaunte Fanfaronade!


In diesem Jahr gibt es auch etwas für uns, und zwar offene Post-Korrespondenzkarten (also keine gefaltet zugeklebten Bögen), denen bald bebilderte Ansichtskarten folgen. Das Bild kann man mit kurzen Mitteilungen und Grüßen schmücken, die Rückseite muss aber (bis 1905) streng frei bleiben für die postalischen Angaben für Adresse und Absender wie auch für amtliche Zustellanmerkungen und nicht zu vergessen: Für die schöne Frankatur-Marke.


1872

Unser nächstes Kind ist Clara. Pauline Clara Antonie, die am Sonntag, den 03. November in der Wilhelmstraße 146, Hof I, geboren wird. Getauft wird sie in der Dreifaltigkeitskirche. (Ihr wird es beschieden sein, 60 Jahre auf dieser Erde zu weilen, die sie in Berlin-Süd, Rixdorf, Neuendorf bei Potsdam, Britz und Nowawes durchleben wird).

Unsere Vermieter, die Geschwister Jannoch verkaufen das Mietgrundstück No.146 an die Rentiere Gottlieb Fredrich und Albert Weber aus der Skalitzer Straße 20. Das sind nun unsere neuen Herren, die aber keinen staubigen, lärmenden Brennstofflagerplatz wollen.



Abschrift einer Taufe in der Kirchen-Gemeinde der

der Neuen Kirche (Deutscher Dom), Am Gendarmenmarkt

aus dem Kirchenbuch des Jahres 1872 in Berlin


laufende Nummer

438 / 1872

Vornamen des Kindes

Pauline Clara Antonie

Tag und Stunde der Geburt

Berlin, 03. November 1872, früh 4 Uhr

ehelich / unehelich

ehelich

Zu- und Vornamen des Vaters, auch dessen Stand

Dittwaldt, Carl Ludwig August,

Zimmermann

Zu- und Vornamen der Mutter

Zinnow, Alwine Pauline

Wohnung der Eltern


Wilhelmstraße 146, Berlin Süd (später Süd-Ost, dann Kreuzberg (SO 36)

Tag der Taufe

24. November 1872

Name des Predigers

Pfarrer König

Namen der Taufzeugen (Paten)

1. Tischlermeister Gericke, 2. Lehrer Sotscheck,

3. August Keil



Notizen im Kirchenbuch


Quelle: KB der Dreifaltigkeitskirche

EZA in Berlin, Findbuch Seite 61 Signatur: Microfichsammlung, Taufen 1872

Anmerkungen des Abschreibenden

Erfasst im Evangelischen Zentralarchiv Berlin Brandenburg, Berlin-Kreuzberg, am 7./ 8. Februar 2013 von Chris Janecke



Seit der Zeit bald nach der Kaiserkrönung gibt es auch neue Briefmarken für Norddeutschland mit Thalern und Groschen als Währung, für Süddeutschland mit Gulden und Kreuzern. Diese Unterschiede werden aber nun für ein Deutschland vereinheitlicht. Nun gibt es nur noch die Briefmarken in den Frankaturwerten von Mark und Pfennig. Es wird das bisherige Sexagesimalsystem der Zahlen auf das neue Dezimalsystem umgestellt. Das bedeutet – fast alles „gerät durcheinander“. Das Dutzend wird ungültig, genauso wie die Mandel und das Schock. Auch die Längeneinteilung in Ruten zählt rein gar nichts mehr. Fuß und Elle sind passé. Sechser gibt es nicht mehr, sondern „kompliziertere“ Fünf-Pfennig-Stücke und so weiter. Alles sehr ungewohnt für uns. Man rechnet im Geiste immer noch um, wie wir es bisher gewohnt waren, denn man will es ja schließlich richtig verstehen.


1873

In Nowawes stirbt am 18. Februar 1873 mein Schwiegervater, der Zimmergeselle und Kirchenälteste Johann Friedrich Wilhelm Zinnow im Hause Priesterstraße 7 in seinem 69. Lebensjahr und er wird am 21. Februar auf dem Kirchhof der Friedrichskirche an der Mittelstraße begraben. Er litt schon seit längerer Zeit an Magenproblemen.

Alwine Pauline begeht das 30. Lebensjahr, ich stehe im 36. Mit der schweren handwerklichen Tätigkeit sollte ich „kürzer treten“, denke ich und besser einen eigenen Familienbetrieb gründen.

Da käme doch beispielsweise eine Schankwirtschaft, eine einfachere Gaststätte in Betracht. Ich sehe in der Umgebung, dass dieses Gewerbe vorzüglich floriert und die neu gebauten Gegenden sind jedenfalls noch unterversorgt mit gastlichen Stätten für Speis' und Trank.


In unserer deutschen Hauptstadt beginnt man mit der Lösung der schwierigen Aufgabe, eine zentrale Abwasserkanalisation zu bauen. So werden die „verhältnismäßig sauberen Abwässer“ nicht mehr in den Rinnstein gegossen und die „Nacht-Emmas“ müssen dann nicht mehr unsere bereitgestellten Nachtgeschirre leeren.


1874

Adé, Wilhelmstraße! Adieu Zimmermanns-Beruf

Im Hause Oranienstraße 174 haben wir in den Mieträumen des Hochparterres eine Schankwirtschaft eröffnet, die sich zum Restaurant entwickelt. Das Haus steht recht verkehrsgünstig, zwischen Oranienplatz und der südlich gelegenen Hochbahn, kurz vor der Adalbertstraße. Das Haus ist noch ziemlich neu; erst nach 1850 wurde es errichtet.

Der Name der Straße geht auf das kleine Fürstentum Orange zurück, das im Süden Frankreichs liegt.

Auf mehr als acht Metern verglaster Straßenfront erstreckt sich der Gastraum mit etwa
40 qm Grundfläche. Hell und freundlich. 25 Leute finden bequem Platz – bei 1,6 qm Fläche pro Nase. Eigentlich wollten wir gern noch einen Billardtisch aufstellen, hätten dann aber auf zwei Tische = 10 Gästeplätze verzichten müssen. So haben wir ihn wieder von der Anschaffungsliste abgesetzt. Und schon gespart. Hinter dem Gastraum liegen die Küche und das Vorratslager. Wenn alles gut läuft werden wir weiter sparen und uns dann später etwas ganz Eigenes schaffen. Das ist unser Wunschtraum. Zehn Jahre haben wir dafür in unserer Lebensplanung angesetzt.


Andere Menschen gehen dagegen ganz anderen Interessen nach. Heinrich Schliemann zum Beispiel hat sich als Lebensziel gesetzt, die verschollene Stadt Troja zu finden, nicht um eine Fahne mit seinem Namen darauf zu pflanzen, sondern um sie dann anschließend auszugraben. Und natürlich deren Schätze zu heben. Aber das ist ein weiteres schwieriges Kapitel, denn solche Schätze werden vorerst lediglich vermutet und liegen darüber hinaus ja nicht gerade im Deutschen Staatsgebiet. Da sind unsere Lebensplanungen doch eher bescheiden aber bodenständig, für uns mit Aussicht auf einen sichereren Erfolg.


Am 02. November wird unser Kind Max geboren. Carl Gustav Max. Getauft wird er am
29. November ’74 in der St. Jacobi-Kirche.

Das könnt Ihr auf den nächsten beiden Seiten nachlesen – in standesamtlicher und kirchenamtlicher Art und Weise.

Gewiss wird er vorerst der Lieblingsbruder seiner großen Schwestern sein. Später wird er sich stärker zu Margarethe Goeritz hingezogen fühlen, die er dann auch heiratet.
78 Lebensjahre wird er erreichen, trotz der Entbehrungen in zwei Weltkriegen, die ja Millionen von Menschen betrafen.





(Sinngemäße Abschrift) A


Geburts-Anzeige und -Eintrag Nr. 618 / 1874

des Standesamtes in Berlin-(SO)



Berlin, am 9-ten November 1874


Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute, der

Persönlichkeit nach durch Vorlegung seines Mieths-Contrakts anerkannt,


der Zimmergesell


Carl Ludwig August Dittwaldt


wohnhaft zu Berlin, Oranienstraße 174,

evangelischer Religion und zeigte an, daß von der


Alwine Pauline Dittwaldt geborenen Zinnow,


seiner Ehefrau, evangelischer Religion,

wohnhaft bei ihm, zu Berlin in seiner Wohnung,

am 2. November des Jahres 1874, morgens um Drei drei viertel Uhr,

ein Kind männlichen Geschlechts geboren worden sei,

welches die Vornamen


Karl Gustav Max


erhalten habe.


vorgelesen, genehmigt und unterschrieben


gez. Dittwald_


Der Standesbeamte


gez. Unterschrift




Randbemerkungen: Geheiratet zum 2. Male: B 447 /1937, Königsberg Preußen IV.



Schulze-Scan: A M Ditt 1874-00217 sinngemäße Abschrift: Chris Janecke




... und nun wollen wir hier auch noch das Kirchenbuch „zu Wort“ kommen lassen:


Sinngemäße Abschrift des Eintrags von Geburt und Taufe „A“ des Kindes

Carl Gustav Max Dittwaldt

aus dem Kirchenbuch der evang. St. Jacobi-Kirche in Berlin-SO


Ort / Jahr / Seite / lfd. Nummer


KB Berlin, St. Jacobi, Oranienstraße 133,

1874, Seite 159, Pos. 5 (lfd. Nr. unleserlich)

Familienname und Vornamen (Taufnamen) des Kindes


Dittwaldt,

Carl Gustav Max

Ort / Tag und Stunde der Geburt,

ehelich / unehelich


Berlin, Oranienstraße 174,

am 02. November 1874

ehelich

Vater:

Zu- und Vornamen des Vaters, dessen Stand / Beruf


Dittwaldt,

Carl Ludwig August

Zimmermann

Mutter:

Zu- und Vornamen der Mutter, auch deren Stand


Dittwaldt, geborene Zinnow

Alwine Pauline

ohne Beruf

Wohnung der Eltern


Berlin-Südost (später Kreuzberg), Oranienstraße 174

Ort und Tag der Taufe / Konfess.


Evangelisch Sankt-Jacobi-Kirche

Berlin, Oranienstraße 133

Name des Predigers

(des Pastors / des Pfarrers)


-

Die Namen der Taufzeugen ....

... auch Kindspaten oder Gevattern genannt

1.

Marie Gericke

2.

Gottlieb Sotscheck, Lehrer

(in Liebätz, Ehemann der Mutterschwester Auguste)

3.

Rauter, Brauereibesitzer

Notizen im Kirchenbuch

(Randbemerkungen)


-

Anmerkungen des Abschreibenden


Schulze-Scan: A M Ditt 1874-00173

Sinngemäße Abschrift: Chris Janecke







1876

In diesem Jahr kommt aus unserer Familie wieder ein Mädchen zur Welt. Wir wollen sie Alma nennen.

Bald nach diesem Anlass lassen wir im Atelier eine photographische Aufnahme mit Pauline in der Schar unserer Kinder anfertigen. Es war für alle eine harte Geduldsprobe, so lange den Kopf, die Arme und die Beine still zu halten.


Ebenfalls neues Leben, allerdings künstliches, schöpfte Nikolaus Otto. Er hat einen „Viertakt-Benzin-Motor“ erfunden. Diese technische Bezeichnung hat aber nichts mit Musiktheorie zu tun, selbst wenn das Knallen und knattern, seinem Erfinder als solche erscheinen mag.




(Sinngemäße Abschrift) A


Geburts-Anzeige und -Eintrag Nr. 4333 / 1876

des Standesamtes in Berlin



Berlin, am 11. September 1876


Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute, der

Persönlichkeit nach vermöge seiner Steuerquittung anerkannt, der


Schankwirth Karl August Dittwald,


wohnhaft zu Berlin, Oranienstraße 174

evangelischer Religion, und zeigte an, daß von der


Pauline Dittwald geborenen Zinnow,


seiner Ehefrau, evangelischer Religion,

wohnhaft bei ihm, zu Berlin ebenda,


am 30. August des Jahres 1876, mittags um 12 Uhr,


ein Kind weiblichen Geschlechts geboren worden sei,

welches die Vornamen


Martha Alma


erhalten habe.


vorgelesen, genehmigt und unterschrieben


gez. August Karl Dittwald


Der Standesbeamte


gez. Unterschrift



Randbemerkungen zu No. 4333.

Auf Anordnung des Königlichen Landgerichts I zu Berlin, 22ten Civilkammer,

vom 9. November 1898 wird berichtigend vermerkt:

Die Eltern des Kindes heißen richtig „Dittwaldt“,

der Vater mit sämmtlichen Vornamen: „Karl Ludwig August“, die Mutter: „Alwine Pauline“.

Der Standesbeamte, Unterschrift.


Gestorben: Nr. C 989 / 1928, Standesamt Düsseldorf, Mitte.



Schulze-Scan: A A Ditt 1876-00132 Sinngemäße Abschrift: Chris Janecke


1877

Pauline ist noch 34 Jahre jung, ich stehe inzwischen schon im Alter von 40 Jahren.


Die erste Telefonverbindung (zwei Anschlüsse) wurde hier in Berlin verdrahtet. Wenn das Mode wird – wie viele Botengänge kann man dann täglich einsparen aber die vielen Verbindungsdrähte durch die Luft, wie Spinnennetze – unvorstellbar. Und was machen dann die überflüssigen Boten? Und die Schuhmacher und und und?


1878

Noch ein letztes Kind wird uns geboren, am 12-ten Juni. Es ist jedoch ein trauriger Abschluss unseres Kinderreigens. Es ist eine „stille Geburt“. Unser Kind kam tot auf die Welt und verließ uns gleich wieder, nachdem es sich neun Monate lang entwickelt hatte.

Mein Schwager, der Lehrer und Küster in Liebätz, Gottlieb Sotscheck, ist kürzlich, am 19. Dezember gestorben. Er war auch ein Taufzeuge unseres Max'. Die Ehefrau, Auguste Sotscheck, geb. Zinnow, die ältere Schwester meiner Frau und somit meine Schwägerin. Sie arbeitete nach ihrem Auszug von Liebätz übergangsweise in der Falkenthalschen Brauerei zu Luckenwalde. Pauline riet ihr aber sich möglichst bald in unserer Nähe anzusiedeln, damit auch wir ihr Beistand leisten können. Sie wird daher bald nach Berlin-Süd, in das Haus Bethanienufer 7, ziehen, Marktstände am Dönhoff- und Oranienplatz bewirtschaften und später in der Boppstraße No. 6 eine Mehl- und Vorkosthandlung eröffnen, sich also mit diesen aufwendigen Gewerbchen den Lebensunterhalt verdienen. Ihre älteste Tochter Marie (spätere oo Bauer) und unsere zweite Tochter, ihre Cousine Hedwig, sind schon zu besten Freundinnen geworden.

Am 18. Dezember stirbt in Nowawes auch meine Schwiegermutter Sophie Friederike Zinnow, geb. Rohde mit 77 Jahren an Leber- und Magenkrebs. Ihre Eltern waren Johann Gerhard Rohde (Rothe) und Sophie Luise Schmaedicke, beide aus Stolpe stammend. Dieses Dorf Stolpe liegt im Kreis Teltow, zwischen Nowawes und Zehlendorf bei Berlin. In etwa einem Vierteljahrhundert wird man es in Wannsee umbenennen, dann gibt es einige Stolpe-Verwechselungen bei der Postzustellung und dem Reiseverkehr weniger.


Zwei Attentate gab es im zurückliegenden Jahr auf Kaiser Wilhelm I., denen er aber, wie ihr ja wisst, nicht zum Opfer fiel.


1879

Die Herren Siemens und Halske bauten kürzlich die erste elektrische Lokomotive der Welt. Es ist eine recht kleine kräftige Maschine, der man einige Wägelchen angehängt hat. So zuckelt der Zug zur Beförderung von Personen durch die Berliner Gewerbeausstellung.


1880

Mächtig bietet sich der Anblick der Halle des neuen Anhalter Bahnhofs dar.

Am Potsdamer Platz und in der Leipziger Straße wird in Berlin die Nacht zum Tage gemacht: Firma Siemens stellt dort die erste elektrische Straßenbeleuchtung auf.

Versuchsweise beginnt man in einigen Straßen das Katzenkopfsteinpflaster mit einer Asphaltschicht zu überdecken. Darauf rollt es glatt und leise.

Verschiedene Keime, die übertragbare Krankheiten verursachen können, wurden von Wissenschaftlern erkannt und mit der Bezeichnung „Bakterien“ benannt.


1881

Mieter sind in der Oranienstraße 174: 1. Dittwaldt, Schankwirt – das sind wir, ist ja klar;

2. Hornburg, ein Seiler; 3. Albrecht, Töpfer; 4. Meinhardt, Möbelfabrik, 5. Krüger, Plätterin;

6. Lieder, Bildhauer; 7. Mertin, Tischler; 8. Müller, Silberarbeiter; 9. Pöpping, Schneider;

10. Schulz, Bildhauer; 11. Schulz II, Konditor; 12. Trepplin, Drechsler und schließlich
13. Stolzenwald, Buchdrucker.


Eine Schreckensnachricht: Der russische Zar Alexander II. erliegt einem Bombenattentat.

Siemens und Halske bauen die erste elektrische Straßenbahn der Welt. Sie rollt auf einem Gleis vom Bahnhof Lichterfelde-Ost bis zur Hauptkadettenanstalt. Die Versuchsfahrt mit Prominenz übertrifft alle Erwartungen an Komfort und Geschwindigkeit. Nur mit der halben Geschwindigkeit des Möglichen, also 20 km in der Stunde, darf sie dann im regulären Verkehr rollen.

Das Berliner Telefonnetz hat nun schon 99 Anschlüsse. Dazu gibt es das „Buch der 99 Namen“, damit man weiß, wen man erreichen könnte, wenn man wollte (und auch selber in diesem Buche steht). Eine ausführliche Anweisung, was alles man im Interesse eines ungestörten Sprechverkehrs zu tun und auch zu lassen hat, gehört zum Inhalt des Buches.


1882

Am 9. Februar wird uns von Pauline ein Junge, Carl, geboren.

Freud und Leid liegen beide oft dicht beieinander. Nach 2 Tagen seines Lebens ist unser kleiner Carl ungetauft gestorben.


Einige wenige Haushalte besitzen bereits Glühlampenlicht. Vorherrschend ist aber die Petroleumlampe oder das vornehmere Kerzenlicht. Im Zentralhotel am Bahnhof Friedrichstraße können wir den neuen Palmengarten (in der überglasten Halle) bewundern. Wenn man doch unsere Gastwirtschaft derart ausstatten könnte – das wäre eine Attraktion! Der berühmte Humanchirurg, Herr Dr. Ernst von Bergmann, der in der Berliner Straße zu Potsdam wohnt und sowohl in Berlin, als auch in Potsdam arbeitet, hat, wie man hört, in seinem Wirkungsbereich die vor Blut und Eiter steifen schwarzen Operationsfräcke ab- und dafür helle, leicht waschbare Kittel und Schürzen angeschafft. Er kämpft mit Sauberkeit und scharfen Reinigungsmitteln (Desinfektionsmitteln) gegen das tödliche Wundfieber.

Siemens und Halske lassen erstmals einen elektrischen Bus über Berlins Holperpflaster rollen. Den Strom erhält der Motor genau wie die Straßenbahn aus einer Oberleitung.




(Sinngemäße Abschrift) A


Geburts-Anzeige und -Eintrag Nr. 506 / 1882

des Standesamtes in Berlin



Berlin, am 11-ten Februar 1882


Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute,

der Persönlichkeit nach durch Sachkenntnis anerkannt,


der Gastwirth Carl August Dittwald


wohnhaft zu Berlin, Oranienstraße 174,

evangelischer Religion, und zeigte an, dass von der


Alwine Pauline Dittwaldt geborenen Zinnow


seiner Ehefrau, evangelischer Religion,

wohnhaft bei ihm, zu Berlin in seiner Wohnung,


am 9. Februar des Jahres 1882 vormittags um drei Uhr

ein Kind männlichen Geschlechts geboren worden sei,

welches den Vornamen


Carl

erhalten habe.




vorgelesen, genehmigt und unterschrieben


gez. Karl Dittwald


Der Standesbeamte

In Vertretung


gez. Krause




Schulze-Scan: A C Ditt 1882-032 sinngemäße Abschrift: Chris Janecke





(Sinngemäße Abschrift) C


Sterbe-Anzeige und -Eintrag Nr. 283 / 1882


des Standesamtes in Berlin



Berlin, am 11ten Februar 1882



Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute,

der Persönlichkeit nach durch den ärztlichen Todtenschein anerkannt,


der Schankwirth

Carl August Dittwald


wohnhaft zu Berlin, Oranienstraße 174 und zeigte an, daß


Carl Dittwald


2 Tage alt, -- Religion

wohnhaft zu Berlin Oranienstraße 174, beim Anzeigenden,

geboren in Berlin.


Sohn des Anzeigenden und seiner Ehefrau


Alwine Pauline geborenen Zinnow


zu Berlin, in der Wohnung des Anzeigenden,

am eilften Februar 1882 vormittags um drei Uhr verstorben sei

und zwar ungetauft.



Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben


gez. Karl Dittwald


Der Standesbeamte

In Vertretung


gez. Unterschrift





Schulze-Scan: C C Ditt 1882-289 Sinngemäße Abschrift: Chris Janecke


1883

In Berlin wird viel gebaut. In der neuen Straße, dem späteren „Kottbuser Damm“ haben wir uns ein Grundstück, eine Baustelle, ausgesucht. Jahrelang bestand hier eine wilde, ungeordnete Hüttenansammlung obdachloser Familien, die von der Obrigkeit mangels geeigneter Lösungen zeitweilig geduldet wurde. Jenes Gebiet wurde kürzlich beräumt und wird nunmehr als Bauland erschlossen.

Wir haben inzwischen soviel angespart, dass wir, natürlich mit dem großmächtigen Bankkredit, den Auftrag für den Bau unseres eigenen Hauses erteilen können. Im Erdgeschoss wird rechts unsere künftige Schankwirtschaft und links vom Hausflur ein Laden zum Vermieten Platz finden, darüber in der Belle-Etage werden wir wohnen und darüber erheben sich nochmals vier Etagen für Mietwohnungen. Insgesamt wird das Haus also sechs obere Stockwerke und natürlich ein Kellergeschoss besitzen. Die Mieten sollen den Kredit tilgen. Die Restaurantküche darf nicht zu klein werden. Daher müssen wir sie aus dem Hauptgebäude hinausreichend, noch etwas in den Hof „hinausziehen“ und darüber findet bestimmt noch eine schöne Veranda Platz oder aber ein Gästezimmer.

Grundstücks- oder Hausnummern gibt es für die neue Straße ja noch nicht. So heißt es vorerst „das Dittwaldtsche Grundstück“. Auch schön. Schon mal eine gute Reklame vorab.


Die Erde und das Meer werden erschüttert von den heftigen Ausbrüchen des Vulkans Krakatau in Indonesien und auch wir von den Berichten über die grausamen Verwüstungen und Opfern an Menschen und Getier.


1884

Unsere Bau- und Veränderungspläne fügen sich vortrefflich in den vorgesehenen Zeitrahmen ein. Über „unser“ vormaliges Wohngrundstück, Wilhelmstraße 146, wurde uns bekannt, dass jetzt am 21. Mai der Baupolizei-Lieutenant Mappes wesentliche Baumängel im Hause feststellte und den Hauszustand mit dem Prädikat „abbruchreif“ würdigte. Alle Mieter müssen ausziehen. Wir haben es beizeiten und in Ruhe geschafft.

Am 08. Dezember 1884 beantragt der neue Eigentümer Louis Wedel dann also für die 146 den Abbruch des Hauses und die Neubebauung dieses Anwesens. Das Grundstück wird wohl ein zugkräftiges Handelsobjekt.

Eine Vorschau: Als der Neubau (das Vorderhaus) bereits 1886 fertig ist, verkauft Wedel es an den Errichter, Herrn Maurermeister Wuthe aus Rixdorf. Noch im gleichen Jahr verkauft jener das Gebäude an den Rentier Jacob Rose und dieser, auch noch 1886, wiederum an Dr. med. Wilhelm Boldt. Ich möchte wetten, dass der Neubau jedes Mal ein gutes Stück teurer veräußert wurde. Wie das Haus jetzt aussieht, ist auf der beiliegenden Ansichtskarte zu erkennen. Allerdings wird auch diese vornehme Häuserzeile Wilhelmstr. 140–148 nur ein reichliches halbes Jahrhundert stehen und dann im Zweiten Weltkrieg zerstört werden.


Deutschland tritt ein in die Reihe der unterdrückenden Kolonialmächte.


1885

Nun können wir in unser großes neues eigenes Haus in bester Verkehrslage einziehen. Es erfüllt uns mit großer Freude. Allerdings müssen wird unser Geld auch sparsam zusammenhalten, weil wir einen größeren Bankkredit aufnehmen mussten, das heißt, das Grundstück ist mit einer Hypothek belastet. Regelmäßige Rückzahlung und Zinsen wollen bedacht und eingehalten sein. Beim Gericht werden wir mit dem Besitz „Grundstück und Haus Kottbuser Damm 34“ in das „Grundbuch von der Hasenheide und den Weinbergen“ (später in „Grundbuch Tempelhofer Vorstadt“ umbenannt), Band 12, Blatt 491, Nr. 29 eingetragen. Kommt man vom Hermannplatz, befindet sich unser Haus auf der linken Straßenseite, wenige Schritte nach dem Überqueren der breiten Urbanstraße. Der Gastraum im Erdgeschoss ist 71 Quadratmeter groß. Die Normalbestuhlung ist für 38 Gäste vorgesehen, so dass je Person etwa 1,8 qm zur Verfügung stehen. Das Gebäude reicht mit kürzerer Straßenfassade tiefer in das Hofgelände hinein, weshalb es im hinteren Teil des Gastraumes nicht so schön hell ist wie in der Oranienstraße, meint Pauline.

Die Küche, 20 qm, besitzt einen wahlweise gesonderten Zugang vom Treppenhaus. Zu einem hinter der Gaststätte liegendem Wohnraum, der Gästekammer von 1½ –Zimmern Umfang, führt eine halbe Treppe.

Nachdem wir unsere Wohnung und die Gaststätte eingerichtet haben, melden sich bei uns einige mietwillige Leute und bald wohnen hier im Hause außer uns: 1. Harendt, Bodenmeister; 2. Huth, Tischler; 3. Krause, Gürtler, 4. Schubert, auch ein Tischler,
5. Hentschke, Schutzmann, 6. Jahn, noch ein Gürtler (dieser fertigt keine Gürtel! Er ist ein Metallbearbeiter, der aber später als Schaffner bei der Elektrischen tätig sein wird); 7. Kulk, der Schlosser und 8. Wernike, nochmals ein Tischler. Für 10 Familien bietet unser Haus Wohnungen; eine ist also momentan also noch frei – falls ihr auch beabsichtigt ... und eben: ausschließlich stille Wohnungen. Die Werkstätten dieser Meister befinden sich andernorts.

Der Fußboden unseres Hausflurs besteht aus genau den gleichen rot-weißen Fliesen, wie sie auch in der Marienkirche unweit des Alexanderplatzes verlegt wurden. Möge es auch hier immer friedlich und vielleicht ein bisken heilich zujehn.


In unserer Wirtschaft bieten wir eine Anzahl typischer Berliner Gerichte. Zu den schnelleren, den einfacheren, gehören, kalkuliert für einen Familientisch:


Berliner Kartoffelsuppe: 400g Kartoffeln, 50g magerer Speck, 30g Butter, 1 Bund Suppengrün, 1 Zwiebel, 1 Lorbeerblatt, Gewürzkörner (Piment), Majoran und Kümmel.

1 Liter Fleischbrühe, 1/8 Liter süße Sahne, Scheiben Weißbrot, zu gerösteten Würfeln verarbeitet.


Eisbein: 2 kg gepökeltes Eisbein, 5 Pimentkörner, 4 Pfefferkörner, 3 Lorbeerblätter,

2 Zwiebeln, ½ Teelöffel Kümmel, Zucker (verleiht dem Fleisch den rosa Farbton).


Brathering: 8 grüne Heringe, ¼ Liter Wasser, ¼ Liter Essig, 1 Lorbeerblatt, 3 Pfefferkörner, 1 Pimentkorn, 2 Zwiebeln, Mehl. Fisch salzen, in Mehl wenden, beidseitig durchbraten und im Essigwasser zugedeckt einen Tag ziehen lassen. Öl, Salz und Zucker.


Schusterjungen: 400 g Roggenmehl, 200 g Weizenmehl, 35 g Hefe, ½ Teelöffel Salz,

1 Prise Zucker. Mehl und Salz mischen, Hefe und Zucker in Wasser lösen, Teig rühren, warm stellen, aufgehen lassen, erneut durcharbeiten, nochmals gehen lassen, Runde Teigbrötchen formen und 20 min bei guter Hitze backen, dann in Roggenmehl wälzen.


Kapernklopse: 300 g Schabefleisch, 300 g Hackepeter (das hier gehackte Schwein hieß Peter nicht), 2 Zwiebeln, 1 Schrippe, 50 g Kapern, 1 Ei, 1 Pimentkorn, ½ Tasse süßer Sahne,

4 Sardellenfilets, Salz, Pfeffer, Zitronensaft, Zucker, Worchestersoße, Mehl und Butter. Teig bereiten, daraus Bällchen formen, in kochendes Wasser geben, mit dem Gewürz 20 min gar ziehen lassen. Helle Mehlschwitze bereiten, mit Klopsbrühe zur Tunke auffüllen. Alles nochmals ziehen lassen.


Berliner Sülze: ½ Schweinekopf mit Backe, 500 g Spitzbein, Salz, ½ Liter Wasser, 1 hart gekochtes Ei, 2 saure Gurken, 2 Zwiebeln, 2 Mohrrüben, 1 Lorbeerblatt, 3 Pimentkörner, Pfeffer, Zucker, Essig. In kaltem Wasser ansetzen, weich gekochte Mohrrüben herausnehmen, des Öfteren abschäumen. Gegartes Fleisch in Würfel schneiden. Brühe durch ein Sieb passieren. Mit Essig, Salz und Zucker abschmecken. Nach dem Erkalten mit Ei, Gurke und Petersilie garnieren. Dazu Bratkartoffeln reichen.


Sauerbraten nach Altberliner Art: 1 kg schieres Rindfleisch, 150 g Räucherspeck,

2 Pimentkörner, Gewürznelken, Buttermilch, Salz, Pfeffer, Mehl. Das Fleisch mit dünnen Speckscheiben spicken. Das Fleisch 3 Tage mit Buttermilch bedeckt im Steintopf ziehen lassen, abtropfen und allseitig braun anbraten. Mehlschwitze mit Buttermilch zur Soße füllen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Darin das Fleisch etwa 2 Stunden garen. Oft wenden und übergießen.


Das jetzt ist kein Speiserezept mehr:

Ein „Petroleum-Reitwagen“ aus Eichenholz, das erste Motorrad der Welt, wird von seinem Konstrukteur Herrn Gottlieb Daimler vorgestellt und fast zeitgleich von Carl Benz das erste Dreirad-Automobil. Also ganz ohne Pferde, nur mit einem kleinen Benzin-Explosions-Motor.


Am 21. Oktober 1885 – ein denkwürdiger Tag – heiratet Marie, unsere Große aber noch viel zu junge, den um zehn Jahre älteren Bierkutscher Paul Gustav Franz Reinicke. Wenn's man jut jehn würde, denn wär't jut.






(Sinngemäße Abschrift) B


Eintrag der Eheschließung Nr. 877 / 1885


des Standesamtes in Berlin




Berlin, am 21. October 1885


Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschienen heute

zum Zwecke der Eheschließung:


1. Der Bierfahrer

Paul Gustav Franz Reinicke


der Persönlichkeit nach auf Grund des überreichten

Taufscheines anerkannt,

evangelischer Religion, geboren am 30. Juni 1854

zu Neu-Ruppin, Kreis Ruppin,

wohnhaft in Berlin, in der Arndtstraße No. 14


Sohn des

Schuhmachers Carl Friedrich Reinicke, wohnhaft zu Neu-Ruppin

und dessen Ehefrau Luise, geborene Hoenow, verstorben und zuletzt

wohnhaft in Neu-Ruppin



2. Die Luise Pauline Marie Dittwaldt

ohne Gewerbe


der Persönlichkeit nach in gleicher Weise wie der Verlobte Reinicke

anerkannt,

evangelischer Religion, geboren am 25. Maerz 1865 zu Berlin,

wohnhaft in Berlin, im Cottbuser Damm No. 34


Tochter des Schankwirts Carl Ludwig August Dittwaldt und dessen Ehefrau Alwine Pauline geborene Zinnow,

beide wohnhaft in Berlin.



(- hier ohne Seite 2, ohne die Zeugen -)



Schulze-Scan: B Rein Ditt 1885-360 Sinngemäße Abschrift: Chris Janecke


1886

Marie, unsere Älteste bekommt am 27. Januar 1886 ihr erstes Kind: Walter Otto Emil.

Nein, nein, ihr braucht euch nicht mitfühlend zu ängstigen. Es handelt sich nicht direkt um eine Frühgeburt.

Am 22. September schreiben Pauline (42 Jahre alt) und ich (48 Jahre alt) vorsichtshalber unser gemeinsames notariell hinterlegtes Testament, falls einem von uns etwas zustößt. Man kann ja nie wissen. Wir haben uns vorerst gegenseitig zum Alleinerben eingesetzt und in der weiteren Erbfolge ausschließlich unsere fünf Kinder Marie, Hedwig, Klara, Max und Alma zu gleichen Teilen bedacht, ohne dass wir das Besitztum in Geldwerten ausdrücken. (Es handelt sich um unser Grundstück mit Haus und Inventar Kottbuser Damm 34. Das müssen sie sich später teilen).


Beherzte Ärzte wagen eine Blinddarmoperation, nachdem die Fachwelt sich im Wesentlichen darauf geeinigt hat, dass ein entzündeter oder gar vereiterter Wurmfortsatz dieses Blinddarms nur mit dessen Entfernung geheilt werden kann, weil die bisherigen freundlich-konservativen Behandlungsversuche unweigerlich mit dem Tode des Patienten endeten.


1887

Unsere Tochter Marie hat am 15. November ihr zweites Kind auf die Welt gebracht: Hans Paul Max Reinicke.


1888

Unsere Marie ist von ihrem Mann eheverlassen worden. Sie wohnt jetzt wieder bei uns im Kottbuser Damm 34. Ihr zweites Kind, der kleine Hans, ist am 2. Juli, nach sieben Monaten Lebenszeit gestorben. Doch Marie ist auch in dieser schweren Zeit schwanger. In unserer Wohnung gebiert sie am 18. September ein Mädchen, das sie Lucie Marie Pauline nennt. Die kleine Lucie wird uns aber schon am 9. Oktober wieder für immer verlassen. Ihr kleines Lebenslicht leuchtete nur 21 Tage.


Schon wieder haben wir gesunden Menschen ein, zwei weitere Monarchen überlebt. In diesem Jahr hatten/haben wir drei regierende Kaiser. Der hochbetagte Kaiser Wilhelm I. starb. Nachfolger wurde sein Sohn Kaiser Friedrich III – ein starker Hoffnungsschimmer – doch nur für 99 Tage, da er einem Kehlkopf-Krebsleiden erliegt. Nun erhält als Thronfolger wiederum dessen Sohn, der 29-jährige Wilhelm II., als Deutscher Kaiser und König von Preußen die Regierungsgewalt. Wenn's nur gut geht.


1889

Die Weltausstellung in Frankreich wird überhöht von dem 300 m hohen Turm, den Gustave Eiffel gebaut hat. Er (der Turm) ist Ausstellungsstück, Aussichtsturm und künftiges Wahrzeichen von Paris. Dort sind auch die erste Rolltreppe, der erste Fahrstuhl und vieles mehr zu bestaunen.


Im ernteschweren August begehen wir das 25. Jubiläum der Wiederkehr unserer Heirat, die silberne Hochzeit. Anlässlich dieses großen Tages lassen wir uns auf zwei Portraitbildern in der Photographischen Kunstanstalt abbilden.


Der von unserer Tochter getrennt lebende Ehemann, Paul Reinicke ist im Alter von nur
35 Jahren in der Charité gestorben. Marie hatte drei Kinder von ihm das Leben gegeben, und ist nun mit 25 Jahren bereits Witwe – aber wieder erleichtert von schweren Sorgen und innerer Pein.


1890

Der junge Kaiser versetzt den alten Kanzler Bismarck v. Schönhausen in den Ruhestand, weil ihre „Zusammenarbeit“ in fortwährenden Meinungsverschiedenheiten über die Gestaltung der Politik auseinanderdriftete, sich nicht gedeihlich gestalten ließ. Allerdings soll er fürstlich abgefunden worden sein – und das Alter hatte er ja sowieso. „Der Lotse verlässt das Schiff“ – möge es auch ohne ihn nie sinken!




1891



In Ermangelung des Vorhandenseins des


Eintrag der Eheschließung Nr. B 188 / 1891“


des Standesamtes 4 in Berlin,

wird aus den vorhandenen Kenntnissen (u. a. Sterbeeintrag Gustav Weiland) ein Ersatzblatt gestaltet:



Berlin, am 12. März 1891


Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschienen heute

zum Zwecke der Eheschließung:


1. Der Kutscher

Johann Friedrich Gustav Weiland (32 J.)


der Persönlichkeit nach durch Geburtsurkunde anerkannt,

geboren am 24. Januar 1859 zu Stennewitz bei Lübbenau, Kreis Calau,

wohnhaft in Berlin, Greifswalder Straße 23,


Sohn des Gottfried Weiland und dessen

Ehefrau Christiane geborenen Scheak,

beide in Stennewitz.



2. Die

Luise Pauline Marie geborene Dittwaldt,

verwittwete Reinicke (26 J.)


der Persönlichkeit nach durch Geburtsurkunde anerkannt,

geboren am 25. März 1865 zu Berlin,

wohnhaft in Berlin-SO, Kottbuser Damm 34,


Tochter des Restaurateurs Carl Ludwig August Dittwaldt

und dessen Ehefrau Alwine Pauline geborene Zinnow,

beide wohnhaft in Berlin, Kottbuser Damm 34.



Seite 2


(Das Blatt mit der Nennung der Zeugen ist hier nicht vorhanden.)



1891

Unsere älteste Tochter Marie heiratete am 12. März Gustav Weiland – wie ihr bereits laset. Gustav ist Kutscher, aber fühlt sich ebenfalls als künftiger Restaurateur (also nicht Bilderreparateur, sondern als Gastwirt) berufen. Sie werden miteinander zwei Söhne haben. Sehr viel später wissen wir: Georg und Bruno Weiland werden beide leitende Bankangestellte.

Eine unerhörte Sensation! Otto Lilienthal gelang vom Berg bei Derwitz ein Gleitflug von etwa 15 Metern. Hurra, der Mensch kann fliegen. Bald werden wir es den Vögeln gleich tun können.


Schon wieder eine traurige Nachricht: Der erste Sohn unserer Marie, Walter Reinicke, ist am 22. Oktober im Alter von 5 Jahren gestorben. Nun hat sie aus ihrer ersten Ehe keines der drei Kinder mehr.


Dr. Karl Schleich hat die örtliche Betäubung entwickelt. Nun kann man sogar kleinere Operationen durchführen, ohne dass der gesamte Mensch zwangsweise (zwar segensreich aber nach ekelhaftiger Methode mit dem chloroformigen Erstickungsgefühl) in den künstlichen Schlaf versetzt werden muss.

Apropos: Erstmals (zum Weihnachtsfest) können Menschen vor dem Erstickungstod der Bräune gerettet werden. Mit einem Serum, das Herr Emil v. Behring herstellt, lässt sich diese Krankheit (Diphtherie) bekämpfen. Allein in diesem Jahr waren, nur in Preußen gezählt, schon mehr als 36.000 Menschen daran gestorben.


1892

Marie, nun Weiland heißend, bekommt am 30. März 1892 ihr viertes Kind, das für den Gustav das erste bedeutet. Sie geben ihm die Namen: Georg Friedrich Gustav. Es ist erkennbar, dass sie dabei an mich weniger gedacht haben.

Im November heiratet unsere zweite Tochter, die Hedwig. Ihr Ehemann ist der Bahnbeamte Ernst Borries. Ein ernster, wortkarger Zeitgenosse. Aber irgendwas muss wohl schon an ihm dran sein. Mit ihm wird sie drei Kinder haben: Kurt, der Wissenschaftler, Johannes, der ein tüchtiger Gutsinspektor in der Zehlendorfer Landwirtschaft wird und Gertrud, die aber schon als Kind verstirbt. Später hängt der „harte Ernst“ die Bahn an den Nagel und wird in angenehm-fußläufiger Nähe zu seiner Wohnung, ein Sportplatzwart.


Der Bau der Transsibirischen Eisenbahn beginnt im russischen Riesenreich.

Die Gewerkschaften beschließen, jetzt auch Frauen als Mitglieder aufzunehmen.

Cholera-Epidemie in Hamburg. Es sterben dort etwa 9.000 Menschen. Später wird man sagen können, dass es die letzte Epidemie dieser Ursache in Deutschland war – weil anschließend ein Impfstoff zur Verfügung stand. Hätte der nicht ein wenig früher kommen können?


1895

Unsere Tochter Hedwig, bekam gestern, am 23. März ihr erstes Kind. Kurt soll der Sohn heißen. Kurt wird später in Tübingen Philologie studieren und noch später einen Lehrstuhl für Geschichte an der Universität Gießen bekleiden.

Und es geht gleich weiter mit Familiennachrichten:

Max Wilhelm Bruno ist der zweite Sohn in der Ehe von Gustav und Marie Weiland, geboren am 14. September 1895.

Und noch mehr des Guten:

Mitte der neunziger Jahre lernt unsere dritte Tochter, Klara, den August Janecke kennen. Er ist knapp drei Jahre älter als unser Klärchen aber ganz anders veranlagt als sie – nicht so temperamentvoll und sprühend, sondern mehr überlegsam, sensibel und ruhig. Man sagt ja, dass Gegensätze sich anziehen können, sofern sich nicht eher gleich zu gleich gesellt.

Schon früh war er aus seinem altmärkischen Elternhaus fortgezogen (worden), lebte bei Tante und Onkel Zelm hier in Berlin aber jetzt bei uns, vorerst im Raum oben hinter der Gaststätte, also von Klaren hübsch anständig abgeschieden. Er arbeitet als Vertreter und hilft schon am Abend in der Gaststätte mit. Bald wird er auch offiziell als Gastwirt geführt.


Herr Konrad Röntgen findet die „X-Strahlen“. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal, der mit knapp 100 Kilometern Länge die Nordsee mit der Ostsee verbindet, ist fertig gestellt.

Im Berliner „Wintergarten“, findet die erste Vorstellung des Kinematographen mit bewegten Bildern statt. Sie dauert wenige Minuten. Eine Sensation sondergleichen!

Fridjof Nansen wollte mit einer großen Expedition den Nordpol unseres Erdballs erreichen, scheiterte aber an härtesten Bedingungen widriger Umstände.


1896

Otto Lilienthal stürzt bei einem seiner Gleitflüge am 09. August am Gollenberg bei dem Dörfchen Stölln ab und wird dabei tödlich mit einem Wirbelsäulenbruch verletzt.

Am 18. August wird das große Barbarossa-Denkmal in dem kleinen Kyffhäusergebirge eingeweiht. Vom gleichen Architekten ist das Völkerschlachtdenkmal in Arbeit, das uns an die Jahre der Befreiungskriege 1813 bis 1815 erinnert.


Unsere Tochter Klara wird wohl in absehbarer Zeit heiraten. Der glückliche Bräutigam ist wie ihr ja schon wisst, August Janecke. Hoffentlich weiß er diesen Umstand genügend zu schätzen.

Nachtrag: Am Dienstag, den 15. September haben sie im Standesamt IV. bürgerlich geheiratet und ließen sich anschließend in der Emmaus-Kirche trauen. Eine eigene Wohnung haben sie aber noch nicht. Bei uns, den Eltern, lebt es sich auch recht kostengünstig, denke ich und mit dem Platz reicht es aus.


1897

Unser kleines Klärchen sieht nun schon selber Mutterfreuden entgegen und ist doch noch so was von jung. Muss da dieser August auch schon so zeitig ... man soll sich das gut überdenken. Aber nu isset wohl zu spät.

Sonnabend, der 12. Oktober. Ein anstrengender Tag. Unsere Tochter Klara, sie wohnt mit ihrem Ehemann ja noch bei uns im Hause, hat am 13. Oktober um 1.00 Uhr des Morgens ihr erstes Kind zur Welt gebracht. Ein Mädchen. Sie soll Pauline Elisabeth Käthe heißen. Käthis Taufe findet am Mittwoch, den 03. November in der Kirche „Zum Heiligen Kreuz“ an der Zossener Straße, nachmittags um 3 Uhr statt. Festgeschrieben wird dieses Ereignis im Taufbuch 1897 der Kirche, auf Seite 263, No. 2091. Die Taufpaten sind: Eretier, Anweiser (zum Beispiel bei der Holzauktion); Weiland, Restaurateur (mein ältester Schwiegersohn) und Zelm, Fuhrherr (also August, der Ziehonkelvater meines Herrn Schwiegersohns). Nun hat unser Mädel schon eine richtige kleine Familie.

Die „zweite Abnabelung“, diesmal vom Elternhause, fiel Klara aber auch mit 24 Jahren nicht leicht. Zum Glück ziehen sie nicht weit fort, „bloß um die Ecke“ nach Rixdorf, in die Steinmetzstraße 61. Schwiegersohn August, weg von unserem Zapfhahn, macht hier einen kleinen Fuhrbetrieb auf. Mit Pferden umzugehen hat er ja von der Pike auf bei August Zelm gelernt und über Jahre praktiziert.

In dieser Zeit wird auch Johannes, zweiter Sohn unserer zweiten Tochter Hedwig, verehelichte Borries, geboren.


1898

Es ist schon bedeutsam, wie oft die Leute umziehen, den Wohnort wechseln. Nur mal als eines der vielen Beispiele unser eigenes neues Haus, Kottbuser Damm 34, betrachtet. Hier wohnten allein in den Jahren 1896 bis 1898:


An-zahl

1896

1897

1898

1.


Eigentümer: Dittwaldt, August, Gastwirt.

Die Gaststätte im Erdgeschoss, die Wohnung darüber liegend.



2.

Graffold, G., Tischler

Bärecke, Werkführer

Donat, E., Bildhauer


3.

Lehmann, Th., Witwe

Grandejus, Brauereiarbeiter

Eretier, F., Anweiser,

(der Pate bei unserer Enkelin Käthe wurde)


4.

Link, G., Maler

Janecke, August, Vertreter, (unser Schwiegersohn)

Greiner, L., Glasbläser


5.

Rosenberg, J, Kaufmann

Lehmann, Witwe

Ehling, C., Tischler


6.

Zacharias, A., Stellmacher

Maske, O., Metallarbeiter

Tischischak, H., Schmied


7.


Rohr, G., Brauereiarbeiter

Weigt, F., Agent


8.


Thiel, E., Handelsmann



9.


Weitphel, A., Witwe



10.


Zacharias, A. Stellmacher




Also der häufige Wechsel liegt an den Leuten; nicht etwa, dass man sich in unserem Hause nicht wohlfühlen könnte – es ist heutzutage halt so üblich.

Ein Schreck fährt durch die Depeschen: Die österreichische Kaiserin Elisabeth „Sisi“ ist von einem Attentäter mit einer spitzen Feile tödlich ins Herz gestochen worden und stirbt. Es ist belegt, dass sie ihm vorher nichts Böses angetan hatte.

An friedlicher Altersschwäche stirbt dagegen unser märkischer Dichter Theodor Fontane und auch das Leben des greisen Fürsten Otto v. Bismarck-Schönhausen endet.

Im Mai findet die erste Probefahrt eines Autobusses, angetrieben von Elektro-Akkumulatoren statt. Seit dem 09. September gibt es in Berlin Kraft-Mietdroschken (die man später Taxis nennen wird).

Unser Nesthäkchen Alma heiratet den Straßenbahnmeister, den späteren Reichsbahnbeamten, Alfred Zocher, um mit ihm durch dick und dünn zu gehen. Diese Ehe wird kinderlos bleiben. Unsere Enkelin Käthe sieht ihrer Tante Alma „wie aus dem Gesicht geschnitten“ ähnlich. Sie könnte also fast als ihre „leibliche liebliche Leihtochter“ gelten.





(Sinngemäße Abschrift) B


Eintrag der Eheschließung Nr. 1226 / 1898


des Standesamtes in Berlin




Berlin, am 22. November 1898


Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschienen heute

zum Zwecke der Eheschließung:


1. Der Bahnmeister

Julius Alfred Martin Zocher


der Persönlichkeit nach durch Geburtsschein anerkannt,

evangelischer Religion,

geboren am 25. September 1873 zu Meißen im Königreich Sachsen,

wohnhaft in Berlin, Kottbuser Damm 34,


Sohn des Tischlermeisters Johann Julius Zocher, wohnhaft zu Meißen und dessen verstorbenen Ehefrau Amalie Bertha geborenen Richter, zuletzt wohnhaft in Meißen.




2. Die Martha Alma Dittwaldt

ohne Beruf,

der Persönlichkeit nach durch Geburtsschein anerkannt,

evangelischer Religion, geboren den 30. August 1876 zu Berlin,

wohnhaft in Berlin, Bethanien-Ufer 7,


Tochter des Restaurateurs Karl Ludwig August Dittwaldt und dessen Ehefrau Alwine Pauline geborenen Zinnow,

beide wohnhaft zu Berlin.




Seite 2










Seite 2


Als Zeugen waren zugezogen und erschienen:




3. Der Gastwirth August Janecke (Schwager der Braut)


der Persönlichkeit nach durch Militairpass anerkannt

28 Jahre alt, wohnhaft zu Berlin, Kottbuser Damm 34.



4. Der Restaurateur Gustav Weiland


der Persönlichkeit nach durch Taufschein anerkannt

39 Jahre alt, wohnhaft in Berlin, Wrangelstraße 100.



    In Gegenwart der Zeugen richtete der Standesbeamte an die Verlobten einzeln und nach einander die Frage:

    ob sie erklären, daß sie die Ehe mit einander eingehen wollen.

    Die Verlobten beantworteten diese Frage bejahend und (es) erfolgte hierauf der Ausspruch des Standesbeamten, daß er sie nunmehr kraft des Gesetzes für rechtmäßig verbundene Eheleute erkläre.



Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben


gez. Alfred Zocher


gez. Alma Zocher geborene Dittwaldt


gez. August Janecke


gez. Gustav Weiland



Der Standesbeamte


gez. Unterschrift




Quelle: Schulze-Scan: B Zo Di 1898-159 / 160 Sinngemäße Abschrift: Chris Janecke



1900, was für ein Jahr!

Seit dem Herbst wohnt unsere Tochter Klara mit ihrer Familie (Janecke) in der Stadt Rixdorf, Kreis Teltow, Jägerstraße 69, eine Treppe hoch, also in der Belle-Etage. Das ist ebenso nahe am Tempelhofer Feld und der Hasenheide, wie vorher von Berlin-Süd aus zu diesen Orten. Also von uns nur ein recht kurzer Spaziergang entfernt. Eigentümer des Hauses ist der Steinsetzermeister Taubert.

(Anmerkungen: Die Jägerstraße ist jene Straße, die 1912 in Rollbergstraße umbenannt werden wird, wegen der rollenden Steine des Kieses der „Rollberge“. Das sind Ränder eiszeitlicher Gletscherbetten, die zur Baustoffgewinnung abgetragen werden. Dort, immer auf der Höhe, standen früher die Windmühlen des Ortes Rixdorf).

Drei Jahre nach dem Käthchen bekommt unsere Tochter Klara ihr zweites Kind. Am
01. Oktober gegen zehneinhalb Uhr am Abend wird Alfred Richard August geboren. Armes Mädel, armes Kind. Es war eine komplizierte anstrengende Geburt in Steißlage des Jungen – aber Mutter und Kind haben es überlebt. Genaueres wissen wir momentan noch nicht.

Nachtrag: Obwohl sie inzwischen Rixdorfer sind, brachten sie unseren Enkel „über die Grenze“ und ließen ihn am 04. November in der Hauptstadt Berlin, in der Kirche „Zum Heiligen Kreuz“, Zossener Straße, taufen. Dazu bedurfte es vorher der gründlichen kirchlichen Überlegung mit Sondergenehmigung, weil hier ja eigentlich eine örtliche Unzuständigkeit besteht.


Am 07. August stirbt Wilhelm Liebknecht (1826 bis 1900), Führer der Deutschen Sozialdemokratie. Graf v. Zeppelin entwickelt sein erstes starres Motor-Luftschiff.

Der österreichische Arzt Karl Landsteiner (geboren 1868) findet dort tatsächlich unterschiedliche menschliche Blutgruppen und nennt diese A, B, AB und 0. Nun weiß man, endlich warum immer wieder Menschen bei den Blutübertragungen starben.

Zwischen Wannsee und Zehlendorf bei Berlin wird der versuchsweise Betrieb eines kurzen Zuges mit Elektrolok (ein so genannter „Triebwagen“) aufgenommen.

Im Dezember beginnt an der Glienicker Lake (oder auch Lanke) der Bau des Teltowkanals. Bis 1906 soll er fertig werden. Bauchef ist der Landrat des Kreises Teltow, Ernst v. Stubenrauch.

In Berlin öffnen mehrere große Markthallen. Einkäufe im Regen unter freiem Himmel und in der Kälte müssen nicht mehr sein. Berlin hat jetzt 2.712.000 Einwohner.


1901

Von jetzt an werden alle Wetterdaten für Deutschland regelmäßig erfasst.

Die Wissenschaftler Arthur Berson aus Berlin und Reinhard Süring aus Potsdam, bewiesen bei einer Ballonfahrt, die vom Tempelhofer Feld aus startete, das Vorhandensein einer bisher nur angenommenen „Stratosphäre“. Sie erreichten die schier unglaubliche Höhe von 10.800 Metern. Dort oben herrschten -40°C, obwohl die Sonne schon schön schien.

Im ewigen Frostboden Sibiriens wird erstmals ein vollständiges Mammut (nicht nur ein Gerippe) gefunden. Über etwaige Wiederbelebungsversuche berichteten die Gazetten nichts.

Auf der Militärbahnstrecke zwischen Berlin und Zossen hat man mit einem Elektrotriebwagen die kaum vorstellbare Geschwindigkeit von über 200 Kilometern pro Stunde erreicht.

In Berlin wurde auch das erste elektrische Personenauto, ein „Akkumobil“, vorgestellt.

Vom 19. Dezember an, regelt eine so genannte „Ampel“ den Verkehr an der Kreuzung: „Unter den Linden“ / Friedrichstraße. Eine große Elektrouhr wird am Potsdamer Platz aufgestellt.


1902

Überreste eines Raubsauriers von der Art „Tyrannosaurus Rex“ wurden entdeckt. Das Tier war einst 15 Meter lang. Seine Masse wird zu Lebzeiten etwa 160 Zentner (8 t) betragen haben, schätzt man. Er gilt jetzt als das größte bisher entdeckte Landraubtier.

Auf der Insel Martinique bricht am 08. Mai der Vulkan „Montagne Pelé“ aus. Fast alle Bewohner am Fuße des Vulkans, etwa 26.000 Menschen, ersticken binnen weniger Minuten.

Ab 18. Februar gibt es in unserer Hauptstadt die erste Untergrund- und Hochbahnstrecke Deutschlands.

In Düsseldorf findet die große Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung statt. Alma und Alfred Zocher senden uns eine Ansichtskarte mit dem Industriebrunnen – wie eine kleine Schwester unserer Granit-„Suppenschüssel“ am Kastanienwäldchen in der Nähe des Zeughauses.

Zwischen Kaiser Wilhelm und dem türkischen Sultan wird der Bau der bald so genannten Bagdadbahn besiegelt. Ein gewaltiges Vorhaben. Von Deutschland aus stählerne Geleise bis weit durch den Orient. Ein unglaublich riesiger Absatzmarkt, vor allem für Firma Krupp.


1903

Der „Ziehvater“ unseres Schwiegersohns, Onkel August Zelm aus Osterburg, der Fuhrherr und Schankwirt in Rixdorf, ist in der Rixdorfer Steinmetzstraße 115, am Abend des
12. Februar in seinem 63. Lebensjahr gestorben – rund vier Jahre jünger war er, als ich es bin. Sein Herzleiden hatte ihm doch schon seit geraumer Zeit recht zugesetzt.

Am 16. Februar wurde er auf dem Neuen Jacobi-Friedhof zu seiner letzten Ruhe beigesetzt.

Die Witwe Charlotte (in Osterburg geborene Janecke) will aber die Gaststätte weiterführen, so sie ihr nicht über den Kopf wächst.


Pauline fährt heute alleine nach Nowawes, denn ich fühle mich nicht so recht. Dort hört sie am 24. Mai den Festgottesdienst in der Friedrichskirche zur 150. Jubelfeier ihres Bestehens und trifft natürlich auch verschiedene Verwandte. Die Predigt hält Oberpfarrer Koller. Der Kaiser und König erscheint nicht, er wird aber durch seinen Sohn, den Kronprinzen Friedrich Wilhelm vertreten. Na gut. Pauline hat das Büchlein, die vorbereitete gedruckte Festpredigt von Schwager und Tischler-Meister Otto Gericke bekommen, der ja am Orte ansässig ist und sie schon beschafft hatte. Für Pauline, so sagt sie selbst, war es ergreifend, nochmals vor dem Altar ihrer Heimatkirche zu stehen, vor dem wir uns vor knapp 40 Jahren das „Ja-Wort“ für eine lebenslange Ehe gegeben hatten.

Mit den Enkeln Käthe und Richard geht sie sonntags hier zur Kirche, während ich den Frühschoppen richte. Mitunter wird es aber spät – mit dem Anziehen der Enkel oder wenn Käthi nicht so zügig zu laufen wünscht. Sie hat mitunter eben ihren Kopp für sich. Hat dann der Gottesdienst bereits vor ihrem Eintreffen begonnen, stört sie mit den Kindern nicht etwa als Nachzügler, sondern verzichtet und unternimmt mit den Kindern ersatzweise einen schönen Spaziergang – hält ihren Gottesdienst in der Natur. Ist mir auch recht und die Kleinen müssen nicht so schier endlos stille sitzen.

Das Grundstück in Britz, Werderstraße 53 war 1900 noch Baustelle des Tischlers Fricke aus Rixdorf. Dieses Grundstück mit dem Neubau kauften wir aber bald, setzten unseren Gewinn in dieser krisenfesten Anlagenform ein. Es bildet einen zusätzlichen Teil der Erbmasse für Pauline und die Kinder, wenn ich nicht mehr sein werde.


In Berlin wird der neue große Dom als evangelische Hauptkirche zur Eröffnung geweiht, die gleichsam auch letzte Ruhestätte für die Glieder der kaiserlichen Familie sein wird.

Wir werden es dagegen einfach aber gemütlich haben.

Die Glasbläser Burger und Reinhold aus der Glashütte bei Baruth in der Mark erfinden die isolierende Wärmeflasche (Thermoskanne, Butterdose usw.). Es gibt immer wieder 'was Neues, die Entwicklung schreitet scheints immer schneller voran.

Das erste Motorflugzeug wird in den USA bekannt. Konstrukteure sind die Brüder Wright, eigentlich beide Fahrradmechaniker von Beruf. Nun, sie wollten höher hinaus.

Oskar Meßter beginnt damit, Filmaufnahmen mit Grammophonplattenaufnahmen zu kombinieren. Wenn das so gelingt wie vorgesehen, dann wären ja später sowohl der Filmerklärer mit dem Zeigestock vor der Leinwand, als auch der die Handlung lautmalerisch begleitende Piano-Forte-Spieler abkömmlich.

Zwischen Barmen und Elberfeld im Ruhrpott nimmt eine elektrische Hängebahn, „die Schwebebahn“, ihren Betrieb auf. Einzigartig bisher.

In Amerika wird der Bau des Panama-Kanals vorbereitet, der den pazifischen Ocean mit dem Atlantischen Meere künstlich verbinden und die Wasserwegelängen enorm kürzen soll. Etwa ein Jahrzehnt werden für die Bauarbeiten veranschlagt.


1904

Unser Sohn Max heiratet Margarethe Goeritz. Wir dürfen sie Gretel nennen. Bald zeigt sich, dass sie Nachwuchs bekommen werden. Wird es ein Mädchen, so wollen sie es Christel nennen, wird es ein Junge, so soll er Christoph heißen.

In dieses schon erwähnte neue Haus in der Britzer Werderstraße 53 ziehen nun auch unsere Janecke-Kinder. Es ist eine Verbesserung gegenüber der Mietskaserne in der Jägerstraße 69 und an uns brauchen sie ja für den dortigen Wohnsitz auch keine Miete entrichten.


Am 06. Juni endet mein Leben im Alter von 67 Jahren. Leider muss ich Abschied von Pauline, den Kindern, den Enkeln und der übrigen Welt nehmen und sie alleine lassen – doch Pauline hat ja noch die Nachkommen als Stütze und Freude. Sie hat jetzt 61 Jahre zurückgelegt. Habe ich seit über 40 Jahren im Berliner Süden gelebt; so werde ich hier nun auch zur letzten Ruhe begraben.


1905

Nun setze ich, Pauline, den kleinen Bericht fort. Unsere Häuser sind auf mich übergegangen, so auch die Gaststätte. Die Gaststättenräume habe ich aber erstmal an den Gastwirt, Herrn Gustav Haenisch vermietet, weil mir dieses Geschäft, völlig allein zu bearbeiten, über den Kopf wachsen würde.


1907

Gastwirt Haenisch hat den Vertrag wieder aufgekündigt und andere Gaststättenräume im vornehmen Charlottenburg, Helmholtzstraße 31 übernommen. So bleibt unsere Gaststätte vorerst einmal geschlossen.


1909

Ich kann die Häuser Kottbuser Damm 34 und Werderstraße 53 nicht mehr alleine bewirtschaften. Meine Große, Marie und ihr Mann Gustav Weiland kaufen mir am 01. April 1909 beide Grundstücke mit den Gebäuden ab und ihre anderen erbberechtigten Geschwister werden ausgezahlt. Ich darf „auf meinem Altenteil“ bei Marie (Weiland) in Zehlendorf, Düppelstraße 11, den Lebensabend verbringen und bin diese geschäftlichen Sorgen nun vollends los. Bisher hatte Gustav seine eigene Gaststätte in der Wrangelstraße 100. Diese wird er aufgeben und sich mit dem Jahreswechsel in unserem / seinem neuen Hause Kottbuser Damm 34 etablieren. So gibt es für die Kinder mit dem Jahre 1910 einen neuen Lebensabschnitt und ich muss nicht ganz Abschied von dem Hause nehmen.


Nachsatz:

1913

Am 17. November 1913 schließt auch Pauline Dittwaldt, geborene Zinnow, die wir in diesem Bericht seit ihrer Jugend durch ihr Leben begleiteten, einen Monat nach der Vollendung ihres 70. Lebensjahres für immer die Augen.



Damit schließt sich zwar der Kreis des Lebens des Ehepaares

August Dittwaldt und Pauline geborene Zinnow,

doch das Leben geht in den Kindern und Enkeln weiter.




Es ist ein glücklicher Teil unseres Lebens, dass wir sterben dürfen.

Es geht ja nichts verloren.

Vieles, was wir gedacht und geleistet haben, lebt in anderen weiter.“


Dietmar Schönherr



Liste der Wohnorte Dittwaldt oo Zinnow aus den Berliner Adressbüchern:

Allgemeiner Wohnungsanzeiger für Berlin, dessen Umgebungen und Charlottenburg auf das Jahr ..., Druck und Verlag von A. W. Hayn“



1861 bis 1864



für Dittwald kein Eintrag einer eigenen Wohnung

1864

heiraten August Dittwaldt und Alwine Pauline Zinnow bei Zinnows in Nowawes und bekommen eine eigene Wohnung in Berlin.


1865

1865

Dittwald, F., Zimmerpolier

Taufe der Luise Pauline Marie

Schützenstraße 27,

Taufen: Dreifaltigkeitskirche


1866

Dittwaldt, A., Zimmerpolier

Dittwaldt, L. Töpfer

Wilhelmstraße 146 und

Adalbertstraße 6


1867 bis 1872


1873



Die Berliner Adressbücher enthalten keinen Namen Dittwald. – aber wir kennen ja alle Anschriften.

Dittwald, August, Zimmerpolier, Wilhelmstraße 146, Hof 1.Tr.


1874 bis 1885


Die Berliner Adressbücher enthalten keinen Namen Dittwaldts sind in die Oranienstraße 174 gezogen.


1885

Dittwald, A. Restaurator

Kottbuser Damm, Dittwaldsches Haus


1886


Dittwald, A. Restaurator

Kottbuser Damm 34, E.

1909 bis 1913

Großmutter Pauline Dittwaldt lebt bei der Familie ihrer Tochter Marie Weiland in:


Berlin-Zehlendorf, Düppelstraße 11




- Ende -